DE3545280A1 - Sondermuell-deponie aus stahlbeton-erdbehaeltern - Google Patents
Sondermuell-deponie aus stahlbeton-erdbehaelternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sondermüll-Deponie mit
Stahlbeton-Erdbehältern, wie sie im Oberbegriff des
Anspruchs 1 beschrieben ist.
Der Umweltschutz stellt bei der Entsorgung von
Sondermüll zunehmend höhere Anforderungen an die
Dichtigkeit der Deponien gegen Ausfließen von
Schadstoffen in den Untergrund. Eine bekannte Form
für die Anlage derartiger Deponien, bei der hohe
Anforderungen des Umweltschutzes erfüllt werden
können, sind großvolumige zylindrische Erdbehälter,
in die der Sondermüll eingelagert wird. Solche Be
hälter sind bisher bekannt mit Durchmessern von
ca. 50 m und Tiefen von ca. 40 m. Größere Abmes
sungen sind jedoch noch ausführbar.
Eine bekannte Konstruktion für großvolumige zylin
drische Beton-Erdbehälter sieht vor, die Behälter
wand in vertikalen zylindrischen Ringabschnitten
von relativ geringer Höhe (ca. 2-3 m) von oben
nach unten niederzubringen, wobei ein solcher Ring
abschnitt ebenfalls abschnittsweise in kurzen Seg
menten so hergestellt wird, daß der darüber befind
liche bereits fertiggestellte Behälterteil durch
angrenzende entweder bereits betonierte oder noch
nicht freigelegte, als Erdpfeiler stehende Segmente
gestützt ist. Dieser Herstellungsweg ist zeit- und
lohnaufwendig. Mechanisierte Herstellungsverfahren
für die Behälterwand lassen sich dabei nicht ein
setzen. Durch die Vielzahl der Fugen kann die
Dichtigkeit derartiger Behälter nicht zuverlässig
erreicht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Konstruk
tion eines Behälters für eine Sondermüll-Deponie
so weiter zu entwickeln, daß ein derartiger Behäl
ter wirtschaftlicher in Abschnitten von relativ
großer Höhe - beispielsweise mit Gleitschalung oder
Kletterschalung - herstellbar ist und bessere
Voraussetzungen für gute Dichtigkeit des Behälters
geschaffen werden.
Die Aufgabe wird durch eine Deponie mit Erdbehäl
tern gelöst, wie sie im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 beschrieben ist. Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erdbehälter der erfindungsgemäßen Deponie werden
in großen Bauabschnitten hergestellt, wobei aufgrund
der Neigung der Behälterwand der jeweils bereits fer
tiggestellte Teil des Behälters im Boden gehalten ist
und zugleich durch seine gegen die Böschung gerich
tete Komponente des Eigengewichts einen stabilisie
renden Druck auf den Boden ausübt. Dieser Druck
schafft günstige Bedingungen für das obere Widerlager
des sich im Boden im Bereich der für die Herstellung
des nächstfolgenden Wandabschnitts freigelegten Bö
schung ausbildenden Stützgewölbes, das das Nachbre
chen des Bodens im freigelegten Bereich verhindert.
Da der Behälter durch seine Konizität sich selbst im
Boden arretiert, können unterstützende Erdpfeiler ent
fallen. Durch die Anordnung einer Lage nachgiebigen
Materials unter der Sohlfuge der Behälterwand wird
die volle Wirksamkeit des Eigengewichts für die Be
hälterkonstruktion gewährleistet. Bei dieser erfin
dungsgemäßen Bauweise bleibt der Boden weitgehend un
gestört. Sofern die Deponie mehrere Erdbehälter um
faßt, können diese mit geringstmöglichem Abstand auf
kleinstmöglichem Raum zusammengedrängt werden, ohne
daß eine schädliche gegenseitige Beeinträchtigung
der Standfestigkeit des Bodens beim Bau des nach
folgenden Erdbehälters befürchtet werden muß.
Die erfindungsgemäße Herstellungsweise bewirkt, daß
sich ein gleichmäßiger Bodendruck auf die Behälter
wand einstellt, der einen Membran-Druckspannungs
zustand in der Behälterwand erzeugt, was eine spar
same Konstruktion ermöglicht. Durch die Füllung des
Behälters können keine Zugspannungen sondern nur
Minderungen der Druckspannung entstehen. Zugrisse
in der Behälterwand werden damit vermieden und
gute Voraussetzungen für die Wasserdichtigkeit des
Behälters geschaffen.
Die Dichtigkeit wird weiter verbessert, indem die
Mehrzahl der Arbeitsfugen entfällt und die wenigen
verbleibenden Fugen zwischen den Wandabschnitten
fachgerecht durch Einlagen von Fugenbändern ab
dichtbar sind.
Durch Anordnung einer Drainage, die in einen Pumpen
sumpf unterhalb der Behältersohle Vorflut hat,
ist in dem Spalt zwischen Behälterwand und Erdreich
sich möglicherweise sammelndes, Auftrieb auf den
Erdbehälter erzeugendes Wasser abführbar, und
bleibt durch Probeentnahme der im Pumpensumpf ange
sammelten Flüssigkeit die Dichtigkeit des Behälters
ständig überprüfbar.
Die Erfindung wird durch die Fig. 1 bis 4 er
läutert. Es zeigen
Fig. 1 das Beispiel einer möglichen Anordnung von
Erdbehältern bei einer erfindungsgemäßen
Deponie in schematischer Darstellung,
Fig. 2 u. 3 den vertikalen Schnitt durch einen
erfindungsgemäßen Behälter, Fig. 2 im fer
tigen, Fig. 3 im Bauzustand,
Fig. 4 das Beispiel einer Ausbildung der Fuge zwi
schen zwei Wandabschnitten sowie zwischen Be
hälterwand und Behältersohle im Ausschnitt.
Das Beispiel einer Deponie 1 nach Fig. 1 umfaßt
fünf runde Erdbehälter 2. Die Erdbehälter 2 be
stehen aus der im Winkel 6 konisch geneigten Be
hälterwand 3 und der Sohlplatte 7. Um die Behäl
terwand 3 herzustellen, wird lagenweise von oben
beginnend nach unten fortschreitend der Boden 8
im Behälterbereich in Aushubabschnitten 5/1, 5/2,
....5/m, 5/m +1 .... 5/n ausgehoben. Unmittelbar
nach Aushub eines Aushubabschnitts 5/m wird der
entsprechende Wandabschnitt 4/m eingebaut. Zwischen
den Wandabschnitten 4/m und 4/m, +1 entsteht eine
Arbeitsfuge, die im Beispiel nach Fig. 4 mit einem
Fugenband 11 überbrückt ist, das Bewegungen in
vertikaler Richtung zwischen den Wandabschnitten
zulassen muß. Im Beispiel nach Fig. 4 sind die
Ränder der Wandabschnitte 4/m und 4/m, +1 durch
Aussteifungsringe 13 bzw. 14 verstärkt. Beim Einbau
bewirkt die Druckkomponente p des Eigengewichts g
einen Ringdruck auf die Behälterwand 3. Die Sohl
platte 7 des Erdbehälters 2 weist einen Pumpen
sumpf 12 auf. Behälterwand 3 und Sohlplatte 7 sind
im Beispiel nach Fig. 2 bodenseitig mit einer
Drainageschicht 9 umgeben, die Vorflut in einen
Pumpensumpf hat. Die Pumpensümpfe 12 und 15 sind
durch Pumpen 17 entwässerbar, die in einem von
oben begehbaren Schacht 16 aufgestellt und wart
bar sind. Unter der Aufstandsfläche 18 der Behäl
terwand 3 ist in der Sohlfuge 19 eine Lage 20 aus
nachgiebigem Material angeordnet. Das Beispiel
nach Fig. 2 zeigt eine zweckmäßige Ausbildung des
Erdbehälters 2, bei dem die Sohlplatte 7 durch
eine Fuge 21 von der Behälterwand 3 getrennt ist.
Die Fuge 21 ist durch ein Fugenband 22 abgedichtet.
Claims (13)
1. Deponie in Böden mit mindestens geringer Kohä
sivität, bestehend aus mindestens einem groß
volumigen dichten Stahlbeton-Erdbehälter,
vornehmlich einem Behälter zur Entsorgung von
Sondermüll, dessen Wand abschnittsweise ab
geteuft und gegen den gewachsenen Boden ge
schalt ist, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß der Behälter sich nach unten verjüngt,
- - daß die Behälterwand (3) aus Wandabschnitten (4/1, 4/2, ... 4/n), die horizontale Abschnit te des Mantels eines Kegelstumpfes sind, mit relativ großer Höhe von oben beginnend nach unten ohne Hilfsabstützungen gebaut ist und
- - daß die Neigung (6) der Behälterwand (3) so groß gewählt ist, daß der sich im Boden im Bereich des freigelegten Böschungsstrei fens (5) ergebende Erddruck nicht größer wird als der Erddruck, der durch das sich in diesem Bereich im Boden ausbildende Stützge wölbe abgetragen werden kann.
2. Deponie nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Erdbehälter (2)
etwa elliptischen Querschnitt aufweist.
3. Deponie nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß unter der Auf
standsfläche (18) der Behälterwand (3) in der
Sohlfuge (19) eine Lage (20) nachgiebigen Ma
terials angeordnet ist.
4. Deponie nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sohlplatte (7)
des Behälters (2) durch eine Bewegungsfuge (21),
die durch ein Fugenband (22) gedichtet ist, von
der Behälterwand (3) getrennt ist.
5. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Erdbehälter
(2) in den Betonierfugen (10) zwischen den Wand
abschnitten (4/m und 4/m, +1) horizontal verlau
fende Fugenbänder (11) aufweist, mit denen ver
tikale Verschiebungen der beiden anliegenden
Wandabschnitte gegeneinander aufnehmbar sind.
6. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die unteren und/
oder oberen Ränder eines Wandabschnitts (4) zu
- vorteilhaft nach außen bauenden - Aussteifungs
ringen (13, 14) ausgebaut sind.
7. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sohlplatte
(7) des Erdbehälters (2) nach unten gewölbt ist.
8. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Erdbehälter
(2) in der Sohlplatte (7) einen Pumpensumpf (12)
aufweist.
9. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Erdbehälter
(2) bergseitig vor der Behälterwand (3) sowie
unter der Sohlplatte (7) eine Filterschicht (9)
- beispielsweise mit Kies - aufweist, die Vor
flut in einen Pumpensumpf (15) hat, der neben
dem Behälter (2) angeordnet ist.
10. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Filter
schicht (9) analog Anspruch 9 aus einem Drainage
vlies besteht.
11. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das in der Fil
terschicht (9) anfallende Wasser zonenweise in
rinnenförmigen Ringleitungen aufgefangen und in
den Schacht (16) eingeleitet wird.
12. Deponie nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pumpen (17),
die die Pumpensümpfe (12 bzw. 15) entwässern,
- beispielsweise durch einen begehbaren Schacht
(16) - zugänglich und wartbar sind.
13. Deponie nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß Vorrichtungen
zur Probeentnahme von in den Pumpensümpfen (12
und/oder 15) angesammelten Wässern vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545280 DE3545280A1 (de) | 1985-12-20 | 1985-12-20 | Sondermuell-deponie aus stahlbeton-erdbehaeltern |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19853545280 DE3545280A1 (de) | 1985-12-20 | 1985-12-20 | Sondermuell-deponie aus stahlbeton-erdbehaeltern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3545280A1 true DE3545280A1 (de) | 1987-07-02 |
DE3545280C2 DE3545280C2 (de) | 1987-12-03 |
Family
ID=6289067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853545280 Granted DE3545280A1 (de) | 1985-12-20 | 1985-12-20 | Sondermuell-deponie aus stahlbeton-erdbehaeltern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3545280A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3712764A1 (de) * | 1987-04-15 | 1988-11-03 | Trienekens Fa Matthias | Schachtbauwerk zur abfoerderung von sickerwaessern in muelldeponien |
DE3800963A1 (de) * | 1988-01-15 | 1989-07-27 | Niederberg Chemie | Deponieschraegschacht aus beton |
DE3821788A1 (de) * | 1988-06-28 | 1990-01-11 | Merk Holzbau Gmbh & Co | Deponieanlage |
DE4003007A1 (de) * | 1990-01-29 | 1991-08-01 | Koenig Klaus Dipl Ing | Bodenabdichtung gegen wassergefaehrdende stoffe, insbesondere fuer deponien, und verfahren dafuer |
-
1985
- 1985-12-20 DE DE19853545280 patent/DE3545280A1/de active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
"Müll und Abfall", 11/85, S.378-384 * |
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DE3800963A1 (de) * | 1988-01-15 | 1989-07-27 | Niederberg Chemie | Deponieschraegschacht aus beton |
DE3821788A1 (de) * | 1988-06-28 | 1990-01-11 | Merk Holzbau Gmbh & Co | Deponieanlage |
DE4003007A1 (de) * | 1990-01-29 | 1991-08-01 | Koenig Klaus Dipl Ing | Bodenabdichtung gegen wassergefaehrdende stoffe, insbesondere fuer deponien, und verfahren dafuer |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3545280C2 (de) | 1987-12-03 |
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