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Verfahren zum Betriebe von Gasglühlichtgrubenlampen Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausbildung des Verfahrens zum Betriebe von G,asglühlichtgrubenlampen
nach dem Patent 488 358, nach welchem die Gas,glühh'chtgrubenlampe an die
in dem Bergwerke unter Tage vorhandene Preßluft angeschlossenwird; die zugeführte
Preßluft wird in Teilströme zerlegt, die das Carbureren, Verbrennen, Kühlen und
Sichern zu bewirken haben. Die zur Durchführung des Verfahrens nach dem Hauptpatent
als Ausführungsbeispiel dargestellte Gasglühlichtgrubenlampe ist nur mit einer über
Tag anzündbaren Zündflamme ausgerüstet, welche das nach dem Anschluß der Preßluftleitung
zum Glühkörper dringende Brennstoffluftgemisch zur Entzündung bringt. Außerdem sollte
@diese Zünd- der Hilfsflamme als Notbeleuchtung für dein Transport der Lampe bei
mangelnder Preßluftzufuhr dienen. Es sind bereits Gaslichtgrubenlampen mit einer
elektrischen H'ifsbeleuchtung sowie einer .elektrischen Zündvorrichtung versehen
worden. Das Verfahren nach dem Hauptpatente soll nun dahin ergänzt werden, daß eine
die elektrische Hilfslampe durch den Druck der zugeführten Preßluft aus- und gleichzeitig
die Zündvorrichtung für die Gaslampe eingeschaltet wird, während durch Absperren
der Preßluft die Schließung de:s Hilfslampens,tromkreisies selbsttätig erfalgt.
In Abb. i ist in senkrechtem Mittellängsschnitt :ein Ausführungsbeispiel einer Gasglühlichtgrubenlampe
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt. Abb. 2 zeigt ein
Schaltungsschema mit Ei@nzelheiten der Schaltesnrichtungen.
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Die Lampe besteht aus zwei Hauptteilen, dem Unterteil i und dem hierauf
aufgeschraubten Oberteil z, deren Verbindung in üblicher Weise durch das Magnetschloß
3 gesichert ist. Im topfartigen Lampenunterteil i befinden sich zwei alkalisc e
Einzelzellen 4, deren Pole 4' durch Sahraubenfedern 5 gegen Kontaktstucke 6 g.edrücktwerden,
die sich in der aus Isoiermaterial bestehenden Platte 7 des Oberteils befinden.
An diese Kontaktstücke ist durch die Leitungen. 6' die elektrische Glühbirne 8 angeschlossen.
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Im. Lampenunterteil i sind außer den beiden Zellen 4 noch Doichte
9 in größerer Anzahl untergebracht, welche dein Raum zwischen den beiden Akkumulatorenzellen
ausfüllen. Durch ein verschließbares Fülloch im Deckel des Unterteils wird Benzin
eAi,r@gefüllt, und, nachdem die Dochte mix Brennstoff .angefeuchtet sind, das überflüssige
Benzin abgegossen. Durch di;e Mitte des Lampenunterteils i führt das Rohr io, welches
in der im Isolationsstück 7 ausgesparten Mischkammer z i mändet, die weiterhin durch
das
Rohr 12 mit dem - Brennraum im Gasglühstrumpf 13 in Verbindung
stehlt.
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Der Raum, in der sich die Glühbirne 8 und der Glühstrumpf 13 befinden,
ist von zylindrischen, konzentrisch angeordneten Gläsern 14 und 15 und dem
Deckel 16 eingeschlossen und durch Gummiringe abgedichtet. Den Abgasen ist
durch im Deckel 16 befindliche kleine Öffnungen der Austritt ins Freie ermöglicht.
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Die Druckluft tritt durch den mit Sieben versehenen Stutzen
17 aus einem an der Druckluftleitung befestigten Schlauch in Richtung des
Pfeiles 17" in die Lampe, füllt den Raum zwischen Ober- und Unterteil aus und ;geht
als Teilstrom. in Richtung der Pfeile 18' durch die Öffnung 18 in
den Lampenunterteil i, umspült ,hier die Dochte 9 und dringt dann, mit Brennstoff
gesättigt, am Boden des Unterteils irr das Rohr io und durch dasselbe in die Mischkammer
i i. Hier mischt sie sich mit der durch die Öffnung i 9 in Richtung des Pfeiles
i g' als zweiter Teilstrom zutretenden Druckluft, um das für den Verbrennungsvorgang
erforderliche Gasgemisch zu erhalten, und geht dann durch das Rohr 12 zum Glühstrumpf
13, wo- es mittels des elektrisch erhitzten Platindrahtes 2o entzündet wird.
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F_in dritter Teilstrom tder Preßluft tritt in Richtung des Pfeiles
2 i' in den Ob ertell ?-
zur Kühlung des Flammenraumes, während durch
die in größerer Anzahl vorhandenem Öffnungen. 22 ein vierter Teilstrom dem abgedichteten
Luftraum zwischen den Schutzgläsern 14 und 15 mit Druckluft füllt.
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Wird das äußere Glas 15 während der bei angeschlossenem Preßluftstrom,
also während der Brennzeit der Lampe, zertrümmert, so entweicht die Druckluft durch
die öffnu:ngen 22 unter einem so starken Spannungsabfall ins Freie, daß keine Preßluft
mehr in den Unterteil i gelangen kann. Zu diesein Zweck ist im Verhältnis zu den
zahlreichen Öffnungen 22 ein nur kleiner Durchgang 18 zum Unterteil vorgesehen.
Ein Brennstoffgemisch kann ;nun mangels Überdrucks nicht mehr zum Glühkörp,e;r treten,
und es wird ,also der Verbrennungsvorgang augenblicklich unterbrochen.
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Die durch den Stutzen 17 eintretende Preßluft drückt, bevor sie in
den Teilstromverteilraum zwischen Ober- und Unterteil eintritt, einen Kolben 23
beiseite, wodurch etinerscits die Glühbirne 8 ausgeschaltet, anderseits der Platindraht
20 eingeschaltet- bzw. erhitzt wird, zwecks Entzündung des Gasgemisches.
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In Abb. 2 ist das Schaltungsschema hierzu dargestellt. Der positive
Polo' des Akkumulators 4 steht durch die Kontaktschraube und den Bügel 6' mit dem
Sockel der Glühbirne 8, der negative Pol 4' durch die Kolben 23 und der Querbrücke
23' mit dem Kontakt 24 mit der Leitung 6' und dadurch mittels Fassung der Lampe
in leitender Verbindung; die .elektrische Lampe ist also eingeschaltet. Drückt nun
die Preßluft den Kolben nach links, so wird dier .lZOinitaku 24 unterbrochen und
der Kontakt 25 geschlossen; die elektrische Lampe 8 ist also ausgeschaltet, die
Platinspule 2o dagegen eingeschaltet, gerät in Glut und entzündet das aus dem Glühstrumpf
austretende Gasgemisch.
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Nachdem die Entzündung des Gasgemisches stattgefunden hat, ist es
notwendig, die Platinspule 2o auszuschalten. Der im Stromkreis der Platinspule befindliche
Bimetallstreifen 26 hebt sich unter dem Einfluß der entwickelten Wärme von dem Kontakt
27 ab und unterbricht dien Strom. Wird die Lampe von der Druckleitung entfernt,
so erlischt das Gasglühlicht, der Kolben 23 geht unter dem Ei'nfluß der Feder 28
nach rechts, schließt den Kontakt 24, und die elektrische Lampe leuchtet wieder
auf.