DE357385C

DE357385C - Verfahren zur Herstellung veredelten Holzes

Info

Publication number: DE357385C
Application number: DEH87204D
Authority: DE
Original assignee: Holzveredelung G M B H
Current assignee: Holzveredelung G M B H
Priority date: 1921-09-29
Filing date: 1921-09-29
Publication date: 1923-05-19
Also published as: FR559194A

Description

Verfahren zur Herstellung veredelten Holzes. Verfahren zur Veredelung des Holzes unter Anwendung von Druck und Temperatur.sind bekannt. Dieselben führen aber lediglich zur Herstellung eines verdichteten Holzes, welches meist unter Einflüß von Wasser wieder quillt, so daß die Hölzer nahezu ihr ursprüngliches Volumen wieder erreichen. Durch die gleichzeitige Erwärmung wird zwar die Bildung teerartiger Produkte angestrebt, welche ein Verkleben der Zellwände herbeiführen soll. Eingehende Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß eine derartige Verklebung im allgemeinen schwer zu erreichen ist, indem eine wirkliche Teerbildung nur unter bestimmten günstigen Bedingungen eintritt und von der Qualität des Ausgangsholzes in weitgehendem Maße abhängig ist. Außerdem erfolgt diese Teerbildung meistens erst bei einer derartig erhöhten Temperatur, welche ihrerseits das Gefüge des Holzes zu weitgehend zersetzt und dadurch schädigt..
Umfangreiche Versuche haben nun gezeigt, daß eine Verklebung der Holzfaser zweckmäßig erreicht wird, indem man die Gesamtheit oder einen Teil der Zellulosesubstanz des Holzes in Hydrozellulose, Hydratzellülose oder andere quellbare bzw. gequollene Zelluloseabkömmlinge von entsprechender Viskosität und Klebfähigkeit überführt. Die Hydrozellulose bzw. Hydratzellulose oder diese Zelluloseabkömmlinge nehmen Quellflüssigkeit auf, durch nachheriges oder gleichzeitiges Pressen des Holzes bei entsprechend erhöhter Temperatur wird ein Verkleben der Holzfasern und eine Homogenisierung der Holzstruktur erreicht: Im weiteren Reifungsprozeß des so behandelten Holzes verliert die Substanz allmählich die Quellflüssigkeit, wodurch sie weiter erhärtet und außerordentliche Widerstandsfähigkeit sowohl gegen mechanische Eingriffe wie gegen die. Einwirkung des Wassers erreicht. Auf diese Weise wird im Gegensatz zur obenerwähnten Teerbildung die Erzeugung des Bindemittels ohne Schädigung des Holzes erreicht.
Die Überführung der Zellulose in Hydrozellulose oder Hydratzellulose kann auf verschierlenste Weise erreicht werden. Man kann das Holz vor der Pressung dämpfen; nach dem Dämpfen wird durch entsprechende Behandlung der Wassergehalt reduziert und das Holz gepreßt. Anstatt des Dämpfens kann eine Behandlung mit Wasser eintreten, dem man evtl. Mineralsäuren oder andere Katalysatoren hinzufügt, welche die Bildung der Hydrat- oder Hydrozellulose beschleunigen.
Zur Herstellung der obenerwähnten Abkömmlinge wird beispielsweise das rohe Holz in Azetylzellulose oder andere Esterzellulosen verwandelt und sodann mit geeigneten organischen Lösungsmitteln behandelt, um gequollene Zelluloseabkömmlinge zu erhalten.
So zeigte es sich, daß die Vorbehandlung des Holzes mit einer verdünnten, z. B. o, i prozentigen Schwefelsäurelösung, die Bildung der Hydratzellulose in kürzester Zeit herbeiführt und daß das daraus durch Pressung hergestellte veredelte Produkt außerordentlich hohe Festigkeitsziffern aufwies, ein sehr dichtes und homogenes Gefüge besaß und auch unter Einüuß von heißem Wasser vollständig unquellbar war.

Claims

PATENT-ANsPRücIiE: i. Verfahren zur Herstellung eines veredelten, dichten und unquellbaren Holzes, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge oder ein beliebiger Anteil der Zellulosesubstanz des Holzes in Hydratzellulose, Hydrozellulose oder andere gequollene Zelluloseabkömmlinge von entsprechender Viskosität und Klebfähigkeit verwandelt und das Holz danach einer Wärmebehandlung unter Druck unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bildung der Hydratzellulose oder der Hydrozellulose durch vorhergehendes Dämpfen oder Wasserbehandlung, gegebenenfalls unter Zusatz von die Reaktion beschleunigenden Mitteln durchführt, welche die Bildung der Hvdrozellulose beschleunigen.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zellulose des rohen Holzes ganz oder teilweise in Azetylzellulose oder andere Esterzellulosen verwandelt und diese zur Bildung gequollener Zelluloseabkömmlinge mit geeigneten organischen Lösungsmitteln bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur behandelt.