DE3546483A1 - Winkelgeschwindigkeitssensoren - Google Patents
WinkelgeschwindigkeitssensorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf schwingende oder
Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensoren.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensoren,
die einen dünnwandigen
Hohlzylinder aus einem elastischen Werkstoff
aufweisen, der am einen Ende frei ist und der an seinem
anderen Ende nominell fixiert ist. Der Sensor enthält
ferner eine Antriebseinrichtung zum Anregen überwiegend
radialer Vibrationen oder Schwingungen in der
Zylinderwandung, wobei eine solche Antriebseinrichtung
typischerweise vier piezoelektrische Wandler enthält,
die an der Zylinderwandung an gleichmäßig voneinander
beabstandeten Umfangspositionen und entsprechenden
Axialpositionen befestigt sind. Normalerweise bildet
ein sich diametral gegenüberliegendes Paar der Wandler
ein Antriebswandlerpaar und die übrigen diametral einander
gegenüberstehenden Paare der Wandler werden zur
Überwachung der Vibrationen oder Schwingungen benutzt,
die das Antriebswandlerpaar erzeugt, und sie dienen
ferner zur Stabilisierung des Antriebs. Wenn sich beim
Betrieb der Zylinder um seine Längsachse dreht, induzieren
die überwiegend radialen Schwingungender Zylinderwandung
tangentiale Corioliskräfte, welche die Knoten
der Vibrationen oder Schwingungen rund um den Umfang
der Zylinderwandung verschieben. Diese Verschiebung
wird von einer Fühlereinrichtung erfaßt, welche
typischerweise vier weitere piezoelektrische Wandler
enthält, die in gleichmäßig voneinander beabstandeten
Umfangspositionen mitten zwischen den vier Antriebswandlern
angeordnet sind, d. h. an den Stellen der Knoten
der Schwingungen, die von den Antriebswandlern erzeugt
werden, wenn der Zylinder stationär ist oder
stillsteht. Die Fühlereinrichtung erzeugt ein Ausgangssignal,
das der Umdrehungsgeschwindigkeit des Sensors
proportional ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schwingungs-
oder Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor zu schaffen,
bei dem die Antriebs- und Fühlereinrichtungen so
positioniert sind, daß die Kopplung zwischen den Antriebs-
und Fühlereinrichtungen und den Schwingungen
oder Vibrationen der Zylinderwandung maximal ist.
Nach der Erfindung ist ein Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor
vorgesehen, der enthält: einen
Körper aus elastischem Werkstoff mit einem hohlzylindrischen
Abschnitt, der im wesentlichen von gleichförmigem
Querschnitt und Wandstärke entlang seiner
Längserstreckung ist, und mit einem Basis- oder Grundabschnitt,
der das eine Ende des zylindrischen Abschnitts
im wesentlichen starr trägt, und eine Antriebs-
und Fühlereinrichtung zum Anregen von Radialschwingungen
in dem zylindrischen Abschnitt sowie zum Erfassen
von Veränderungen in diesen Schwingungen aufgrund einer
Drehung des Körpers um die Achse des zylindrischen Abschnitts,
und der dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Antriebs- und Fühlereinrichtung Wandler enthält, die
an der Wandung des zylindrischen Abschnitts bei Positionen
befestigt sind, welche an den Grundabschnitt
angrenzen, wobei es sich um Positionen handelt, bei
denen das Integral ∫(ε xx + ε RR ) dx, wie es nachstehend
definiert ist, einen überwiegend negativen Wert hat.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
enthält die Antriebs- und Fühleinrichtung acht
piezoelektrische Wandler, die an dem zylindrischen Abschnitt
bei in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander
beabstandeten und in Axialrichtung einander entsprechenden
Positionen rund um die Wandung des zylindrischen
Abschnitts befestigt sind.
In einer solchen Anordnung begrenzt jeder der
Wandler vorzugsweise einen Radialwinkel von im wesentlichen
45°.
Der Grundabschnitt hat vorzugsweise eine Querschnittsfläche,
die nicht kleiner als diejenige des
zylindrischen Abschnitts ist.
Es folgt eine weitere Erläuterung der Erfindung,
und ein nach der Erfindung ausgebildeter Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor
wird als ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung an Hand von Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht des
beispielshalber beschriebenen Sensors,
Fig. 2 einen schematischen elektrischen Schaltungsplan
für den Sensor nach Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Ansicht des Sensors
von oben mit Darstellung der bei seinem Betrieb auftretenden
Vibration,
Fig. 4 ein Diagramm zur Darstellung der Bezeichnungen,
die bei der Analyse des Betriebs des
Sensors nach Fig. 1 benutzt werden,
Fig. 5, 6 und 7 grafische Darstellungen zur Erläuterung
der Verschiebungs- und Dehnungsverteilung im
Sensor nach Fig. 1, und
Fig. 8 und 9 grafische Darstellungen zur Erläuterung
der Verschiebungs- und Dehnungsverteilung in
einem Sensor ohne Einspannung oder Halterung des
Endes.
Der in Fig. 1 dargestellte Sensor enthält ein
Bauteil 1 aus einem elastischen Material oder Werkstoff,
beispielsweise aus einem Metall wie Stahl. Das
Bauteil 1 enthält einen dünnwandigen zylindrischen
Abschnitt 3 mit einem gleichförmigen Querschnitt und
einer gleichförmigen Wandstärke in der Längsrichtung
des Abschnitts 3 sowie einen Basis- oder Grundabschnitt
5, der das eine Ende des zylindrischen Abschnitts
3 abschließt und starr haltert oder trägt.
Der Grundabschnitt 5 des Bauteils 1 ist starr an einer
Halterungs- oder Tragplatte 7 angeschraubt.
Der Sensor enthält ferner acht rechteckförmige
piezoelektrische Wandler 9, die an der Außenfläche des
zylindrischen Abschnitts 3 des Bauteils 1 bei in Umfangsrichtung
gleichmäßig voneinander beabstandeten
Positionen sowie in Axialrichtung einander entsprechenden
Positionen befestigt sind.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird die Betriebsweise
des Sensors erläutert. Der Sensor wird zu seinem Betrieb
zur Vibration oder Schwingung angeregt, und zwar durch
das Anlegen von Spannungen einer approximierten Frequenz
an ein Paar diametral entgegengesetzter Wandler 9 A der
Wandler 9 mit Hilfe einer Antriebsschaltungs- und
Phasenregelkreisanordnung 11. Ein Paar diametral entgegengesetzter
Wandler 9 B der Wandler 9 sind rechtwinklig
zu den Antriebswandlern 9 A angeordnet und
dienen zur Überwachung der Vibration sowie zur Bereitstellung
eines Eingangssignals für die Anordnung 11
zur Stabilisierung des Antriebs. Das Ausgangssignal
des Sensors wird abgeleitet mit Hilfe einer Detektorschaltung
13 und eines Filters 15 aus einem dritten
Paar diametral einander gegenüberliegender Wandler 9 C
der Wandler 9. Das Ausgangssignal der Wandler 9 C wird
einem vierten Paar diametral einander gegenüberliegender
Wandler 9 D der Wandler 9 über eine Dämpfungsschaltung
17 zugeführt.
Wie es aus Fig. 3 hervorgeht, erzeugt die Erregung
oder Anregung des Sensors beim Betrieb mit stillstehendem
Sensor Radialvibrationen oder Radialschwingungen,
die in Fig. 3 durch eine gestrichelte Linie 19
übertrieben dargestellt sind und deren Knoten mit den
Positionen der Ausgangswandlerpaare 9 C und 9 D zusammenfallen.
Wird der Sensor um die Achse des zylindrischen
Abschnitts 3 gedreht, werden die Radialschwingungen
tangentialen Corioliskräften ausgesetzt. Das
Ergebnis davon ist, daß sich die Knoten der Vibrationen
oder Schwingungen rund um den Umfang des Zylinders 3
verschieben und an den Ausgangswandlerpaaren 9 C und 9 D
ein Ausgangssignal hervorrufen, das der Drehgeschwindigkeit des
Sensors proportional ist.
Die Erfindung wird gesehen in der Auswahl der Positionen
der Wandler 9 und in der Form oder Gestalt
des Grundabschnitts des Sensors.
Gemäß der Erfindung sind die Wandler angrenzend
an den Grundabschnitt 5 positioniert, anstatt am offenen
Ende des zylindrischen Abschnitts 3, wie es bei
herkömmlichen Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensoren
der Fall ist, und der Grundabschnitt 5 ist so angeordnet
und ausgebildet, daß er das an ihn angrenzende Ende
des zylindrischen Abschnitts 3 starr befestigt, anstatt
eine "gelenkige" Verbindung vorzusehen.
Die Erfindung gründet sich auf eine Analyse der
Schwingungen oder Vibrationen, die sich beim Betrieb
im zylindrischen Abschnitt 3 entwickeln. Diese Analyse
wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 4 mit den
folgenden Bezeichnungen erläutert:
a
ist der mittlere Radius des zylindrischen
Abschnitts 3,
h
ist die Wandstärke des zylindrischen Abschnitts 3,
l
ist die Länge des zylindrischen Abschnitts 3,
E
ist der Elastizitätsmodul,
ν
ist die Querdehnzahl,
ρ
ist die Dichte des Materials oder Werkstoffs
des zylindrischen Abschnitts 3, und
f
ist die Eigenfrequenz.
In Fig. 4 ist ein Punkt P dargestellt, der in
der Mittenoberfläche des Zylinders 3 bei einer Position
fixiert ist, die durch die Koordinaten (x, R ) gegeben
ist. Die Ortsachsen von P sind gegeben durch Px c y c z c ,
wobei Px c parallel zur Zylinderachse Ox verläuft und
Pz c die nach außen gerichtete Normale beim Punkt P ist.
Die Achse Py c verläuft orthogonal zu Px c z c und verläuft
in Längsrichtung des Erzeugungskreises bei P. Die Verschiebung
dieses Punktes infolge der Deformation des
Zylinders ist definiert durch den Vektor u = (u₁, u₂, u₃)
mit den Komponenten u i genommen entlang der Richtung
von Px c y c z c .
Die Gleichungen für die freie Schwingung oder
Vibration des Zylinders werden abgeleitet durch Lösen
der Variationsgleichung.
δ∫(T-V) dt = 0 (1)
In der Gleichung (1) sind T und V die kinetische
und Dehnungsenergie, die jeweils gegeben sind durch:
und
wobei
die direkten und Scherdehnungen bei der Mittenoberfläche
bei P sind und
die Oberflächenkrümmungen und die Torsion bei P sind.
Zur Lösung von (1) unter Verwendung der Gleichungen
(2) wird vorausgesetzt, daß die Zylinderverschiebungen
in der modalen Form geschrieben werden
können.
u₁ = qU₁(x) cos n R sin ω t
u₂ = qU₂(x) sin n R sin ω t
u₃ = qU₃(x) cos n R sin ω t (3)
u₂ = qU₂(x) sin n R sin ω t
u₃ = qU₃(x) cos n R sin ω t (3)
wobei ω die Eigenfrequenz und n die umfangsmäßige
Wellentyp- oder Modusanzahl ist und U i (x) Funktionen
sind, die beschreiben, wie sich die Verschiebungen
längs der Länge des Zylinders ändern. Durch Auswahl von
U₃(x) derart daß U₃(l) = 1, ist die Größe q als die
Amplitude der Radialverschiebung bei x = l zu interpretieren.
Substituiert man die Gleichungen (2) und (3) in
die Gleichung (1) und wendet die Variationsrechnung an,
sind die Differentialgleichungen für U i (x) und die Grenzbedingungen
betreffend die Zylinderbefestigung bei x = 0
bestimmt.
Die Gleichungen für U i sind:
wobei
Für einen Zylinder, der bei x = 0 starr befestigt ist
und der bei x = l frei ist, müssen die Lösungen der Gleichungen
(4) den folgenden Randbedingungen genügen.
U₁ = 0
U₂ = 0
U₃ = 0
U₂ = 0
U₃ = 0
und
Wenn Wurzelflexibilität eingeführt wird, und
zwar dadurch, daß man dem Zylinder die Freiheit gestattet,
sich zu drehen, wird die Bedingung
ersetzt durch
Die Lösung der Gleichung (4) wird genommen als
U j ( ξ ) = A j exp( λξ )j = 1, 2, 3 (6)
wobei A j und λ unbekannte Konstanten sind.
Substitution in die Diffenrentialgleichungen (4)
ergibt drei lineare simultane Gleichungen der Form
wobei die Elemente der Matrix L Funktionen der Material-
oder Werkstoffeigenschaften ρ, E und λ und des dimensionslosen
Zylinderparameters sind.
Der Parameter λ folgt aus Gleichung (7) aus den
Wurzeln eines realen Polynoms vierter Ordnung in λ²
entsprechend
det(L 2j ) = 0 (8)
Für jedes λ k (K = 1, . . . 8) das aus der Gleichung (8) bestimmt
wird, werden die Verhältnisse B₁ = A₁/A₃ sowie
B₂ = A₂/A₃ durch Rücksubstitution in die Gleichung (7)
gefunden.
Die Lösung der Gleichung (6) für jedes λ k
wird dann überlagert, um zu erhalten
wobei
und C k unbekannte Konstanten sind.
Die Fixierungs- oder Befestigungsbedingungen an
den Enden des Zylinders werden jetzt verwendet, um C k
zu bestimmen. Substitution der Gleichung (9) in die
Gleichung (5) ergibt einen Satz von acht simultanen
linearen Gleichungen der Form
Nicht triviale Lösungen für C j sind möglich nur
wenn
det ( p ÿ ) = 0 (11)
Die Eigenfrequenz ω und die Faktoren λ k werden bestimmt
aus den simultanen Lösungen der Gleichungen (8)
und (11). Dies kann nur numerisch vorgenommen werden.
Wenn ω unbd λ k gefunden sind, werden die Verhältnisse
C k /C 8 aus Gleichung (10) berechnet. Die Funktion
U j kann jetzt als die axialen Modusformen bestimmt und
wie folgt geschrieben werden
Der Parameter ε wird ausgewählt, um zu ergeben U₃ = 1.
Ein Rechenprogramm kann geschrieben werden, um
die Gleichungen (8) und (11) zu lösen und die Funktionen
Ü j ( ξ ) zu bestimmen.
Für die Zwecke der Bewertung der Fähigkeit der
piezoelektrischen Wandler den Zylinder anzutreiben und als
Abnehmer oder Abtaster zu wirken, ist es erforderlich,
unter Verwendung der Gleichungen (2) und (12) die direkte
Dehnung e xx und ε RR bei Punkten auf der Außenoberfläche
des Zylinders zu bestimmen.
Diese Dehnung sind gegeben durch
und sie sind Funktionen von x und R in der Form
Die Größen xx und RR kann man mit Hilfe eines Rechenprogramms
berechnen.
Unter Verwendung der obigen Analyse ergibt sich
für einen Stahlzylinder (E = 210 × 109 n/m² und = 0,3)
mit h = 0,5 mm, a = 6,25 mm und l = 12 mm, wobei das
eine Ende des Zylinders starr an einer Basis befestigt
ist, eine Eigenfrequenz f von 22,8 kHz für den Modus
n = 2. Die Zylinderverschiebungen längs der Achse des
Zylinders sind in Fig. 5 und 6 dargestellt. Die Dilatationsfunktion
(ε xx + e RR ), die die piezoelektrische
Kopplung in den Vibrationsmodus betrifft, ergibt sich,
wie es in Fig. 7 gezeigt ist.
Für einen ähnlichen Zylinder, dessen Ende anstelle
einer starren Verbindung eine gelenkige oder biegsame
Verbindung mit der Basis bildet, beträgt die Eigenfrequenz
der Vibration oder Schwingung gleich 8 kHz, und
die Verschiebungen und Dehnungsverteilungen sind in
Fig. 8 und 9 dargestellt.
Die obigen Ausführungen demonstrieren deutlich die
Wichtigkeit der Basis- oder Grundabschnittsteifigkeit
und ihre Auswirkung auf die Vibrations- oder Schwingungseigenschaften
des Zylinders. Da der zylindrische
Abschnitt 3 mit wiederholbaren dynamischen Eigenschaften
hergestellt sein muß, ist darauf zu achten, daß der
Grundabschnitt 5 derart ausgelegt ist, daß die Wurzelsteifigkeit
im wesentlichen nur von den Werkstoff- oder Materialeigenschaften
anstatt von der detaillierten Form der Stützstruktur
abhängt, d. h., der Grundabschnitt muß
hinreichend massiv sein, so daß zwischen dem Grundabschnitt
und dem benachbarten Ende des zylindrischen Abschnitts
eine starre Verbindung besteht, wie es in
Fig. 1 dargestellt ist. Zu diesem Zweck schließt der
Grundabschnitt 5 vorzugsweise das Ende des zylindrischen
Abschnitts 3 ab und hat daher eine Querschnittsfläche,
die wenigstens so groß ist wie diejenige des
zylindrischen Abschnitts 3.
Bezüglich der Positionen der Wandler kann das
Verhalten des Sensors wie folgt bewertet werden:
Das Antriebssystem, das von den piezoelektrischen
Wandlern 9 bereitgestellt wird, die an der Oberfläche
des zylindrischen Abschnitts 3 befestigt sind, kann
dadurch beurteilt werden, daß man die von einem Wandler
9 vollbrachte Arbeit beim Erregen des Modus n = 2
in Betracht zieht. Unter Heranziehung der Ergebnisse,
die man einem Buch mit dem Titel "Design of Resonant
Piezoelectric Transducers", von R. Holland und E. P. Eer
Nisse, veröffentlicht von MIT Press, entnehmen kann,
kann man darlegen, daß die Arbeitsfunktion W, die
einem Wandler 9 zugeordnet ist, geschrieben werden
kann in der Form
wobei V die angelegte Spannung, e der piezoelektrische
Kopplungskoeffizient und A die Fläche des Wandlers
sowie (ε x , ε RR ) die direkten Dehnungen im Wandler sind.
Zur Interpretation der Gleichung (15) wird unterstellt,
daß der Wandler dünn ist und daß die Dehnungen die
gleichen sind, wie diejenigen in der Oberfläche des
Zylinders.
Die Kopplung in den Modus wird bestimmt in klarer
Weise durch die Werte der Integrale ∫(ε xx + ε RR )dx und ∫ cos 2RdR, und für eine maximale Kopplung müssen
diese Integrale so groß wie möglich sein.
Für jeden Wandler 9 haben wir ∫ cos 2RdR, wobei R
der radiale Winkel ist, der vom Wandler begrenzt wird.
Da acht Wandler 9 rund um den Umfang des zylindrischen
Abschnitts 3 befestigt sind, ist R begrenzt auf
|R|<45°.
Zum Erzielen maximaler Kopplung muß R so dicht
wie möglich an 45° heranreichen. Für einen derart großen
Winkel müssen die Wandler 9 gekrümmt sein, und zwar mit
einer Krümmung, die derjenigen des Abschnitts 3 angepaßt
ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß zunächst ein radial polarisierter Ring aus
piezoelektrischem Material auf die Oberfläche des zylindrischen
Abschnitts 3 geklebt wird und danach die
Wandler 9 ausgebildet werden, und zwar dadurch, daß in
gleichmäßigen Abständen in den Ring Schlitze eingearbeitet
werden, und zwar alle 45°.
Die axiale Länge eines Wandlers 9 und seine Position
auf dem zylindrischen Abschnitt 3 in bezug auf den
Grundabschnitt 5 für maximale Kopplung ist bestimmt
durch den Wert von ∫( xx + RR )dx. Fig. 7 veranschaulicht,
wie sich die Dilatationsfunktion ( xx + RR )
entlang der Länge des Zylinders für einen Stahlzylinder
mit den Abmessungen a = 6,25 mm, h = 0,5 mm und l = 12 mm
ändert. Der Verlauf der Funktion zeigt, daß man die
Kopplung in jeder von zwei verschiedenen Weisen maximieren
kann.
- (i) Ist der untere Rand eines Wandlers 9 mit dem Ende des Zylinders 3 ausgerichtet, kann man Fig. 7 entnehmen, daß seine Länge bis auf einen Wert erhöht werden kann, der seinen oberen Rand bei einem Punkt X positioniert, bei dem xx + RR gleich Null ist. In diesem Fall ist das ∫(ε xx + ε RR )dx negativ. Eine Überprüfung von xx und RR für diesen Bereich zeigt, daß die axiale Dehnung im allgemeinen größer als die umfangsmäßige Dehnung ist und der Modus wird angeregt durch Einführung "strahlenartiger" Biegespannungen entlang der Länge des Zylinders.
- (ii) Der obere Rand des Wandlers ist ausgerichtet mit dem oberen Ende des Zylinders 3. Seine Länge kann erhöht werden, bis ein unterer Rand beim Punkt X liegt. In dieser Situation sind die umfangsmäßigen Dehnungen dominant, und der Modus wird angeregt durch Einführung umfangsmäßiger Biegespannungen, die die Neigung haben, den zirkularen Querschnitt des Zylinders zu verformen.
Bei dem letzten Fall (ii) handelt es sich natürlich
um die bekannte herkömmliche Anordnung.
Man kann sehen, daß für Wandler einer Länge bis zu
etwa 3 mm der Modus am besten dadurch angeregt wird, daß
die Wandler bei der Basis des Zylinders 3 angrenzend an
den Basis- oder Grundabschnitt 5 angeordnet werden. Die
Kopplung in den Modus ist dann etwa um 20% größer als
bei der Anordnung des obigen Falles (ii).
Die Anordnung der Wandler 9 angrenzend an den
Grundabschnitt 5 hat den weiteren Vorteil, daß die
Notwendigkeit für lange Leitungen zwecks Verbindung
der Wandler mit der zugehörigen Schaltung entfällt.
Es sei bemerkt, daß die vorstehende Betrachtung
sowohl den Umstand betrifft, bei dem die Wandler Vibrationen
oder Schwingungen anregen, als auch den Umstand
betrifft, bei dem die Wandler als Abtaster zum Detektieren
von Schwingungen oder Vibrationen dienen.
Die obige Analyse zeigt ferner, daß bei Anwendung
einer linearen Beschleunigung entlang einer Achse
senkrecht zur Fühlachse, Verschiebungen mit der folgenden
allgemeinen Form erzeugt werden:
U₁ = U x (x,t) cos R
U₂ = U y (x,t) sin R und
U₃ = U z (x,t) cos R. (16)
U₂ = U y (x,t) sin R und
U₃ = U z (x,t) cos R. (16)
Wegen der Variation mit R ist die Bewegung
orthogonal bezüglich der Hauptfühlvibration des Zylinders
3. Die Funktionen U x , U y und U z hängen von der
detaillierten Form der Beschleunigung ab, d. h. konstant
oder harmonisch. Man kann aber aus den Gleichungen (16)
schließen, daß diese Verschiebungen lediglich Fehlerterme
erzeugen, d. h. es wird ein Ausgangssignal erzeugt,
das nicht unterscheidbar ist von demjenigen, das durch
eine Umdrehungsgeschwindigkeit erzeugt wird, wenn die
beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- (a) Die Beschleunigung hat einen harmonischen Gehalt in der unmittelbaren Nachbarschaft der Zylinderbetriebsfrequenz,
- (b) Die Abtastwandler sind räumlich in Nichtausrichtung oder elektrisch außer Balance.
Eine konstante Beschleunigung wird daher Fehler
vom "g"-Typ nicht in derselben Weise erzeugen wie es
bei traditionellen gyroskopischen Winkelgeschwindigkeitsfühleinrichtungen
mit rotierendem Rad der Fall
ist.
Claims (7)
1. Vibrationswinkelgeschwindigkeitssensor, enthaltend
einen Körper (1) aus einem elastischen Werkstoff mit
einem hohlzylindrischen Abschnitt (3) von im wesentlichen
gleichförmigem Querschnitt und Wandstärke entlang
seiner Längsrichtung und mit einem Grundabschnitt (5),
der im wesentlichen starr ein Ende des zylindrischen
Abschnitts (3) trägt, und eine Antriebs- und Fühleinrichtung
(9) zur Anregung radialer Schwingungen in dem
zylindrischen Abschnitt sowie zur Erfassung von Änderungen
in diesen Schwingungen aufgrund einer Drehung
des Körpers (1) um die Achse des zylindrischen Abschnitts
(3),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebs- und Fühleinrichtung (9) Wandler (9)
enthält, die an der Wandung des zylindrischen Abschnitts
(3) bei Positionen angebracht sind, welche an den
Grundabschnitt (5) angrenzen, wobei bei diesen Positionen
das Integral ∫(ε xx + e RR ) dx, wie zuvor definiert,
einen überwiegend negativen Wert hat.
2. Sensor nach Anspruch 1, bei dem die Antriebs- und
Fühleinrichtung (9) acht piezoelektrische Wandler (9)
enthält, die angebracht sind an dem zylindrischen Abschnitt
(3) bei in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander
beabstandeten und in Axialrichtung einander
entsprechenden Positionen rund um die Wandung des
zylindrischen Abschnitts (3).
3. Sensor nach Anspruch 2, bei dem jeder der Wandler
(9) in seiner Gesamtheit vollständig zu einer Seite
einer Linie positioniert ist, wo xx + RR Null ist.
4. Sensor nach Anspruch 2 oder 3, bei dem jeder der
Wandler (9) so positioniert ist, daß ein Rand des
Wandlers ausgerichtet ist mit dem Ende des zylindrischen
Abschnitts (3), das von dem Grundabschnitt (5)
getragen wird.
5. Sensor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem
der von jedem der Wandler überspannte Radialwinkel im
wesentlichen 45° beträgt.
6. Sensor nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
dem der Grundabschnitt (5) eine Querschnittsfläche hat,
die nicht kleiner als diejenige des zylindrischen Abschnitts
(3) ist.
7. Sensor nach Anspruch 6, bei dem der Grunbabschnitt
(5) das Ende des zylindrischen Abschnitts (3) abschließt.
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