DE3537792A1 - Schleifscheibe - Google Patents
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Description
Patentanwälte ., 1498.2 ΚΑ/Be
Wenzel & Kalkoff **
Flaßkuhle 6
Postfach 2448
5810 Witten/Ruhr
Postfach 2448
5810 Witten/Ruhr
Anmelderin: Tohoku Chemical Industries, Ltd.
Tokio, Japan
Bezeichnung: Schleifscheibe
Die Erfindung betrifft eine Schleifscheibe, die aus einem
Bindemittel und aus Schleifkörnern besteht. Sie soll zur Hervorbringung einer spiegelnden Oberfläche dienen und
insbesondere als Schleifscheibe für den Feinschliff optischer Gläser, Halbleitersubstraten oder dergleichen
eingesetzt werden.
Als Verfahren zur Bearbeitung von Oberflächen bis zu einer Spiegelqualität ist im allgemeinen das Honen, das Superfinishen,
das Läppen, das Schleifen mit überzogenen Schleifkörnern, das Polieren, das Bürsten usw. bekannt. Bein Honen
und Superfinishen wird eine Schleifscheibe benutzt, die ähnlich der bei einem normalen Schleifvorgang ist, das Ergebnis
ist jedoch qualitativ besser. Beim Superfinishen wird eine Schleifscheibe eingesetzt, die ähnlich der beim
"■3·
normalen Schleifen ist, und darin liegt ein Vorteil in der Bearbeitungseffektivität. Der Grund dafür ist folgender:
Ein scharfer Schliff wird stets aufgrund des Bruches von Schleifkörnern erreicht, der aus der hohen Vibrationsgeschwindigkeit
der Schleifscheibe und den häufigen Änderungen
der Richtungen dieser Vibrationen herrührt. Die Wirksamkeit eines Honvorganges hängt von der Leistung des
scharfes Schliffes infolge des Bruches von Schleifkörnern ab. Das Läppen ist ein Oberflächenveredelungsprozeß für
die Oberfläche von Teilen, der mit einem Schneidwerkzeug
durchgeführt wird und der bei hohen Genauigkeitsanforderungen und hohen Anforderungen an eine gute Oberfläche
eingesetzt wird. Das Schleifen mit überzogenen Schleifkörnern zielt auf gute Oberflächen der Werkstücke ab, die
schön aussehen sollen, jedoch nicht unbedingt genau sein müssen.
Bei einer Bearbeitung, bei der eine hohe Genauigkeit der Oberfläche
verlangt wird, wie zum Beispiel beim Oberflächenveredeln
von Linsen für Kameras, Mikroskope und dergleichen ist bisher das Läppen in der Hauptsache angewendet worden.
Dieses Verfahren weist jedoch insofern einen Nachteil auf, als es sehr zeitaufwendig ist. Das Oberflächenveredeln mit
Hilfe einer Schleifscheibe hat Vorteile in der betrieblichen Anwendung, ihre Schleifleistung hängt jedoch von dem
Füllungsgrad des Schleifkornes ab. Es war also nötig, den
Füllungsgrad des Schleifkornes anzuheben, um die Abtragsleistung zu verbessern. Es gibt eine praktische Grenze
des Füllungsgrades des Schleifkornes aufgrund der Schwierigkeit der Bindekraft zwischen den Schleifkörnern untereinander.
Deshalb ist der Füllungsgrad von Schleifkörnern bisher bei höchstens 90 Prozent gewesen, in der Praxis
gab es also eine Grenze bei der Abtragsleistung.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den Füllungsgrad des Schleifkorns in einer Schleifscheibe zur Oberflächenveredelung
von zum Beispiel Linsen, optischen Gläsern, Halbleitersubstraten und dergleichen zu erhöhen, um bei guten
Standzeiten kurze Schleifzeiten bei hoher Genauigkeit zu
erzielen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß in das Bindemittel ein Reaktionsprodukt aus einem Harz
einerseits und einer Acajounuß-Flüssigkeit oder deren Derivat andererseits enthalten ist.
Der Füllungsgrad der Acajounuß-Flüssigkeit in der Schleifscheibe kann 0,4 bis 2,4 Prozent, insbesondere jedoch
1,6 bis 2,4 Prozent betragen. Der Füllungsgrad der Schleif
körner ist besonders günstig im Bereich von 96 bis 98 Prozent. Schließlich kann dem Bindemittel ein Oberflächenaktivierungsmittel
beigegeben werden. 15
Die von der vorliegenden Erfindung verwandte Acajounuß-Flüssigkeit
ist eine Flüssigkeit, die ähnlich den Rhus-Lacken (japanische Lacke) ist, die in der äußeren Schale
einer Acajounuß enthalten ist, die eine Art tropischer Pflanze ist.
Ihr Hauptbestandteil besteht aus einer Mischung aus Cardanol
OH
25 (
) , Acajousäure (
Cardol (
C15H2^
) und so weiter.
Acajounuß-Flüssigkeit oder deren Derivate wird mit einem Harz aus synthetischem Bindemittel zur Reaktion gebracht,
um acajou-modifiziertes Phenolharz zu erhalten. Das synthetische Bindemittel, das dieses Reaktionsprodukt enthält,
wird mit Schleifkorn gemischt^und zusätzlich wird eine geringe Menge eines Oberflächenaktivierungsmittels
hinzugesetzt. Diese Mischung wird erhitzt und gepreßt entsprechend der üblichen Art zur Herstellung eines ge-
formten Produktes,und so erhält man eine Schleifscheibe
der vorliegenden Erfindung.
Als Harz, das heißt als Bindemittel, das mit der Acajounuß-Flüssigkeit
oder deren Derivaten zur Reaktion gebracht wird, können Duroplaste wie zum Beispiel Phenolharze,
Epoxylharze, ungesättigte Polyesterharze und so weiter und als thermoplastische Harze zum Beispiel Polyamidharz,
Polyolefinharz, Vinylchloridharz und so weiter benutzt werden. Bezüglich des Schleifkornes, das für die
vorliegende Erfindung benutzt werden kann, gibt es so gut wie keine Einschränkungen. Je nach Verwendungszweck können
mit gutem Erfolg Metalloxide mit einem hohen Schmelzpunkt wie zum Beispiel Ceroxid, Magnesiumoxid, Chromoxid,
darüber hinaus abrasive Körner wie zum Beispiel ein kubisch kristallines Bornitrid, Diamanten, Aluminiumoxid,
Saphire, Silikonkarbide, Borkarbide,Silikonnitride usw.
verwendet werden.
Bei der vorliegenden Erfindung wird das wahlweise zusetzbare
Oberflächenaktxvierungsmittel hauptsächlich dazu benutzt, um die Benetzbarkeit der Oberfläche einer spangebenden
Schleifscheibe sicherzustellen, die während der Schleifoperation mit Schleifflüssigkeit benetzt worden ist.
Das acajou-modifizierte Harz, das durch eine Reaktion von
Acajounuß-Flüssigkeit oder deren Derivat mit Harzen oder einem synthetischen Harzbindemittel hervorgebracht worden
ist, ist von Haus aus wasserabstoßend. Durch Hinzufügen von einer geringen Menge eines Oberflächenaktivierungsmittels
in die Struktur der spangebenden Schleifscheibe wird die Zwischenflächenspannung zwischen einem Festkörper
und einer Flüssigkeit herabgesetzt. Durch emulsierende, benetzende und permeable Vorgänge wird der Flüssigkeitsfilm zwischen der spangebenden Schleifscheibe und dem
zu veredelnden Werkstück nicht unterbrochen, wodurch die Schleif- und Abtragsleistung verbessert wird, der Reinigungseffekt
verstärkt wird und im übrigen der Abrieb der Schleifkorns in kurzer Zeit vermieden wird.
Das in diesem Fall eingesetzte Oberflächenaktivierungsmittel
ist nicht auf ein bestimmtes begrenzt. Zum Beispiel Natrxumalkylsulfonsäure, Natriumsalz eines Sulfonsäureester
höherer Alkohole und andere. Das Oberflächen-
aktivierungsmittel wird in geeigneter Menge zwischen vorgegebenen Grenzen zugefügt, innerhalb derer die mechanische
Festigkeit der spangebenden Schleifscheibe nicht beeinträchtigt wird.
Bei der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß bei einer spangebenden Schleifscheibe mit einem Bindemittel,
das acajou-modifiziertes Phenol enthält, die Abtragsleistung proportional der Zugabe von Acajou-Flüssigkeit
(Menge an Acajou-Modifikation) gesteigert werden konnte^ und daß es möglich ist, die Füllrate des Schleifkornes
bis zu 98 Prozent für den Fall zu steigern, daß das Bindemittel konstant bleibt. Im Vergleich zu einem Bearbeitungsbeispiel nach der herkömmlichen Methode, bei dem 45 Minuten
benötigt werden, um eine Oberfläche von R (A) 600 an
max
Oberflächenrauhigkeit der fertig bearbeiteten Oberfläche
aus einem kristallisierten Glas (R ■ 1000 A) an Ober-
IUa-X
flächen-Ausgangsrauhigkeit mit einer Schleifscheibe zu erreichen,
die nicht mit Acajounuß-Flüssigkeit versetzt ist,
kann eine Oberflächenrauhigkeit von 100 A innerhalb von
3 Minuten im Falle einer abrasiven Schleifscheibe erzielt werden, in der 2,4 Prozent an Acajounuß-Flüssigkeit enthalten
sind unter sonst gleichen Bedingungen.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend erläutert.
Eine Schleifscheibe wird unter den folgenden Bedingungen
durch Zusammenbacken von Zeroxydmehl (2μ Durchmesser) mit Hilfe eines Bindemittels geformt, das durch Phenolharz
gewonnen ist, das Phenolnovolak und ein Reaktions-
Λ-
produkt mit Acajounuß-Flüssigkeit (acajou-modifiziertes
Phenol) enthält.
Formbedingungen:
5
5
1. Mischverhältnis zwischen abrasivem Korn und einem
Bindemittel
Zeroxydmehl 96 Gewichtsprozent
Bindemittel mit acajoumodif iziertem Phenolharz. 4 Gewichtsprozent
2. Zuschlagverhältnis (Gewichtsprozent) von Acajounuß-Flüssigkeit gegenüber Phenolnovolak
Phenolnovolak : Acajounuß-Flüssigkeit
100 : 0 (Vergleichsbeispiel)
90 : 10 (Beispiel 1)
80 : 20 (Beispiel 2)
60 : 40 (Beispiel 3)
40 : 60 (Beispiel 4)
3. Formherstellung Pressformen
Formtemperatur: 150° C
Druck: 200 kg/cm2 (2000 N/cm2)
Formzeit: 10 min. 4. Form und Abmessung des geformten Produktes
150 mm χ 10 mm (Durchmesser χ Scheibenbreite)
1 Auf der zu schleifenden Fläche waren V-förmige Rillen eingelassen,
und zwar jeweils 3 mm tief mit einem Abstand von 8 mm zueinander.
5 Unter Einsatz der geformten Produkte, die nach den Beispielen 1 bis 4 und dem Vergleichsbeispiel gebildet waren,
wurde eine Schleifoperation unter den folgenden Bedingungen durchgeführt, und die erhaltenen Schleifprodukte wurde
einem Eigenschaftstest unterworfen.
10
10
Versuchsbedingungen
1) Schleifmaschine
15 2) Rotationsgeschwindigkeit des Tellers
Oscar-Type 500 U/min.
3) Belastung
1 kg/cm2 (10 N/cm2)
20 4) Tommy Amplitude
15 mm χ 122 s/min.
5) geschliffenes Material
kristallisiertes Glas (Oberflächenrauhigkeit;
R
max
6) Konzentration der Schlämme Wasser: 100 gr/5 Liter
Das Ergebnis dieser Versuche ist in der Tabelle 1 wiedergegeben.
Vergleichs- Bei- Bei- Bei- Beibeispiel spiel 1 spiel 2 spiel 3 spiel 4
Füllungsgrad von
Acajou in der Schleifscheibe
0,4
0,8
1,6
2,4
Härte der sehr Schleifscheibe hart
sehr hart normal weich weich
benötigte Zeit für Spiegelfläche (min.)
10
Oberflächenrauhigkeit der fertigen Oberfläche
<R
max
600
200
150
100
V-Rinnen | gesplittert | etwas | kaum | keine | keine | |
25 | Schleifbarkeit | ge | ge | Split | Split | |
split | split | ter | ter | |||
tert | tert |
*) Acajounuß-Flüssigkeit
Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich wurde die Schleifleistung bei bis zu 4 Gewichtsprozent, des Bindemittels verbessert,
35 wenn die Zugabemenge einer Lösung aus Acajounuß-Flüssigkeit (Menge an Acajou-Modifikation) erhöht wurde. Bei dem Vergleichsbeispiel
hat es 45 Minuten gedauert, um eine fertige
Oberfläche mit einer Rauhigkeit von R (A) 600 zu er-
max
reichen. Bei dem Beispiel 1 hingegen wurden nur 3 Minuten
benötigt, um eine Oberfläche von 100 A zu erzielen.
Die Menge an Acajounuß-Flüssigkeit sollte jedoch nicht grenzenlos erhöht werden, da eine natürliche Grenze insofern
vorhanden ist, als eine gewisse Bindefestigkeit des Bindemittels erhalten werden muß. Folglich kann festgestellt
werden, daß es wünschenswert ist, die zugesetzte Menge an Acajounuß-Flüssigkeit oder deren Derivat so weit
wie möglich anzuheben innerhalb des oben genannten Rahmens.
Im Verhältnis der Zunahme von Acajounuß-Flüssigkeit nahm das Auftreten von Splittern oder Rissen bei der Bearbeitung
der V-förmigen Rillen ab. Es gab keinerlei Risse oder Splitter bei den Beispielen 4 und 5. Das liegt an den
Wirkungen der langkettigen Grundstruktür, die die Acajounuß-Flüssigkeit
auszeichnet.
Es konnte festgestellt werden, daß der Füllungsgrad von Schleifkörpern bis zu 98 Prozent gesteigert werden konnte.
Durch die vorangegangene Beschreibung der vorliegenden Erfindung ist erkennbar geworden, daß die Leistung einer
Schleifscheibe sprunghaft gesteigert werden kann durch Anheben der Füllungsrate des Schleifkornes über 96 Prozent
hinaus, was oberhalb der Grenze der bisherigen Herstellungsverfahren liegt.
Wie vorangehend beschrieben worden ist, bewirkt die vorliegende Erfindung außerdem eine verbesserte Abtragsleistung, wenn zur Verbesserung der Oberflächenbenetzbarkeit
während der Schleifoperation weitere Oberflächenaktivierungsmittel zu dem Bindemittel hinzugegeben werden,
die ein Reaktionsprodukt eines Harzes einerseits und einer Lösung von Acajounuß-Flüssigkeit oder deren Derivat andererseits
enthält; zusätzlich werden die verschiedenen Eigenschaften, die in dem Oberflächenaktivierungsmittel ent-
1 halten sind, für die Abtragsleistung in bester Weise hervorgekehrt,
wodurch eine Schleifscheibe zur Verfügung steht, die die Bearbeitungsgenauigkeit des Werkstückes,
das bearbeitet werden soll, verbessert und die Benetzbar-
5 keit der Oberfläche des Werkstückes erhöht und lange Standzeiten aufweist.
Claims (4)
1. Schleifscheibe, bestehend aus einem Bindemittel und Schleifkörnern, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Bindemittel ein Reaktionsprodukt aus einem Harz einerseits und einer Acajounuß-Flüssigkeit oder
deren Derivat andererseits enthalten ist.
2. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllungsgrad der Acajounuß-
Flüssigkeit in der Schleifscheibe 0,4 bis 2,4 Prozent,
insbesondere 1,6 bis 2,4 Prozent beträgt.
3. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllungsgrad der Schleif-
körner 96 bis 98 Prozent beträgt.
4. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Oberflächenaktivierungsmittel enthält.
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Legal Events
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