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Flankentaster für Innengewinde. Die Erfindung betrifft einen Flankentaster
für Innengewinde, bei dem, wie bei ähnlichen bekannten Instrumenten, im Endpunkte
eines Lochtasters ein scharnierähnlich angeordnetes Profilstück sich befindet, und
besteht darin, daß nach erfolgter Messung des Flankendurchmessers eines Innengewindes
diese Messung durch Mikrometer in Millimeter festgestellt werden kann, dadurch,
daß nicht die Profilspitze, welche beim Auflegen im Mikrometer kippen würde, sondern
nach erfolgter halber Umdrehung des Profilstücks eine der Profilwinkelspitze gegenüberliegende
ebene Auflagefläche desselben zur Auflage im Mikrometer kommt, wodurch ein Kippen
des Profilstücks während der Nachmessung im Mikrometer verhindert wird. Um dies
zu ermöglichen, müssen die Abstände des Profilstücks zwischen Auflagefläche bis
Mitte Scharnierloch einerseits und Mitte Scharnierloch bis Profilwinkelspitze anderseits
unbedingt gleich sein.
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Der Bau des Flankentasters ist ähnlichen Innentastern mit beweglichen,
scharnierähnlichen Anlagestücken im allgemeinen gleich; das Profilstück ist jedoch
nur an einem Schenkel des Tasters angebracht, während der andere Schenkel starr
ist. Das Profilstück, in der Mitte gelocht, hat auf der einen Seite einen Profilwinkel,
je nach Art des Gewindes etwa 6o' (S. J.-Gew:), 550 (Whitworth-Gew.) oder
530 8' (Löwenherz4ew.) ; auf der dem Gewindewinkel gegenüberliegenden Seite
ist lotrecht zur Winkelmittellinie eine Auflagefläche angebracht.
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Zur näheren Erläuterung des wesentlichen
Gedankens
der Erfindung, nämlich die Möglichkeit einer halben Schwenkung des Profilstücks
zwecks Nachmessens im Mikrometer, so daß besagte Auflagefläche und nicht Profilwinkelspitze
des Profilstückes im Mikrometer aufliegt, ohne daß die Lage des Tasters und das
festgestellte Maß bei der vorhergegangenen Innengewindeflankenmessung eine Veränderung
erleidet, sei hier folgendes ausge#ührt Betrachtet man die Auflagefläche. (s. Zeichnung
= h) des Profilstücks als Basis eines gleichschenkeligen Dreiecks mit dem Profilgewindewinkel
als Winkel an der Spitze und errichtet auf der Mitte der Basis das durch den Spitzenwinkel
gehende Lot, so muß Mitte Loch des Profilstücks genau auf diesem Lot und genau in
der Mitte zwischen Basis und Winkelspitze liegen, d. h., wie schon eingangs erwähnt,
die Abstände des Profilstücks zwischen Auflagefläche bis Mitte Loch und Mitte Loch
bis Winkelspitze sind genau gleich. Die Winkelspitze des Gewindeprofilstücks wird,
nachdem obengenannte Abstände auf genau gleiches Maß justiert sind, abgeflacht,
um ein Aufsitzen des Profilstücks auf dem Gewindegrund zu vermeiden, denn es soll
lediglich der Flankendurchmesser bei Innengewinden gemessen werden.
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Beim Messen wird der Taster in den Gewindering oder in die Mutter
eingeführt, so daß das Profilstück mit der Profilseite nach unten in die Flanken
eines Ganges paßt. Das Profil- j stück wird durch leichten Druck auf den das Profilstück
tragenden Schenkel des Tasters in den Flanken festgehalten. Der Taster wird um den
Drehpunkt des Scharniers radial bewegt und so eingestellt, daß das Tastende des
anderen Schenkels die Spitze des dem Profilstück gegenüberliegenden Ganges eben
berührt.
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Der so eingestellte Taster wird aus dem Gewindering oder der Mutter
entfernt und das Maß ähnlich wie bei einem Lochtaster durch ein Mikrometer in Millimetereinheiten
festgestellt. Das Profilstück wird nun um eine halbe Umdrehung geschwenkt, so daß
die Spitze des Profils nicht mehr außerhalb, sondern innerhalb des Tasters liegt,
und in dieser Lage die dem Profil gegenüberliegende Kante des Profilstückes auf
die eine Meßfläche des Mikrometers aufgesetzt, dort durch leichten Druck auf den
das Profilstück tragenden Schenkel des Tasters festgehalten, der Taster radial um
den Drehpunkt des Scharniers bewegt, bis das Tastende des anderen Schenkels nach
entsprechendem Schrauben der Mikrometerspindel die zweite Meßfläche des Mikrometers
eben berührt.
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Das jetzt abzulesende Maß am Mikrometer , entspricht z. B. bei SZ-Gewinden
nach den.deutschenIndustrienormen Dk+ tt+ also Kerndurchmesser der Mutter (Dk);
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Abstand von Kern bis Winkelspitze des Gewindes
t Zur näheren Erläuterung wird nachstehendes Beispiel angeführt (siehe auch Zeichnung
Abb. 3 und q.).
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Es sei ein Ring mit 56 mm SZ-Gewinde in den Flanken zu messen Der
Flankentaster wird mit der rechten Hand in das Innere des Ringes eingeführt, so
daß Profilstück a in den Flanken des Gewindeganges anzuliegen kommt. a wird durch
leichten Fingerdruck auf Schenkel b in dieser Lage festgehalten, während der in
der rechten Hand ruhende Taster radial um Achse f geschwenkt und, wenn nötig, entsprechend
verstellt wird, bis Tastende g an Schenkel c die Spitze (Mutter, Kern) des dem Profilstück
a gegenüberliegenden Ganges eben berührt. Der also eingestellte Taster wird aus
dem Ringe entfernt und das Maß in Millimetereinheiten mittels eines Mikrometers
festgestellt. Hierbei wird Profilstück a um eine halbe Umdrehung geschwenkt, Auflagefläche,
Kante h des Profilstücks auf Meßfläche i des Mikrometers aufgesetzt.
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a wird in dieser Lage durch leichten Fingerdruck auf Schenkel b gehalten,
der nunmehr in der linken Hand ruhende Taster radial um f geschwenkt und gleichzeitig
bei dem in der rechten Hand ruhenden Mikrometer die Mi= krometerspindel so lange
geschraubt, bis Tastende g am Schenkel c die MeBfläche i'- des Mikrometers leicht
berührt.
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Das am Mikrometer also.eingestellte und abzulesende Maß muß nach D.I.N.
für 56 mm S_T-Gewinde wie oben = Dk+ tt+
= 48,86 -f- 3572 -i- 0,595 = 53,027 mm betragen (siehe auch Zeichnung Abb.
5).