DE3544210A1 - Starksaure kationenaustauscher, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung - Google Patents
Starksaure kationenaustauscher, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue starksaure Kationenaustauscher,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als
Katalysatorharze.
Starksaure Kationenaustauscher sind Ionenaustauscher mit
einer Sulfonsäuregruppe als austauschaktiver Gruppe. Bei
den bekannten starksauren Kationenaustauschern sind die
Sulfonsäuregruppen an eine gelförmige oder makroporöse
Matrix aus vernetzten Styrolcopolymerisaten gebunden
(siehe Ullmann Enzyclopädie der technischen Chemie, 4.
Aufl. Bd. 13, Seite 301).
Die bekannten starksauren Kationenaustauscher werden zwar
schon seit langem in vielen Bereichen der Technik verwen
det, z. B. in der Wasseraufbereitung und als Festsäuren;
sie befriedigen aber noch nicht in ihrer Temperaturstabi
lität. Da jedoch in der Praxis, insbesondere für die Ver
wendung als Katalysatorharze, starksaure Kationenaustau
scher gefragt sind, die auch bei Temperaturen oberhalb von
130°C noch stabil sind, hat es nicht an Versuchen gefehlt,
starksaure Kationenaustauscher mit verbesserter Tempera
turstabilität herzustellen.
So wurde versucht, die Temperaturstabilität der stark
sauren Kationenaustauscher durch Verwendung perfluorierter
Matrizes zu erhöhen (siehe z.B. DE-OS 30 23 455). Da die
Herstellung der fluorierten starksauren Kationenaustau
scher jedoch zu aufwendig ist, kommen perfluorierte Kati
onenaustauscher für eine technische Verwendung nicht in
Betracht.
Ferner wurde versucht die Temperaturstabilität der stark
sauren Kationenaustauscher durch Einführen von Chlor- oder
Brom-Atomen in die Polystyrolmatrizes zu erhöhen (siehe
die US-Patentschriften 42 69 943 und 32 56 250 und die
GB-PS 13 93 594). Die Anwesenheit der Halogenatome in den
Polystyrolmatrizes bewirkt zwar eine gewisse Erhöhung der
Temperaturbeständigkeit, ist jedoch gleichzeitig eine
Quelle neuer Schwierigkeiten bei der technischen Anwendung
der Kationenaustauscher, da diese die Halogenatome in Form
von Halogenidionen wieder abspalten. Die
Halogenidionenabspaltung führt a) zu einer Verunreinigung
der mit den Kationenaustauschern behandelten Produktströme
und zu Korrosionserscheinungen in den Reaktionsapparaten
und b) zu einer Abnahme der Temperaturbeständigkeit.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die Tem
peraturbeständigkeit starksaurer Kationenaustauscher we
sentlich verbessern läßt, wenn man als Matrix für die
starksauren Kationenaustauscher ein Benzoylgruppen auf
weisendes vernetztes Styrolcopolymerisat verwendet. Die
starksauren Kationenaustauscher mit einer
Matrix aus vernetztem, Benzoylgruppen aufweisendem Styrol
copolymerisat zeichnen sich durch eine hervorragende
Temperaturbeständigkeit aus und haben ferner den Vorteil,
daß sie auch im technischen Maßstab wirtschaftlich her
stellbar sind. Außerdem weisen die neuen starksauren Ka
tionenaustauscher auch eine sehr gute katalytische Wirk
samkeit auf.
Die Erfindung betrifft daher neue starksaure Kationenaus
tauscher auf Basis vernetzter Styrolcopolymerisate, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß die Sulfonsäuregruppen
an eine Matrix aus einem gegebenenfalls substituierte Ben
zoylgruppen aufweisenden vernetzten Styrolcopolymerisat
gebunden sind.
Versuche haben ergeben, daß eine merkliche Verbesserung
der Temperaturbeständigkeit bereits erreicht wird, wenn
nur etwa 10% der in den Styrolcopolymerisaten enthaltenen
Phenylreste durch einen Benzoylrest substituiert sind. In
bestimmten Fällen, z.B. bei der Katalyse in unpolaren Me
dien, kann es sogar ausreichend sein, wenn nur die an der
inneren Oberfläche des vernetzten Styrolcopolymerisats
befindlichen Phenylgruppen durch Benzoylgruppen substitu
iert sind und der Substitutionsgrad daher nur 0,5 bis 10%
beträgt. Im allgemeinen hat es sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Substitutionsgrad, d.h. die Zahl der
Benzoylgruppen je Phenylrest im Styrolcopolymerisat, 0,2
bis 1, vorzugsweise 0,4 bis 1,0 beträgt, d.h. wenn 20 bis
100%, vorzugsweise 40 bis 100%, der im vernetzten Sty
rolcopolymerisat enthaltenen Phenylreste durch eine Ben
zoylgruppe substituiert sind.
Als Substituenten für die Benzoylgruppe kommen solche
in Betracht, die unter den Sulfonierungsbedingungen inert
sind; z.B. niedere Alkylgruppen, wie C 1-C 4-Alkylgruppen,
oder Halogenatome, wie Chlor oder Fluoratome. Die Substi
tuenten stehen vorzugsweise in o-Stellung zur Carbonyl
gruppe. Ortho-substituierte Benzoylgruppen aufweisende
Kationenaustauscher zeichnen sich durch eine besonders ho
he katalytische Aktivität aus. Vorzugsweise ist die Ben
zoylgruppe jedoch unsubstituiert.
Benzoylgruppen aufweisende vernetzte Styrolcopolymerisate
und ihre Herstellung sind bekannt (siehe Makromol. Chem.
171, Seiten 267-274 (1975)). Sie wurden jedoch nur zur
Herstellung vernetzter Polystyrolcarbonsäuren verwendet.
Bei der alkalischen Hydrolyse der benzoylierten
Styrolcopolymerisate wird nämlich die Carbonylgruppe des
Benzoylrestes unter Abspaltung des Phenylrestes in eine
Carboxylgruppe überführt.
Die erfindungsgemäßen neuen starksauren Kationenaustau
scher werden durch Sulfonierung Benzoylgruppen aufwei
sender vernetzter Styrolcopolymerisate hergestellt. Die
Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren zur Herstel
lung von starksauren Kationenaustauschern, deren Sulfon
säuregruppen an eine Matrix aus einem gegebenenfalls sub
stituierte Benzoylgruppen aufweisenden vernetzten Styrol
copolymerisat gebunden sind, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die gegebenenfalls substituierte Benzoyl
gruppen aufweisenden vernetzten Styrolcopolymerisate sul
foniert.
Als Sulfonierungsmittel werden starke Sulfonierungsmittel
wie hochkonzentrierte oder wasserfreie Schwefelsäure,
Chlorsulfonsäure oder Schwefeltrioxid verwendet. Schwefel
trioxid kann in Form von Oleum, z.B. 20 bis 65%igem Ole
um, oder aber als solches angewendet werden. Bevorzugt
wird Chlorsulfonsäure, besonders bevorzugt Schwefeltrioxid
verwendet.
Die Sulfonierung kann in der Weise vorgenommen werden, daß
man die Benzoylgruppen aufweisenden vernetzten Styrolco
polymerisate, gegebenenfalls in gequollenem Zustand, mit
gasförmigem, gegebenenfalls durch Stickstoff verdünntem
Schwefeltrioxid behandelt. Vorzugsweise wird die Sulfo
nierung jedoch in flüssiger Phase vorgenommen.
Für die Sulfonierung in flüssiger Phase überführt man die
Benzoylgruppen aufweisenden vernetzten Styrolcopolymeri
sate, vorzugsweise in gequollenem Zustand, in eine rührbare
Suspension. Als Suspensionsmittel kann, z.B. bei Verwen
dung von Oleum als Sulfonierungsmittel, überschüssiges
Oleum oder wasserfreie Schwefelsäure oder bei Verwendung
von Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure als Sulfonie
rungsmittel eine entsprechende Menge Quellungsmittel
dienen. Die Suspension wird unter Rühren mit dem Sulfo
nierungsmittel versetzt und so lange bei der gewählten
Sulfonierungstemperatur gerührt, bis der gewünschte Sul
fonierungsgrad erreicht ist.
Die Sulfonierung wird in Abhängigkeit vom verwendeten
Sulfonierungsmittel und dem Benzoylierungsgrad des zu
sulfonierenden Styrolcopolymerisats bei Temperaturen von
0 bis 150°C, vorzugsweise 30 bis 130°C, gegebenenfalls
unter Druck, vorgenommen.
Als Quellungsmittel seien beispielsweise genannt: haloge
nierte Kohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan, Tetrachlor
kohlenstoff, 1,2-Dichlorethan, Trichlorethylen, symmetri
sches Tetrachlorethan, 1,1,2-Trichlorethan, Tetrachlor
ethylen, Dichlorpropan, und flüssiges Schwefeldioxid.
Bevorzugt wird 1,2-Dichlorethan(Ethylenchlorid) ver
wendet.
Nach beendeter Sulfonierung und Abkühlen des Sulfonie
rungsgemisches wird das Polymerisat von der flüssigen
Phase abgetrennt und in der aus der Herstellung der stark
sauren Kationenaustauscher bekannten Weise aufgearbeitet
(Waschen des Perlpolymerisates mit Schwefelsäure abnehmen
der Konzentration Neutralwaschen mit entsalztem Wasser).
Die als Matrizes für die erfindungsgemäßen starksauren
Kationenaustauscher zu verwendenden Benzoylgruppen auf
weisenden vernetzten Styrolcopolymerisate sind auf ver
schiedene Weise erhältlich, z.B. durch Copolymerisation
von gegebenenfalls substituierten Vinylbenzophenonen mit
Polyvinylverbindungen, wie Divinylbenzol, und, gegeben
enfalls, Styrol. Bevorzugt ist jedoch die bekannte Acy
lierung der entsprechenden vernetzten Styrolcopolymeri
sate mit gegebenenfalls substituierten Benzoylhalogeniden
oder Benzoesäureanhydriden in Gegenwart von
Friedel-Crafts-Katalysatoren in inerten organischen Lö
sungs- bzw. Verdünnungsmitteln. Für die Benzoylierungs
reaktion können als inerte organische Lösungs- bzw. Ver
dünnungsmittel außer den für die Sulfonierung genannten
halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen auch noch
polare organische Lösungsmittel wie Nitrobenzol verwendet
werden. Vorzugsweise werden Benzoylierung und Sulfonierung
unter Verwendung des gleichen Verdünnungsmittels vorgenom
men.
Als Friedel-Crafts-Katalysatoren seien AlCl3, AlBr3,
FeCl3, FeBr3, SbCl5, SbBr3, TiCl4 und ZrCl4 genannt. Vor
zugsweise wird AlCl3 verwendet.
Die Friedel-Craft-Katalysatoren werden in einer Menge von
1 bis 3 Mol, vorzugsweise 1 bis 2 Mol je Mol Benzoylhalo
genid eingesetzt.
Als gegebenenfalls substituierte Benzoylhalogenide seien
beispielsweise genannt: Benzoylchlorid, o-Methylbenzoyl
chlorid, und o-Chlorbenzoylbromid. Vorzugsweise wird Ben
zoylchlorid verwendet.
Zur Erreichung des erwünschten Substitutionsgrades werden
die gegebenenfalls substituierten Benzoylhalogenide in
einer Menge von 1 bis 2 Mol, vorzugsweise 1,2 bis 1,8 Mol,
je Mol einzuführender Benzoylgruppe (je Mol Phenylrest
im vernetzten Styrolcopolymerisat) eingesetzt.
Die Benzoylierung wird bei Temperaturen von 30 bis 120°C,
vorzugsweise 40 bis 80°C, gegebenenfalls unter Druck vor
genommen.
Die Reaktionsdauer hängt u.a. vom Vernetzungsgrad des zu
benzoylierenden Styrolcopolymerisates und der gewählten
Reaktionstemperatur ab; je höher der Vernetzungsgrad und
je niedriger die Reaktionstemperatur umso länger die Re
aktionszeit. Im allgemeinen liegt sie zwischen 8 und 50
Stunden.
Die Benzoylierung der vernetzten Styrolcopolymerisate wird
in an sich bekannter Weise vorgenommen, indem man die Sty
rolcopolymerisate in dem gewählten Verdünnungsmittel, das
zumindest ein Lösungsmittel für das Benzoylchlorid sein
sollte, suspendiert und nach Zugabe des Benzoylhalogenids
und des Friedel-Crafts-Katalysators bei der gewünschten
Acylierungs-Temperatur so lange rührt, bis die Reaktion
beendet ist. Das Polymerisat wird von der flüssigen Phase
abgetrennt, zum Hydrolysieren des Friedel-Crafts-Katalysa
tors mit Eiswasser behandelt, anschließend mit Wasser,
dann, zum Entfernen des Wassers, mit verschiedenen mit
Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, z.B.
Tetrahydrofuran und Methanol, gewaschen und abschließend
getrocknet.
In einer praxisnahen Aufarbeitung des Acylierungsgemisches
wird das Polymerisat nach dem Abtrennen der flüssigen Pha
se lediglich mit frischem inerten organischen Lösungs- oder
Verdünnungsmittel gewaschen und unmittelbar, d.h. Lösungs
mittelfeucht und ohne Hydrolysieren des Friedel-Craft-
Katalysators, für die Sulfonierung verwendet.
Die als Ausgangsverbindungen für die Benzoylierung einzu
setzenden vernetzten Styrolcopolymerisate sind bekannt und
durch Mischpolymerisation - vorzugsweise Perlpolymerisa
tion - von Styrol und aliphatischen oder aromatischen Po
lyvinylverbindungen erhältlich. Die Styrolcopolymerisate
können gelförmig oder makroporös sein. In den Styrolcopo
lymerisaten mit Gelstruktur beträgt der Anteil der Polyvi
nylverbindungen im allgemeinen 0,5 bis 20 Gew.-%, bevor
zugt 0,5 bis 10 Gew.-%, in makroporösen Styrolcopolymeri
saten 2 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Monomeren. Als Polyvinylverbin
dung wird bevorzugt Divinylbenzol verwendet.
Die erfindungsgemäßen starksauren Kationenaustauscher,
insbesondere einige der neuen Kationenaustauscher mit in
ortho-Stellung substituierter Benzoylgruppe zeichnen sich
durch eine hohe katalytische Wirksamkeit aus, z.B. bei der
Alkylierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen, z.B.
Benzol, mit Alkenen, z.B. Propen. Die Erfindung betrifft
daher auch die Verwendung der neuen starksauren Kationen
austauscher als Katalysatorharze.
- a) 10 g (0,095 Mol) mit 8 Gew.-% Divinylbenzol vernetz tes makroporöses Styrolperlpolymerisat werden in 100 ml 1,2-Dichlorethan suspendiert. Die Suspension wird unter Rühren mit 18 ml (0,15 Mol) Benzoylchlorid und 26,6 g (0,2 Mol) AlCl3 und versetzt. Das Reakti onsgemisch wird 48 Stunden bei 50°C gerührt. An schließend wird die flüssige Phase durch Dekantieren entfernt und das Polymerisat zum Hydrolysieren des AlCl3-Komplexes mit Eiswasser behandelt. Nach dem Abtrennen wird das Perlpolymerisat nacheinander gründlich mit Wasser, Tetrahydrofuran und Methanol gewaschen und abschließend bei 70°C getrocknet. Ausbeute:16,8 g Perlpolymerisat Substitutionsgrad:0,68
- b) 10 g des gemäß (a) erhaltenen benzoylierten Perlpoly merisates werden in 20 ml Dichlorethan und 80 ml was serfreier Schwefelsäure suspendiert. Die Suspension wird unter Rühren auf 70°C erhitzt, langsam mit 80 ml = 159 g (65%igem Oleum) (=1,29 Mol SO3) versetzt und weitere 8 Stunden bei 70°C gerührt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird die flüssige Phase abge trennt und das Harz nacheinander mit Oleum und Schwe felsäure abnehmender Konzentration, Wasser und ab schließend Methanol neutral gewaschen und bei 90°C/ 0,5 mbar getrocknet.
Ausbeute:14,9 g starksaurer Kationenaustauscher (1b)
Kapazität:4 meq/g
Wurde in Stufe (a) anstelle der angegebenen Menge
Benzoylchlorid eine äquimolare Menge o-Chlorbenzoyl
chlorid eingesetzt, so wurde in vergleichbarer Aus
beute ein starksaurer Kationenaustauscher (1 c) einer
Kapazität von 3,8 meg/g erhalten.
Thermostabilitätstest: Zur Prüfung der Thermostabi
lität der Kationenaustauscher (1 b) und (1 c) wurden
jeweils 1 g Harz 100 Stunden im Autoklaven in 20 ml
Wasser auf 200°C erhitzt. Bestimmt wird die Kapazität
der Harze vor und nach diesem Erhitzen. Die Differenz
Ausgangskapazität/Restkapazität dient als Maß für die
Thermostabilität. In den Thermostabilitätstests
wurden folgende Werte erhalten:
Vergleichsharz:handelsüblicher mit 8% Divinylbenzol
vernetzter makroporöser starksaurer
Kationenaustauscher
- a) 10 g (0,095 Mol) mit 8% Divinylbenzol vernetzes makroporöses Styrolcopolymerisat werden in 100 ml 1,2-Dichlorethan suspendiert. Die Suspension wird unter Rühren mit 18 ml (0,15 Mol) Benzoylchlorid und 26,6 g (0,2 Mol) AlCl3 versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 48 Stunden bei 60°C gerührt. Anschließend wird das Polymerisat wie in Beispiel 1a) beschrieben auf gearbeitet. Ausbeute:19 g Perlpolymerisat Substitutionsgrad:0,90
- b) 10 g des gemäß (a) erhaltenen benzoylierten Perlpolymerisates werden wie in Beispiel 1b beschrieben sulfoniert. Ausbeute:14,5 g starksaurer Kationenaustauscher Kapazität:3,9 meq/g
10 g (0,095 Mol) mit 8% Divinylbenzol vernetztes makro
poröses Styrolcopolymerisat werden in 100 ml 1,2-Dichlor
ethan suspendiert. Die Suspension wird unter Rühren mit
18 ml (0,15 Mol) Benzoylchlorid und 26,6 g AlCl3
(0,2 Mol) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 48 Stunden
bei 60°C gerührt. Anschließend wird die flüssige Phase ab
getrennt. Das Perlpolymerisat wird gründlich mit Dichlor
ethan gewaschen. Anschließend wird das Lösungsmittel
feuchte Perlpolymerisat unmittelbar sulfoniert.
Für die Sulfonierung wird das Polymerisat in 200 ml was
serfreier Schwefelsäure suspendiert. Die Suspension wird
unter Rühren mit 200 ml (= 393 g) 65% Oleum
(= 3,2 Mol SO3) versetzt und weitere 8 Stunden bei 70°C
gerührt. Anschließend wird wie in Beispiel 1b) beschrieben
aufgearbeitet.
Ausbeute:26 g starksaurer Kationentauscher
Kapazität:3,7 meq/g
- a) 10 g (0,095 Mol) mit 8% Divinylbenzol vernetztes gelförmiges Styrolperlpolymerisat werden, wie in Beispiel 1a) beschrieben, acyliert. Ausbeute:16,2 g Perlpolymerisat Substitutionsgrad0,62
- b) 10 g des gemäß a) erhaltenen benzoylierten Perlpolymerisates werden wie in Beispiel 1b) beschrieben sulfoniert. Ausbeute:13,9 g starksaurer Kationentauscher Kapazität:3,5 meq/g
Wurden in Stufe (a) anstelle des mit 8% Divinylbenzol
vernetzten gelförmigen Styrolperlpolymerisates gleiche
Mengen an
- α ) mit 4% Divinylbenzol vernetztem gelförmigen Styrolperlpolymerisat oder
- β ) mit 2% Divinylbenzol vernetztem gelförmigem Styrolperlpolymerisat
eingesetzt, so wurden Perlpolymerisate in folgenden Ausbeuten
und Substitutionsgraden (S)
- α ) 18,8 g; S: 0,87
b ) 20,1 g; S: 0,98
erhalten. Die Sulfonierung dieser Perlpolymerisate gemäß
Stufe 4b) ergab starksaure Kationenaustauscher in folgenden
Ausbeuten und mit folgenden Kapazitäten (K):
- α ) 14,6 g; K: 3,8 meq/g
β ) 15,1 g; K: 4,1 meq/g
- a) 10 g (0,097 Mol) mit 3% DVB vernetztes makroporöses Styrolperlpolymerisat werden analog Beispiel 1a) acyliert. Ausbeute:19,6 g Substitutionsgrad:0,95
- b) 10 g des gemäß a) erhaltenen benzoylierten Perlpolymerisates werden wie in Beispiel 16) beschrieben, sulfoniert. Ausbeute:15,5 g starksaurer Kationentauscher Kapazität:4,2 meq/g
In einem mit Rührer versehenen Reaktionsgefäß werden
25,8 g (0,33 Mol) Benzol vorgelegt, auf 75°C erhitzt und
mit Propen gesättigt. Die Alkylierung wird durch Zugabe
von 1 g starksaurem Kationenaustauscher gestartet. Um
während der Reaktion eine Sättigung des Benzols mit Propen
aufrechtzuerhalten, wird während der Reaktions ständig
Propen durch das Benzol geleitet.
Die Zusammensetzung des Reaktionsgemisches wird gaschro
matographisch verfolgt. Aus den nach bestimmten Reaktions
zeiten umgesetzten Mengen an Benzol wird die Reaktionsge
schwindigkeit der Alkylierungsreaktion (Mol Benzol/kg Harz
x Stunde) berechnet.
Als starksaure Kationaustauscher wurden folgende Harze
verwendet:
Versuch a:Der in Beispiel 1c beschriebene starksaure
Kationenaustauscher;
Versuch b:Das in Beispiel 1 beschriebene Vergleichsharz.
In der nachstehenden Tabelle sind die mit den beiden
starksauren Kationenaustauschern erzielten Reaktionsge
schwindigkeiten zusammengestellt.
Claims (9)
1. Starksaure Kationenaustauscher auf Basis vernetzter
Styrolcopolymerisate, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sulfonsäuregruppen an eine Matrix aus einem gegebe
nenfalls substituierte Benzoylgruppen aufweisenden
vernetzten Styrolcopolymerisat gebunden sind.
2. Starksaure Kationenaustauscher gemäß Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens 10% der im ver
netzten Styrolcopolymerisat enthaltenen Phenylreste
durch eine gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppe
substituiert sind.
3. Starksaure Kationenaustauscher gemäß Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß 20 bis 100% der im ver
netzten Styrolcopolymerisat enthaltenen Phenylreste
durch eine gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppe
substituiert sind.
4. Starksaure Kationenaustauscher gemäß Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Benzoylgruppe un
substituiert ist.
5. Starksaure Kationenaustauscher gemäß Ansprüchen 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die vernetzten Styrol
copolymerisate Styrol-Divinylbenzol-copolymerisate
sind.
6. Verfahren zur Herstellung von starksauren Kationen
austauschern, bei denen die Sulfonsäuregruppen an
eine Matrix aus benzoyliertem vernetztem Styrolco
polymerisat gebunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß man das benzoylierte vernetzte Styrolcopoly
merisat sulfoniert.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Sulfonierungsmittel Chlorsulfonsäure oder
Schwefeltrioxid verwendet.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Schwefeltrioxid in Form von Oleum ein
setzt.
9. Verwendung der starksauren Kationenaustauscher gemäß
Ansprüchen 1-5 als Katalysatorharze.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853544210 DE3544210A1 (de) | 1985-12-13 | 1985-12-13 | Starksaure kationenaustauscher, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853544210 DE3544210A1 (de) | 1985-12-13 | 1985-12-13 | Starksaure kationenaustauscher, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3544210A1 true DE3544210A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6288415
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853544210 Withdrawn DE3544210A1 (de) | 1985-12-13 | 1985-12-13 | Starksaure kationenaustauscher, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3544210A1 (de) |
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- 1985-12-13 DE DE19853544210 patent/DE3544210A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WIDDECKE, HARTMUT, DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., 3171 B |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |