DE3535453A1 - Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
- Publication number
- DE3535453A1 DE3535453A1 DE19853535453 DE3535453A DE3535453A1 DE 3535453 A1 DE3535453 A1 DE 3535453A1 DE 19853535453 DE19853535453 DE 19853535453 DE 3535453 A DE3535453 A DE 3535453A DE 3535453 A1 DE3535453 A1 DE 3535453A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- wire
- heating
- cooling
- temperature
- melt
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/52—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
- C21D9/525—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length for wire, for rods
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/52—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
- C21D9/54—Furnaces for treating strips or wire
- C21D9/64—Patenting furnaces
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Heat Treatment Of Strip Materials And Filament Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Patentieren
von Draht im Durchlauf, bei dem der durchlaufende Draht
zunächst auf eine Temperatur oberhalb des oberen Umwand
lungspunktes des Drahtmaterials erwärmt und dann im Durch
lauf in einem Schmelzbad auf eine Temperatur von etwa
400 bis 550°C gekühlt und anschließend in einer Schlußküh
lung auf Handhabungstemperatur abgekühlt wird.
Bei den bisher ausgeübten Durchlaufverfahren erfolgte
die Erwärmung des Drahtes auf eine Temperatur oberhalb
des oberen Umwandlungspunktes des Drahtmaterials in der
Weise, daß mehrere Drähte nebeneinander mit geringer
Durchlaufgeschwindigkeit durch eine als Tunnelofen ausge
bildete Erwärmungsvorrichtung hindurchgeführt wurden
und anschließend zur Abkühlung durch eine mit einer Blei
schmelze gefüllte Wanne hindurchgezogen wurden, der dann
noch eine Schlußkühlung nachgeschaltet ist, in der die
Drähte auf Handhabungstemperatur abgekühlt wurden.
Bedingt durch die langsame Aufheizgeschwindigkeit ergibt
sich für den zu erwärmenden Draht eine lange Verweilzeit
in der Erwärmungsvorrichtung, so daß hier durch Oxidation
sich eine starke Verzunderung der Drahtoberfläche ergab,
die abgesehen von einer Beeinträchtigung des Abkühlungs
vorganges zusätzliche Maßnahmen zur Entzunderung erforderte.
Um im Hinblick auf die geringe Aufheizungsgeschwindigkeit
die Durchsatzleistung der Einrichtung zu erhöhen, wurden
dementsprechend mehrere Drähte nebeneinander durch den
Tunnelofen geführt. Die hierdurch bedingte Erhöhung des
Bauvolumens für den Ofen hat wiederum große Wärmeverluste
durch Abstrahlung und/oder erhebliche Kosten durch Isolie
rungsmaßnahmen zur Folge. Da entsprechend der Vielzahl
der nebeneinander durchlaufenden Drähte auch die Blei
schmelze der Kühlvorrichtung eine große Oberfläche und
entsprechend große Ein- und Austrittsquerschnitte für
die Drähte aufweisen muß, müssen großvolumige Exhaustoran
lagen zum Abzug der anfallenden Bleidämpfe und entsprechend
kostspielige Isolierungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung
der Schmelzbadtemperatur vorgesehen werden. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Verfahren liegt in der Randentkoh
lung des Drahtmaterials, die in erheblichem Maße die
Qualität des Drahtes beeinträchtigen kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, das insgesamt
wirtschaftlicher arbeitet, einen geringeren bautechnischen
Aufwand erfordert und zudem durch die Möglichkeit einer
Regelung der Abkühlgeschwindigkeit eine Beeinflussung
der Gefügebildung bietet.
Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß die Erwärmung in wenigstens zwei
aufeinanderfolgenden Stufen vorgenommen wird, daß in
der ersten Stufe der durchlaufende Draht mit vorzugsweise
hoher Aufheizgeschwindigkeit auf eine Temperatur erwärmt
wird, die mindestens der Hälfte des Wertes der vorgegebenen
Endtemperatur , vorzugsweise 500°C, entspricht, daß in
der zweiten Stufe die Erwärmung auf die Endtemperatur mit
vorzugsweise geringerer Aufheizgeschwindigkeit erfolgt
und daß die Abkühlungsgeschwindigkeit im Schmelzbad durch
Beeinflussung der Relativgeschwindigkeit zwischen
durchlaufendem Draht und Kühlschmelze geregelt wird.
Die zweistufige Erwärmung des durchlaufenden Drahtes mit
vorzugsweise unterschiedlichen Aufheizgeschwindigkeiten
hat den Vorteil, daß zwar die Verweildauer des Drahtes
in der Erwärmungsvorrichtung verkürzt werden kann und
somit die Oxidation der Drahtoberfläche vernachlässigbar
klein wird, andererseits die für die zu erzielende Gefüge
ausbildung erforderliche Verweildauer im Temperaturbereich
oberhalb des oberen Umwandlungspunktes des Drahtmaterials
gleichwohl erreicht wird, so daß sichergestellt ist,
daß der Draht beim Austritt aus der Erwärmungsvorrichtung
über seinen gesamten Querschnitt ein einheitliches austen
itisches Gefüge aufweist. Die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren mögliche Verkürzung der Verweildauer des Drahtes
in der Erwärmungsvorrichtung erlaubt eine Steigerung
etwa um das Sechsfache der bisher möglichen Durchlaufge
schwindigkeiten. Bei gegebener Durchlaufgeschwindigkeit
des Drahtes ist nun die Regelung der Abkühlungsgeschwindig
keit im Schmelzbad nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch möglich, daß die Schmelze selbst strömt und hierbei
durch entsprechende Steuerung der Strömung die Relativge
schwindigkeit zwischen dem mit konstanter Geschwindigkeit
durchlaufenden Draht und der Kühlschmelze beeinflußt
und damit die Abkühlungsgeschwindigkeit geregelt werden
kann. Hierdurch ist es vor allem möglich, die Kühlung
nach einer vorgegebenen Abkühlungskurve durchzuführen.
Hierdurch ist es ferner möglich, daß auch beim Durchlauf
patentieren die Abkühlung in einer Salzschmelze durchge
führt werden kann, die vorzugsweise im Gleichlauf mit
dem Draht umgepumpt werden kann, so daß sich im Einlaufbe
reich des hocherhitzten Drahtes im Schmelzbad keine
überhitzte Zone ausbilden kann, die zum einem Gefügenachteile
für den durchlaufenden Draht zur Folge hat und zum anderen
zur Zersetzung des Salzes unter Bildung von nitrosen
Gasen führen kann. Dies ist insbesondere deshalb möglich,
weil wegen der hohen Durchlaufgeschwindigkeit anstelle
einer Vielzahl von Drähten nebeneinander ein einzelner
Draht, aber auch zwei Drähte nebeneinander im Durchlauf
behandelt werden können, so daß wegen der geringen
Querschnitte sowohl im Erwärmungsbereich wie auch im
Kühlbereich genau definierte Verhältnisse gegeben sind,
gleichwohl noch eine wirtschaftliche Patentierung im
Durchlauf möglich ist. Der weitere Vorteil der Möglichkeit
einer wirtschaftlichen Patentierung nur eines einzelnen
durchlaufenden Drahtes liegt dann darin, daß nur eine
Abwickel- und Aufwickelanlage vorgehalten werden muß,
die aber dann in ihrer Ausrüstung sehr hochwertig gehalten
werden kann und z.B. mit einer Entzunderungseinrichtung
und einem Speicher versehen werden kann, was wiederum
einen automatischen Spulenwechsel und damit einen praktisch
kontinuierlichen Durchlauf ermöglicht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß in der ersten Erwärmungsstu
fe der durchlaufende Draht auf eine Temperatur von etwa
3/4 der vorgesehenen Endtemperatur , vorzugsweise etwa
650°C, erwärmt wird. Hierdurch wird erreicht, daß von
der für die Erwärmung erforderlichen Wärmemenge der größere
Teil im unteren, metallurgisch unbedeutenden Temperaturbe
reich zugeführt wird und daß die restliche, für die Gefüge
ausbildung entscheidende Erwärmung erst in der zweiten
Stufe erfolgt, wobei eine definierbare "Haltezeit" bei
der vorgegebenen Endtemperatur möglich ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß der durchlaufende Draht
in der ersten Stufe elektro-induktiv erwärmt wird. Die
elektro-induktive Erwärmung hat den Vorteil einer sehr
hohen Aufheizgeschwindigkeit in der ersten Erwärmungsstufe,
so daß dann die zweite Erwärmungsstufe wie bisher durch
eine Flammbeheizung,aber auch wirtschaftlich mit einer
Widerstandsbeheizung durchgeführt werden kann. Die
elektro-induktive Erwärmung in der ersten Stufe erlaubt es,
daß nach diesem Verfahren Drähte ab 2 mm Durchmesser
aufwärts behandelt werden können.
In Ausgestaltung des Verfahrens ist ferner vorgesehen,
daß die Beeinflussung der Relativgeschwindigkeit zwischen
durchlaufendem Draht und Kühlschmelze durch Änderung
der Fließgeschwindigkeit und/oder Fließrichtung der Kühl
schmelze in bezug auf den durchlaufenden Draht erfolgt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß für das Schmelzbad eine Salzschmelze, insbesondere
eine Natriumnitrat-Schmelze verwendet wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zum Paten
tieren von Draht im Durchlauf mit einer Erwärmungsvorrich
tung und einer Kühlvorrichtung in Form eines Schmelzbades,
insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Der Erfindung liegt hier die Aufgabe zugrunde, eine Paten
tiereinrichtung zu schaffen, die ein geringes Bauvolumen
mit hoher Durchsatzleistung bei wirtschaftlicher Arbeits
weise aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Erwärmungsvorrichtung rohrförmig ausgebildet ist,
wenigstens zwei aufeinanderfolgende Heizzonen aufweist
und daß die erste Heizzone als Induktionsofen ausge
bildet ist. Dadurch, daß die erste Heizzone als Induktions
ofen ausgebildet ist, ergibt sich für die erste Heizzone
die Möglichkeit einer hohen Aufheizgeschwindigkeit, so
daß schon auf einem kurzen Weg der Draht auf eine Tempera
tur erwärmt werden kann, die über der Hälfte des Wertes
der vorgegebenen Endtemperatur, beispielsweise über 600°C,
liegt. Damit läßt sich sowohl die Baulänge der Erwärmungs
vorrichtung insgesamt als auch die Durchlaufgeschwindigkeit
des Drahtes erheblich erhöhen. Damit wird es auch wirt
schaftlich, nur einen einzelnen Draht durch die Erwärmungs
vorrichtung hindurch zuführen, was dann zur Folge hat,
daß die Erwärmungsvorrichtung insgesamt rohrförmig ausge
bildet werden kann, so daß die zweite Heizzone durch
ein beheiztes Rohr, beispielsweise aus Keramik, gebildet
werden kann. Die Beheizung kann entweder durch
eine Flammbeheizung von außen oder von innen erfolgen
oder aber durch eine elektrische Widerstandbeheizung.
Der rohrförmige Ofen kann bei Innenbeheizung durch eine
Flamme oder bei elektrischer Widerstandsbeheizung sehr
gut isoliert werden, so daß geringe Wärmeverluste auftreten.
Ein weiterer Vorteil der möglichen hohen Durchlaufge
schwindigkeit liegt darin, daß die auftretende Oxidation
der Drahtoberfläche vernachlässigbar klein ist. Bei einer
Flammbeheizung von außen oder bei einer elektrischen
Widerstandsbeheizung ist in Folge der rohrförmigen Ausbil
dung ferner noch die Möglichkeit gegeben, durch den Innen
raum der Erwärmungsvorrichtung ein Schutzgas, beispiels
weise Stickstoff zu leiten, so daß hierdurch der Oxida
tion der Drahtoberfläche noch mehr entgegengewirkt werden
kann. Besonders vorteilhaft ist, daß praktisch keine
Randentkohlung des Drahtmaterials eintritt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
ferner vorgesehen, daß der Induktionsofen der ersten
Heizzone in seiner Leistung so ausgelegt ist, daß bei
hoher Aufheizgeschwindigkeit wenigstens die Hälfte der
vorgegebenen Endtemperatur des Drahtes, vorzugsweise
500°C, vor Einführung in die Kühlvorrichtung erreicht
wird, wobei die Heizleistung aller Stufen der Erwärmungs
vorrichtung zusammen so ausgelegt ist, daß sich eine
Durchlaufkennzahl D = d · v < 100 ergibt, wobei d den Durch
messer in mm und v die Durchlaufgeschwindigkeit des Drahtes
in m/min ist. Bevorzugt ist die Heizleistung so ausgelegt,
daß die Durchlaufkennzahl D < 200 beträgt.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei
vorgesehen, daß der Induktionsofen der ersten Heizzone
in seiner Leistung so ausgelegt ist, daß etwa 3/4 der
vorgegebenen Endtemperatur, vorzugsweise mehr als 600°C,
vor Einführung des Drahtes in die Kühlvorrichtung erreicht
wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß die zweite Heizzone so ausgelegt ist, daß über einen
Teil ihrer dem Drahtauslauf zugekehrten Länge die vorgege
bene Endtemperatur für den Draht in etwa konstant ist.
Hierdurch wird trotz hoher Durchlaufgeschwindigkeit eine
ausreichende Haltezeit erreicht, so daß sich die gewünschte
Gefügeumbildung über den ganzen Drahtquerschnitt ausbilden
kann.
In Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere für eine
Einrichtung der vorstehenden Art und zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß die
Kühlvorrichtung rohrförmig ausgebildet ist. Dies hat
den Vorteil, daß die Kühlvorrichtung bis auf den Bereich
des Drahtein- und -auslaufes praktisch keine freie Oberflä
che des Schmelzbades aufweist, wobei im Bereich des Drahtein-
und -auslaufes auch hier nur eine ganz kleine Badober
fläche vorhanden ist. Damit sind nur noch ganz kleine
Exhaustoren und nachgeschaltete Filteranlagen erforderlich,
so daß sich auch hier sowohl der bauliche Aufwand verringert
und damit die Wirtschaftlichkeit erhöht, zum anderen
aber auch die Umweltbelastung auf ein Minimum reduziert
werden kann.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei
vorgesehen, daß die rohrförmige Kühlvorrichtung mit einem
vorzugsweise regelbaren Pumpenkreislauf für die Schmelze
in Verbindung steht. Damit ergeben sich für die Durchströ
mung der Kühlvorrichtung definierte Verhältnisse, so
daß es in Verbindung mit einer regelbaren Pumpe möglich
ist, für die Abkühlung des einlaufenden Drahtes eine
definierbare Abkühlungskurve vorzugeben, so daß hier
eine weitere Verbesserung der Homogenität des gewünschten
Gefügeaufbaus möglich ist. Da eine rohrförmige Kühlvor
richtung mit nur einem einzigen durchlaufenden Draht
wiederum ein geringes Querschnittsvolumen aufweist, ergeben
sich für die Regelung des Pumpenkreislaufes in Abhängigkeit
von der Schmelztemperatur geringe Totzeiten, so daß bei
einer Kombination mit einer Temperaturegelung der Erwär
mungsvorrichtung eine erhebliche Verbesserung der Gesamt
regelung und damit die Einhaltung vorgegebener Qualitäts
standards für den patentierten Draht möglich ist. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß anstelle von Blei
nunmehr auch eine Salzschmelze, beispielsweise Natrium
nitrat als Kühlschmelze verwendet werden kann. Die Salz
schmelze wird hierbei zweckmäßigerweise im Gleichlauf
mit dem Draht durch die rohrförmige Kühlvorrichtung hin
durchgepumpt, wobei eine Überhitzung der Salzschmelze
im Einlaufbereich und damit nachteilige Einflüsse auf
die Gefügeausbildung des Drahtes sowie die Zersetzung
der Salzschmelze unter Bildung nitroser Gase vermieden
wird. Durch die Regelbarkeit des Pumpenkreislaufes ist
es ferner möglich, das abzuführende "Wärmevolumen" selbst
bei einer durch die Gefügebildung vorgegebenen Abkühlungs
kurve auf den Durchmesser des jeweils durchlaufenden
Drahtes durch Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit
der Schmelze abzustimmen. Die Koppelung der Kühlschmelze
mit einem Wärmetauscher erlaubt eine erhebliche Verbesse
rung der Wirtschaftlichkeit durch Wärmerückgewinnung.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung werden anhand einer schematischen Zeichnung
näher erläutert.
Der zu patentierende Draht 1 wird von einer Abwickelein
richtung 2 abgezogen, mechanisch entzundert und durch
eine Erwärmungsvorrichtung 3 hindurchgeführt, die eine
als Induktionsofen ausgebildete erste Heizzone 4 und
eine flammbeheizte oder elektrisch-widerstandsbeheizte
zweite Heizzone 5 aufweist. Der Draht weist am Austritt
der Erwärmungsvorrichtung 3 eine Temperatur von beispiels
weise 850°C auf. Die als Induktionsofen ausgebildete
erste Heizzone 4 ist hierbei so ausgelegt, daß der Draht
beim Übergang 7 in die zweite Heizzone 5 bereits eine
Temperatur von 650°C aufweist, so daß in der zweiten
Heizzone nur noch eine Wärmeleistung aufzubringen ist,
die den Draht auf die vorgegebene Endtemperatur von 850°C
bringt.
Der auf seine Endtemperatur gebrachte Draht wird dann,
ggf. nach Umlenkung über eine lose laufende Umlenkrolle 8
einer Kühlvorrichtung 9 zugeführt. Die Kühlvorrichtung 9
ist hierbei rohrförmig ausgebildet und mit einer Blei-
oder Salzschmelze als Kühlmedium gefüllt. Die Kühlvor
richtung 9 ist mit einem Pumpenkreislauf 10 versehen,
in dem eine regelbare Umwälzpumpe 11 und ein Wärmetauscher 12
angeordnet sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Pumpe 11 so geschaltet, daß die Kühlschmelze
im Gleichlauf mit dem Draht durch die Kühlvorrichtung 9
hindurchgeführt wird. Die Kühlvorrichtung ist bis auf
den Drahteinlauf 13 und den Drahtauslauf 14 vollständig
geschlossen, so daß nur in diesen Bereichen eine kleine
freie Oberfläche des Schmelzbades vorhanden ist, die
ihrerseits über entsprechende Rohrleitungen mit einer
Exhaustor- und Filteranlage 16 verbunden ist.
Die Temperaturführung in der Kühlvorrichtung 9 ist nun
so eingestellt, daß bei der vorgegebenen Drahttemperatur
von 850°C am Austritt der Erwärmungsvorrichtung der Draht
mit einer Temperatur von 450°C aus der Kühlvorrichtung 9
austritt. Damit ist der Draht soweit abgekühlt, daß die
Gefügestruktur stabil ist. Anschließend wird der Draht
noch in einer Schlußkühlvorrichtung 17 auf "Handhabungs
temperatur" abgekühlt. Hinter der Schlußkühlung wird
der Draht dann von einer Wickelvorrichtung 19 aufgewickelt.
Der Wärmetauscher 12 ist als Dampf- oder Heißwassererzeuger
ausgebildet. Aufgrund der gezielten Temperaturführung
im Bereich der Kühlvorrichtung 9 steht hier durchschnitt
lich eine Wärmemenge von 30 kcal/kg Draht als
verwertbare Abwärme zur Verfügung, so daß beispielsweise
mit erzeugtem Heißdampf die in anderen Bereichen der
Drahtherstellung benötigten Heißbäder beheizt werden
können.
Auch die in der Schlußkühlvorrichtung 17 vom Draht abgege
bene Wäremenergie kann über Wärmetauscher abgenommen
und beispielsweise für Heizzwecke noch genutzt werden.
Der Einlaufbereich 20 der Erwärmungsvorrichtung 3 ist
bei elektrischer Beheizung der zweiten Heizzone 5 an
eine Schutzgasversorgung 21 angeschlossen, so daß der
Draht während der Aufwärmung in einer inerten Ofen
atmosphäre geführt wird.
Claims (17)
1. Verfahren zum Patentieren von Draht im Durchlauf,
bei dem der durchlaufende Draht zunächst auf eine Tempera
tur oberhalb des Umwandlungspunktes des Drahtmaterials
erwärmt wird, dann im Durchlauf in einem Schmelzbad auf
eine Temperatur von etwa 400 bis 550°C gekühlt und anschlies
send in einer Schlußkühlung auf Handhabungstemperatur
abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung in wenigstens zwei aufeinanderfolgenden
Stufen vorgenommen wird und daß in der ersten Stufe der
durchlaufende Draht vorzugsweise mit hoher Aufheizgeschwin
digkeit auf eine Temperatur erwärmt wird, die mindestens
der Hälfte des Wertes der vorgegebenen Erwärmungstemperatur,
vorzugsweise mindestens 500°C, entspricht, daß in der
zweiten Stufe die Erwärmung auf die vorgegebene Erwärmungs
endtemperatur mit vorzugsweise geringerer Aufheizgeschwindig
keit erfolgt und daß die Abkühlungsgeschwindigkeit im
Schmelzbad durch Beeinflussung der Relativgeschwindigkeit
zwischen durchlaufendem Draht und Kühlschmelze geregelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Erwärmungsstufe der durchlaufende Draht
auf eine Temperatur von etwa 3/4 der vorgesehenen Erwär
mungsendtemperatur, vorzugsweise etwa 650°C, erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der durchlaufende Draht in der ersten Stufe elektro
induktiv erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beeinflussung der Relativge
schwindigkeit zwischen durchlaufendem Draht und Kühl
schmelze durch Änderung der Fließgeschwindigkeit und/oder
Fließrichtung der Kühlschmelze in bezug auf den durchlau
fenden Draht erfolgt.
5. Verfahren insbesondere nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß für das Schmelzbad eine Salzschmelze, ins
besondere geschmolzenes Natriumnitrat verwendet wird.
6. Einrichtung zum Patentieren von Draht im Durchlauf
mit einer Erwärmungsvorrichtung und einer Kühlvorrichtung
in Form eines Schmelzbades, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Erwärmungsvorrichtung (3) rohrförmig
ausgebildet ist und wenigstens zwei aufeinanderfolgende
Heizzonen (4, 5) aufweist und daß die erste Heizzone
(4) als Induktionsofen ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktionsofen der ersten Heizzone (4) in seiner
Leistung so ausgelegt ist, daß bei hoher Aufheizgeschwin
digkeit wenigstens die Hälfte der vorgegebenen Erwärmungs
endtemperatur, vorzugsweise 500°C, des Drahtes (1) vor
Einführung in die Kühlvorrichtung (9) erreicht wird und
daß die Heizleistung aller Stufen (4, 5) der Erwärmungsvor
richtung (3) zusammen so ausgelegt ist, daß sich eine
Durchlaufkennzahl D = d · v < 100 ergibt, wobei d den Durch
messer in mm und v die Durchlaufgeschwindigkeit des
Drahtes in m/min ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlaufkennzahl D < 200 beträgt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Induktionsofen der ersten Heizzone
(4) in seiner Leistung so ausgelegt ist, daß etwa 3/4
der vorgegebenen Erwärmungsendtemperatur, vorzugsweise
600°C, vor Einführung des Drahtes (1) in die Kühlvorrich
tung (9) erreicht wird.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Heizzone (5) so ausgelegt
ist, daß über einen Teil ihrer dem Drahtauslauf (6) zuge
kehrten Länge die vorgegebene Erwärmungsendtemperatur
für den Draht (1) in etwa konstant ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite, rohrförmig ausgebildete
Heizzone (5) mit einer elektrischen Widerstandsheizung
versehen ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmig ausgebildete Erwärmungsvorrichtung (3)
im Einlaufbereich (20) des Drahtes (1) mit einer Schutz
gasversorgung (21) für das Rohrinnere in Verbindung steht.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite rohrförmig ausgebildete
Heizzone (5) flammenbeheizt ist.
14. Einrichtung zum Patentieren von Draht im Durchlauf
mit einer Erwärmungsvorrichtung und einer Kühlvorrichtung
in Form eines Schmelzbades, insbesondere Einrichtung
nach den Ansprüchen 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlvorrichtung (9) rohrförmig ausgebildet ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmige Kühlvorrichtung (9) mit einem vorzugs
weise regelbaren Pumpenkreislauf (10) für die Schmelze
in Verbindung steht.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pumpenkreislauf (10) mit einem Wärmetauscher (12)
zur Erzeugung von Dampf und/oder Heißwasser verbunden
ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung einer Salz
schmelze als Schmelzbad die Schmelze im Gleichlauf mit
dem durchlaufenden Draht (1) durch die Kühlvorrichtung (9)
gepumpt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535453 DE3535453A1 (de) | 1985-10-04 | 1985-10-04 | Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
EP19860905800 EP0242376A1 (de) | 1985-10-04 | 1986-10-02 | Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichung zur durchführung des verfahrens |
PCT/EP1986/000565 WO1987002067A1 (en) | 1985-10-04 | 1986-10-02 | Process for continuous patenting of wire and device for carrying out the process |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535453 DE3535453A1 (de) | 1985-10-04 | 1985-10-04 | Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3535453A1 true DE3535453A1 (de) | 1987-04-09 |
Family
ID=6282756
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853535453 Withdrawn DE3535453A1 (de) | 1985-10-04 | 1985-10-04 | Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0242376A1 (de) |
DE (1) | DE3535453A1 (de) |
WO (1) | WO1987002067A1 (de) |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB621233A (en) * | 1947-02-07 | 1949-04-06 | John Heywood Ludlow | Improvements relating to annealing treatment of metal strip and wire |
DE936397C (de) * | 1949-10-30 | 1955-12-15 | Ofenbaugesellschaft Berg & Co | Ofen zum Gluehen und Vergueten von langgestreckten Metallteilen, insbesondere Draht-Patentierofen |
GB1011972A (en) * | 1961-11-14 | 1965-12-01 | British Iron Steel Research | Improvements in or relating to the heat treatment of elongate metal material |
BE793716A (fr) * | 1972-01-06 | 1973-07-05 | Procedes Ind S E P R I S A Soc | Procede et cuve de patentage de fils metalliques |
FR2476680B1 (fr) * | 1980-02-21 | 1986-07-11 | Trefilunion | Procede de traitement de produits metallurgiques destines a subir une deformation a froid |
FR2534361B1 (fr) * | 1982-10-06 | 1988-02-12 | Maubeuge Fer | Dispositif et procede de reglage de la capacite de chauffe d'une installation thermique pour bande metallique defilant en continu |
-
1985
- 1985-10-04 DE DE19853535453 patent/DE3535453A1/de not_active Withdrawn
-
1986
- 1986-10-02 WO PCT/EP1986/000565 patent/WO1987002067A1/de unknown
- 1986-10-02 EP EP19860905800 patent/EP0242376A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1987002067A1 (en) | 1987-04-09 |
EP0242376A1 (de) | 1987-10-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2926628A1 (de) | Verfahren und anlage zum kontinuierlichen formen und bearbeiten von walzdraht aus stahl | |
EP0169564A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Biegen länglicher Werkstücke, insbesondere Rohre | |
DE3719557C2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen herstellen eines nahtgeschweissten metallrohrs | |
EP1078994A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Feindraht | |
DE1783170A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen herstellen eines metallischen strangs und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE2624069A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen ueberziehen von werkstuecken | |
DE3034528C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen von warmgewalztem Draht | |
DE3535453A1 (de) | Verfahren zum patentieren von draht im durchlauf und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE2432923C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Härten, insbesondere dickwandiger Stahlrohre | |
DE69319285T2 (de) | Verfahren zum Wärmebehandeln von Walzdraht | |
DE69410599T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung eines verzinkten stahlbandes | |
DE2605826A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum patentieren von stahldraehten | |
DE3744044A1 (de) | Verfahren zur waermebehandlung der schweissnaht an laengsgeschweissten metallrohren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE69215015T2 (de) | Verfahren und Ofen zum Schwärzen von rostfreien Stahlbändern | |
EP0551657B1 (de) | Verfahren zur Minimierung der Schopfverluste von Beton-Rippendraht bei dessen Randvergütung durch kontrollierte Abkühlung aus der Walzhitze | |
DE68910887T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen eines homogenen austenitischen Gefüges. | |
EP0413163B1 (de) | Verfahren und Anlage zur Herstellung von thermomechanisch behandeltem Walzgut aus Stahl | |
DE883222C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum UEberziehen von Metallgegenstaenden mit Metall | |
DE1433711C (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Durchlauf patentieren von langgestrecktem Metallgut | |
EP0340747A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Beschichtungsqualität beschichteter strangförmiger metallischer Güter | |
DE1583419C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Stahldrähten | |
DE3689714T2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Wärmebehandlung von tiefziehfähigen Stählen mit sehr niedrigem Kohlenstoffgehalt. | |
DE3316023A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum selektiven gluehen oder erhitzen eines abschnittes einer sich bewegbaren roehre oder dergleichen | |
DE934835C (de) | Vorwaermen von Stahlknueppeln od. dgl. auf Warmformgebungstemperatur | |
DE2435831A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von warmgewalztem stahldraht im hinblick auf die weiterverarbeitung durch ziehen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |