DE3536879C2 - - Google Patents
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/10—Supplying or treating molten metal
- B22D11/11—Treating the molten metal
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- B22D41/60—Pouring-nozzles with heating or cooling means
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- Continuous Casting (AREA)
- Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperaturführung
beim Stranggießen, wobei der aus dem Ofen abgestochene Stahl
in eine Gießpfanne gegeben und aus dieser an der Stranggieß
station in wenigstens ein Zwischengefäß ausgetragen wird,
aus dem er in die Stranggießform über eine getauchte Düse
gefördert wird, wobei der in wenigstens einem der Behälter
in Strömungsrichtung vor der Gießform befindliche Stahl
Strahlung ausgesetzt wird.
Moderne Stranggießverfahren, insbesondere solche mit
höheren Gießgeschwindigkeiten und Versuche zum Optimieren
der Qualität auf der Oberfläche und in der Mitte der
auf diese Weise erhaltenen Zwischenprodukte (Halbzeug),
erfordern eine sehr enge Regelung der Bedingungen während
des Ablaufs dieser Vorgänge.
Eine der Hauptparameter ist die Stahlgießtemperatur,
die innerhalb eines sehr engen Bereiches oberhalb der
Verfestigungstemperatur gehalten werden muß.
Andererseits ist das Stranggießen von Stahl ein sehr
bekanntes und weit verbreitetes und praktiziertes Ver
fahren. Die meisten technologischen und wirtschaftlichen
Stufen in der Sicherstellung höherer Gießgeschwindigkeiten
und besserer Qualität der Stranggießzwischenprodukte
(d. h. weniger Segregation sowie eine kleinere
Anzahl von Oberflächendefekten und inneren Fehlern, wie
Rissen, axiale Porosität und dergleichen, sowie Verfesti
gungsstrukturen) haben nicht wirklich bisher eine zu
friedenstellende Antwort gefunden.
Die Lösung dieser Probleme ist jedoch von vorherrschen
der Wichtigkeit, nicht nur wegen der wünschenswerten
Verbesserung der Qualität sondern auch wegen der weiteren
technologischen Entwicklungen, die daraus resultieren
können. So wird beispielsweise die Möglichkeit, die
Praxis des direkten Walzens der Stranggießzwischenpro
dukte auszuweiten, die zur Zeit nur von wenigen Stahl
herstellern eingesetzt wird oder auch die Möglichkeit
eines Stranggießens dünner Produkte (d. h. solchen von
wenigen Zentimetern Dicke), die direkt in warme Bänder
gewalzt werden sollten, in Wirklichkeit als radikale
Innovation angesehen, welche bei der Stahlindustrie zu
ganz beachtlichen wirtschaftlichen Vorteilen führen würden,
die dazu beitragen würden, sie aus der heutigen äußerst
kritischen Situation herauszuführen.
Allgemein gesagt, kann man vernünftigerweise annehmen,
daß der größte Teil der die Stranggießzwischenprodukte
beeinflussenden Qualitätsprobleme zurückzuführen sind
auf Schwankungen oder Veränderungen in den Stranggieß
bedingungen. Zwei der universell als die wichtigsten
anerkannten Arbeitsbedingungen sind die Temperatur sowie
die Fließzeit bzw. Fließgeschwindigkeit des flüssigen
Stahls, wenn dieser die Form der Stranggießanlage er
reicht. Es wird als wesentlich angesehen, sicherzustellen,
daß diese Parameter so konstant wie möglich sind.
Es wird klar, daß der Stahl
bei einer Temperatur vergossen werden muß, die höher als
die Liquidustemperatur liegt. Dieser Unterschied in der
Temperatur, bekannt als Überhitzung,
muß groß genug sein, damit der reguläre Gießbetrieb fort
schreiten kann, gleichzeitig muß er jedoch so klein wie
möglich aus zwei Gründen sein. Der erste ist darin zu
sehen, daß die Kosten des Anhebens der Temperatur im
Elektroofen hoch sind, und zwar aufgrund des relativ
niedrigen Leistungsvermögens bzw. Wirkungsgrades dieser
Einheit, der nämlich um 30% liegt. Der zweite ist darin
zu sehen, daß die Verfestigung des Stahls in
der Form einen merklichen Einfluß auf die Qualität der
resultierenden Zwischenprodukte hat, wobei die Verfesti
gung ihrerseits wieder durch die Überhitzung
beeinflußt wird und korrekterweise als der fundamentale
Parameter, der die Endstruktur regelt, angesehen wird.
Es hat sich herausgestellt, daß insbesondere eine Über
hitzung von weniger als 10° die Situation hinsichtlich
der Steigerung ganz erheblich verbessert.
Ein anderer wichtiger Parameter ist die Gleichförmigkeit
der Temperatur des vergossenen Stahls. Es hat sich
herausgestellt, daß Schwankungen der Temperatur während
des Stranggießens zu ungleichförmiger Verfestigung führen,
was wiederum zur Bildung von Oberflächenlängsrissen und
Porosität der Risse in der Mitte führt. Beim Hoch
geschwindigkeitsstranggießen jedoch führen übermäßige
Überhitzung und mögliche Temperaturschwankungen zur
nicht zufriedenstellenden Bildung einer festen Haut. Es
bleibt also die Gefahr von Rissen, insbesondere in
Ecken oder sogar Ausbrüchen.
Aus dieser Kurzübersicht ergibt sich, daß das Strang
gießen bei einer bekannten Überhitzung durchgführt
werden muß, die so niedrig wie möglich angesetzt wird.
Unter diesen Bedingungen jedoch besteht die Gefahr,
daß der Stahl, bevor er vergossen wird, sich ver
festigt, insbesondere in Zonen, wo die Wärmestreuung
am größten ist, wie beispielsweise in der Düse.
Je niedriger die Überhitzung, desto größer ist diese
Gefahr.
Die bisher für dieses Problem zur Verfügung gestellten
Lösungen waren aus vielerlei Gründen nicht völlig zu
friedenstellend. So wurde einerseits vorgeschlagen, den
Stahl in der Gießpfanne oder dem Zwischengefäß mittels
Bogenelektroden oder mittels in den Wandungen der Behälter
verdeckt angeordneten Widerständen oder oberhalb des Bades
befindliche Widerstandsheizeinrichtungen (DE-AS 18 00 388)
heiß zu halten.
Trotz des niedrigen Wärmedeckungsgrades dieser Systeme,
die sie teuer machen, verbleibt das Problem des "Einfrierens"
des Stahls in der Düse, d. h. einem Bereich, wo nur eine
geringe Stahlmenge einer großen Abstrahlungsfläche gegen
übersteht. Gravierend kann dies bei Beginn des Gießvor
gangs, wenn die Überhitzung zudem auf niedrigem Niveau ge
halten ist, sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierig
keiten mittels eines einfachen wirksamen Verfahrens zu
überwinden, das es möglich macht, daß der Stahl aus dem
Ofen bei einer beachtlich niedrigen Temperatur abgestochen
wird und dieser Stahl bei einer festen Minimumüberhitzung
im Strang vergossen und hierdurch ein teilweises
oder vollständiges Blockieren der Düse durch den ver
festigten Stahl vermieden wird und möglicherweise die
Bildung nicht-metallischer Einschlüsse in der Düse ver
zögert wird.
Bei einem Verfahren zur Temperaturführung der oben genannten
Art zeichnet sich die Erfindung überraschend dadurch aus,
daß der Stahl zusätzlich Konvektion aus einer elektrischen
Heizeinrichtung ausgesetzt wird und ein elektrischer Strom
veranlaßt wird, durch den flüssigen Stahl aus der Heizein
richtung zu einer Rückführung in Strömungsrichtung hinter
der Gießeinrichtung zu fließen.
Bei einer Stahlstranggießanlage, wo der Stahl aus dem
Ofen in eine Gießpfanne abgestochen wird, aus der er
in das Zwischengefäß vergossen wird, aus dem er in die
Stranggießform über einen Tauchausguß ge
liefert wird, ist das Verfahren nach der Erfindung über
raschend dadurch gekennzeichnet, daß der in wenigstens
einem der Behälter - Zwischengefäß oder Gießpfanne -
in Strömungsrichtung vor der Stranggießdüse befindliche
flüssige Stahl einer Strahlung und Konvektion aus
einer elektrischen Heizquelle ausgesetzt wird und durch
die Tatsache, daß ein Strom veranlaßt wird, durch den
flüssigen Stahl zwischen dieser Heizeinrichtung und
der Stranggießform zu fließen.
Alternativ, wenn als möglich und notwendig angesehen,
kann der Strom zwischen dieser Heizeinrichtung und einem
geeigneten abstromseitig befindlichen Element, beispiels
weise der oder den Düsenteilen der Stranggießmaschine
strömen, die in Strömungsrichtung hinter der Form oder
dem vergossenen verfestigten Zwischenprodukt selbst angeordnet sind,
fließen. Diese alternativen Lösungen liegen im Rahmen
der Erfindung, da, wie oben ganz deutlich gemacht, die
Tatsache, daß der Strom mit adäquaten Amperewerten auch
durch den Stahl fließt, der durch die Düse zwischen
Zwischengefäß und Form strömt, von ganz besonderer
Wichtigkeit gemäß der Erfindung ist.
Die elektrische Heizeinrichtung besteht vorzugsweise aus
einem Plasmabogenbrenner, einem sog.
Plasmabrenner mit Bogenübertragung, und zwar auf
grund seines hohen Wärmewirkungsgrades in vielen Regel
möglichkeiten.
Schließlich ist es erfindungsgemäß auch möglich, den
durch die Düse zwischen Zwischengefäß und Form fließenden
Stahl einem direkten magnetischen Feld senkrecht zur
Strömungsrichtung des Stahls auszusetzen, so daß dieses
magnetische Feld zusammen mit dem hierzu senkrechten
Stromfluß Kräfte hervorruft, die den Stahl innerhalb
der Düse beaufschlagen bzw. durchrühren und so den Auf
bau nicht-metallischer Einschlüsse verhindern, die dort
zu einem Blockieren führen würden; indem man in geeigneer
Weise dieses magnetische Feld und/oder den in der Düse
fließenden Strom einstellt, wird es auch möglich, eine
gewisse Kontrolle über die Fließgeschwindigkeit oder
Fließzeit des durch die Düse gehenden Stahls auszuüben.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird es also mög
lich, daß die zu regelnde Gießtemperatur innerhalb des
optimalen Bereichs und gegen die niedrigst zulässigen
Werte eingestellt werden kann, indem Wärme in der Gieß
pfanne und/oder dem Zwischengefäß oder auch in der Düse
zugeführt wird.
Als besonderer Vorteil ist anzusehen, daß eine regel
mäßigere Strömung des Stahls durch die Düse hindurch
stattfindet.
Als weitere Maßnahmen und/oder Vorteile der Erfindung
sind zu nennen:
- - die Möglichkeit, Stahl aus dem Ofen bei minimaler Überhitzung abzustechen, die mit den Haltezeiten zwischen dem Abstechen und dem Stranggießen noch kompatibel sind;
- - die Möglichkeit, eine minimale konstante Überhitzung während des Gießens aufrechtzuerhalten;
- - Aufrechterhaltung dieser Überhitzung bei minimalen Betriebskosten wegen des hohen Wärmewirkungsgrades des Plasmabrenners;
- - aufgrund der Tatsache, daß mittels des Plasmabrenners Strom mit hohen Amperewerten durch den flüssigen Stahl, insbesondere den durch die Düse fließenden Stahl geht, wird es möglich, den Joule-Effekt auszunutzen, um eine zusätzliche Erwär mung des Stahls gerade auch im Tauchausguß sicherzusellen und auch ein Blockieren durch den Stahl zu vermeiden, der sonst aufgrund der minimalen Überhitzung sich verfestigen könnten.
Ein Regeln der Temperatur des flüssigen Stahls hervor
er in die Form, insbesondere in die Zwischengefäßdüse,
eintritt, wird natürlich durch an sich bekannte Einrich
tungen sichergestellt, wodurch somit auch die Plasma
brennerarbeitsparameter, nämlich Spannung, Strom, Gas
strömung und Entfernung vom Bad geregelt werden, so daß
der Überhitzungswert konstant gehalten wird.
Wie vorher dargelegt, ist ein anderer wichtiger Parameter,
der die Zwischenproduktqualität beherrscht, die Gleich
förmigkeit der Temperatur. Während des Stranggießens,
insbesondere bei großen Anlagen, können natürlich Temperatur
differenzen, selbst innerhalb der Gießpfanne, auf
treten. Diese Inhomogenität wird unvermeidlicherweise
auf die Form übertragen, wodurch sämtliche der Vorteile,
die sich aus der Erfindung herleiten lassen, zu null werden.
Die Verwendung eines besonderen Zwischengefäßes, wie sie in
der deutschen Patent
anmeldung P 35 14 539.0
beschrieben ist, sichert eine ausgezeichnete Homogenisie
rung der flüssigen Stahlzusammensetzung und Temperatur
und eliminert vollständig die erwähnten Nachteile.
In einer Reihe praktischer Versuche nach der Erfindung,
die im Industriemaßstab bei einer 25 t/h Stranggieß
anlage vorgenommen wurden, war es möglich, die Überhitzung
im Ofen um 40°C abzusenken und den Stahl einer Reihe von
Behandlungen in der Pfanne auszusetzen und ihn im Zwischen
gefäß bei einer konstanten Überhitzung von 7-8°C zu
halten, während die Joulesche Wärme ausgenutzt wird, um eine
zusätzliche Erwärmung in der Düse zwischen 1 und 10°C
nach Wunsch zur Verfügung zu stellen.
Versuche an einer Stranggießanlage mit 50 t/h haben die
Möglichkeit demonstriert, ähnliche Ergebnisse unter Ver
wendung höherer Ströme zu erhalten.
Aufgrund der begrenzten Leistung des zur Verfügung stehen
den Brenners war es nicht möglich, an größeren Strang
gießanlagen zu arbeiten. Die Projektion verfügbarer
Daten auf eine Stranggießanlage mit einer Kapazität von
150 t/h Strang zeigen die Brauchbarkeit, einem Temperatur
anstieg von 1-2°C in der Düse durch den Joule-Effekt
bei Strömen um 15 000 A zu erhalten, während auch
die Überhitzung in dem Zwischengefäß und/oder der Gieß
pfanne mit einem Brenner adäquater Kapazität vermindert und geregelt
wurde bzw. würde.
Aus diesen Vorversuchen läßt sich herleiten, daß bei
einem Arbeiten gemäß der Erfindung eine merkliche Ver
besserung in der Steigerung, eine Verminderung von
wenigstens 30% im Dendritenwachstum sich ergibt, daß
fast vollständig axiale Defekte, wie Porosität oder
Schrumpfhohlräume, eliminiert werden und darüber hinaus
merklich - um 50% - Risse auf den Flächen und Ecken
der resultierenden Stranggießzwischenprodukte abnehmen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Temperaturführung beim Stranggießen,
wobei der aus dem Ofen abgestochene Stahl in eine
Gießpfanne gegeben und aus dieser an der Stranggieß
station in wenigstens ein Zwischengefäß ausgetragen
wird, aus dem er in die Stranggießform über eine ge
tauchte Düse gefördert wird, wobei der in wenigstens
einem der Behälter in Strömungsrichtung vor der Gießform
befindliche Stahl Strahlung ausgesetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusätzlich Konvektion
aus einer elektrischen Heizeinrichtung ausgesetzt wird
und ein elektrischer Strom veranlaßt wird, durch den
flüssigen Stahl aus der Heizeinrichtung zu einer Rück
führung in Strömungsrichtung hinter der Gießeinrichtung
zu fließen.
2. Verfahren zur Temperaturführung beim Stranggießen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz
einrichtung ein Plasmabogenbrenner ist.
3. Verfahren zur Temperaturführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stromrückführung
hinter dieser Heizeinrichtung über die Stranggießform
erfolgt.
4. Verfahren zur Temperaturführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Düse zwischen
Zwischengefäß und Stranggießform fließende Stahl nicht
nur dem Stromdurchgang, sondern auch einem direkten
magnetischen Feld senkrecht zum Stahlstrom ausgesetzt
wird.
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