DE3708004C2 - Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugerstraße für Rohre oder Kaltprofile - Google Patents
Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugerstraße für Rohre oder KaltprofileInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugerstraße
für Rohre oder Kaltprofile mit einzelnen Gerüsten, deren auswechselbare Werkzeuge
mit ihren in seitlichen Lagerblöcken gehaltenen Wellen vormontierbare Baueinheiten
bilden, und mit einem Kran, der eine in zwei Koordinatenachsen verfahrbare Katze
mit einem eine Aufnahmeeinrichtung für die vormontierten Baueinheiten tragenden
Hubarm aufweist.
Beim Umrüsten einer Erzeugerstraße beispielsweise für geschweißte Stahlrohre auf
unterschiedliche Rohrdurchmesser müssen alle Form-, Schweiß- und Kalibrierwalzen
ausgewechselt werden, so daß durch den erforderlichen Werkzeugwechsel ein
Stillstand der Erzeugerstraße erzwungen wird, der sich insbesondere bei einem
häufigeren Umstellen des Erzeugungsprogrammes durch einen erheblichen Produktionsausfall
bemerkbar macht. Dieser Nachteil tritt nicht nur bei der Umrüstung von
Erzeugerstraßen für geschweißte oder auch nicht geschweißte Rohre, sondern auch
von Erzeugerstraßen für Kaltprofile auf. Einem zeitsparenden Umrüsten solcher Erzeugerstraßen
kommt daher eine große wirtschaftliche Bedeutung zu.
Um einen raschen Werkzeugwechsel zu ermöglichen, ist es bei Erzeugerstraßen für
Stahlrohre bekannt (DE 34 23 706 A1), die einzelnen für unterschiedliche Rohrdurchmesser
benötigten Werkzeuge gerüstweise auf einem Drehgestell mit einer zur
Durchlaufrichtung des Werkstückes parallelen Drehachse anzuordnen, so daß durch
eine Verdrehung dieser Drehgestelle die Werkzeuge wahlweise zum Einsatz kommen.
Nachteilig ist jedoch, daß durch die einzelnen Drehgestelle und der einsatzgerechten
Lagerung der Werkzeuge auf den Drehgestellen der konstruktive Aufwand gegenüber
herkömmlichen Erzeugerstraßen vervielfacht wird. Außerdem wird der Platzbedarf
erheblich vergrößert.
Der Werkzeugwechsel erfolgt im allgemeinen durch ein gerüstweises Auswechseln
der Werkzeuge mit Hilfe eines Kranes, wobei sich bereits Erleichterungen ergeben,
wenn die auswechselbaren Werkzeuge der einzelnen Gerüste mit ihren in seitlichen
Lagerblöcken gehaltenen Wellen vormontierbare Baueinheiten bilden, weil diese
Baueinheiten den Gerüsten entnommen und durch vormontierte Baueinheiten ersetzt
werden können. Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß zum Vormontieren und
Austauschen der Baueinheiten zumindest im wesentlichen keine Handarbeit erforderlich
wird. In diesem Zusammenhang ist es bekannt (EP 0 142 879 A1), zwei auf
parallelen, fliegend gelagerten Wellen montierte Werkzeuge mit Hilfe eines gemeinsamen
Greiferkopfes auszuwechseln, der zwei ebenfalls gemeinsam betätigbare
Klemmaufnahmen zum gemeinsamen Erfassen der auszuwechselnden Werkzeuge
aufweist. Eine Relativbewegung der beiden Klemmaufnahmen zueinander ist nicht
möglich und auch nicht sinnvoll, weil ja der gegenseitige Abstand der beiden die
Werkzeuge tragenden Wellen unveränderbar vorgegeben ist. An diesem grundsätzlichen
Aufbau ändert sich auch nichts, wenn in einer weiteren Ausbildung ein doppelter
Greiferkopf eingesetzt wird, der auf voneinander abgekehrten Seiten Klemmaufnahmen
bildet, um mit der Klemmaufnahme auf der einen Seite ein Werkzeugpaar vom
Gerüst abziehen und mit der Klemmaufnahme auf der anderen Seite ein neues
Werkzeugpaar zuführen zu können. Es ist jeweils nur das Auswechseln der Baueinheiten,
nicht aber deren Zusammenstellung möglich.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Umrüsten einer
Erzeugerstraße für Rohre oder Kaltprofile der eingangs geschilderten Art so zu verbessern,
daß die Baueinheiten nicht nur schnell und sicher gerüstweise ausgetauscht,
sondern auch vormontiert werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe
in Verbindung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
dadurch, daß die Aufnahmeeinrichtung aus
wenigstens zwei Greiferköpfen mit Greifwerkzeugen für die Lagerblöcke bzw. das
Werkzeug der Baueinheiten besteht und daß zumindest einer der beiden Greiferköpfe
in Richtung der Wellenachse der aufgenommenen Baueinheit gegenüber dem
anderen Greiferkopf verstellbar ist.
Durch das Vorsehen von zwei Greiferköpfen wird zunächst eine
lagegenaue Halterung der einzelnen Baueinheiten in der Auf
nahmeeinrichtung der Krankatze erreicht, wodurch das zum
Einsetzen der Baueinheiten in die einzelnen Gerüste notwen
dige Positionieren der Baueinheiten mit Hilfe der in zwei
Koordinatenachsen verfahrbaren Krankatze erleichtert wird.
Darüber hinaus bringen die beiden Greiferköpfe den ent
scheidenden Vorteil mit sich, daß die einzelnen Baueinheiten
mit Hilfe des Kranes nicht nur zerlegt, sondern auch vormon
tiert werden können, weil durch das Verstellen des einen
Greiferkopfes gegenüber dem anderen Greiferkopf der das
Loslager bildende Lagerblock und anschließend das Werkzeug
von der Welle abgezogen werden können, die im Festlager des
anderen, vom zweiten Greiferkopf erfaßten Lagerblockes
festgehalten wird. Durch ein gegensinniges Verstellen der
Greiferköpfe relativ zueinander können zum Vormontieren
einer Baueinheit ein entsprechendes Werkzeug und danach der
Lagerblock mit dem Loslager auf die Welle aufgeschoben
werden.
Um einen Werkzeugwechsel in einer vergleichsweise kurzen
Zeitspanne sicherstellen zu können, können in weiterer Aus
bildung der Erfindung innerhalb des Fahrbereiches der Kran
katze ein Zwischenlager für die vormontierten Baueinheiten
und ein Speicher für die einzelnen Werkzeuge der Baueinhei
ten vorgesehen sein. Durch das Bereitstellen der vormon
tierten Baueinheiten mit den neuen Werkzeugen in einem
Zwischenlager, in dem zusätzlich Platz für die aus den
Gerüsten zu entnehmenden Baueinheiten vorhanden ist, kann
der Werkzeugwechsel sehr rasch erfolgen, weil die Förderwege
und damit die Förderzeiten vergleichsweise klein gehalten
werden können. Nach dem Austausch der Baueinheiten der ein
zelnen Gerüste können die Baueinheiten zerlegt und ent
sprechend dem nachfolgenden Erzeugungsprogramm mit Hilfe des
Kranes wieder zusammengestellt werden, wobei die nicht mehr
benötigten Werkzeuge in den Werkzeugspeicher abgelegt und
die neuen Werkzeuge diesem Speicher entnommen werden können.
Die Lagerblöcke mit den die Werkzeuge aufnehmenden Wellen
brauchen ja nicht gewechselt zu werden.
Besonders einfache Konstruktionsbedingungen können dadurch
erhalten werden, daß der Werkzeugspeicher aus einzelnen
Steckaufnahmen für die Werkzeuge besteht. Da nach dem Lösen
des loslagerseitigen Lagerblockes von der Welle die Werk
zeuge der einzelnen Baueinheiten mit Hilfe des verstellbaren
Greiferkopfes von der Welle abgezogen werden können, ist es
für das Ablegen der Werkzeuge an den einzelnen Speicher
plätzen des Werkzeugspeichers lediglich erforderlich, den
von einem Greiferkopf gehaltenen Lagerblock mit der Welle
gegenüber der gewünschten Steckaufnahme des Werkzeugspei
chers fluchtend auszurichten, um das Werkzeug von der Welle
unmittelbar auf die Steckaufnahme des Werkzeugspeichers auf
schieben zu können. Das Entnehmen eines Werkzeuges erfolgt
in analoger Weise durch ein Aufschieben des abgelagerten
Werkzeuges von der Aufsteckaufnahme auf die fluchtend gegen
über dieser Steckaufnahme ausgerichteten Welle mit Hilfe des
verstellbaren Greiferkopfes.
Damit die Lage des Zwischenlagers und des Werkzeugspeichers
unabhängig von der Richtung der Fahrachsen der Krankatze
unter der jeweils günstigsten Ausnützung des Platzangebotes
gewählt werden kann, kann die Aufnahmeeinrichtung für die
vormontierten Baueinheiten um eine vertikale Achse dreh
verstellbar am Hubarm der Krankatze gelagert sein, so daß
durch eine Verdrehung der Aufnahmeeinrichtung die erfor
derliche Ausrichtung gegenüber dem Zwischenlager bzw. dem
Werkzeugspeicher sichergestellt wird.
Zum Zerlegen der einzelnen Baueinheiten muß vor dem Ab
ziehen des Werkzeuges von der Welle der Lagerblock mit dem
Loslager von der Welle abgezogen werden. Es empfiehlt sich
daher für die von der Welle abziehbaren Lagerblöcke der vor
montierbaren Baueinheiten eine Halterung vorzusehen, die
beim Vormontieren der Baueinheit das Aufschieben des Lager
blockes auf die Welle erleichtert. Die hierfür notwendige
Ausrichtung der Krankatze gegenüber der Halterung kann da
durch erleichtert werden, daß die Halterung für die abzieh
baren Lagerblöcke der Führung für die Krankatze zugeordnet
ist. Diese Zuordnung bringt von vornherein die gewünschte
Ausrichtung mit sich, weil die Ausrichtung der Halterung in
diesem Fall mit einer der Fahrachsen der Krankatze zusammen
fällt.
Das Abziehen des Lagerblockes mit dem Loslager für die Welle
erfordert ein Lösen der axialen Festlegung des Loslagers
gegenüber der Welle. Die zu diesem Zweck vorgesehene Wellen
mutter könnte von Hand aus gelöst werden. Ein maschinelles
Abziehen der Wellenmutter bringt jedoch erhebliche Vorteile
mit sich. Eine einfache Möglichkeit zum maschinellen Ab
ziehen bzw. Aufschrauben der Wellenmutter wird dadurch er
zielt, daß die Halterung für die abziehbaren Lagerblöcke
eine Klemmeinrichtung für den jeweiligen Lagerblock und
einen mit einem Drehantrieb verbundenen Mutterschlüssel für
die Wellenmutter aufweist, so daß die Wellenmutter über den
Mutterschlüssel in beiden Drehrichtungen verdreht werden
kann. Während der Ablage des Lagerblockes in der Klemmein
richtung verbleibt die Wellenmutter im Mutterschlüssel, der
hierfür hülsenartig ausgebildet ist und über eine Spindel an
getrieben werden kann.
Die Greifwerkzeuge der Greiferköpfe können an sich beliebig
ausgebildet sein, weil es lediglich darum geht, einerseits
die Lagerblöcke und anderseits die Werkzeuge zu erfassen.
Wegen der koaxialen Anordnung der Lagerblöcke und der Werk
zeuge ergeben sich jedoch besonders günstige Greifbedingun
gen, wenn die Greifwerkzeuge aus über Gelenkparallelogramme
gelagerten, gegengleich verstellbaren Klemmbacken bestehen,
so daß die Werkzeuge bzw. die Lagerblöcke zwischen diesen
Klemmbacken unabhängig von der jeweiligen Größe des zu er
fassenden Teiles festgehalten werden können. Aufgrund der
Führung der Klemmbacken über Gelenkparallelogramme bleibt
die Ausrichtung dieser Klemmbacken von der jeweiligen Öff
nungsweite unberührt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispiels
weise dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umrüsten einer
Erzeugungsstraße für Stahlrohre in einer Draufsicht
in Form eines Blockschaltbildes,
Fig. 2 den an einer vormontierten Baueinheit eines Gerüstes
angreifenden Kran dieser Vorrichtung in einer teil
weise aufgerissenen Stirnansicht,
Fig. 3 diesen Kran mit einer auszuwechselnden Baueinheit in
einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 4 eine Arbeitsstellung des Kranes nach dem Erfassen des
auszuwechselnden Werkzeuges in einer der Fig. 3 ent
sprechenden Darstellung,
Fig. 5 den Kran mit einer Halterung für den abzuziehenden
Lagerblock einer vormontierten Baueinheit in einer
Seitenansicht;
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung des Kranes
nach dem Abziehen des Lagerblockes und
Fig. 7 eine Seitenansicht des Kranes in der Übergabestellung
des Werkzeuges an einen Werkzeugspeicher.
Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, besteht die darge
stellte Erzeugungsstraße für geschweißte Stahlrohre gemäß
dem Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus einem Anbiege
gerüst 1 mit einer vorgelagerten Einführung für das in die
Straße einlaufende Stahlband, einem dem Anbiegegerüst 1
nachgeordneten Rollenkorb 2, dem ein Profiliergerüst 3
folgt, und einer Schweißeinrichtung 4, an die sich eine
Kühlstrecke 5 anschließt, in der das kontinuierlich ge
schweißte Rohr gekühlt wird, bevor es die Kalibriergerüste 6
durchläuft, denen eine fliegende Schere 7 nachgeordnet ist.
Dieser Erzeugungsstraße ist ein Kran 8 zugeordnet, der mit
Hilfe von zwei Laufwagen 9 entlang einer aus zwei Schienen
10 bestehenden Fahrbahn verfahren werden kann. Auf diesen
Laufwagen 9 ist ein Träger 11 für eine Krankatze 12 gela
gert, die auf dem Träger 11 quer zu den Schienen 10 ver
schiebbar ist, und zwar mit Hilfe von Laufrädern 13, so
daß die Krankatze 12 in zwei zueinander senkrechten Koordi
natenachsen verfahren werden kann.
Um die einzelnen Werkzeuge beim Umrüsten der Erzeugungs
straße auf einen anderen Rohrdurchmesser in einer raschen
und einfachen Art und Weise auswechseln zu können, bilden
diese im allgemeinen aus Profilwalze gebildeten Werkzeuge
14 mit den sie tragenden Wellen 15 und den die Wellen 15
aufnehmenden, seitlichen Lagerblöcken 16 und 17 Baueinheiten
18, die austauschbar in den einzelnen Gerüsten 19 einge
setzt sind, wie dies der Fig. 2 andeutungsweise entnommen
werden kann. Da stets die zugehörigen Walzenpaare eines
Gerüstes 19 gemeinsam auszutauschen sind, werden die Lager
blöcke 16 und 17 des Ober- und des Unterwerkzeuges jedes
Gerüstes 19 zum gemeinsamen Austauschen miteinander ver
bunden, beispielsweise über lösbare Zuganker.
Zum Erfassen der die auszuwechselnden Werkzeuge 14 aufwei
senden Baueinheiten 18 weist die Krankatze 12 eine an einem
Hubarm 20 befestigte Aufnahmeeinrichtung 21 für diese Bau
einheiten 18 auf. Diese Aufnahmeeinrichtung 21 wird durch
zwei Greiferköpfe 22 und 23 gebildet, die Greifwerkzeuge 24
für die Lagerblöcke 16, 17 bzw. die Werkzeuge 14 tragen.
Wie insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann, bestehen
diese Greifwerkzeuge 24 aus Klemmbacken, die über je ein
Gelenkparallelogramm 25 am zugehörigen Greiferkopf 23 ange
lenkt sind und mittels eines Zylinders 26 gegensinnig be
wegt werden können, um den jeweils zu erfassenden Teil
zwischen sich festzuklemmen.
Während der Greiferkopf 22 unverschiebbar an einem Träger 27
befestigt ist, kann der andere Greiferkopf 23 gegenüber dem
Greiferkopf 22 entlang des Trägers 27 verstellt werden. Zu
diesem Zweck bildet der Greiferkopf 23 einen auf dem Träger
27 verfahrbaren Schlitten, der über Rollen 28 am Träger 27
abgestützt ist und mit Hilfe eines nicht dargestellten An
triebes verstellt werden kann. Durch eine Verstellung des
Greiferkopfes 23 kann einerseits die Aufnahmeeinrichtung 21
an die jeweilige Breite der einzelnen Gerüste 19 angepaßt
und andererseits eine Baueinheit 18 zerlegt und vormontiert
werden.
Zum Auswechseln der Werkzeuge 14 eines Gerüstes 19 der Er
zeugungsstraße wird die Krankatze 12 über dem Gerüst posi
tioniert, um nach dem Absenken des Hubarmes 20 die auszu
tauschenden Baueinheiten 18 des Ober- und des Unterwerkzeu
ges 14 durch die beiden Greiferköpfe 22 und 23 zu erfassen,
die gemäß den Fig. 2 und 3 an den beiden seitlichen Lager
blöcken 16 und 17 der Baueinheit für das Oberwerkzeug angrei
fen und wegen der Verbindung der Baueinheiten für das Ober-
und das Unterwerkzeug diese beiden Baueinheiten gemeinsam
aus dem Gerüst nach oben herausziehen. Die aufgenommenen
Baueinheiten 18 können somit zu einem Zwischenlager 29 im
Fahrbereich der Krankatze gefördert und dort abgesetzt
werden, um die zu entsprechenden Baueinheiten vormontierten
und auf dem Zwischenlager 29 bereitgestellten neuen Werkzeu
ge 14 in das Gerüst einzusetzen. Das Austauschen der einzel
nen Baueinheiten gegen die vorbereiteten neuen Baueinheiten
kann somit einfach und rasch durchgeführt werden.
Nach dem Werkzeugwechsel werden die im Zwischenlager 29 ab
gestellten Baueinheiten zerlegt, die Werkzeuge in einem
Werkzeugspeicher 30 abgelegt und für das nächste Erzeugungs
programm durch den Einsatz neuer Werkzeuge wieder zusammen
gestellt. Zu diesem Zweck werden zunächst die beiden Bau
einheiten 18 des Ober- und des Unterwerkzeuges voneinander
getrennt und dann jeweils für sich zerlegt, wie dies für das
Oberwerkzeug in den Fig. 4 bis 7 näher dargestellt ist.
Damit der ein Loslager bildende Lagerblock 17, der mit Hilfe
einer Wellenmutter 31 gegenüber der Welle 15 axial festge
legt ist, von der Welle 15 abgezogen werden kann, wird zu
nächst der Greiferkopf 23 vom Lagerblock 17 zurückgezogen,
wobei das Werkzeug 14 gemäß Fig. 4 erfaßt wird. Dann wird
die Baueinheit 18 mittels der Krankatze 12 zu einer Hal
terung 32 für den Lagerblock 17 verfahren, der in dieser
Halterung 32 von einer Klemmeinrichtung 33 festgehalten
wird. Dieser Halterung 32 ist ein Mutterschlüssel 34 mit
einem Drehantrieb 35 zugeordnet, so daß nach dem Festklemmen
des Lagerblockes 17 und dem Aufschieben des Mutterschlüssels
34 die Wellenmutter 31 von der Welle 15 abgezogen werden
kann. Da zum Eingriff der Wellenmutter 31 in den hülsenartig
ausgebildeten Mutterschlüssel 34 eine Ausrichtung der Welle
15 gegenüber der Halterung 32 erforderlich ist, ist die Hal
terung 32 am Träger 11 des Kranes 8 befestigt, wie dies den
Fig. 5 und 6 entnommen werden kann. Damit ist von vornherein
die erforderliche Ausrichtung zwischen der Halterung 32 und
der Baueinheit 18 gegeben. Die Krankatze 12 braucht folglich
nur gegen die Halterung 32 verfahren zu werden.
Nach dem Lösen der Wellenmutter 31 kann durch ein Zurück
fahren der Krankatze 12 das Werkzeug 14 mit dem ein Fest
lager für die Welle 15 bildenden Lagerblock 16 vom Lager
block 17 abgezogen werden. Dieser Zerlegungsabschnitt der
Baueinheit 18 ist in Fig. 6 dargestellt. Um nun das Werk
zeug 14 in den Werkzeugspeicher 30 ablegen zu können, ist
die Krankatze 12 zum Werkzeugspeicher 30 zu verfahren, der
im wesentlichen durch Steckaufnahmen 36 für die von den
Wellen 15 abgezogenen Werkzeuge 14 besteht. Wird demnach die
Welle 15 entsprechend der Fig. 7 mit Hilfe der Laufkatze 12
gegenüber einer solchen Steckaufnahme 36 fluchtend ausge
richtet, so kann das Werkzeug 14 mit Hilfe des verfahrbaren
Greiferkopfes 23 unmittelbar von der Welle 15 auf die Steck
aufnahme 36 des Werkzeugspeichers 30 geschoben werden. Die
im Festlager des Lagerblockes 16 gehaltene Welle ist daher
für die Aufnahme eines neuen Werkzeuges 14 frei, das in
analoger Weise mit Hilfe des Greiferkopfes 23 von einer
Steckaufnahme 36 auf die Welle 15 aufgeschoben wird. Der Ab
stand des Werkzeuges 14 gegenüber den Lagerblöcken 16 und 17
kann durch Distanzhülsen 37 sichergestellt werden, die bei
Bedarf ebenfalls auf die Steckaufnahmen 36 aufgeschoben
werden können. Zum Zusammensetzen der neuen Baueinheit wird
in umgekehrter Reihenfolge nach dem Aufschieben des Werk
zeuges 14 auf die Welle 15 das Loslager mit dem Lagerblock
17 montiert und mit Hilfe der Wellenmutter 31 festgelegt, so
daß die neu zusammengestellte Baueinheit im Zwischenlager 29
abgelegt werden kann.
Die Anordnung des Werkzeugspeichers 30 mit Steckaufnahmen
36, die quer zur Verfahrrichtung der Krankatze 12 auf dem
Träger 11 ausgerichtet sind, verlangt für die Werkzeugablage
bzw. -aufnahme eine Drehung der Aufnahmeeinrichtung 21. Zu
diesem Zweck ist der Träger 27 über einen Drehantrieb 38 mit
dem Hubarm 20 verbunden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das darge
stellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnten bei
spielsweise beide Greiferköpfe 22 und 23 auf dem Träger 27
verfahrbar gelagert sein. Eine andere Möglichkeit der kon
struktiven Verwirklichung besteht darin, neben den Greifer
köpfen für die beidseitigen Lagerblöcke 16 und 17 einen ge
sonderten ebenfalls verfahrbaren Greiferkopf für die Werk
zeuge vorzusehen. Da die Austauschbarkeit der Werkzeuge un
abhängig von der Werkzeugform ist, können mit der gleichen
Vorrichtung auch andere Erzeugungsstraßen, beispielsweise
für Kaltprofile, umgerüstet werden. Voraussetzung ist ledig
lich, daß die Erzeugungsstraßen Gerüste mit vormontierbaren
Baueinheiten aufweisen, die aus den auswechselbaren Werk
zeugen mit ihren in seitlichen Lagerblöcken gehaltenen
Wellen bestehen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugungsstraße für Rohre
oder Kaltprofile mit einzelnen Gerüsten, deren auswechselbare
Werkzeuge mit ihren in seitlichen Lagerblöcken gehaltenen Wellen
vormontierbare Baueinheiten bilden, und mit einem Kran, der eine
in zwei Koordinatenachsen verfahrbare Katze mit einem eine Aufnahmeeinrichtung
für die vormontierten Baueinheiten tragenden
Hubarm aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung
(21) aus wenigstens zwei Greiferköpfen (22, 23) mit Greifwerkzeugen
(24) für die Lagerblöcke (16, 17) bzw. das Werkzeug
(14) der Baueinheiten (18) besteht und daß zumindest einer der
beiden Greiferköpfe (22, 23) in Richtung der Wellenachse der aufgenommenen
Baueinheit (18) gegenüber dem anderen Greiferkopf (23
bzw. 22) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Fahrbereiches der Krankatze (12) ein
Zwischenlager (29) für die vormontierten Baueinheiten (18)
und ein Werkzeugspeicher (30) für die einzelnen Werkzeuge (14) der
Baueinheiten (18) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugspeicher (30) aus einzelnen Steckaufnahmen
(36) für die Werkzeuge (14) besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung (21) für die
vormontierten Baueinheiten (18) um eine vertikale Achse
drehverstellbar am Hubarm (20) der Krankatze (12) gelagert
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß für die von der Welle (15) abziehbaren
Lagerblöcke (17) der vormontierbaren Baueinheiten (18) eine
Halterung (32) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (32) für die abziehbaren Lagerblöcke (17)
der Führung (Träger 11) für die Krankatze (12) zugeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (32) für die abziehbaren Lagerblöcke
(17) eine Klemmeinrichtung (33) für den jeweiligen
Lagerblock (17) und einen mit einem Drehantrieb (35) verbundenen
Mutterschlüssel (34) für die Wellenmutter (31)
aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Greifwerkzeuge (24) der Greiferköpfe
(22, 23) aus über Gelenkparallelogramme (25) gelagerten,
gegengleich verstellbaren Klemmbacken bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873708004 DE3708004C2 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugerstraße für Rohre oder Kaltprofile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873708004 DE3708004C2 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugerstraße für Rohre oder Kaltprofile |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3708004A1 DE3708004A1 (de) | 1988-09-22 |
DE3708004C2 true DE3708004C2 (de) | 1995-01-19 |
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ID=6322896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873708004 Expired - Lifetime DE3708004C2 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Vorrichtung zum Umrüsten einer Erzeugerstraße für Rohre oder Kaltprofile |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3708004C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1209050B (it) * | 1983-11-11 | 1989-07-10 | Danieli Off Mecc | Rulli e attrezzature su gabbie di dispositivo per la sostituzione di laminazione con rulli a sbalzo. |
DE3435220A1 (de) * | 1984-09-26 | 1986-04-03 | Kaup GmbH & Co KG Gesellschaft für Maschinenbau, 8750 Aschaffenburg | Hebeeinrichtung mit einem anschluss fuer ein tragseil |
-
1987
- 1987-03-12 DE DE19873708004 patent/DE3708004C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3708004A1 (de) | 1988-09-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOEST-ALPINE INDUSTRIEANLAGENBAU GES.M.B.H., LINZ, |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: KOHLER, R., DIPL.-PHYS. RUEDEL, D., DIPL.-ING. DIP |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |