DE355118C

DE355118C - Regelvorrichtung zum selbsttaetigen Regeln der Gasabsaugung von Leuchtgasanlagen

Info

Publication number: DE355118C
Application number: DER49767D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-03-05
Filing date: 1920-03-05
Publication date: 1922-06-21

Description

Regelvorrichtung zum selbsttätigen Regeln der Gasabsaugung von Leuchtgasanlagen. Soweit nicht die Regelung der Gasabsaugung bei Koksöfen, Leuchtgasanlagen u. dgl., überhaupt noch nach Maßgabe der Beobachtuug des Drucks in der Vorlage von Hand erfolgt, werden selbsttätige Regler benutzt, bei denen von einer unter dem Gasdruck stehenden Schwimmerglocke aus die Energiezufuhr zu der Antriebsmaschine des Gassaugers geregelt wird. Bei dem sogenannten Hahnschen Regler, einer hierfür vorzugsweise verwendeten Bauart, wird ein von der Antriebsmaschine des Gassaugers ständig mitgenommenes Wendegetriebe durch den Schwimmer bald nach der einen, bald nach der andern Seite eingerückt und dadurch mittels Drosselklappe der Dampfzutritt zu der Maschine entsprechend eingestellt. Nun ist einmal zu dem wechselseitigen Einrücken des Wendegetriebes eine nicht unerhebliche Verstelleistung # aufzuwenden, wie auch durch das Einrücken selbst eine unvermittelte, damit stoßartige Beeinflussung der Drosselklappe erzielt wird. Darunter leidet nicht nur die Feinfühligkeit der Regelung, sondern es ist damit auch der Anlaß zum Unter- und Überregeln gegeben, die das Eintreten eines Beharrungszustandes empfindlich störenkönnen.
Gemäß der Erfindung wird für den genannten Zweck von dem in den Patenten 29761g und 300405, Zusatz zu ersterem, niedergelegten Gedanken Gebrauch gemacht, um die erwähnten Störungserscheinungen zu beseitigen. Diese als Gasdruckregler durchgebildete Einrichtungen zeichnen sich nämlich insofern durch große Feinfühligkeit aus, als hier zunächst auch die Regelbewegung aus dem Zustand ständiger Bewegung abgeleitet wird; anstatt daß nun aber von einem Wendegetriebe Gebrauch gemacht ist, wird die Beeinflussung des zu regelnden Gasstromes unmittelbar durch Verdrehung eines von dem Gasstrom beeinflußten Laufwerkes gegen ein mit ständig gleichförmiger Geschwindigkeit arbeitendes Laufwerk erzielt. Während nun nach den genannten Patenten aber die Ableitung der Regelbewegung von demselben Medium erfolgt, das der Beeinflussung unterworfen werden soll, wird nach der vorliegenden Erfindung wohl auch die Regelbewegung von dem Gasdruck agebleitet, jedoch nicht dieser Gasstrom selbst, sondern die Energiezufuhr zur Antriebsmaschine des Gassaugers beeinflußt. Statt das zweite Laufwerk gleichförmig umlaufen zu lassen, kann man es auch im entgegengesetzten Sinne zum ersten Laufwerk beeinflussen, so daß der wirksame Geschwindigkeitsunterschied verdoppelt _wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes im schematischen Aufriß wiedergegeben.
Die die Gase eines Koksofens o. dgl. sammelnde Vorlage io steht durch Rohrleitung ii mit dem Gassauger 12 in Verbindung, der das Gas durch die Leitung 13 den Verbrauchsstellen zudrückt. Durch eine Verbindungsleitung 14 wirkt der Gasdruck in der Vorlage io auf einen Schwimmer 15 ein, der die Kontakte 16 des Motors 17 steuert, wodurch dieser Motor in seinem Widerstand und damit seiner Geschwindigkeit beeinflußt wird. Durch den Motor 17 wird eine sich in dem Gehäuse 18 kolbenartig führende Scheibe ig gedreht, die an einer zweiten entsprechenden Scheibe 2o anliegt; letztere enthält ihren Antrieb durch den ständig mit gleicher Geschwindigkeit umlaufenden Motor 21. Damit gelangen die in den Kolbenscheiben ig, 2o vorgesehenen Durchbrechungen 22 mehr oder weniger zur Übereinstimmung. Dadurch wird der aus dem Kessel 23 dem Anschluß 24 des Gehäuses 18 zugeführte und durch Leitung 25 wieder austretende Dampf entsprechend mehr oder weniger gedrosselt und auf diese Weise die Antriebsmaschine 27 des Gassaugers 12 entsprechend beaufschlagt.
Der in der Vorlage io herrschende Gasdruck wird nach Maßgabe der Belastung der Schwimmerglocke 15 inne gehalten, indem durch die Kontakte 16 dem Motor 17 eine entsprechende Geschwindigkeitsänderung erteilt wird. Unter der dadurch bewirkten Drosselung des Dampfzuflusses läuft die Maschine 27 schneller oder langsamer, so daß eine gesetzmäßige Abhängigkeit in der Gasförderung von dem Druck geschaffen ist. Die hier zugrunde gelegte Anlage dient lediglich als Beispiel da; der gleiche Gedanke auch noch in anderer Form durchgeführt werden kann, z. B. für elektrischen Antrieb der Sauger oder solchen durch Turbinen.

Claims

PATENT-ANsPRÜcHE: i. Regelvorrichtung zum selbsttätigen Regeln der Gasabsaugung von Leuchtgasanlagen gemäß Patent 300405, dadurch gekennzeichnet, daß der Regeler, dessen beide Laufwerke (Motoren) in ihrer Geschwindigkeit von dem in der Gassammelleitung herrschenden Druck aus beeinflußt werden Anwendung findet für die Regelung des Kraftmittels der Antriebsmaschine des Gassaugers, und zwar in dem Sinne, daß bei steigender Gasanlieferung eine schnellere, bei fallender Gasanlieferung eine langsamere Gasförderung eintritt, um eine den Unregelmäßigkeiten in der Gaserzeugung angepaßte Regelung des Gesamtgasstromes herbeizuführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Gasdruck gesteuerte Motor (17) durch Verdrehung gegen den ständig umlaufenden Motor (21) eine Drosselvorrichtung (ig, 20, 22) für den die Dampfmaschine (27) des Gassaugers (12) beaufschlagenden Dampfstrom steuert.