DE35366C - Gasretorten-Deckel-Befestigung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 26: Gas-Bereitung und -Beleuchtung.

WILLIAM THOMAS WALKER in LONDON (Highgate, Grafschaft Middlesex, England).

Gasretorten - Deckel - Befestigung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1884 ab.

Um die geschliffenen Retortenmundstücke, ihre Deckel und deren Befestigungsmittel in billigerer und zugleich wirksamerer Weise einzurichten, treffe ich die in Fig. 1 bis 4 dargestellte Anordnung.

Fig. ι ist die Vorderansicht, Fig. 2 der Grundrifs und Fig. 3 ein Längsschnitt eines D-förmig gestalteten Retortenmundstückes nebst Deckel und Verschlufsvorrichtung.

Der Retortendeckel P (am vortheilhaftesten von parabolischem Querschnitt) besitzt weder vorspringende Rippen noch Kragen. Ich habe gefunden, dafs, wenn der Deckel durch ungleichmäfsige Erhitzung und Abkühlung Ausdehnungen und Zusammenziehungen unterliegt, dergleichen Theile seine Form zerstören und ihn undicht machen.

Mein verbesserter Retortendeckel besitzt im Mittelpunkte oder ungefähr im Mittelpunkte auf der Aufsenseite einen hohlen Hals ρ und wird mit seiner abgeschliffenen Schlufsfläche gegen den ebenfalls geschliffenen Rand des Retortenmundstückes durch eine Schraube q aufgeprefst bezw. davon abgehoben, welche sich in der Mutter des Querriegels r führt. Auf dem unteren Ende der Schraube q sitzt ein Excenter q², welches mit dem Hals ρ des Deckels P in Eingriff tritt. Der Hals ρ kann mit einer Nuthp² verbunden sein, so dafs das Excenter q² durch diese Nuth in den Hals p, welche seinen Sitz bildet, eingeführt werden kann. Bei dieser Construction kann man den Sitz (Hals) durch Ausbohren herstellen und so alle kostspieligen sonstigen Verbindungen zwischen der besagten Schraube und dem Retortendeckel in Wegfall bringen.

Fig. 4 zeigt in Vorderansicht eine Retorte von kreisförmigem Querschnitt mit durchschnittener Schraube q und abgebrochenem Querriegel r. Sämmtliche Theile sind dieselben wie in der vorigen Anordnung und mit gleichen Beziehungsbuchstaben versehen.

Einer der störendsten Nachtheile der bisher gebräuchlichen Constructionen für Vorrichtungen dieser Art war die Tendenz des Deckels, aus der horizontalen Lage herauszugehen und eine hängende anzunehmen, wodurch ein schädlicher Zug auf das Scharnier etc. entsteht und der Apparat bald untauglich wird. Dies zu vermeiden, ordne ich ferner, einen Stift s des Scharnieres (Angel) drehbar im Auge t des Mundstückes an, befestige ihn aber am Riegel r (z. B. durch Feder und Nuth), so dafs der Riegel r nicht mehr wie bisher sich lose bewegen kann, sondern der daran befestigte Stift s im Auge t am Mundstück sich dreht. Das Auge t ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, lang und durch Ausbohren hergestellt; der Stift s ist entsprechend abgedreht, so dafs er gut in t pafst.

Um den Deckel in Position zu halten, sind auf demselben noch ein oder mehrere Vorsprünge, wie beispielsweise ρ ³, Fig. 1, auf einer oder zu beiden Seiten des Riegels r angebracht.

Auf der dem Scharnier entgegengesetzten Seite des Mundstückes bringe ich einen beweglichen Halter oder eine Schlinge ν an, welche

sich seitwärts über den Riegel hin- und zurückführen läfst, und der, wenn über den Riegel geschoben, letzteren so in der horizontalen Lage erhält, dafs sein Scharnier von dem schädlichen Zuge frei bleibt, welcher auf dasselbe ausgeübt wird, wenn, wie gewöhnlich, der Riegel über eine schiefe Fläche hinauf in einen Fangschlitz geschoben wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Retortendeckeln die Combination des am Stift 5 im Auge t des Retortenmundstückes drehbaren Riegels r mit Schraube q, Excenter q ² und mit Oeffhung p² versehenen Hals p_y sowie mit den Vorsprüngen p³ und der seitlich bewegbaren Ueberfangschleife u (Fig. ι bis 4).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.