DE3546483C2 - Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor - Google Patents
VibrationswinkelgeschwindigkeitssensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensoren
und geht aus von einem Sensor mit aus der
GB 20 61 502 A bekannten Merkmalen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensoren,
die einen dünnwandigen
Hohlzylinder aus einem elastischen Werkstoff aufweisen,
der an einem Ende frei ist und der an seinem anderen
Ende nominell fixiert ist. Der Sensor enthält ferner eine
Antriebseinrichtung zum Anregen überwiegend radialer
Vibrationen oder Schwingungen in der Zylinderwandung,
wobei eine solche Antriebseinrichtung typischerweise vier
piezoelektrische Wandler enthält, die an der Zylinderwandung
an gleichmäßig voneinander beabstandeten Umfangspositionen
und entsprechenden Axialpositionen befestigt sind.
Es sei hierzu erwähnt, daß vergleichbare Anordnungen mit
mehr als vier Wandlern aus der DE 29 05 055 A1 bekannt
sind. Normalerweise bildet ein sich diametral gegenüberliegendes
Paar der Wandler ein Antriebswandlerpaar, und
die übrigen diametral einander gegenüberstehenden Paare
der Wandler werden zur Überwachung der Vibrationen oder
Schwingungen benutzt, die das Antriebswandlerpaar erzeugt,
und sie dienen ferner zur Stabilisierung des Antriebs.
Wenn sich beim Betriebe der Zylinder um seine Längsachse
dreht, induzieren die überwiegend radialen Schwingungen
der Zylinderwandung tangentiale Corioliskräfte, welche
die Knoten der Vibrationen oder Schwingungen rund um den
Umfang der Zylinderwandung verschieben. Diese Verschiebung
wird von einer Fühlereinrichtung erfaßt, welche typischerweise
vier weitere piezoelektrische Wandler enthält, die
in gleichmäßig voneinander beabstandeten Umfangspositionen
mitten zwischen den vier Antriebswandlern angeordnet
sind, d. h. an den Stellen der Knoten der Schwingungen, die
von den Antriebswandlern erzeugt werden, wenn der Zylinder
stationär ist oder stillsteht. Die Fühlereinrichtung erzeugt
ein Ausgangssignal, das der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Sensors proportional ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor zu schaffen,
bei dem die Antriebs- und Fühleinrichtung so positioniert
ist, daß die Kopplung zwischen der Antriebs- und
Fühleinrichtung und den Schwingungen der Zylinderwandung
maximal ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Es zeichnet sich der Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor
dadurch aus, daß einerseits der
Grundabschnitt des Sensorkörpers aus elastischem Werkstoff
starr angeordnet ist und starr ein Ende des hohlzylindrischen
Abschnitts vom Sensorkörper trägt und daß andererseits
die Wandler an besonderen Positionen angeordnet
sind, bei denen die axiale Dehnung in der Wandung des
hohlzylindrischen Abschnitts größer als die umfangsmäßige
Dehnung wird, wodurch eine optimale Kopplung der
Wandler erzielt wird.
Bei der eingangs erwähnten GB 20 61 502 A hingegen
liegt eine Konstruktion vor, bei der eine relativ massive
Grundplatte des hohlzylindrischen Abschnitts vom Resonator
über einen relativ dünnen, stielförmigen Träger mit einem
Grundteil verbunden ist. Erfindungsgemäß wird eine dagegen
starre Anordnung, z. B. durch Verschraubung des Grundabschnitts
mit einer massiven Tragplatte vorgesehen. Hinweise
bezüglich einer möglichen optimalen Lage der Wandler
sind aus der GB 20 61 502 A nicht entnehmbar.
Auch die GB 618 328 kann weder die starre Anordnung
noch die erfindungsgemäße Wandlerpositionierung nahelegen.
Dort ist ein Vibrationskörper kein Hohlzylinder,
sondern nach Art einer Stimmgabel ausgebildet, auf der im
Hinblick auf eine optimale Wandlerposition lediglich die
axiale Dehnung wesentlich ist. Die optimale Wandlerposition
wird deshalb hier offensichtlich in einem Bereich
liegen, der an die Verbindungsstelle der Zinken dieser
speziellen Vibrationskörperform angrenzt. Ferner ist
ein Teil zur elastischen Einspannung der Verbindung
der Zinken vorgesehen, so daß keine starre Abstützung
der Zinken vorliegt.
Wie weiter unten ausgeführt ist, handelt es sich bei
den erfindungsgemäßen Befestigungspositionen der Wandler
um Positionen, bei denen ein Integral ∫ xx+ΘΘ) dx,
wie es weiter unten definiert ist, einen überwiegend
negativen Wert hat.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
enthält die Antriebs- und Fühleinrichtung acht piezoelektrische
Wandler, die an dem hohlzylindrischen Abschnitt
bei in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandeten
und in Axialrichtung einander entsprechenden Positionen
rund um die Wandung des zylindrischen Abschnitts
befestigt sind.
In einer solchen Anordnung begrenzt jeder der Wandler
vorzugsweise einen Radialwinkel von im wesentlichen
45°.
Es folgt eine weitere Erläuterung der Erfindung,
und ein nach der Erfindung ausgebildeter Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor wird als ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung an Hand von Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht des
beispielshalber beschriebenen Sensors,
Fig. 2 einen schematischen elektrischen Schaltungsplan
für den Sensor nach Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Ansicht des Sensors
von oben mit Darstellung der bei seinem Betrieb auftretenden
Vibration,
Fig. 4 ein Diagramm zur Darstellung der Bezeichnungen,
die bei der Analyse des Betriebs des
Sensors nach Fig. 1 benutzt werden,
Fig. 5, 6 und 7 grafische Darstellungen zur Erläuterung
der Verschiebungs- und Dehnungsverteilung im
Sensor nach Fig. 1, und
Fig. 8 und 9 grafische Darstellungen zur Erläuterung
der Verschiebungs- und Dehnungsverteilung in
einem Sensor ohne Einspannung oder Halterung des
Endes.
Der in Fig. 1 dargestellte Sensor enthält ein
Bauteil 1 aus einem elastischen Material oder Werkstoff,
beispielsweise aus einem Metall wie Stahl. Das
Bauteil 1 enthält einen dünnwandigen zylindrischen
Abschnitt 3 mit einem gleichförmigen Querschnitt und
einer gleichförmigen Wandstärke in der Längsrichtung
des Abschnitts 3 sowie einen Basis- oder Grundabschnitt
5, der das eine Ende des zylindrischen Abschnitts
3 abschließt und starr haltert oder trägt.
Der Grundabschnitt 5 des Bauteils 1 ist starr an einer
Halterungs- oder Tragplatte 7 angeschraubt.
Der Sensor enthält ferner acht rechteckförmige
piezoelektrische Wandler 9A bis 9D, die an der Außenfläche des
zylindrischen Abschnitts 3 des Bauteils 1 bei in Umfangsrichtung
gleichmäßig voneinander beabstandeten
Positionen sowie in Axialrichtung einander entsprechenden
Positionen befestigt sind.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird die Betriebsweise
des Sensors erläutert. Der Sensor wird zu seinem Betrieb
zur Vibration oder Schwingung angeregt, und zwar durch
das Anlegen von Spannungen einer approximierten Frequenz
an ein Paar diametral entgegengesetzter Wandler 9A
mit Hilfe einer Antriebsschaltungs- und
Phasenregelkreisanordnung 11. Ein Paar diametral entgegengesetzter
Wandler 9B sind rechtwinklig
zu den Antriebswandlern 9A angeordnet und
dienen zur Überwachung der Vibration sowie zur Bereitstellung
eines Eingangssignals für die Anordnung 11
zur Stabilisierung des Antriebs. Das Ausgangssignal
des Sensors wird abgeleitet mit Hilfe einer Detektorschaltung
13 und eines Filters 15 aus einem dritten
Paar diametral einander gegenüberliegender Wandler 9C.
Das Ausgangssignal der Wandler 9C wird
einem vierten Paar diametral einander gegenüberliegender
Wandler 9D über eine Dämpfungsschaltung
17 zugeführt.
Wie es aus Fig. 3 hervorgeht, erzeugt die Erregung
oder Anregung des Sensors beim Betrieb mit stillstehendem
Sensor Radialvibrationen oder Radialschwingungen,
die in Fig. 3 durch eine gestrichelte Linie 19
übertrieben dargestellt sind und deren Knoten mit den
Positionen der Ausgangswandlerpaare 9C und 9D zusammenfallen.
Wird der Sensor um die Achse des zylindrischen
Abschnitts 3 gedreht, werden die Radialschwingungen
tangentialen Corioliskräften ausgesetzt. Das
Ergebnis davon ist, daß sich die Knoten der Vibrationen
oder Schwingungen rund um den Umfang des Zylinders 3
verschieben und an den Ausgangswandlerpaaren 9C und 9D
ein Ausgangssignal hervorrufen, das der Drehgeschwindigkeit
des Sensors proportional ist.
Gemäß der Erfindung sind die Wandler angrenzend
an den Grundabschnitt 5 positioniert, anstatt am offenen
Ende des zylindrischen Abschnitts 3, wie es bei
herkömmlichen Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensoren
der Fall ist, und der Grundabschnitt 5 ist so angeordnet
und ausgebildet, daß er das an ihn angrenzende Ende
des zylindrischen Abschnitts 3 starr befestigt, anstatt
eine "gelenkige" Verbindung vorzusehen.
Die Erfindung gründet sich auf eine Analyse der
Schwingungen oder Vibrationen, die sich beim Betrieb
im zylindrischen Abschnitt 3 entwickeln. Diese Analyse
wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 4 mit den
folgenden Bezeichnungen erläutert:
a ist der mittlere Radius des zylindrischen
Abschnitts 3,
h ist die Wandstärke des zylindrischen Abschnitts 3,
l ist die Länge des zylindrischen Abschnitts 3,
E ist der Elastizitätsmodul,
ν ist die Querdrehzahl,
ρ ist die Dichte des Materials oder Werkstoffs des zylindrischen Abschnitts 3, und
f ist die Eigenfrequenz.
h ist die Wandstärke des zylindrischen Abschnitts 3,
l ist die Länge des zylindrischen Abschnitts 3,
E ist der Elastizitätsmodul,
ν ist die Querdrehzahl,
ρ ist die Dichte des Materials oder Werkstoffs des zylindrischen Abschnitts 3, und
f ist die Eigenfrequenz.
In Fig. 4 ist ein Punkt P dargestellt, der in
der Mittenoberfläche des Zylinders 3 bei einer Position
fixiert ist, die durch die Koordinaten (x, Θ) gegeben
ist. Die Ortsachsen von P sind gegeben durch Pxcyczc,
wobei Pxc parallel zur Zylinderachse Ox verläuft und
Pzc die nach außen gerichtete Normale beim Punkt P ist.
Die Achse Pyc verläuft orthogonal zu Pxczc und verläuft
in Längsrichtung des Erzeugungskreises bei P. Die Verschiebung
dieses Punktes infolge der Deformation des
Zylinders ist definiert durch den Vektor u = (u₁,u₂,u₃)
mit den Komponenten ui genommen entlang der Richtung
von Pxcyczc.
Die Gleichungen für die freie Schwingung oder
Vibration des Zylinders werden abgeleitet durch Lösen
der Variationsgleichung.
δ∫(T-V) dt = 0 (1)
In der Gleichung (1) sind T und V die kinetische
und Dehnungsenergie, die jeweils gegeben sind durch:
und
wobei
die direkten und Scherdehnungen bei der Mittenoberfläche
bei P sind und
die Oberflächenkrümmungen und die Torsion bei P sind.
Zur Lösung von (1) unter Verwendung der Gleichungen
(2) wird vorausgesetzt, daß die Zylinderverschiebung
in der modalen Form geschrieben werden
können.
u₁ = qU₁ (x) cos nΘ sin ωt
u₂ = qU₂ (x) sin nΘ sin ωt (3)
u₂ = qU₂ (x) cos nΘ sin ωt
wobei ω die Eigenfrequenz und n die umfangsmäßige
Wellentyp- oder Modusanzahl ist und Ui(x) Funktionen
sind, die beschreiben, wie sich die Verschiebungen
längs der Länge des Zylinders ändern. Durch Auswahl von
U₃(x) derart daß U₃(l) = 1, ist die Größe q als die
Amplitude der Radialverschiebung bei x=l zu interpretieren.
Substituiert man die Gleichungen (2) und (3) in
die Gleichung (1) und wendet die Variationsrechnung an,
sind die Differentialgleichungen für Ui(x) und die Grenzbedingungen
betreffend die Zylinderbefestigung bei x = 0
bestimmt.
Die Gleichungen für Ui sind:
wobei
Für einen Zylinder, der bei x=0 starr befestigt ist
und der bei x=l frei ist, müssen die Lösungen der Gleichungen
(4) den folgenden Randbedingungen genügen.
U₁ = 0
U₂ = 0
U₃ = 0
und
Wenn Wurzelflexibilität eingeführt wird, und
zwar dadurch, daß man dem Zylinder die Freiheit gestattet,
sich zu drehen, wird die Bedingung
ersetzt durch
Die Lösung der Gleichung (4) wird genommen als
Uj (ξ) = Ajexp (λξ) j = 1, 2, 3 (6)
wobei Aj und λ unbekannte Konstanten sind.
Substitution in die Differentialgleichungen (4)
ergibt drei lineare simultane Gleichungen der Form
wobei die Elemente der Matrix L Funktionen der Material-
oder Werkstoffeigenschaften ρ, E und λ und des dimensionslosen
Zylinderparameters () sind.
Der Parameter λ folgt aus Gleichung (7) aus den
Wurzeln eines realen Polynoms vierter Ordnung in λ²
entsprechend
det (Lÿ) = 0 (8)
Für jedes λK (K = 1, . . . 8), das aus der Gleichung (8) bestimmt
wird, werden die Verhältnisse B₁ = A₁/A₃ sowie
B₂ = A₂/A₃ durch Rücksubstitution in die Gleichung (7)
gefunden.
Die Lösung der Gleichung (6) für jedes λK
wird dann überlagert, um zu erhalten
wobei
und Ck unbekannte Konstanten sind.
Die Fixierungs- oder Befestigungsbedingungen an
den Enden des Zylinders werden jetzt verwendet, um Ck
zu bestimmen. Substitution der Gleichung (9) in die
Gleichung (5) ergibt einen Satz von acht simultanen
linearen Gleichungen der Form
Nicht triviale Lösungen für Cj sind möglich nur
wenn
det (Pÿ) = 0 (11)
Die Eigenfrequenz ω und die Faktoren λK werden bestimmt
aus den simultanen Lösungen der Gleichungen (8)
und (11). Dies kann nur numerisch vorgenommen werden.
Wenn ω und λK gefunden sind, werden die Verhältnisse
Ck/C₈ aus Gleichung (10) berechnet. Die Funktion
Uj kann jetzt als die axialen Modusformen bestimmt und
wie folgt geschrieben werden.
wobei
Der Parameter ε wird ausgewählt, um zu ergeben
Ein Rechenprogramm kann geschrieben werden, um
die Gleichungen (8) und (11) zu lösen und die Funktionen
Üj (ξ) zu bestimmen.
Für die Zwecke der Bewertung der Fähigkeit der
piezoelektrischen Wandler den Zylinder anzutreiben und als
Abnehmer oder Abtaster zu wirken, ist es erforderlich,
unter Verwendung der Gleichungen (2) und (12) die direkte
Dehnung εxx und εΘΘ bei Punkten auf der Außenoberfläche
des Zylinders zu bestimmen.
Diese Dehnungen sind gegeben durch
und sie sind Funktionen von x und Θ in der Form
Die Größen xx und ΘΘ kann man mit Hilfe eines Rechenprogramms
berechnen.
Unter Verwendung der obigen Analyse ergibt sich
für einen Stahlzylinder (E = 210 × 109 n/m² und ν=0,3)
mit h=0,5 mm, a=6,25 mm und l=12 mm, wobei das
eine Ende des Zylinders starr an einer Basis befestigt
ist, eine Eigenfrequenz f von 22,8 kHz für den Modus
n=2. Die Zylinderverschiebungen (Modusformen) und
die direkten Dehnungsverteilungen längs der Achse des
Zylinders sind in Fig. 5 und 6 dargestellt. Die Dilatationsfunktion
(-xx+ΘΘ), die die piezoelektrische
Kopplung in den Vibrationsmodus betrifft, ergibt sich,
wie es in Fig. 7 gezeigt ist.
Für einen ähnlichen Zylinder, dessen Ende anstelle
einer starren Verbindung eine gelenkige oder biegsame
Verbindung mit der Basis bildet, beträgt die Eigenfrequenz
der Vibration oder Schwingung gleich 8 kHz, und
die Verschiebungen und Dehnungsverteilungen sind in
Fig. 8 und 9 dargestellt.
Die obigen Ausführungen demonstrieren deutlich die
Wichtigkeit der Basis- oder Grundabschnittssteifigkeit
und ihre Auswirkung auf die Vibrations- oder Schwingungseigenschaften
des Zylinders. Da der zylindrische
Abschnitt 3 mit wiederholbaren dynamischen Eigenschaften
hergestellt sein muß, ist darauf zu achten, daß der
Grundabschnitt 5 derart ausgelegt ist, daß die Wurzelsteifigkeit
im wesentlichen nur von den Werkstoff- oder
Materialeigenschaften anstatt von der detaillierten Form
der Stützstruktur abhängt, d. h., der Grundabschnitt muß
hinreichend massiv sein, so daß zwischen dem Grundabschnitt
und dem benachbarten Ende des zylindrischen Abschnitts
eine starre Verbindung besteht, wie es in
Fig. 1 dargestellt ist. Zu diesem Zweck schließt der
Grundabschnitt 5 vorzugsweise das Ende des zylindrischen
Abschnitts 3 ab und hat daher eine Querschnittsfläche,
die wenigstens so groß ist wie diejenige des
zylindrischen Abschnitts 3.
Bezüglich der Positionen der Wandler kann das
Verhalten des Sensors wie folgt bewertet werden:
Das Antriebssystem, das von den piezoelektrischen
Wandlern 9 bereitgestellt wird, die an der Oberfläche
des zylindrischen Abschnitts 3 befestigt sind, kann
dadurch beurteilt werden, daß man die von einem Wandler
9 vollbrachte Arbeit beim Erregen des Moduls n=2
in Betracht zieht. Unter Heranziehung der Ergebnisse,
die man einem Buch mit dem Titel "Design of Resonant
Piezoelectric Devices", von R. Holland und E. P. Eer
Nisse, veröffentlicht von MIT Press, S. 131 entnehmen kann,
kann man darlegen, daß die Arbeitsfunktion W, die
einem Wandler zugeordnet ist, geschrieben werden
kann in der Form
W = aVe ∫A (εxx+εΘΘ) dxdΘ = aVe ∫(xx+ΘΘ)dx ∫cos 2ΘdΘ (15)
wobei V die angelegte Spannung, e der piezoelektrische
Kopplungskoeffizient und A die Fläche des Wandlers
sowie (εxx, εΘΘ) die direkten Dehnungen im Wandler sind.
Zur Interpretation der Gleichung (15) wird unterstellt,
daß der Wandler dünn ist und daß die Dehnungen die
gleichen sind, wie diejenigen in der Oberfläche des
Zylinders.
Die Kopplung in den Modus wird bestimmt in klarer
Weise durch die Werte der Integrale ∫(xx+ΘΘ)dx
und ∫cos 2ΘdΘ, und für eine maximale Kopplung müssen
diese Integrale so groß wie möglich sein.
Für jeden Wandler haben wir ∫cos 2ΘdΘ, wobei Θ
der radiale Winkel ist, der vom Wandler begrenzt wird.
Da acht Wandler rund um den Umfang des zylindrischen
Abschnitts 3 befestigt sind, ist Θ begrenzt auf
|Θ|<45°.
Zum Erzielen maximaler Kopplung muß Θ so dicht
wie möglich an 45° heranreichen. Für einen derart großen
Winkel müssen die Wandler gekrümmt sein, und zwar mit
einer Krümmung, die derjenigen des Abschnitts 3 angepaßt
ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß zunächst ein radial polarisierter Ring aus
piezoelektrischem Material auf die Oberfläche des zylindrischen
Abschnitts 3 geklebt wird und danach die
Wandler ausgebildet werden, und zwar dadurch, daß in
gleichmäßigen Abständen in den Ring Schlitze eingearbeitet
werden, und zwar alle 45°.
Die axiale Länge eines Wandlers und seine Position
auf dem zylindrischen Abschnitt 3 in bezug auf den
Grundabschnitt 5 für maximale Kopplung ist bestimmt
durch den Wert von ∫xx+ΘΘ)dx. Fig. 7 veranschaulicht,
wie sich die Dilatationsfunktion (xx+ΘΘ)
entlang der Länge des Zylinders für einen Stahlzylinder
mit den Abmessungen a=6,25 mm, h=0,5 mm und l=12 mm
ändert. Der Verlauf der Funktion zeigt, daß man die
Kopplung in jeder von zwei verschiedenen Weisen maximieren
kann.
- (i) Ist der untere Rand eines Wandlers mit dem Ende des Zylinders 3 ausgerichtet, kann man Fig. 7 entnehmen, daß seine Länge bis auf einen Wert erhöht werden kann, der seinen oberen Rand bei einem Punkt X positioniert, bei dem xx+ΘΘ gleich Null ist. In diesem Fall ist das ∫(xx+ΘΘ)dx negativ. Eine Überprüfung von xx- und ΘΘ für diesen Bereich zeigt, daß die axiale Dehnung im allgemeinen größer als die umfangsmäßige Dehnung ist und der Modus wird angeregt durch Einführung "strahlenartiger" Biegespannungen entlang der Länge des Zylinders.
- (ii) Der obere Rand des Wandlers ist ausgerichtet mit dem oberen Ende des Zylinders 3. Seine Länge kann erhöht werden, bis sein unterer Rand beim Punkt X liegt. In dieser Situation sind die umfangsmäßigen Dehnungen dominant, und der Modus wird angeregt durch Einführung umfangsmäßiger Biegespannungen, die die Neigung haben, den zirkularen Querschnitt des Zylinders zu verformen.
Bei dem letzten Fall (ii) handelt es sich natürlich
um die bekannte herkömmliche Anordnung.
Man kann sehen, daß für Wandler einer Länge bis zu
etwa 3 mm der Modus am besten dadurch angeregt wird, daß
die Wandler bei der Basis des Zylinders 3 angrenzend an
den Basis- oder Grundabschnitt 5 angeordnet werden. Die
Kopplung in den Modus ist dann etwa um 20% größer als
bei der Anordnung des obigen Falles (ii).
Die Anordnung der Wandler angrenzend an den
Grundabschnitt 5 hat den weiteren Vorteil, daß die
Notwendigkeit für lange Leitungen zwecks Verbindung
der Wandler mit der zugehörigen Schaltung entfällt.
Es sei bemerkt, daß die vorstehende Betrachtung
sowohl den Umstand betrifft, bei dem die Wandler Vibrationen
oder Schwingungen anregen, als auch den Umstand
betrifft, bei dem die Wandler als Abtaster zum Detektieren
von Schwingungen oder Vibrationen dienen.
Die obige Analyse zeigt ferner, daß bei Anwendung
einer linearen Beschleunigung entlang einer Achse
senkrecht zur Fühlachse, Verschiebungen mit der folgenden
allgemeinen Form erzeugt werden:
U₁ = Ux (x, t) cos Θ
U₂ = Uy (x, t) sin Θ
und
U₃ = Uz (x, t) cos Θ (16)
Wegen der Variation mit Θ ist diese Bewegung
orthogonal bezüglich der Hauptfühlvibration des Zylinders
3. Die Funktionen Ux, Uy und Uz hängen von der
detaillierten Form der Beschleunigung ab, d. h. konstant
oder harmonisch. Man kann aber aus den Gleichungen (16)
schließen, daß diese Verschiebungen lediglich Fehlerterme
erzeugen, d. h. es wird ein Ausgangssignal erzeugt,
das nicht unterscheidbar ist von demjenigen, das durch
eine Umdrehungsgeschwindigkeit erzeugt wird, wenn die
beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- (a) Die Beschleunigung hat einen harmonischen Gehalt in der unmittelbaren Nachbarschaft der Zylinderbetriebsfrequenz,
- (b) Die Abtastwandler sind räumlich in Nichtausrichtung oder elektrisch außer Balance.
Eine konstante Beschleunigung wird daher Fehler
vom "g"-Typ nicht in derselben Weise erzeugen wie es
bei traditionellen gyroskopischen Winkelgeschwindigkeitsfühleinrichtungen
mit rotierendem Rad der Fall
ist.
Claims (5)
1. Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor,
enthaltend
- a) einen Körper (1) aus einem elastischen Werkstoff mit einem hohlzylindrischen Abschnitt (3) von gleichförmigem Querschnitt und gleichförmiger Wandstärke entlang seiner Längsrichtung und mit einem Grundabschnitt (5), der eine Querschnittsfläche hat, die nicht kleiner als diejenige des hohlzylindrischen Abschnitts (3) ist, und
- b) eine Wandler (9A, 9B, 9C, 9D) aufweisende Antriebs- und
Fühleinrichtung zur Anregung radialer Schwingungen in dem
hohlzylindrischen Abschnitt (3) sowie zur Erfassung von
Änderungen in diesen Schwingungen aufgrund einer Drehung des
Körpers (1) um die Achse des hohlzylindrischen Abschnitts
(3),
dadurch gekennzeichnet, daß - c) der Grundabschnitt (5) starr angeordnet ist und starr ein Ende des hohlzylindrischen Abschnitts (3) trägt und
- d) die Wandler (9A, 9B, 9C, 9D) der Antriebs- und Fühleinrichtung an der Wandung des hohlzylindrischen Abschnitts (3) bei Positionen angebracht sind, welche an den Grundabschnitt (5) angrenzen, wobei bei diesen Positionen während des Betriebs des Sensors die axiale Dehnung in der Wandung größer als die umfangsgemäße Dehnung ist.
2. Sensor nach Anspruch 1, bei dem die Antriebs- und
Fühleinrichtung acht piezoelektrische Wandler (9A, 9B,
9C, 9D) enthält, die angebracht sind an dem hohlzylindrischen
Abschnitt (3) bei in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander
beabstandeten und in Axialrichtung einander entsprechenden
Positionen rund um die Wandung des hohlzylindrischen
Abschnitts (3).
3. Sensor nach Anspruch 2, bei dem jeder der Wandler (9A, 9B,
9C, 9D) so positioniert ist, daß ein Rand des Wandlers
ausgerichtet ist mit dem Ende des zylindrischen Abschnitts
(3), das von dem Grundabschnitt (5) getragen wird.
4. Sensor nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der von jedem der
Wandler (9A, 9B, 9C, 9D) überspannte Radialwinkel im
wesentlichen 45° beträgt.
5. Sensor nach Anspruch 1, bei dem der Grundabschnitt (5) das
Ende des zylindrischen Abschnitts (3) abschließt.
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GB2190492B (en) | 1988-07-06 |
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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