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Drainagesystem. Vorliegende Erfindung betrifft ein Drainagesystem
aus Bambusrohren, bei dem durch Anwendung besonderer Bambusklammern statt Muffen
zur Befestigung der Rohrfugen, die als Saugrohre wirken, die Wirkung der Drainage
als eines Entwässerungs-, Durch feuchtungs- und Durchlüftungsapparates viel intensiver
gemacht wird. Zum höchsten Grade wird die Wirkung gesteigert durch: die Anordnung
zweier kreuzweise übereinanderliegender, miteinander verbundener Drainagen; welche
durch Befestigung von Querrohren an den Spitzen der Klammerarme hergestellt wird.
Es wird also eine Verzweigung! der Drainageanlage auch nach oben erzielt. Ein besonderer
Vorteil der vorliegenden Drainage besteht in der ganz einfachen Regulierung des
Grundwasserspiegels durch besonrdere Stauvorrichtungen, so daß der entwässerte Moorboden
wechselweise nach Belieben als Acker, Weide oder Wiese zu benutzen ist, was bei
Moorkultur sehr wichtig ist. Wenn
z. B. mittels der Stauvorrichtungen
das Abfließen: des Wassers in d'er Drainageanlage aufgehalten wird, füllt es zunächst
alle Zweige dieser Anlagen, und aus diesen wird es in den Boden gedrückt, wodurch
aus dem Boden die in den Poren vorhandene Luft nach außen herausgedrückt wird. Werden
nun aber die Stauanlagen wieder schnell geöffnet, fließt das Wasser aus der Drainageanlage
schnell ab, da die sich zuerst leerenden Oberzweige (Querröhren: und Klammerarmee)
saugen aus: dem Boden: zuerst das Wasser, dann die Luft ab, welche im Boden dann
durch die Außenluft ersetzt wird. Es wird also eine gründliche Lüftung des Bodens
erzielt, in gewissen Fällen auch eine Durchwärmung (Benetzungswärme).
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegen4 stand dargestellt. Abb.
i zeigt eine Ansicht der Doppeldrainage im: Querschnitt, Abb.2 einen Querschnitt
einer Ansicht der einfachen Drainage mit Bambusklammerbefestigung, Abb. 3 und q.
eine beispielsweise Ausführung der Staueinrichtung im Schnitt, Abb. 5 und, 6 die
Verbindung von Rohren, der einfachen Drainage ohne besondere Vorrichtungen zur Steigerung
ihrer Wirkung. Abb. 7 und 8 eine Verbindung des Saugrohres mit dem, Sammelrohr .in
Ansicht und im Schnitt. Die- Zusammenfügung der Rohre miteinander stellen die Abb.
2, 5 und 6 dar. Abb-. 9 zeigt eine Einzeilheit der Verbindung nach Abb. 2 im Schnitt.
Abb. io stellt eine andere Ausführung der Stauvorrichtung dar.
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Die Anlage der einfachen Drainage unterscheidet sich von den bisherigen
Methoden dadurch, daß die einzelnen Rohre in einen der Länge des Grabens entsprechenden
Drainagestrang auf verschiedene Weise verbunden werden und dann in, den Graben der
ganze Strang auf einmal hineingelegt wird, und daß an, äußeren Ende jedes Saugedrainstranges
a eine Art Bambusklammer b (Abb.2) befestigt wird, mit schräg nach oben führenden
hohlen Armen, welche miteinander mittels gewöhnlichen Spagat, Rohr- oder Bambusstreifen
zusammengeschnürt, eventuell zusammengeklemmt werden, aus dein Boden herausschauen
und mit Pfropfen. am Ende versehen sind. Diese Rohrklammern b sind, wie auch alle
Rohre in der Anlagt, mit eingebrannten Löchern c versehen und bestehen aus einem
Bam:bu:srohrstück, das in der Mitte einen Ausschnitt d (Abb. 9) besitzt und um.
das Sammel- oder Saugrohr a herumgelegt wird, so d'aß seine Arme b mit dem unteren
Teil (am Ausschnitt) sich an das Rohr d, in welchem hier einVerbind'ungsloche eingebrannt
ist,fest anschmiegen. Werden die Pfropfen aus der Spitze dieser Klammer entfernt,
so ensteht in der Anlage ein freier Luftzug aus dem Muttergraben durch die Sammel-
und Saugröhren in die Klammerarme und von hier nach außen. Wird hierdurch in entsprechender
Zeit ein warmer Luftstrom durchgeblasen, so wird nicht nur die Durchlüftung des
Bodens gefördert, sondern auch eine beschleunigte Durchwärmung erreicht, was auch
ein, Mittel zur Bekämpfung der Nachtfröste in gewisser Zeit bieten kann, überhaupt
bei Anwendung der hier dargestellten komplizierteren Vorrichtungen. Diese bestehen
im einfachen Fall darin, daß die Rohrfugen in allen Drainsträngen, statt mit Muffen
zu befestigen, mit Bambusklammern nach der in Abb. 2 dargestellten Weise eingeklammert
werden, nur ragen die Spitzen der Klammerarme nicht aus dem Boden heraus:, sondern
reichen nur bis an die Vegetationsschicht des Bodens, wo, sie eine intensive Durchlüftung
schaffen. Die Armedes Klammerrohres b (Abb-. i und 2) können auch, statt mit Spagat
a. dgl., wie schon. erwähnt, gebunden zu werden, mittels eines Oberrohres f zusammengeklemmt
werden (Abb. i), das ebenfalls mit eingebrannten Löchern versehen ist, und in dieses
Rohr f werden wiederum beiderseits längere Rohre g eingeschoben, ebenfalls mit Löchern
ausgerüstet, die unmittelbar unter den Wurzeln der Kulturpflanzen liegen und eine
Querdrainage bilden. Da sie dünn und nur ein jedes 2 bis 3 m lang sind, braucht
man für sie keine besonderen Gräben auszuheben; sie können ganz einfach in die Seitenwände
des Draingrabens hineingestoßen werden. Durch diese wird die Wirkung der Drainage
im hohen Maße gefördert, überhaupt als Durchlüftungsun.d Durchwärmungsapparat, wie
schon oben bemerkt wurde.
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An die Sammelrohre d angeschlossen sind die Stauvorrichtungen. Diese
bestehen aus einem unten geschlossenen, senkrechten, stärkeren Rohr 12., in welches
das Sammelrohr a mündet und an der anderen Seite des Rohres weitergeht. In dem Rohr
h verschiebbar ist ein Absperrbrett i angeordnet, in dem ein Verbindungsrohr k befestigt
ist, das im norma,en Zustande die Verbindung des Sammelrohres a: bewirkt. Über dem
Verbindungsrohr k sind eine oder in gewisser Entfernung zwei Öffnungen
L in dem Absperrbrett i eingebrannt, die durch einen Schieber verschloss.enwerden
können. Durch das Verbindungsrohr k fließt das Wasser ohne jegliche Störung in den
Fällen, wenn ein schnelles Ablaufen des Wassers gefordert wird. Braucht man einen
mäßigen Abfluß des Wassers ohne HeLung des Grundwasserspiegels, so schiebt man das
Absperrbrett so weit herunter, daß die Öffnung l in die Linie des Sammelrohres
a
kommt, und es entstehen dann. dem abfließenden Wasser in, j euern Stauapparat
gewisse
Ileinmungen, die das schnelle Abfließen hindern. Wird das
Verbindungsrohr k aus der normalen Lage in die Höhe gezogen, so wird die Verbindung
des Sammelrohres a. unterbrochen; das Wasser ist nun gezwungen, durch die Öffnung
l in die andere Hälfte des Rohres h zu gelangen, was nur dann erfolgt, wenn das
Rohr h bis zur Höhe der Öffnung l
sich mit Wasser füllt, welche Höhe
dann z-.uch der Grundwasserspiegel einnimmt.
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Eine zweite Ausführung der Stauvorrichtung besteht aus zwei nebeneinander
senkrecht angeordneten Rohren q, in die die Sammelrohre a einmünden. In den senkrechten
Rohren q läßt sich je ein zweites Rohr r herauf- und herunterschieben und auch drehen,
in dem ebenfalls ein, Verbindungsrohr s angebracht ist. Die äußeren Rohre sind an
den Seiten, welche sich gegenseitig berühren, mit Sammelrohranschlüssen t in verschiedener
Höhe versehen, die .inneren aber mit kombinierten Löchern ic in gewissen Abständen
voneinander. Durch Kombinieren dieser Löcher u und Anschlüsse t wie auch
der Verbindungsrohre s mit dem Sammelrohr a läßt sich ein Regulieren des Grundwasserspiegels
in weitgehendem Maße durchführen. Die Stau vorrichtung kann aber auch als Luftpumpe
benutzt werden (zur stärkeren Durchlüftung und Durchwärmung des Bodens).
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Die Drainagerohre bestehen aus Dambusstämmen von I l/2 bis 7 Zoll
Stärke, die in Stücke von 2 bis q. m Länge zerschnitten werden.
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Die Verbindung der einzelnen Stücke miteinander kann auf verschiedene
Weise geschehen, wie Abb. 2, 5 und 6 darstellt. Bei Abb. 5 ist das eine Rohr etwas
weiter ausgehrannt, in welches (ähnlich wie bei Verbindung der Tonrohre) das dünnere
Rohr n eingeschoben wird. Bei Abb.6 sind beide Rohrenden in bekannter Weise bis
zur Hälfte abgeschnitten und werden ini aufeinandergelegten Zustand durch eine Muffe
o verbunden. Bei Abb. i und 2 sind die ebenso aufeinandergelegten Rohrenden durch;
eine Bambusklammer verbunden, die auch als Saugrohr dient. Sie können auch ganz
einfach mit Bindfaden (Spagat), Flechtrohr oder Bämbusstreifen gebunden werden.
Die Verbindüng eines Saugers mit einem Sammelrohr zeigen Abb. 7 und 8, wobei der
Sauger durch die Verbindungsmuffe in dass Sammelrohr führt. Oder es kann auch das
Ende des Saugers kreuzweise auf dem Sammelrohr befestigt werden, wobei in jedem
eine halbrunde Vertiefung eingebrannt wird, die aufeinandergelegt werden. Der auf
beschriebene Weise hergestellte Drainstrang wird so in den Draingraben gelegt.