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Verfahren und Vorrichtungen zur Fernsteuerung von Gas- und elektrischen
Leitungen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und #_orrichtungen zur elektrischen
Fernsteuerung von Gas- oder elektrischen Leitungen. Bei dem bekannten Verfahren
dieser Art erfolgt die Steuerung mit Hilfe von Elektromagneten, nach der Erfindung
aber durch elektrolytische Zersetzung einer E, üssigkeit und nachfolgende
Wiedervereinigung der durch Elek-I el trolvse entstandenen Gase.
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Jie Erfindung ist besonders verwend-bar zum Zünden und Löschen von
Gasbrennern, z. B. für ab-wechselnd zu erleuchtendt und zu
veifinsternde
Schilder oder von Gasbehältern, zum Ein- und Ausschalten von elektrischen Leitungen.
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Einige Ausführungsbeispiele sind auf der Zeichnung in schematischer
Weise dargestellt. Abb-. i gibt eine Ausführungsforin einer Fernzünd- und Lö"clivorrichtuiig
für Gas. Das, Gas strömt durch ein Rohr i ein, gelangt unter eine feste Glocke 2
und kann frei el aus 3 entweichen. Der Raum 4, der von dieser Glocke gebildet
wird, wird von einem ringförmigen Raum 5 umgeben. Den Boden der Vorrichtung
bedeckt Quecksilber. Über dem Quecksilber steht in-, dein Raum 5 ein wässeriger
Elektrolyt.
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Eine isolierte Elektrode 6 ist an den Raum 5, der mit
dem anderen Pol einer Batterie in leitender Verbindung steht, herangeführt. Die
Herstellung eines Stromes zwischen der Elektrode und dem metallischen Sammler erzeugt
ein kraftwirkendes, explosives Gas-einisch aus dem Elektrolyten, welzi cher das
Quecksilber zurücktreibt.
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Die Vorrichtung ist derart eingestellt, daß die Elektrode aufhört,
in die Flüssigkeit einzutauchen, wenn das infolge der Volumvergrößerung im Raum
5 verdrängte Quecksilber den gasdichten Abschluß an der Glocke 2 bewirkt.
Wird dann ein Funken zwischen der Elektrode 6 und der Wand des Raumes
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oder zwischen Hilfselektroden erzeugt, so erfolgt eine Vereinigung der bei
der Elektrolyse entstandenen Gase. Hierrlurch trillt eine Volumverininderun,g des
Raunles 5 ein, so daß das Quecksilber wieder in dem Raum 4 sinkt. Sobald
es den unteren Rand der Glocke2, freigibt, kann Gas aus der Zuleitung i in die'Verbrauchsleitung
3 strömen.
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Eine andere Ausführungsforin der Vorrichtung ohne Verwendung von Otiecksilber
ist in Abb. 2 dargestellt. In einem Gehäuse, auf dessen Boden sich eine elektrolysierbare
Flüssigkeit i o befindet, ist mittels einer 'L\Iembran 8 ein geschlossener
Raurn gebildet. Die Membran 8 trägt ein festes Ventil 7, welches den
Gasdurchfluß an der Mündung eines Rohres 9 verschließt. Durch das mit dem
einen Pol einer Batterie verbundene Gehäuse und die Membran ist eine Elektrode isoliert
geführt. Diese Vorrichtung wirkt folgendermaßen- Durch die bei der Elektrolyse der
Flüssigkeit auftretenden Gase wirfl dit Meinbran angehoben, bis das Ventil
7 den Gasabsc,hluß be%virkt. Das Üffneh des Ventils erfolgt hei der Wiedervereinigung
der Gase mittels eines elektrischen Funkens, eines erhitzfen Körpers usw.
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Das Ventil kann auch so angebracht sein, daß der Verschluß infolge
der Wiedervereinigung des mittels der E lektrolyse er;,2ti#gteil Uasgemisches
erfolgt. Abb. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform.
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Eine bewegliche, mit einem Ventil versehene Glocke ii schwimmt auf
einer elektro-Ivsierharen Flüssigkeit 12. Elektroden 13 leiten den Strom ein. Das
Heben der Glocke und des Ventils 14 beim Eintritt der elektro-Mischen Zersetzung
bewirkt den Verschluß des Gasstromes.
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Das Anzünden erfolgt augenblicklich nach der durch Erzeugen eines
Funkens eingetretenen, Explosion des Gasgeinisches. Die Auslöschun- dagegen erfordert
eine gewisse Zeit, bis nämlich so viel Gas-einisch -lurch Elektrolyse entstanden
ist, daß das '\:entil den Abschluß bewirken kann.
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In 4 ist ein elektrisches Zeigenverk dargestellt.
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Ein Raum 15 ist mit Elektroden 16 und 17 versehen, die in eine über
Quecksilber ig gelagerte elektrolysierbare wäßrige Lösung 18 eintauchen können.
Zwischen diesen beiden Elektroden 16 und 17,ader zwischen einer von ihnen und einer
Hilfselektrode kann man einen Funken überspringen lassen oder das Aufglühen eines
feinen Drahtes bewirken.
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Der Raum 15 kommuniziert durch ein Kapill,arröhrehen 2o und ein senkrechtes
Rohr 2 r mit einem U-förmigen Rohr 22 und :23, das Quecksilber 2,4 enthält. Zwischen
dern Quecksilber 24 und ig befindet sich ein isolierender, luftföriniger oder flüssiger
StOff 25.
Das Quecksilber ig kann auch weggelassen werden. Ferner sind zwei
Elektroden 26
:und 27 an der Oberseite des Armes :22 der U-förmigen
Röhre angehracht und gestatten den Durchlaß oder die Unterbrechung des Stromes in
Lampen, welche abwechselnd aufleuchten und verlöschen sollen, je - nachdem
das Ouecksilber den Kontakt zwischen den Elektroden 26 und :27 schließt oder
öffnet, die in Serie mit einem Widerstande (z. B. einer Lampe) geschaltet oder mit
einer Batterie verbunden sind. Die elektrolytischen Zersetzungsprodukte der wäßrigen
Lösung werden das Quecksilber 24 in dem Rautne 15 nach der offenen Seite der U-förmigen
Röhre hintreiben, wodurch die Elektrgden :26 und 2-7
isoliert und die eingeschalteten
Lampen ausgelöscht werden. Soibald aber in dem Raum 15 ein Funke erzeugt wird, werden
sich die bei der Elektrolyse entstandenen Gase wieder vereinigen; -die wäßrige Lösung
wie auch das Ouecksilber werden sich gegen die geschlossene Seite des Raumes 15
bewegen. Die Elektroden :26 und :27 werden vom Quecksilber umspült und der
Strom zu den Lampen geleitet, die sich wieder entzünden. -
Die Leuchtdauer
oder die Auslöschungs-,eschwindigkeit ist abhängig von, der Anbringungsstelle der
Elektroden 16 und 17, von
dein Volumen, des isolierenden
StOffes:25 und von dem Widerstand der Lampe, die in den Strom 16, 17 eingeführt
ist.
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Man kann auch die Lanipen in den Strom 16, 17 einschalten und
das U-förmige Rohr 22, 23 weglassen. Das Kapillarröhrchen 2o, das den Raum
15 und das Rohr 21 verbindet, verhindert das zu starke Einströmen der Flüssigkeit
in den Raum 15, sobald die durch Elektrolyse erzeugten Gase durch Explosion -,vieder
vereinigt werden.
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Das K-apillarröhrchen 2o bewirkt ferner die Entstehung eines Cberdruckes
im Raum 15, wenn sich die Flüssigkeit nach dem Rohr:2i langsamer verschiebt als
das Volumen der bei der Elektrolyse entstehenden Gase zunimmt. Dieser Überdruck
treibt dann auch nach Beendigung der Elektrolyse, wenn die beiden Elektroden 16
-Und 17 aus der Flüssigkeit heraustreten, diese in das Rohr 2-1 weiter zurüc:k,
so daß die Elektroden zur Erzeugung eines Explosionsfunkens. verwendet werden können.
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Eine auf dem gleichen Grundgedanken beruhende Vorrichtung zur Erzeugung
einer unterbrochenen Beleuchtung mittels Gas zur Abgabe von Lichtzeichen ist in
Abb- 5 dargestellt.
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Der eine Arm 28 eines einseitig geschlossenen U-förmigen Rohres
28, 29 trägt drei Elektroden130, 31 und 32. Der andere Arm :29 enthält
die Elektroden 33 und 34 in ständiger Verbindung mit dem Primärstrom einer
Spule, deren Sekundärstrom mit den Elektroden 30 und 32 verbunden
ist. Die in eine elektrdlysierbare Flüssigkeit eintauchenden Elektroden
30 Und 31 sind mit einer elektrischen Batterie verbunden. In den zweiten
Schenkel 29 mündet ein Rohr 35, das beim Ansteigen des Quecksilbers in diesem
Schenkel abgeschlossen werden kann; ein zweites Rohr 36 dient als Ableitung.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Die bei der Elektrolyse er7-eugten
Gase drängen das Quecksilber zurück, bis es den Gaszufluß abschließt und bewirken
das Auglöschen der Gaslarripen. Diesebleibenso lange ausgelöscht, bis das zurückgedrängte
Quecksilber schließlich die Elektroden33 tlid 34 unispült. In dem Augenblick geht
der Strom durch die mit dem Primärstr,(ym verbundene Spule, deren Sekundärstrom,
mit den- Elektroden30 und 32 verbunden ist; es entsteht 7--,vischen ihnen
ein Funke, der die Gase wieder vereinigt, so daß das Quecksilb er wieder in dem
Schenkel, 28 steigt. Das Leucht-as kann nun wieder frei durch--die Röhren
M und 36 hindurchtreten und zur Entzündung gebracht werden. Dieser
Vorgang wiederholt sich immer wieder, so claß ein datierndes Zün#den und Löschen
erfolgt.
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Um die soeben beschriebene Vorrichtung für elektrische Beleuclitung
umzugestalten, bei der ein fortdauerndes Zünden undLöschen erfolgt, ist an dem Schenkel
:29 statt der Röhre11,35 und 36 ein U-förrniges Rohr, ähnlicb dein in Abb.4,
angebracht.