DE3600931A1 - Zubereitung aus chloritmatrices in loesung - Google Patents
Zubereitung aus chloritmatrices in loesungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Zubereitungen aus (H2O, O2, Cl-)
enthaltenden, physiologische Metabolite freisetzenden
Chloritmatrices in Lösung.
Chloritmatrix-Lösungen sind allgemein aus der DE-OS
32 13 389 bekannt und haben sich als wirksame Therapeutika
bei Wundheilungsstörungen sowie Makrophagen- und
Phagazytenstimulierung erweisen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass solche
(H2O, O2, Cl-) enthaltende, physiologische Metabolite
freisetzende Chloritmatrix-Lösungen sowohl bei humoraler
Immunität, also spezifischer Infektabwehr, als auch bei
zellulärer Immunität, als unspezifischer Infektabwehr,
wirksam eingesetzt werden können.
Es wurden u. a. Untersuchungen über den Einfluss einer
Zubereitung der genannten Art, hier kurz WF10 genannt,
nach intravenöser Applikation auf die humorale Immunität
durchgeführt.
Als Versuchstiere dienten männliche Tiere der Inzuchtlinie
Balb(cABOM (Bomholtgård, Ry - Dänemark) von
20 ± 1 g Körpergewicht.
Zur Erfassung eines Einflusses von WF10 auf die humorale
Immunität diente der Jerne-Plaque-Test in der Modifikation
nach Cunningham. Die Immunisierung mit Schafserythrozyten
erfolgte am Tag 0. Die Evaluierung der ersten, direkte
Plaques-bildenden Milz-Lymphozyten (DPFC), als IgM-
bildenden Lymphozyten, geschah am Tag 3. Die Evaluierung
der 2. Antikörperbildung, also der IgG-bildenden
Lymphozyten, erfolgte am Tag 7. Von den Milzlymphozyten
eines jeden Versuchstieres wurden 4 Präparate angelegt,
wobei jeweils 200 Zellen ausgezählt wurden. Die Zahl
der Plaques-bildenden Zellen (PFC) wurde stets bezogen
auf 108 Milz-Lymphozyten.
Die Behandlung der Tiere erfolgte jeweils einmal. Verwendet
wurde die nach früheren Versuchen ermittelte optimale
Dosis für eine Stimulierung der Immunabwehr von 24.6 µg
WF10/Tier, sowie die hohe Dosis von 147.86 WF10, bei
der eher eine Reduktion der Immunabwehr zu erwarten war.
Durch verschiedene Applikationszeiten relativ zum Zeitpunkt
der Immunisierung sollte festgestellt werden, ob
nicht nur die primäre Sensibilisierung beeinflußt wird,
sondern ob auch - nach einer normalen Sensibilisierung -
ein Effekt auf die Expression der Reaktion auftritt.
Ausserdem sollte geprüft werden, ob ein Einfluss auf den
Shift von IgM-Bildung zur IgG-Bildung durch die Zubereitung
ausgelöst wird.
Aus diesem Grunde wurde die kleine, bzw. grosse Dosis
einmal 1 Stunde vor der Sensibilisierung verabreicht und
die DPFC bzw. die IPFC am Tag 3 bzw. am Tag 7 bestimmt.
Zum anderen wurde die Zubereitung WF10 - wiederum mit
beiden Dosen - zunächst 1 Tag vor Evaluierung injiziert,
das heisst im Falle der DPFC am Tag 2 mit Evaluierung am
Tag 3; und im Falle der IPFC am Tag 6, mit Evaluierung am
Tag 7.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen A und B sowie in den
schematischen Darstellung Fig. 1 und 2 zusammengefaßt.
Die Versuche haben unerwartete, sehr gute und aufschlußreiche
Ergebnisse gebracht, wie aus den schematischen
Darstellungen der Fig. 1 und 2 ersichtlich ist.
- 1. Die kleine Dosis von 24.6 µg WF10, verabreicht 1 Stunde vor der Sensibilisierung, stimuliert die IgM-Bildung in statistisch signifikanter Weise. Dies ist noch ausgeprägter der Fall, wenn das Präparat in derselben Dosis erst nach Tag 2 der Sensibilisierung, also 1 Tag vor der Evaluierung verabreicht wurde. Dieses Ergebnis führt zu dem Schluss, dass WF10 in der angewandten Dosierung nicht nur die Sensibilisierung als solche verbessert, sondern auch die Expression der Reaktion verstärkt.
- 2. Die grosse Dosis von 147.86 µg WF10, verabreicht 1 Stunde vor der Sensibilisierung der Tiere, hat auf die IgM-Bildung keinen Einfluss, führte also zu keiner Stimulierung, jedoch auch nicht zu einer Hemmung der Reaktion. Wurde die gleiche Dosis von WF10 erst am Tag 2, also 1 Tag vor der Evaluierung verabreicht, war - entgegen der Erwartung - tendenziell eher eine Zunahme der Werte festzustellen.
- 3. Die IgG-Bildung wurde durch die kleine Dosis 24.6 µg WF10, verabreicht 1 Stunde vor der Sensibilisierung, in statistisch signifikanter Weise sehr deutlich stimuliert. Dies war, wenn auch nicht im gleichen Ausmass, ebenso der Fall, wenn das Präparat erst am Tag 6, also 1 Tag vor der Evaluierung, verabreicht wurde.
Dieses Ergebnis zeigt, dass bei diesem Behandlungsmodus
bezüglich der Applikationszeit und -dosis nicht nur die
Immunisierung einschließlich dem Shift von IgM- zur
IgG-Bildung verstärkt wird, sondern dass auch im Falle
der IPFC die Expression der Testreaktion verstärkt wird.
4. Die grosse Dosis von 147,86 µg WF10 hatte keinen
statistisch signifikanten Einfluss auf die IgG-Bildung,
und zwar unabhängig, ob das Präparat 1 Stunde vor
der Sensibilisierung oder erst am Tag 6, also 1 Tag vor
der Evaluierung, verabreicht wurde. Es fällt lediglich
auf, dass bei der frühen Applikationszeit tendenziell
eher eine Stimulierung und bei der späten Applikationszeit
eher eine gewisse Hemmung auftrat.
Insgesamt kann gesagt werden, dass ein deutlicher Unterschied
zwischen der optimalen Dosis und der überhöhten
Dosis bezüglich der Beeinflussung der IgM- bzw. IgG-
Bildung vorliegt, dass mit der hohen Dosis aber keine
ausgeprägte Hemmung beobachtet werden konnte.
Eine überraschende und befriedigende Feststellung ist die
Tatsache, dass bei Verabreichung auch einer hohen Dosis
der Zubereitung keine toxische Wirkung auftrat. Dies
unterscheidet das Präparat von herkömmlichen Immunpharmaka,
die bekanntlich bei zu hoher Dosis toxisch wirken.
Versuche haben ferner gezeigt, dass Chloritmatrices und
Fe-Porphyrinkomplex-Aktivierung in vivo als Adjuvanz für
die aktiven Schutzimpfungen bei Mensch und Tier unerwartet
gute Ergebnisse zeigen. Das gleiche gilt für diese Zubereitungen
bei der Anwendung als Adjuvantien bei der
Hyposensibilisierung.
Ferner wurde gefunden, dass Chloritmatrices und Fe-Porphyrinkomplex-
Aktivierung in vivo als Adjuvantien bei der Verwendung
sogenannter synthetischer Peptidovakzine, deren
immunogene Eigenschaften bekanntlich schwach sind, einen
essentiellen Bestandteil bei der Erzielung ausreichender
Antikörpertiter bilden. Sie eignen sich auch zur Erhöhung
mononuklearer Antikörper.
Alle hierzu durchgeführten Versuche ergaben überraschende
Ergebnisse und lassen eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten
der Zubereitungen zur Bekämpfung von Immunschwächen
erwarten.
Claims (3)
1. Zubereitung aus (H2O, O2, Cl-) enthaltenden Chloritmatrices
in Lösung zur Stimulation von IgM und IgG Antikörpern.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Chloritmatrices in vivo durch Fe-Porphyrin-Komplexierung
aktiviert sind.
3. Zubereitung nach Anspruch 2 als Therapeutikum zur Erhöhung
der unspezifischen und spezifischen Wirtsresistenz an
Mensch und Tier bei bakteriellen, parasitären, viralen
und mykotischen Infektionen allein oder in Kombination mit
Chemotherapeutika, antiparasitären Mitteln, Virostatike,
Antimykotika.
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1986
- 1986-01-15 DE DE19863600931 patent/DE3600931A1/de not_active Withdrawn
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