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Geschützaufstellung. Die Geschützaufstellung ist besonders zur Anwendung
auf Eisenbahnbetten geeignet und zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen einer äußeren
kreisförmigen Schiene, die als Widerlager für eine größere Anzahl von Radialschienen_dient_und-der-eigentlichen
Geschützplattform mehrere konzentrische Schienen eingeschaltet sind, die zur Verankerung
der Radialstreben dienen. Die Verankerung der Radialstreben auf diesen Zwischenschienen
erfolgt durch Klötze, die in die bogenförmigen U-Eisen eingebracht werden und die
sich
gegen Flanschen der Radialstreben ansetzen. Auch die Verbindung der einzelnen Bogenstücke
der konzentrischen Schiene erfolgt durch Klötze, welche durch gleitende Anker aneinander
gesichert werden. Eine solche kreisförmige äußere Schiene dient auch als Widerlager
für einen Kopf am Geschützrahmen, und dieser Kopf wird durch eine Presse o. dgl.
fest gegen das Widerlager angedrückt, um so die Rückstöße aufzunehmen.
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Abb. i ist ein derartiges Geschütz auf einer solchen Unterlage; Abb.
2 ist eine Draufsicht auf die Unterlage; Abb. 3 zeigt die eigentliche Geschützplattform;
Abb.4 stellt die Abstützung der Radialschienen an den konzentrischen Zwischenschienen
dar; Abb. 5 ist ein Schnitt durch eine derartige Abstützung; Abb.6 ist eine Draufsicht
und teilweiser wagerechter Schnitt durch die bogenförmige Widerlagerschiene; Abb.7
ist ein senkrechter Schnitt durch diese Teile, und Abb. 8 bis i i zeigen abgeänderte
Ausführungsformen der Geschützaufstellung.
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Auf dem Geschützrahmen i ist in bekannter Weise das Geschützrohr 2
in den Lagerböcken durch die Zapfen 3 unterstützt. Die Lagerböcke 4 sind bei 5 am
Geschützrahmen befestigt, und die Verbindung des Rohrs mit den Zapfen erfolgt durch
den Bund 6 in bekannter Weise. Zur Aufnahme der Rückstöße dienen die Zylinder
13, 14, die am Geschützrohr angebracht sind und sich gegen den Rahmen hin
abstützen.
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Vor und hinter der Geschützwiege ist der Rahmen bei ai und 22 verlängert,
und dieser Rahmen ruht auf der in Abb. 3 dargestellten Unterlage, bestehend aus
den [)-Eisen 50, die gerade so groß gehalten sind, daß sie auf die Schiene 31 eines
Eisenbahnbettes aufgelegt werden können. Die beiden-[J-Eisen 5o sind durch Stege
51 verbunden, und auf diesem Stege 51 und äußeren Ansätzen 52 der Schienen ruht
ein Zahnkranz 56, an dessen Führungsring 34 sich ein nicht dargestelltes kleineres
Zahnrad des Geschützes abwälzen kann, wenn das Geschütz verdreht werden soll.
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Stifte 4o, die von den T-Eisen nach Abb. 3 nach innen ragen, dienen
nun dazu, die Abhebung des Geschützes von der Unterlage oder die Verbindung mit
der Unterlage zu sichern.
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Zur Sicherung des Geschützes bei seiner Einstellung zur Feuerung in
einer Richtung im Winkel zur Achse der Strecke dienen Radialschienen, die sich über
abgebogene Auf-. Lageschienen 61 erstrecken. Einzelne Radialstreben 6o haben an
einem Ende einen Einschnitt an der Oberkante, in welchem sich ein nach abwärts gerichteter
Flansch 63 des Konsols 52 (Abb. 3) legt, um so eine Längsverschiebung der Streben
mit Bezug auf das Untergestell zu verhindern. Jede Radialstrebe hat einen Ansatz
65 (Abb.4), dessen Kopf 66 über den Einschnitt 67 hinausragt. In diesen Einschnitt
legt sich der Flansch 68 einer bogenförmigen Abstützschiene 69. Alle Ansätze 65
sind in einem Kreisbogen angeordnet. Die abgebogene Widerlagerschiene 69 setzt sich
aus Einzelbogenstücken zusammen. Die Anzahl dieser Einzelbogen kann beliebig gewählt
werden. Zu ihrer Verbindung dienen die in Abb.4 und 5 gezeigten Keile 7o, bestehend
aus dem Steg 71 und Köpfen 72, 72', die in aneinanderstoßenden entsprechenden
Kerben 73, 73' Platz finden, und welche demnach eine rasche Zusammenstellung und
Auseinandernahme dieser gekrümmten Schienen gestatten.
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Die Radialschienen 6o haben auf ihrer Unterfläche nach Abb. 7 Ansätze
75, die in Richtung der Schienen abgeschrägt sind, und. die Vorderfläche 76 dieser
Ansätze legt sich gegen einen Flansch der gekrümmten Schienen 61, um so die Beanspruchung
nach außen aufzunehmen.
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Die Längsschienen 5o des Untergestelles haben nach Abb. 3 Ansätze
78, gegen welche sich die Innenenden einzelner Streben 6o legen. Dadurch wird eine
Einwärtsbewegung der Unterlage verhindert. Der Abstand der gekrümmten Schienen 61
kann beliebig gewählt werden. Auch diese Schienen können auf ein festes Fundament
8o', oder auf eine nur zeitweise benutzte Bodenplatte aufgelegt werden.
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Zur Verbindung der Stöße dieser gekrümmten Schienen 61 sind Klötze
8 1 (Abb. 4 und 5) nahe den Stößen in die [)-Eisen eingelegt, und diese Klötze
nehmen in den Kerben 82, 82' die Riegelstücke 83 auf.
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In Gebrauchsstellung ruhen die Radialschienen auf den Kanten der gekrümmten
[)-Eisen auf. Zur Sicherung der Radialschienen in Stellung dienen die Flanschen
84 von Einlegeklötzen 85 innerhalb bestimmter Stöße der gekrümmten Unterlagsschienen.
Blechstücke 86 können eingetrieben werden, wo dies notwendig erscheint, um eine
gute Auflagerung der Radialschienen zu sichern.
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Nach der Ausschwingung des Geschützrahmens in jene Stellung, die er
beim Feuern einnehmen soll, wird er in dieser Stellung durch einen Kopf 87 (Abb.
6) gesichert. Dieser Kopf gleitet in einem Kasten 88 (Abb.7) zwischen den Seitenwänden
des Rahmens. Der _ Kasten 89 ist nach Abb. 7
durch Ballten
88' von den Führungen 5 für die Schildzapfenlager 4 abgespreizt. Der Kopf 87 besteht
aus einem Gußstück mit einer entsprechend gekrümmten Arbeitsfläche 89, und der Winkel,
unter welchem dieser Kopf verlegt ist, ist so gewählt, daß die Arbeitsfläche 89
gegen die schräg verlaufende Fläche 9o des Klotzes der Schiene 67 auftrifft. Um
diesen Kasten in und außer Eingriff mit der Abstützschiene zu bewegen, sind nach
Abb. 6 die Keile 9o, 9o' angeordnet. Diese Keile sitzen in einer Aussparung 91 des
Kastens 88 und führen sich in entsprechenden Aussparungen 94, 94' des Kopfes 87.
Das innere Ende dieser Aussparungen ist breiter als das äußere Ende, so daß bei
Entfernung der Keile voneinander der Kopf 87 -radial nach außen getrieben wird.
Durch die beiden Keile erstrecken sich die Schraubenspindeln 95, 95'. Sie sind gegen
Längsverschiebungen in einem Lager 96 des Kastens 88 gesichert. An der Außenseite
haben diese Spindeln die Handräder 97, 97', damit bei entsprechender Drehung dieser
Räder eine Verschiebung -der Keile und damit auch eine Radialverschiebung des Kastens
zustande kommt.
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Die Beweagung des Geschützrahmens auf der Hauptunterlagsschiene 69
_ wird durch Rollen ioo erleichtert (Abb.7), welche in einer gekrümmten Führung
Toi quer zum Rahmen gehalten werden. Diese Rollen reiten auf der glatten Oberfläche
ioz der Schiene 99 und unterstützen den Rahmen.
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Das Fundament nach Abb. 8 bis To ist aus Beton hergestellt und dient
zur Aufnahme des Untergestelles. In Abb. 9 kann selbst dieses Untergestell entbehrlich
.gemacht werden, und es ist dann an der Betonoberfläche eine kreisförmige Führungsbahn
i 1a entsprechend dem Ring 34 des andern Untergestelles vorgesehen. Nach Abb. To
ist gar kein Ring vorhanden. Die äußere Abspreizschiene 113 ist bei diesem Betonfundament
beständig in das Material eingebettet. Nach Abb. i i kann eine solche Unterlage,
wie sie oben beschrieben wurde, auch zur Verwendung gelangen, wenn das Geschütz
in Richtung der Strecke zu feuern ist.
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Beim Gebrauch dieser Vorrichtung wird das Geschütz mit seinem Rahmen
an jenen Punkt der Strecke befördert, an welchem es Stellung nehmen soll. Hierauf
wird der Rahmen erst angehoben, um die Radgestelle entfernen zu lassen und dann
auf die Ringführung 34 gesenkt.
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Die Aufstellung der Unterlage zur Aufnahme des Rückstoßes erfolgt
besonders dann, wenn die Feuerungsrichtung nahezu quer zur Richtung der Strecke
31 ist. Nachdem das Untergestell auf diese Strecke aufgebracht worden ist, werden
die Schienen 65 in Stellung gebracht und W iderlagerklötze gegen elie entsprechenden
Ansätze dieser Schienen geschoben. Nach der Einstellung des Geschützes, quer oder
unter einem andern Winkel zur Strecke, wird der Kopf 87 durch Einsteilung der Keile
in Sperrungslage geschoben.