DE3537654C2 - Verfahren zur Reduzierung von Störungen bei der Filterung von Empfangssignalen bei Kanal-Umschaltvorgängen in Empfängern - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung von Störungen bei der Filterung von Empfangssignalen bei Kanal-Umschaltvorgängen in EmpfängernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung von Störungen
bei der Filterung von Empfangssignalen bei Kanal-Umschaltvorgängen
in Empfängern. Ein solches Verfahren ist bereits aus der
DE 33 33 275 A1 bekannt.
Bei Empfängern für Suchempfang oder für nach dem Frequenzsprungver
fahren arbeitende Funkverbindungen treten in kurzen Zeitabständen
Frequenz- bzw. Kanal-Umschaltvorgänge auf. Dabei kommt es häufig
vor, daß von einem Kanal mit hoher Signalamplitude auf einen anderen
Kanal mit niedriger Signalamplitude gesprungen wird. Dies ist z. B.
der Fall, wenn der zuvor benutzte Kanal mit einem starken Störsender
oder einem starken Sender eines anderen Dienstes belegt ist.
Bei sehr steilflankigen Filtern führen solche Umschaltvorgänge im
wesentlichen zu zwei Arten von Störungen bei der Filterung der Emp
fangssignale:
- a) der Ausschwingvorgang des zuletzt empfangenen (starken) Signals ist wesentlich länger als der Einschwingvorgang des neuen (schwachen) Signals, so daß dem neuen Signal über einen längeren Zeitraum das alte Signal als Störung überlagert ist;
- b) durch den Schaltvorgang werden Signale aus Kanälen in der Nach barschaft des neu angeschalteten Kanals als Störsignale in die sen hineingefaltet, was vor allem bei schwachem Nutzsignal und starken Signalen in Nachbarkanälen nachteilig ist.
Für herkömmliche Empfänger mit analogen Filtern ist in der DE-PS
25 47 038 ein Verfahren zur Reduzierung solcher Störungen beschrie
ben, gemäß welchem mittels eines Dämpfungsgliedes mit variabler
Dämpfung die Signale vor dem Umschaltvorgang mit allmählich anwach
sender Dämpfung auf einen Minimalwert gedämpft werden und anschlie
ßend nach erfolgter Umschaltung die Dämpfung allmählich wieder zu
rückgenommen wird.
Empfänger neuerer Generation enthalten demgegenüber digitalisierte
Zwischenfrequenzteile mit digitalen Filtern, die jeweils mehrere
Speicherzellen zur Speicherung von das Empfangssignal repräsentie
renden digitalen Abtastwerten aufweisen.
Aus der eingangs genannten DE 33 33 275 A1 ist beispielsweise eine
Übertragungsanordnung für digitale Signale bekannt, bei der zur Re
duzierung von Störungen beim Umschalten von Filterparametern die
Filterkoeffizienten eines digitalen Filters von einem Anfangskoeffi
zientensatz C O schrittweise zu einem Endkoeffizientensatz C N geän
dert werden. Als digitale Signale kommen bei dieser Übertragungsan
ordnung neben Sprach- und Musiksignalen auch nicht hörbare Signale
in Betracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für derartige Empfänger
mit digitalen Filtern ein Verfahren zur Reduzierung von Störungen
der beschriebenen Art anzugeben, das für eine möglichst hohe Ent
flechtung der Empfangssignale vor und nach dem jeweiligen Umschalt
vorgang sorgt.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Vor
teilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung können den Unteransprüchen entnommen werden.
Die Erfindung macht sich zunutze, daß die gesamte Signal
energie des Signals durch die in den Speicherzellen des
Filters gespeicherten Abtastwerte repräsentiert ist.
Werden diese Speicherzellen am Ende einer Kanalverweilzeit
mit dem Umschaltvorgang gelöscht, bzw. die digitale Fil
terprozedur durch einen Reset-Befehl an den Beginn eines
Filterprozesses zurückgesetzt, so ist dies gleichbedeutend
mit einem abrupten Abbruch der Signalschwingung des star
ken (Stör-)Signals ohne Ausschwingen.
Bei der Auswertung des neuen Kanals wird das dem digitalen
Filter in Form von Abtastwerten zugeführte Signal erst
nach einer zeitabhängigen Dämpfungsfunktion mit allmählich
verringerter Dämpfung gewichtet ("weiches Anfahren" des
Filters). Hierdurch wird verhindert, daß in Nachbarkanälen
eventuell vorhandene starke Signale durch den Schaltvor
gang zu stark in den neuen Kanal hineingefaltet werden und
sich dort als Störungen dem Nutzsignal überlagern. Die
Anlaufzeit, während der die Dämpfung von einem maximalen
auf einen minimalen Wert verringert wird, liegt in der
Größenordnung des Reziprokwerts der Filterbandbreite.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Abbildungen noch
veranschaulicht. Dabei zeigt
Fig. 1 den Ausschwingvorgang eines Filters nach Ab
schalten eines Kanals;
Fig. 2 den Einschwingvorgang eines Filters für ein
neues Signal und ein stärkeres überlagertes
ausschwingendes Signal;
Fig. 3 die für die Erfindung wesentlichen Funktions
blöcke eines digitalisierten Empfängers;
Fig. 4 das Filterausgangssignal bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren.
Das in Fig. 1 skizzierte Signal U₁ (t), das bis zum Um
schaltzeitpunkt das Nutzsignal am Filterausgang darstellt,
geht bei herkömmlicher Filterung ab dem Umschaltzeitpunkt
ts in eine Ausklingschwingung ähnlich einer gedämpften
cos-Funktion über. B ist dabei die -6 dB-Filterbandbreite.
In Fig. 2 ist bei stark gedehntem Ordinatenmaßstab ein
nach dem Umschaltzeitpunkt neu eintreffendes Signal U₂ (t)
eingezeichnet, das eine wesentlich geringere Intensität
(z. B. -60 dB) gegenüber dem Signal U₁ (t) aufweist. Das
Nutzsignal U₂ (t) im neuen Kanal schwingt bereits nach
einer Zeit von 1/2B auf 90% der Amplitude ein, kann aber
erst viel später ausgewertet werden, weil das ausschwin
gende starke Signal U₁ (t) (gestrichelt eingezeichnet)
noch als starke Störung überlagert ist oder sogar vor
herrscht.
Bei einem Empfänger mit digitaler Filterung werden die
analogen ZF-Signale in einem A/D-Wandler in digitale
Abtastwerte umgeformt und einem Prozessor PR zugeführt,
der die Filterung und Demodulation durchführt. Diese
Prozeduren sind an sich bekannt und daher an dieser Stelle
nicht weiter beschrieben. Das demodulierte Signal wird in
einem D/A-Wandler wieder in ein analoges Signal, bei
spielsweise ein Sprachsignal gewandelt. Eine Steuerbau
gruppe St koordiniert die Prozessorprozeduren über einen
Reset-Befehl mit der Umschaltung des Empfangskanals (durch
Umschalten der Frequenz eines Synthesizers) in der erfin
dungsgemäßen Weise.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist für ein
vor einem Umschaltzeitpunkt ts als Nutzsignal am Filter
ausgang abgegebenes Signal U′₁ (t) in Fig. 4 skizziert. Mit
dem Umschaltvorgang werden alle Abtastwerte des zuvor
empfangenen Signals in den Speicherzellen des Filters
(oder der Filter) gelöscht und das Filterausgangssignal
bricht (nach der vernachlässigbaren Laufzeit tL im Pro
zessor) abrupt ab.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reduzierung von Störungen bei der Filterung von
Empfangssignalen bei Kanal-Umschaltvorgängen in Empfängern mit min
destens einem digitalen Filter, das mehrere Speicherzellen zur Spei
cherung von das Empfangssignal repräsentierenden digitalen Abtast
werten aufweist und bei dem die neuen Abtastwerte nach einer zeitab
hängigen Dämpfungsfunktion mit allmählich verminderter Dämpfung ge
wichtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Umschaltvorgang
in den Speicherzellen des Filters enthaltenen Abtastwerte gelöscht
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämpfungsfunktion annähernd eine Gauß-Funktion ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem nachfolgenden Demodulator nach dem Umschaltvorgang das zuvor
demodulierte Signal in einem stark gedämpften Ausklingvorgang wei
tergeführt wird.
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DE2547038C3 (de) * | 1975-10-21 | 1978-10-12 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Verfahren und Anordnung zur Reduzierung von durch Schaltvorgänge ausgelösten Empfangsstörungen bei Funkempfängern |
DE3333275A1 (de) * | 1983-09-15 | 1985-04-18 | ANT Nachrichtentechnik GmbH, 7150 Backnang | Uebertragungsanordnung fuer digitale signale |
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