DE3536093C2 - - Google Patents
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/185—Acids; Anhydrides, halides or salts thereof, e.g. sulfur acids, imidic, hydrazonic or hydroximic acids
- A61K31/205—Amine addition salts of organic acids; Inner quaternary ammonium salts, e.g. betaine, carnitine
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von L-Carnitin und Salzen
davon durch Aufspaltung von DL-Carnitin mit Dibenzoylweinsäure in die
optischen Antipoden.
L-Carnitin ist bekannt als Vitamin BT und wird chemisch
als L-γ-Amino-β-hydroxybuttersäure-trimethylbetain
bezeichnet.
Das als Vitamin BT bekannte L-Carnitin ist in Geweben
vieler lebender Organismen einschließlich der Mikroor
ganismen bis zum Menschen vorhanden und ist ein unverzicht
barer Faktor für das Wachstum des dunklen Mehlwurms
(Tanebrio obscurus Fabricius). Aus diesem Grund wurden
vor kurzem verschiedene Untersuchungen durchgeführt im
Hinblick auf seine physiologischen Aktivitäten und seine
klinische Anwendung (vgl. S. L. De Felice, Orphan Drugs,
F. E. Karch, Ed. C. Marcel Dekker, New York, 1982, Seiten
33-56). Unter diesen Umständen ist es bereits bekannt,
daß D-Carnitin die physiologischen Aktivitäten von L-
Carnitin konkurrierend inhibiert, obgleich Carnitin in
industriellem Maßstab in Form von DL-Carnitinchlorid
synthetisiert worden ist. Man ist daher bestrebt, ein wirksames Verfahren
zur Aufspaltung von DL-Carnitin in die optischen Antipoden zu finden.
In der DD-PS 93 347 wird ein Verfahren der Aufspaltung von DL-Carnitin in
die optischen Antipoden beschrieben, bei dem die teure Dibenzoyl-D(-)-
weinsäure, bevorzugt gegenüber der kostengünstigen entsprechenden L(+)-
Verbindung, als Aufspaltungsmittel verwendet wird. Bei diesem Verfahren
tritt das Problem auf, daß es nicht auf die industrielle Herstellung von
L-Carnitin angewendet werden kann, da nicht nur die darin verwendeten
Aufspaltungsmittel verhältnismäßig teuer sind, sondern hochreines L-
Carnitin nach den bekannten Verfahren auch schwierig herzustellen ist. Die
nachveröffentlichte EP-A-01 41 408 berichtet von den Problemen, die sich
aus dem Verfahren der DD-PS 93 347 ergeben, hält aber dennoch den Weg über
die teure Dibenzoyl-D(-)-weinsäure für notwendig.
Aufgabe der Erfindung war daher die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Herstellung von L-Carnitin und Salzen davon in hoher Reinheit aus DL-
Carnitin, das kostengünstig in industriellem Maßstab durchgeführt werden
kann.
Es wurde überraschend gefunden, daß die Aufgabe durch ein Verfahren des
eingangs genannten Gattungsbegriffs gelöst werden kann, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Aufspaltung mit Dibenzoyl-L(+)-weinsäure
erfolgt, das Dibenzoyl-L(+)-tartrat vom L-Carnitin durch fraktionierte
Kristallisation bei einer Temperatur unter -10° gewonnen, unter
Verwendung eines polaren Lösungsmittels umkristallisiert, anschließend unter
Bildung von L-Carnitin zersetzt und gegebenenfalls in Salze davon umgewandelt
wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden in der ersten Stufe Dibenzoyl-L(+)-weinsäure und
ein niederer Alkohol zu DL-Carnitin zugegeben, die Mi
schung wird unter Erwärmen gelöst unter Bildung von
Dibenzoyl-L(+)-tartraten von D-Carnitin zugegeben, die Mi
schung wird unter Erwärmen gelöst unter Bildung von
Dibenzoyl-L(+)-tartraten von D-Carnitin und L-Carnitin,
und anschließend werden die Tartrate gekühlt, um Di
benzoyl-L(+)-tartrat von L-Carnitin fraktioniert auszu
kristallisieren.
Die als Mittel zur Aufspaltung in die optischen Antipo
den verwendete Dibenzoyl-L(+)-weinsäure ist billig,
da sie aus in der Natur vorkommender L(+)-Weinsäure
synthetisiert werden kann. Im Gegensatz dazu ist die in
der DD-PS 93 347 beschriebene Dibenzoyl-D(-)-weinsäure
ein teures Mittel zur Aufspaltung in die optischen Anti
poden, da D(-)-Weinsäure selbst in der Natur nicht vor
kommt und ihre Dibenzoylverbindung nur synthetisch her
gestellt werden kann. Außerdem kann mit der Dibenzoyl-
L(+)-Weinsäure der Effekt erzielt werden, daß bei der
Kristallisation von L-Carnitin-dibenzoyl-L(+)-tartrat
eine höhere Reinheit erzielt wird, verglichen mit Di
benzoyl-D(-)-weinsäure. Die Menge der als Mittel zur Auf
spaltung in die optischen Antipoden verwendeten Diben
zoyl-L(+)-Weinsäure entspricht dem 0,7- bis 1,5fachen
derjenigen von DL-Carnitin, vorzugsweise ist sie gleich
derjenigen von DL-Carnitin.
Der für die fraktionierte Kristallisation von L-Carnitin-
dibenzoyl-L(+)-tartrat aus Dibenzoyl-L(+)tartraten von
D-Carnitin und L-Carnitin verwendete niedere Alkohol um
faßt Methanol, Ethanol und eine Mischung davon, vorzugs
weise Methanol. Die fraktionierte Kristallisation wird
bei einer Temperatur bis -20°C durchgeführt.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das durch fraktionierte Kristallisation erhaltene
Dibenzoyl-L(+)-tartrat von L-Carnitin unter Verwendung
eines polaren Lösungsmittels umkristallisiert. Das
polare Lösungsmittel umfaßt Methanol, Ethanol, Isopropa
nol oder Mischungen davon, wobei Methanol und Ethanol
bevorzugt sind.
In der dritten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Dibenzoyl-L(+)-tartrat von L-Carnitin auf übliche
Weise, beispielsweise mit Wasser, vorzugsweise mit saurem
Wasser, zersetzt, wobei man das gewünschte L-Carnitin
erhält. Erforderlichenfalls kann das L-Carnitin auf übli
che Weise in sein Salz überführt werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die typische Art, in der die
vorliegende Erfindung praktisch durchgeführt werden kann.
In 700 ml Methanol wurden unter Erwärmen 35,0 g (0,177
Mol) DL-Carnitinhydrochlorid gelöst und die Lösung wurde
durch ein stark basisches Harz vom OH-Typ (DOWEX-1X8 ®)
laufen gelassen. Die Methanollösung wurde eingeengt,
wobei man 28,3 g (0,175 Mol) DL-Carnitin erhielt. Zu dem
DL-Carnitin wurden 62,6 g (0,175 Mol) Dibenzoyl-L(+)-
weinsäure und 93 ml Methanol zugegeben und die Mischung
wurde unter Erwärmen gelöst, wobei man Dibenzoyl-L(+)-
tartrate von D-Carnitin und L-Carnitin erhielt. Die
Tartrate wurden unter Rühren auf eine Temperatur unter
-10°C abgekühlt, um das L-Carnitin-dibenzoyl-L(+)-tar
trat fraktioniert auszukristallisieren. Das Tartrat
wurde filtriert und gewaschen, wobei man 30,5 g L-Carni
tin-dibenzoyl-L(+)-tartrat in einer Reinheit von 93,0%
erhielt. Nach der Umkristallisation des Tartrats aus
100 ml Methanol erhielt man 23,9 g L-Carnitin-dibenzoyl-
L(+)-tartrat in Form von weißen Kristallen [α]25 D = 96,0°
(c = 1, MeOH), F. 154°C (Zers.), Reinheit 99,5%, Ausbeute
52,6%.
Die Kristalle wurden in 60 ml Aceton suspendiert und nach
dem Hindurchleiten von etwa 1,7 g Chlorwasserstoffgas
wurde die Suspension 1 h lang bei Raumtemperatur gerührt
und die Reaktionsflüssigkeit wurde filtriert, wobei man
8,8 g (0,045 Mol) L-Carnitinhydrochlorid in Form von
weißen Kristallen erhielt. [α]25 D = -23,30° (c = 2, H2O),
F. 142°C, Ausbeute 50,8%.
Es wurde wie im Beispiel 1 gearbeitet, wobei die fraktionierte
Kristallisation jedoch durch Abkühlen auf -20°C durchgeführt wurde.
Man erhielt L-Carnitin-dibenzoyl-L(+)-tartrat [α)25 D = 97,5°
(c = 1, MeOH), F. 154°C (Zers.) in einer Ausbeute von 64,6% und
L-Carnitinhydrochlorid [α]25 D = 23,5° (c = 2, H2O), F. 142°C in einer
Ausbeute von 60,0%.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Carnitin und Salzen davon, durch
Aufspaltung von DL-Carnitin mit Dibenzoylweinsäure in die optischen
Antipoden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufspaltung mit Dibenzoyl-L(+)-weinsäure erfolgt, das Dibenzoyl-L(+)-
tartrat vom L-Carnitin durch fraktionierte Kristallisation bei einer
Temperatur unter -10°C gewonnen, unter Verwendung eines polaren
Lösungsmittels umkristallisiert, anschließend unter Bildung von
L-Carnitin zersetzt und gegebenenfalls in Salze davon umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
fraktionierte Kristallisation in einem niederen Alkohol durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als niederer
Alkohol Methanol verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als polares Lösungsmittel zum Umkristallisieren Ethanol oder
Methanol verwendet wird.
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