DE357111C

DE357111C - Entlasteter Drehschieber fuer Verbrennungsmotoren

Info

Publication number: DE357111C
Application number: DEE25393D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1915-12-08
Filing date: 1920-06-20
Publication date: 1922-08-17

Description

Man hat bereits Vorrichtungen vorgeschlagen, um bei der Steuerung durch flache oder kegelförmige rotierende Schieber die übermäßige Reibung des Steuerhahngehäuses auf seinem Sitz während des Explosions- und Expansionsdruckes zu verhindern. Eine bekannte Ausführungsform dieser Vorrichtungen besteht darin, daß man jenen Druck mittels eines Kompensationskolbens ausgleicht, auf den der Druck im entgegengesetzten Sinne wirkt, wobei dieser Kompensationskolben entweder direkt durch das Motortriebmittel oder vorzugsweise durch einen Hilfskolben betätigt werden kann.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine verbesserte Ausführungsform dieser besonderen Einrichtung. Sie ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt in der Anwendung auf eine Steuerung durch einen konischen Drehschieber.

Abb. ι ist ein senkrechter Achsialschnitt durch den oberen Teil des Motorzylinders.

Abb. 2 ist ein wagerechter Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. 1.

Auf der Zeichnung bezeichnet α den Motorzylinder, b den Motorkolben, c den Kühlmantel, d das Steuerhahngehäuse des kegelförmigen Schiebers, welches mit dem Kompensationskolben e ein Stück bildet. Der Kolben e kann an das Hahngehäuse d angesetzt sein oder auch aus einem Stück mit ihm bestehen.

Der Schieber stellt bei seiner Drehung seine

beiden diametral entgegengesetzten Öffnungen oder Kanäle tp-, d¹ nacheinander den beiden Eintrittsöffnungen h (Abb. 2) und den beiden Austrittsöffnungen i gegenüber.

Diese Drehung wird dem Schieber durch die Schnecke/ mitgeteilt, die auf das Schneckenrad k wirkt, welches auf die Antriebswelle g des Hahngehäuses d aufgekeilt ist. . Eine Lenkerfeder I₁ die sich auf der Spur m dreht, welche auf dem Deckel α¹ des Zylinders angeordnet ist und die auf die untere Fläche des Schneckenrades k wirkt, dient dazu, den Schieber d in Berührung mit den Zylinderwandungen zu halten, die den Sitz für den Hahn oder das Hahngehäuse d bilden, η bezeichnet die Gewindeöffnung, in die die Zündkerze eingesetzt wird. 0 bezeichnet die Dichtungsringe des Kolbens b, der Welle g, des Deckels α¹ und des Kompensationskolbens e.

Im Augenblick der Zündung sucht der Druck in der Kompressionskammer oder in dem Zylinderkopf α² das Hahngehäuse d auf seinen Sitz zu pressen, und zwar in der Richtung des Pfeiles x. Die gleiche Kraft wirkt aber auch in der Richtung des Pfeiles y, d. h. im entgegengesetzten Sinne, auf den Kompensationskolben e, dessen Nutzfläche derartig berechnet ist, daß dadurch jener Druck in jedem Augenblick und nach den Änderungen des Diagramms ausgeglichen wird, wodurch die Reibung auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird.

In der neuen Ausführungsform ist zur Herabsetzung des Raumbedarfs für den Kompensationskolben e der Hilfskolben p als Differentialkolben ausgebildet. Der Druck, den er auf die in der Kammer q eingeschlossene Flüssigkeit ausübt, ist proportional dem Verhältnis p¹ : p² der unteren und der oberen Flächen des Hilfskolbens p. Dies ermöglicht, den Querschnitt des Kompensationskolbens e im gleichen Verhältnis zu vermindern.

Ein Kanal e¹, der im Fleisch der Wandung des Kompensationskolbens e liegt, gestattet das Entweichen von Luft oder Gas bei den relativen Verschiebungen der Kolben e und p.

Die Versorgung der Kammer q mit Flüssigkeit, z. B. mit Öl, in solcher Weise, daß die Ölverluste, welche trotz der Dichtungssegmente 0 entstehen, ausgeglichen werden, kann beispielsweise durch einen Kanal r bewirkt werden, der in der Welle g angeordnet ist. Dieser Kanal stellt sich einem zweiten Kanal s, der im Fleisch der Zylinderwandung, welche die Welle g umgibt, angeordnet ist, vorzugsweise dann gegenüber, wenn der Zylinder α sich in der Ansaugperiode befindet und infolgedessen kein Druck mehr auf den Kompensationskolben e ausgeübt wird. Der Kanal j kann in bekannter Weise mit einem Vorratsbehälter für öl oder eine andere Flüssigkeit kommunizieren, der an die Gewindeöffnung f angeschlossen wird. Diese Zuführung des Druckmittels kann, statt in der angegebenen Weise selbsttätig unter der Wirkung der Ansaugung des Motors zu erfolgen, auch mittels einer Pumpe bewirkt werden, die mit der Schrauböffnung t in Verbindung gesetzt wird.

Die Erfindung ist im übrigen in ihrer Anwendung auf eine Steuerung durch kegelförmige Drehschieber beschrieben worden. Sie ist aber offensichtlich in gleicher Weise anwendbar auf flache Drehschieber.

Das Prinzip der Erfindung bleibt in gleicher Weise bestehen, wenn es sich um mehrere Schieber handelt, die in beliebiger Weise auf demselben Zylinder angeordnet und entweder von einer dauernden oder unterbrochenen kreisenden Bewegung oder von einer Wechselbewegung betätigt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Entlasteter Drehschieber für Verbrennungsmotoren, der durch den Druck des Motortriebmittels auf seinen Sitz gepreßt wird und der einen beweglichen Hilfskolben enthält, der unter demselben Druck stehend unter Vermittlung einer Flüssigkeit diesen Druck auf die entgegengesetzte Seite eines mit dem Drehschieber fest zusammenhängenden Kompensationskolbens überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben (p) einen Teil von großem Durchmesser (^¹), der dem Druck des Motortriebmittels ausgesetzt ist, und einen Teil von kleinem Durchmesser (p²) besitzt, der auf die Flüssigkeit wirkt, zum Zwecke, eine Verminderung des Durchmessers des Kompensationskolbens (e) zu ermöglichen.
2. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitskammer (q) mit einem an sich bekannten Flüssigkeitsvorratsbehälter mittels eines Kanals (r) in der umlaufenden Drehschieberachse und eines Kanals (s) im Deckel verbunden ist, wobei der umlaufende Kanal (r) mit dem feststehenden Kanal (s) im Ansaugmoment des Motors kommuniziert, zum Zwecke, die selbsttätige Füllung der Flüssigkeitskammer zu sichern.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.