DE3545161A1 - Lenkrolle fuer verfahrbare geraete, wagen, maschinen u.dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkrolle für ver­ fahrbare Geräte, Wagen, Maschinen u.dgl., mit einer ein Laufrad auf einer Achse drehbar lagernden Trag­ gabel, die sich über ein Axiallager an einer Befesti­ gungsplatte abstützt und mit dieser schwenkbar, aber in axialer Richtung fest verbunden ist, wobei die Laufradachse in radialem Abstand zur Schwenkachse der Traggabel angeordnet ist.

Bei bekannten Lenkrollen der vorgenannten Art, die ins­ besondere zur Aufnahme von schweren Lasten eingesetzt werden, ist es bekannt die Traggabel an der Befesti­ gungsplatte über Doppelkugellager abzustützen, wovon ein Kugellager zur Aufnahme der Axialkräfte und ein Kugellager zur vorwiegenden Aufnahme von Radialkräften geeignet ist. Außerdem ist es üblich, statt eines Doppelkugellagers ein Kegelrollenlager zu verwenden, das zwar in der Hauptsache die Abstützung übernehmende Axialkräfte, aber auch für die Führung erforderliche Radialkräfte aufnehmen kann. Dabei ist jedoch viel­ fach die Einstellung des Kegelrollenlagers erforder­ lich. Insbesondere der Aufbau und die Gestaltung der­ artiger Axiallager ist sowohl hinsichtlich der Her­ stellung als auch in bezug auf die Montage aufwendig und damit kostspielig. Außerdem werden infolge der Ausladung mit dem Abstand der Laufradachse zur Schwenk­ achse immer nur wenig Kugeln bzw. Kegelrollen belastet. Dies führt zu hohen Pressungen und Kugeleindrücken, die zur Schwergängigkeit des Axiallagers führen.

Außerdem ist es auch bekannt, bei Lenkrollen, die für den Einsatz bei Schwerlasten geeignet sind, den Rücken der Traggabel und die Befestigungsplatte mit scheiben­ förmigen Ansätzen als Gleitlager herzurichten, die durch einen Mittelzapfen gegeneinander in radialer Richtung geführt sind. Derartige Mittelzapfen haben sich jedoch insbesondere bei Schwerlastrollen als Schwachpunkt dieser bekannten Konstruktionen erwiesen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lenkrolle der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei Meidung der obengenannten Nachteile in der Lage ist, hohe Stützkräfte aufzunehmen und mit aus der Schwenkbewegung resultierenden Radialkräften belastbar zu sein. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Axiallager aus einer mit der Radgabel verbundenen, kreisförmigen Lagerscheibe gebildet ist, die einen in eine Aussparung der Befestigungsplatte eingreifenden Lagerkragen aufweist, der von einem mit der Lagerscheibe verbundenen Axialhalter hintergriffen ist. Diese Anordnung der Lagerscheibe in der Befesti­ gungsplatte gewährt eine sichere Führung, wobei durch die allseitige Gleitlagerung der Lagerscheibe eine großflächige Lastabstützung erzielt werden kann.

Zur Erzeugung einer definierten Lagerbelastung wird nach einem Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung vorge­ schlagen, die Aussparung in der Befestigungsplatte mit einer zentrischen, eine umfangsseitig ringförmige Stützfläche für den Lagerkragen der Lagerscheibe belassenden Vertiefung zu versehen.

Um den axialen Zusammenhalt des Drehlagers zu gewähr­ leisten, ist der Axialhalter vorteilhaft als die Lager­ scheibe unterhalb des Lagerkragens umfassender, mit der Befestigungsplatte verschraubter Ring ausgebildet. Ein Schutz gegen Verunreinigungen des Lagers läßt sich dadurch schaffen, daß die Lagerscheibe an ihrem unter dem Lagerkragen angeordneten Schaftteil eine Ringnut zur Aufnahme eines gegen den als Ring ausgebildeten Axialhalters anliegenden Dichtringes aufweist.

Zur Verminderung der Gleitreibung an den Lagerstellen, insbesondere bei Schmiermittelmangel, ist der Lager­ kragen der Lagerscheibe allseitig mit einer das Gleiten zwischen der Lagerscheibe und der Lageraussparung der Befestigungsplatte verbessernden Zwischenschicht umgeben. Diese z.B. als Gleitfolie ausgebildete Zwischenschicht kann bekannter Weise aus einem kunststoffbeschichteten Metallgewebe bestehen, wobei als Kunststoff beispiels­ weise Polytetrafluoräthylen Verwendung finden mag, die gegebenenfalls direkt angespritzt werden kann. Es ist aber auch denkbar, andere Lagerwerkstoffe zu verwenden, wie z.B. Bronze, Acetal-Kopolymer u.dgl.

Durch die vorgenannte Ausbildung einer schwere Lasten aufnehmenden Lenkrolle wird eine geschlossene, extrem flache Bauweise der Lagereinheit erzielt, so daß diese selbst gegen Verunreinigungen geschützt ist und die Gesamtbauhöhe der Rolle verringert. Da die Lagerscheibe als in die Befestigungsplatte integriertes Bauteil angesehen werden kann und das Drucklager sich somit separat fertigen läßt, kann man durch entsprechende Schraub­ aufnahmen in der Lagerscheibe jede in ihrer Konstruktion an die Anforderungen angepaßte Traggabel mit ein und dem gleichen Drucklager verwenden. Dadurch ergibt sich eine günstigere Lagerhaltung vorfabrizierter Bauteile und eine dadurch bedingte Verbesserung hinsichtlich der Lieferfähigkeit. Durch die Verwendung von Gleitwerkstoffen beim Axiallager ergeben sich gute Notlaufeigenschaften beim Schmiermittelausfall und außerdem hohe Korrosions­ beständigkeit.

Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel auf der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher er­ läutert. Es zeigen:

Fig. 1 die erfindungsgemäße Lenkrolle in einem Vertikalschnitt nach der Linie I-I von Fig. 2, wobei die Schenkel der das in strichpunktierten Linien angedeutete Laufrad aufnehmenden Trag­ gabel weggebrochen sind,

Fig. 2 das aus Fig. 1 ersichtliche Axial­ lager der Lenkrolle in einem Hori­ zontalschnitt nach der Linie II-II von Fig. 1.

Die dargestellte Lenkrolle weist eine das in strich­ punktierter Linie angdeutete Laufrad lagernde Trag­ gabel 10 auf, deren Gabelschenkel 11 und 12 ober­ seitig durch einen Gabelrücken 13 miteinander verbunden sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Lenkgabel aus Blechzuschnitten, die miteinander verschweißt sind. Es ist jedoch auch möglich, eine Lenkgabel einzusetzen, die durch spanlose Verformungs­ vorgänge einstückig hergestellt ist. Außerdem kann die Lenkgabel auch als Gußteil gefertigt sein.

Oberhalb der Traggabel 10 ist eine Befestigungsplatte 14 vorgesehen, die unterseitig eine kreisförmige Aus­ sparung 15 aufweist, in welche der Lagerkragen 17 einer Lagerscheibe 16 eingreift. Die Stärke dieses Lager­ kragens 17 entspricht etwa der Tiefe der Aussparung 15 in der Befestigungsplatte 14. Ein gegenüber dem Lager­ kragen 17 im Durchmesser zurückgesetzter Schaftteil 18 der Lagerscheibe 16 ragt unterseitig aus der Befesti­ gungsplatte 14 aus und beläßt einen Freiraum zum Unter­ fassen des Lagerkragens 17 durch einen, bei diesem Ausführungsbeispiel als Ring ausgebildeten Axialhalter 19. Dieser Ring 19 ist unterseitig mittels mehrerer, gleich­ mäßig auf einem mittleren Kreisumfang des Ringes 19 angeordneter Schrauben 20 mit der Befestigungsplatte 14 fest verbunden und untergreift mit seinem inneren Bereich den Lagerkragen 17 der Lagerscheibe 16. Diese Lagerscheibe 16 ist somit in der Aussparung 15 der Befestigungsplatte 14 drehbeweglich, jedoch axial unver­ schiebbar plaziert.

Der Schaftteil 18 der Lagerscheibe 16 greift mit geringem Spiel in die Innenbohrung des Ringes 19 und weist eine Ringnut 21 auf, die der Aufnahme eines Dichtringes 22 dient, welcher sich an der Innenbohrung des Ringes 19 anlegt und somit die Lagerstelle des Lagerkragens 17 im Bereich der Aussparung 15 der Befestigungsplatte 14 vor Verunreinigungen schützt. In die Aussparung 15 mündet ein in der Befestigungs­ platte 14 angeordnetes Schmierloch 23, welches an der Außenseite der Befestigungsplatte durch einen Schmier­ nippel 24 verschlossen ist.

Oberhalb der Lagerscheibe 18 befindet sich in der Befestigungsplatte 14 eine Vertiefung 25 mit einem Kreisquerschnitt, durch welche eine definierte ring­ förmige Stützfläche 26 für den Lagerkragen 17 der Lagerscheibe 16 gebildet ist. Um die Lagerreibung sowohl unter Wirkung von Schmiermitteln als auch zur Erzielung guter Notlaufeigenschaften herabzusetzen, ist im Lagerbereich an der Stützfläche 26 zwischen der Aussparung 15 und dem Lagerkragen 17 einerseits und zwischen dem Ring 19 und dem Lagerkragen 17 sowie zwischen dem Außenumfang des Lagerkragens 17 und dem Innenumfang der Aussparung 15 jeweils ein Gleitwerkstoff, wie z.B. eine Gleitfolie 27 angeordnet, die beispiels­ weise aus einem Metallgewebe mit einer Kunststoffbe­ schichtung bestehen kann.

Wie bereits erwähnt, gibt die vorbeschriebene und dar­ gestellte Ausführungsform die Erfindung lediglich in einem Beispiel wieder, auf welches die Erfindung keinesfalls beschränkt ist. Es sind vielmehr noch mancherlei andere Ausgestaltungen und Ausführungen der Erfindung denkbar.

• Bezugszeichenliste 10 Traggabel
  11 Gabelschenkel
  12 Gabelschenkel
  13 Gabelrücken
  14 Befestigungsplatte
  15 Aussparung
  16 Lagerscheibe
  17 Lagerkragen
  18 Schaftteil
  19 Axialhalter/Ring
  20 Schraube
  21 Ringnut
  22 Dichtring
  23 Schmierloch
  24 Schmiernippel
  25 Vertiefung
  26 Stützfläche
  27 Gleitfolie

Claims (6)

1. Lenkrolle für verfahrbare Geräte, Wagen, Maschinen u.dgl., mit einer ein Laufrad auf einer Achse drehbar lagernden Traggabel, die sich über ein Axiallager an einer Befestigungsplatte abstützt und mit dieser schwenkbar, aber in axialer Rich­ tung fest verbunden ist, wobei die Laufradachse in radialem Abstand zur Schwenkachse der Trag­ gabel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Axiallager aus einer mit der Traggabel (10) verbundenen, kreisförmigen Lagerscheibe (16) gebildet ist, die einen in eine Aussparung (15) der Befestigungsplatte (14) eingreifenden Lager­ kragen (17) aufweist, der von einem mit der Lagerscheibe (16) verbundenen Axialhalter (19) hintergriffen ist.

2. Lenkrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (15) in der Befestigungsplatte (14) eine zentrische, eine umfangsseitig ring­ förmige Stützfläche (26) für den Lagerkragen (17) der Lagerscheibe (16) belassende Vertiefung (25) aufweist.

3. Lenkrolle nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Axialhalter (19) als die Lagerscheibe (16) unterhalb des Lagerkragens (17) umfassender, mit der Befestigungsplatte (14) ver­ schraubter Ring ausgebildet ist.

4. Lenkrolle nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerscheibe (16) an ihrem unter dem Lager­ kragen (17) angeordneten Schaftteil eine Ringnut (21) zur Aufnahme eines gegen den als Ring ausge­ bildeten Axialhalter (19) anliegenden Dichtringes (22) aufweist.

5. Lenkrolle nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkragen (17) der Lagerscheibe (16) all­ seits mit einer das Gleiten zwischen der Lager­ scheibe und der Lageraussparung (15) der Befesti­ gungsplatte (14) verbessernden Zwischenschicht (27) umgeben ist.

6. Lenkrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als das Gleiten verbessernde Zwischenschicht eine Gleitfolie (27) Verwendung findet.