DE353920C - Schaltungsanordnung zur Vereinigung des Sende- und Empfangsstromkreises bei drahtlosen Fernsprechverbindungen, beim Mehrfachfernsprechen mit hochfrequenten Wechselstroemen laengs Leitungen usw - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Vereinigung des Sende- und Empfangsstromkreises bei drahtlosen Fernsprechverbindungen, beim Mehrfachfernsprechen mit hochfrequenten Wechselstroemen laengs Leitungen uswInfo
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Description
Rudolf Fiedler in Berlin und Karl Höpfner in Berlin-Friedenau.
Schaltungsanordnung zur Vereinigung des Sende- und Empfangsstromkreises bei drahtlosen
Fernsprechverbindungen, beim Mehrfachfernsprechen mit hochfrequenten Wechselströmen
längs Leitungen usw.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1920 ab.
Die drahtlosen Fernsprechverbindungen sind bisher im allgemeinen so ausgestaltet, daß auf
beiden Gegenstationen vollständig voneinander getrennte Sende- und Empfangseinrichtungen
benutzt werden, Fernhörer und 'Mikrophon mithin nicht, wie es in der Leitungstelephonie
der Fall ist, in einem gemeinsamen Stromkreis liegen. Soll eine drahtlose Fernsprechverbindung
jedoch mit dem allgemeinen Lei-ίο tungsfernsprechrietz in Verbindung gebracht
werden, so kann diese Trennung des Fernhör- und des Mikrophonstromkreises nicht aufrechterhalten
werden, beide Kreise müssen vielmehr zu einer gemeinsamen, zur Fern-'5
Sprechvermittlungsstelle führenden Verbindung zusammenlaufen. Erfolgt die Zusammenschaltung
in der Weise, daß Sende- (d. h. Mikrophon-) und Empfangs- (d. h. Fernhörer-) Stromkreis parallel oder in Serie verbunden
werden, und werden — wie es durchweg der Fall ist — Sende- oder Empfangsverstärker
oder beide gleichzeitig angewandt, so tritt unter Umständen Rückkopplung der Ver- j
stärker ein. Die z. B. von dem Sendeverstärker der ersten drahtlosen Station (a in
Abb. ι der beiliegenden Zeichnung) ausgehende Energie gelangt zu dem Empfangsverstärker b
der zweiten Station, von dort über die Kopplung zwischen Sende- und Empfangskreis zum
Teil in den Sendeverstärker c der gleichen Station, weiter nach dem Empfangsverstärker ti
der ersten Station und wiederum über die Kopplung zwischen Sende- und Empfangskreis
nach dem Sendeverstärker α der ersten Station. Für diesen Verstärker und in der gleichen
Weise für die andern liegt also Rückkopplung vor. Bei einigermaßen beträchtlicher Verstärkung
werden die Verstärker in Eigen- i schwingungen geraten, so daß eine Sprech- ! Verständigung unmöglich wird. >
Auch wenn die Verstärkung nicht so groß \ ist, daß infolge der Rückkopplung Eigen- ·
schwingungen der Verstärker auftreten, so j muß trotzdem angestrebt werden, die Rückkopplung
nach Möglichkeit zu vermeiden oder : klein zu machen. Denn wird in der Verbin- ;
dung gesprochen, so kreist, wenn eine der- j artige minder starke Rückkopplung vorhanden
ist, jede einzelne Sprechwelle so lange auf dem eben beschriebenen Wege, bis sie abgeklungen
ist. Diese Umläufe vollendet sie in einer Zeit, die von der Entfernung der beiden
Stationen und der Geschwindigkeit eier elektrischen Wellen abhängt. Die zum ersten, zum
zweiten usw. Male zum Ausgangsort zurückkehrende Welle wird sich also dort den später
vom Mikrophon erzeugten Sprechwellen überlagern ; "d. h. das Gespräch wird mehr oder
minder undeutlich werden. Auch aus diesem Grunde muß der Übergang der elektrischen
Energie aus dem Empfangs- in den Sendekreis vermieden werden.
Die gleichen Verhältnisse wie bei der eigentlichen drahtlosen Telephonie liegen auch z. B.
beim Mehrfachfernsprechen mit hochfrequenten Strömen längs Leitungen vor.
An sich sind nun zwar Schaltungen bekannt, die es ermöglichen, zwei Fernsprechkreise
(Empfangs- und Sendekreis) so miteinander zu einer gemeinsamen Weiterverbindung zu
vereinigen, daß die in dem Empfangskreis ankommende Energie nicht in den Sendekreis
gelangt, daß also unter den beschriebenen Verhältnissen eine Rückkopplung der Verstärker
vermieden wird. Diese Schaltungen beruhen auf eine Wheatstonesche Brückenanordnung
oder einer Differentialschaltung, z. B. nach Abb. 2 oder 3. Die eine Brückendiagonale (β) wird von dem Empfängerkreis,
die andre (f) von dem Senderkreis gebildet. Zwei Brückenarme sind feste Wechselstromwiderstände
(Abb. 2, g1 und g2); in der Differentialschaltung
sind es die Windungen eines Übertragers (Abb. 3, K1 und A2). Die Weiterführung
zur Vermittlungsstelle i stellt den dritten Brückenarm dar, während der vierte
Arm k (unter der Annahme, daß die festen Brückenarme bzw. die Windungszahleu der
beiden Seiten des Differentialübertragers einander gleich gewählt sind, g1 = g2 bzw. h1 = h2)
in bekannter Weise so aus linearen Widerständen, Kondensatoren oder Drosselspulen
zusammengesetzt ist, daß sein Scheinwiderstand dem der Weiterführung nebst angeschalteter
Fern- oder Teilnehmerleitung entspricht. Ist die Wheatstonesche Brücke in dieser Weise
«abgeglichen«, so gelangt aus dem Empfangskreis keine Energie mehr in den Sendekreis,
es kann also keine Rückkopplung mehr eintreten. Wesentlich ist bei beiden Anordnun-
gen nach Abb. 2 und 3, daß der Scheinwiderstand k zu dem Scheinwiderstand von i in dem
Verhältnis g1: g2 bzw. h1: h% der festen Brückenarme
steht. Nun ändert sich jedoch der Scheinwiderstand des dritten Brückenarmes, also der der Weiterführung erheblich, je nachdem,
ob an die Weiterführung nur die Vermittlungsstelle, ob eine lange oder kurze Fernleitung,
ein ober- oder ein unterirdisch geführter Teilnehmeranschluß angeschaltet ist.
Diese Änderungen des Scheinwiderstandes sind um so beträchtlicher, je kürzer die Weiterführung
ist; und gerade in den praktisch vorkommenden Fällen sind die Weiterführungen meist recht kurz. Es müßte also, wenn die
Abgleicliung der Brücke aufrechterhalten bleiben soll, bei jeder neuen Verbindung der vierte
Brückenarm neu eingestellt werden, was den Betrieb erheblich erschweren würde.
Um diesen Übelstand zu vermeiden, sieht die vorliegende Erfindung die Vereinigung des
Sende- und des Empfangsstromkreises in der Weise vor, daß die an sich bekannte Brückenoder
Differentialschaltung in Verbindung mit einer Dämpfungsschaltung benutzt wird, die
in die Weiterführung gelegt wird. Dadurch ergibt sich auch bei veränderlicher Leitungslänge ein hinreichend konstanter Scheinwiderstand
des Brückenarmes i. Man erreicht das, indem man z. B. eine zusätzliche Dämpfung
von festem Betrage von etwa ß1 = 0,5 (entsprechend
einer Amplitudenherabsetzung im Verhältnis von 1,65:1) in den Zweig i hineinlegt,
was unter anderem durch Einschalten einer Kunstleitung I gemäß Abb, 4 geschehen
kann. Der Scheinwiderstand der Weiterführung wird dann, gleichgültig mit was für
einer Leitung diese in der Vermittlungsstelle verbunden ist, im wesentlichen nur noch durch
den Wellenwiderstand der Kunstleitung bestimmt, so daß es in den meisten Fällen genügt,
den vierten Brückenarm gleich diesem Wellenwiderstand zu machen. Will man genauer
vorgehen, so wird der vierte Brückenarm auf die Kunstleitung nebst Weiterführung
abgeglichen, wenn an letztere in der Vermittlungsstelle eine Anschluß- oder Fernleitung
mittlerer Länge angeschaltet ist. Diese Abgleichung erfolgt am einfachsten in der Weise,
daß auch in den Zweig k an Stelle des einfachen
Ohmschen Widerstandes eine Kunstleitung gelegt wird, die in ihrem Dämpfungswert und ihrem Wellenwiderstande genau der
Kunstleitung I im Zweige i gleicht. Hinter die Kunstleitung wird eine aus Widerstand,
erforderlichenfalls auch aus Kondensatoren und Drosselspulen gebildete Anordnung geschaltet,
die in ihrer Gesamtheit den Scheinwiderstand des Brückenarmes i ohne vorgeschaltete Kunstleitung
I nachbildet.
Bei richtiger Bemessung des Dämpfungswertes der Kunstleitung werden die Schwankungen
in der Abgleichung der Wheatstoneschen Brücke bei Anschaltung verschiedener Fernoder
Anschlußleitungen so gering sein, daß nur sehr wenig Energie aus dem Empfangsin den Sendekreis übergeht, auch wenn die
Abgleichung nicht jedesmal berichtigt wird. Ein Eigentönen der Verstärker oder eine Verzerrung
der Sprache wird nicht mehr hervorgerufen werden. Anderseits wird der an sich recht geringe Verlust durch Dämpfung in der
Kunstleitung bei weitem dadurch wettgemacht, daß nunmehr eine wesentlich größere Verstärkung
angewandt werden kann, als es ohne die beschriebene Erfindung möglich wäre.
Claims (2)
1. Schaltungsanordnung zur Vereinigung des Sende- und Empfangsstromkreises bei
drahtlosen Fernsprechverbindungen beim Mehrfachfernsprechen mit hochfrequenten
Wechselströmen längs Leitungen usw. in der Weise, daß -eine Rückkopplung der
Sende- und Empfangsverstärker auch bei Anschaltung von Leitungen wechselnder Länge und verschiedener elektrischer Eigenschaften
vermieden wird, gekennzeichnet dadurch, daß die Vereinigung mit Hilfe einer Wheatstoneschen Brückenanordnung
in Verbindung mit einer festen Dämpfungsschaltung geschieht. Die Abgleichung des
. Scheinwiderstandes der Weiterleitung erfolgt durch eine Anordnung, die Widerstände,
erforderlichenfalls auch Kondensatoren und Selbstinduktionsspulen enthält und die unabhängig
von den wechselnden Längen und Arten der Verbindung zur Sprechstelle fest eingestellt ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbildung des Scheinwiderstandes der Weiterleitung
zusammengesetzt wird aus einer festen künstlichen Leitung desselben Wellen-Widerstandes
und desselben Dämpfungswertes, wie sie nach Anspruch 1 in die Weiterleitung eingeschaltet ist, und aus
einer dahinterliegenden Anordnung von Widerständen, erforderlichenfalls auch no
Kondensatoren und Selbstinduktionsspulen, die in ihrer Gesamtheit den Scheinwiderstand
der Weiterleitung ohne vorgeschaltete Kunstleitung nachbilden.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE353920T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE353920C true DE353920C (de) | 1922-05-30 |
Family
ID=6285201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT353920D Expired DE353920C (de) | Schaltungsanordnung zur Vereinigung des Sende- und Empfangsstromkreises bei drahtlosen Fernsprechverbindungen, beim Mehrfachfernsprechen mit hochfrequenten Wechselstroemen laengs Leitungen usw |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE353920C (de) |
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0
- DE DENDAT353920D patent/DE353920C/de not_active Expired
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