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Holzplankenbefestigung bei Wasserfahrzeugen. Bei der den Gegenstand
der Erfindung bildenden Holzplankenbefestigung für Wasserfahrzeuge werden die Planken
durch Metall-Stäbe von H - förmigem Querschnitt untereinander und mit den
Spanten verbunden. Die H-Stäbe liegen in den Nähten zwischen den Planken, so daß
die Schenkel jedes H-Eisens auf jeder Seite des Steges je eine Plankenkante umfassen.
Dadurch wird eine feste und verhältnismäßig leichte Bauart erreicht, und es brauchen
die Planken zum Zweck ihrer Befestigung an den Spanten nicht durchbohrt und von
Nägeln oder anderen derartigen Verbindungsmitteln durchdrungen zu werden. Eine ausreichende
Festigkeit ist durch Verbindung der metallischen H -Stäbe mit den aus Metall oder
Holz gebildeten Spanten zu erreichen. Durch entsprechendes Eindrücken der Plankenkanten
in die Nuten der H-Eisen ergibt sich ohne Anwendung besonderer Kalfaterungsmittel
eine zuverlässige Dichtigkeit, auch werden die Kanten der Holzplanken weitgehend
gegen äußere Einflüsse geschützt, und es wird das bekannte Aufbiegen der Plankenkanten
verhindert. Der Zusammenbau des ganzen Fahrzeuges wird dadurch besonders vereinfacht,
daß das H-Eisen auch zur Bildung von Kiel und Ste: v en Anwendung finden kann, wobei
zugleich das an den Plankenenden hervortretende Hirnholz weitgehenden Schutz zwischen
den H -Schenkeln erhält. Die neue Befestigungsart läßt sich nicht nur zur
dauernden Verbindung der Fahrzeugteile, sondern auch dazu benutzen, zerlegbare und
leicht wieder zusammenzusetzende Fahrzeuge zu schaffen, sowie auch beschädigte Planken
leicht auszuwechseln.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in den Abb. i bis 5
in verschiedenen Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Abb. i zeigt einen der Erfindung gemäß zusammengesetzten Teil eines
Bootsquerschnittes. Zwischen den hölzernen Planken a befinden sich im Querschnitt
H-förmige Verbindungseisen b. Die Abbildung läßt ohne weiteres erkennen, daß die
Kanten der Planken a von den Stegen der Teile b umfaßt werden.
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Die bekanntlich immer empfindlichen Plankenkanten erhalten so nicht
nur eine sehr zuverlässige Verbindung, sondern sie erhalten auch einen unmittelbaren
Schutz gegen mechanische Beschädigungen, was besonders bei den sogenannten Kantbooten
wichtig ist. Eine besondere Dichtung (Kalfaterung) wird entbehrlich. Die Verbindungsteile
b lassen sich durch Anwendung einfacher Kopfschrauben, wie bei c, durch verschiedenartige
Niete, wie bei cl und c2, oder durch Schraubbügel, wie bei c3 angegeben ist, unmittelbar
mit den Spanten d verbinden, wobei es gleichgültig ist, ob diese Spanten aus Holz
oder aus Metall bestehen. Im letzteren Falle können auch für die Spanten H-Querschnitte,
die in vielen Fällen mit den Querschnitten der H-Eisen b übereinstimmen können,
angewandt werden. Durch die Verbindung der H-Eisen b unmittelbar mit den Spanten
d werden insbesondere die Kanten der Planken zuverlässig festgehalten, so daß ein
Aufbiegen der Plankenkanten verhindert wird.
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In der Form verstärkte und zweckentsprechend abgeänderte H-Querschnitte
finden am Kiel und an anderen Stellen- zur Verbindung Anwendung.
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Nach Abb. i ist die Kielverbindung durch ein H-Stück e gebildet, wobei
zwischen der
Außenhaut a und dem unteren Flansch e1 zwei den Kiel
bildende hölzerne Füllstücke e= eingesetzt sind. Bei f ist ein zwei Planken
a
verbindendes H'-Stück durch entsprechende Erhöhung des Mittelsteges so ausgebildet,
daß es die zweiteilige sogenännte Scheuerleiste f1 mit umfaßt. Der äußere Flansch
f2 ist dabei entsprechend rund gebogen, so daß er äußerlich der gebräuchlichen eisernen
Deschlagleiste entspricht.
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Die Anwendung eines halben H-Querschnittes zeigt die Abb. i rechts
oben. Es ist von dem Vorhandensein einer Deckplanke a1 ausgegangen, welche durch
ein einem halben H
dem Wesen nach entsprechendes, dem örtlichen Anwendungszweck
gemäß U-förmig gestaltetes Metallverbindungsstück g gehalten wird, an welches sich
zwecks Verbindung der Deckplanken dl mit der Außenhaut a noch ein Verlängerungsschenkel
g1 anschließt. Der Teil g umfaßt die Planken der Deckkante a1 und eine Fülleiste
a2 und ist im übrigen so geformt, daß er eine zweite Scheuerleiste bildet.
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In Abb: ia ist noch die lösbare Verbindung einer Deckplatte a1 mit
dem äußeren Plankengang a durch ein H-Profil b1 dargestellt, dessen Schenkel entsprechend
umgebogen sind.
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Handelt es sich an der Bordkante um die Bildung eines einfachen sogenannten
Dollbordes, so ist der oberste Plankengang a mit den Spantenköpfen d durch eine
einfache, im Querschnitt U-förmige Schiene, wie eine solche in Abb. z mit h bezeichnet
ict, zu verbinden, wobei die Schenkel hl auch angeschärft sein können.
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Wie aus der Schnittabbildung 3 zu ersehen ist,kann man dieFlanschen
der H-Eisen durch nachträgliches Zusammendrücken soweit in das Holz einpressen,
daß dieses unverrückbar festgehalten wird, wobei die Wasserdichtigkeit in besonders
hohem Maße gewährleistet wird: Hier sei erwähnt, daß man bei den H -Eisen
b, wie sie in Abb. i angegeben sind, durch entsprechendes Anschärfen der Plankenkanten
und Eintreiben der letzteren unter Druck ebenfalls eine weitgehende Sicherheit für
die Wasserdichtigkeit zu erzielen vermag.
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Abb. 4 zeigt eine Ausführung, bei welcher die Planken a verhältnismäßig
schwach ausgebildet, jedoch mit durch Fräsen oder auf ähnliche Weise verstärkten
Kanten a2 versehen sind. Die Verbindungs-H-Schiene b ist durch Abrundung der Außenflanschen
der Form der Plankenkanten angepaßt.
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Abb. 5 zeigt die Anwendung der H-förmigen Verbindung für die Steven-Bildung:
Die h:-förmige Schiene, die hier also solche den Steven bildet, besteht aus dem
Mittelsteg i, den Außenflanschen il und den Innenflanschen i2. Die Außenflanschen
il sind hier nach dem Bootskörper hin zurückgebogen, so daß sie die Planken a mit
den zwischengelegten H-Schienen b umfassen. Die Innenflanschen i2 dienen dabei als
Stütze oder Auflager für die Enden der Planken a und Zwischenschienen b.
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Mit den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Möglichkeit der
Anwendungsfälle der erläuterten Verbindungsschienen naturgemäß nicht erschöpft.
Durch entsprechende Abbiegung bzw. Formgebung der H-Eisen lassen sich auch andere
als die dargestellten Bauteile leicht in den Verband einfügen. So können beispielsweise
Deckstützen, Schotten u. dgl. zugleich mit einer Planke von einer H-Schiene umfaßt
werden, wobei, wenn nötig, der eine Flansch entsprechend aufgebogen wird, um Raum
für die Aufnahme beider Teile zu schaffen.
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Die Bauart läßt auch in besonders einfacher und zuverlässiger Weise
das Anbringen einer Kupferung zu, indem der Plankenbreite entsprechend geschnittene
Kupferplatten auf die Planken gelegt und mit diesen zusammen von den H -Schienen
umfaßt werden. Führt man den Bau so durch, daß die H-Schienen versenkt in den Planken
liegen, dann läßt sich der Kupferbeschlag an den H-Schienen durch Löten, durch Verschrauben
oder Vernieten, d. h. durch unmittelbare. Verbindung von Metall mit Metall, befestigen.
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Der Bau eines Fahrzeuges kann ohne Schablonen erfolgen. Das Aufbringen
der Planken erfolgt zweckmäßig in der Kielobenlage, nachdem ein Gestell aus Kiel,
Steven, Heck, Dollbord und Spanten zusammengestellt ist. Die Planken werden dann
nacheinander mit den zugehörigen H-Stäben angepaßt und angesetzt, wobei jedoch die
Verbindungsschrauben mit den Spanten erst fest angezogen werden, nachdem sämtliche
Planken aufgebracht sind. Durch die hierbei auftretende Flächenverkleinerung werden
die Planken um so fester in die H-Stäbe hineingetrieben. Lochungen der Planken für
Nägel usw. werden nicht gebraucht.