DE3543909A1 - Verfahren zum abtauen des reifansatzes an verdampfern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtauen des Reif­ ansatzes an Verdampfern von Kühlmöbeln, Wärmepumpen oder Kälteanlagen.

Aus der DE-OS 30 43 459 ist bekannt, das Abtauen des Reif­ ansatzes an Verdampfern von Kühlmöbeln über eine Schaltuhr zu steuern, an der eine Anzahl von Abtauintervallen einge­ stellt ist, von denen je nach Bedarf eine oder mehrere Abtauungen freigegeben werden. Der Bedarf der Abtauungen richtet sich dabei bevorzugt nach der Schmelzzeit, die durch die Dauer einer vollständigen Abtauung des Reifansatzes gegeben ist. Die Schmelzzeit wiederum wird in Abhängigkeit - von der Temperatur des Verdampfers, d.h. von der Tempera­ turverharrung im 0°C-Bereich bestimmt. Diese Verfahrens­ weise ist insbesondere bei Kleinmöbeln relativ aufwendig.

Aus der DE-OS 33 08 714 ist überdies ein Verfahren zum Abtauen des Reifansatzes an Luftkühlern von Wärmepumpen, Kälteanlagen oder Kühlmöbeln bekannt. Bei diesen Verfahren wird der Abtauvorgang in Abhängigkeit von der Reifdicke eingeleitet. Die Reifdicke wird dabei aus den Werten der Lufttemperatur, relativen Feuchte und Oberflächentemperatur der Luftkühler, die jeweils gemessen werden, ermittelt. Auch dieses Verfahren ist aufwendig und durch die Messung von drei verschiedenen physikalischen Größen ungenau.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren zum Abtauen von Verdampfern zur Verfügung zu stellen, mit dem eine Verringerung des Ener­ giebedarfes erreicht wird und gleichzeitig beständige Temperaturen über längere Zeiträume gewährleistet werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Abtauvorgang in Abhängigkeit von der Gewichtszunahme des Reifansatzes eingeleitet und bei Erreichen einer vor­ gegeben Temperatur am Verdampfer beendet wird.

Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß mit der Bereifung eine Gewichtszunahme auftritt. Diese Gewichts­ zunahme kann dabei beispielhaft bei einem handelsüblichen Verdampfer zwischen 1 und 8 kg betragen. Bei einem fest­ gelegten Wert für die Gewichtszunahme, z.B. 5 kg wird er­ findungsgemäß der Abtauvorgang eingeleitet.

Die Gewichtszunahme bedeutet eine Gewichtsveränderung, die erfaßt und bei entsprechender Größe der Veränderung eine Abtauung eingeleitet wird. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Befestigung oder Lagerung des Ver­ dampfers so ausgeführt wird, daß bei Bereifung, also bei einer Gewichtszunahme, eine Lageveränderung entsteht. Somit besteht die Möglichkeit, die Gewichtszunahme des Reifansatzes durch Messung der Lageveränderung des Ver­ dampfers zu erfassen. Dabei kann die Lageveränderung des Verdampfers sowohl einseitig als auch beidseitig erfaßt werden.

Alternativ kann auch die Gewichtszunahme an einer einzigen Lamelle des Verdampfers gemessen werden. Diese Methode ist allerdings ungenauer als die Messung der Lage der Veränderung des Verdampfers, da hierbei unberücksichtigt bleibt, daß der Reifansatz an den einzelnen Lamellen durch Umgebungseinflüsse unterschiedlich sein kann. Bei der Messung der Gewichtszunahme durch die Lagerveränderung des Verdampfers wird demgegenüber ein Mittelwert über den gesamten Reifansatz des Verdampfers gemessen, der in den meisten Fällen genauer ist, als eine Einzelpunktmes­ sung.

Mit Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Energieeinsparung insoweit möglich, als wirklich nur dann ein Abtauvorgang eingeleitet wird, wenn dies durch eine Gewichtszunahme infolge der Bereifung festgestellt wird. Darüber hinaus können die Investitionskosten für eine Zeitschaltuhr und eine aufwendige schaltungstech­ nische Einrichtung eingespart werden. Schließlich ergeben sich durch das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt kon­ stantere Temperaturen.

Der Abtauvorgang wird in üblicher Weise durch Erreichen einer vorgegebenen Temperatur am Verdampfer, d.h. also nach einer Temperaturmessung, beendet.

Die ermittelten Werte für die Lageveränderung können dabei auch über einen Mikroprozessor weiterverarbeitet werden, der bei Überschreitung eines vorgegebenen Soll­ wertes ein entsprechendes Signal an die Abtauvorrich­ tung weiterleitet.

Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ist anwendbar bei den Verdampfern von Kühlmöbeln, aber auch von Kälte­ anlagen und Wärmepumpen.

Im folgenden sei die Erfindung anhand eines in drei Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher er­ läutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einseitige Lageveränderung des Verdampfers,

Fig. 2 beidseitige Lageveränderung des Verdampfers,

Fig. 3 Lageveränderung einer Lamelle des Verdampfers.

In Fig. 1 ist schematisch ein Verdampfer 1 dargestellt, der einseitig (z.B. links) über eine Unterlage 2 auf beispielsweise einem Sockel 3 in einem Kühlmöbel gelagert ist. Bei völlig eisfreiem Verdampfer befindet sich der Verdampfer in einer Ausgangsposition, die als Null-Lage definiert wird und durch eine bestimmte Lage der freibe­ weglichen rechten Seite 4 des Verdampfers angezeigt wird. Bei Bereifung nimmt das Gewicht des Verdampfers um einige Kilogramm zu, so daß die rechte Seite des Verdampfers aus der Null-Lage gebracht wird. Die Lageveränderung kann über den Punkt X erfaßt werden, z.B. durch eine einfache Abstandsmessung.

Gemäß Fig. 2 ist der Verdampfer 2 beidseitig variabel gelagert. Bei Bereifung kann demnach die Gewichtszunahme sowohl auf der rechten Seite 4 als auch auf der linken Seite 5 wie oben beschrieben erfaßt werden.

Nach Fig. 3 ist der Verdampfer direkt auf beispielsweise einem Sockel 3 montiert, ohne daß hierbei eine Unterlage vorhanden ist. Die Erfassung der Gewichtszunahme erfolgt in diesem Beispiel durch Messung an einer einzelnen Lamelle 6.

Claims (5)

1. Verfahren zum Abtauen des Reifansatzes an Verdampfern von Kühlmöbeln, Wärmepumpen oder Kälteanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Abtauvorgang in Abhängigkeit von der Gewichtszunahme des Reifansatzes eingeleitet und bei Erreichen einer vorgegebenen Temperatur am Verdampfer beendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtszunahme des Reifansatzes durch Messung einer Lageveränderung des Verdampfers erfaßt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageveränderung des Verdampfers einseitig erfaßt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageveränderung des Verdampfers beidseitig erfaßt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtszunahme an einer Lamelle des Verdampfers gemessen wird.