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Papierisolierte elektrische Leitung mit spiralig aufgewickeltem Papierband.
Eine papierisolierte Leitung, bei der ein Papierband in feuchtem Zustand auf de"Leitung
in ein- oder mehrfacher Lage aufgesponnen wird, und bei der innerhalb dieser Außenlage
noch weitere Papierisolierungen angebracht sein können, welche aber nicht nach =dem
gleichen Verfahren aufgebracht sein müssen, sondern etwa longitudinal um den Leiter
gelegt sind, zeichnet sich durch geringen Außendurchmesser, großen Isolationswiderstand
und mechanische Festigkeit der Außenlage aus.
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Eine solche Leitung wird erfindungsgemäß zur Anwendung für starke
Ströme und hohe Spannungen geeignet gemacht, indem die Außenlage der Leitung mit
Gummi oder Gummiersatz durchsetzt wird, so daß nach entsprechender Behandlung eine
Außenlage erhalten wird, welche aus Papier und Gummi besteht und daher sowohl die
Eigenschaften, die dem Gegenstand des Hauptpatents innewohnen, aufweist, und darüber
hinaus auch noch den für stark- und hochgespannten Strom bestimmten Leitungen gleichwertig
oderüberlegen ist.
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Die durch die Erfindung gebrachten Vorteile, welche. über die einfache
Summierung von Papier- und Gummiisolation hinausgehen, seien an Hand von Durchführungsbeispielen
auseinandergesetzt.
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Die Herstellung einer Leitung gemäß der !, Erfindung kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst die Leittrog fertig umsponnen und hierauf durch einen Behälter
geführt wird, welcher die betreffende Gummi- oder Gummiersatzlösung enthält. An
Stelle der sonst üblichen Imprägniermasse wird also eine Gummilösung verwendet,
welche nunmehr die Außenlage durchsetzt, und hierauf wird die derart getränkte Leitung
getrocknet und auf jene Temperatur erhitzt, zweckmäßig iin Vakuumofen, bei der die
Umsetzung des Gummis stattfindet. Man erhält derart eine Leitung,. welche mit vulkanisiertem
Gummi einerseits und Papier anderseits isoliert ist. Hierbei ist jedoch nicht getrennt
für sich die Papierisolierung einerseits und die Gummiisolierting andererseits wie
bisher, sondern in einem einzigen Mantel der Leitung beide Materialien zu einer
einzigen Einheit verbunden. Die Festigkeitseigenschaften des Papiers kommen dem
Gummi zugute, welcher das Papier durchsetzt, und die guten elektrischen Eigenschaften
des Gummis,der Papierisolierung. Es wird derart zum ersten Male eine eigenartige
Schutzhülle für die Leitung geschaffen, deren mechanische Festigkeit außerordentlich
hoch ist, deren elektrischer Isolierwiderstand zumindest gleich demjenigen der besten
Gummiader ist, und deren Kapazität -denkbar gering ist, da eben der Durchmesser
der Leitung sehr klein ist. Die Biegsamkeit und Wasserbeständigkeit der Leitung
ist außerordentlich groß, die Durchschlagsfestigkeit sogar noch besser als diejenige
gewöhnlicher guinmi- oder gewöhnlicher papierisolierter Leitungen, da beide Materialien
infolge ihrer innigen Vereinigung gleichzeitig in dieser Hinsicht zur Wirkung gelangen.
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Diese eigenartige Wirkung unterscheidet die neue Leitung aber nicht
allein von den
vorhandenen. Auch die Verstellung ist denkbar einfach,
da das Umspinnen des Papierbandes rascher. erfolgt, als auf allen anderen Wegen,
und dir ;Gummi an Stelle einer Imprägnierung aufgebracht wird.
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Eine andere Durchführung der Erfindung bestände darin"daß an Stelle
der Anfeuchtung des Papierbandes vor dem Aufspinnen die Tränkung mit der Gummilösung
erfolgt. Hierdurch wird eine weitere Vereinfachung des Verfahrens erzielt, da die
Leitung nach dem Aufspinnen nicht mehr durch einen Behälter gezogen werden muß,
sondern sofort vulkanisiert werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist die Erfindung je-.doch bei der Anwendung
von Gummiersatz. Dieser kann in an sich bekannter Weise durch organische Öle, insbesondere
Leinöl oder Rüböl, mit Schweifelzusatz gebildet werden. Mit dieser Mischung wird
das Papierband vor dem Aufspinnen oder die Außenlage nach dem Aufspinnen getränkt
und hierauf die Vulkanisierung vorgenommen. Infolge des Eindringens dieser Masse
in das Papier wird nun die an sich außerordentlich geringe mechanische Festigkeit
dieses Gummiersatzes sowie dessen geringe Haltbarkeit sehr erhöht, da jetzt nicht
mehr eine Schicht aus Gummiersatz allein vorliegt, sondern wiederum eine Einheit,
bestehend aus Papier und Gummiersatz, welche als Ganzes die denkbar größte Festigkeit
und Haltbarkeit sowie Homogenität besitzt. Auch hier wird eine Leitung erhalten,
welche den mit reinem Gummi allein isolierten Leitungen zumindest gleichwertig ist.
Die Leitung nach der Erfindung ist sofort nach der Herstellung brauchbar, .da die
Oxydation des Gummiersatzes bzw. der angewandten organischen Öle während der Herstellung
stattfindet und daher sogleich die erforderlichen guten Eigenschaften aufweist.
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Eine Leitung gemäß der Erfindung kann dann in jeder beliebigen Weise
angewendet oder weiter verarbeitet werden, so kann ohne weiteres um die fertige
Leitung eine dünne Gummiisolierung aufgebracht werden, entsprechend einem anderen
Vorschlage des Erfinders, die ohne weiteres an Stelle eines Bleimantels treten kann,
und um dieses Gummiband, das entweder aufgesponnen oder longitudinal aufgepreßt
wird, kann eine Umklöppelung oder weitere Umspinnurg aus Band oder Garn gebracht
werden, die dann gewachst werden kann, und derart Leitungen erhalten werden, welche
allen Anforderungen an Hochspannungskabeln und -Leitungen entspricht.