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Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine dentale Verankerung
zur Befestigung von Zahnprothesen und / oder deren Verbindungselementen am Restgebiß.
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Kupplungen für Zahnprothesen weisen einen Buchsenteil und einen Steckerteil
auf, die nach Art eines Druckknopfes oder eines Friktionsteiles zusammenwirken,
um eine Zahnprothese, Teile einer Zahnprothese oder Teile von Implantaten abnehmbar
oder zerlegbar zu machen. Einer dieser Teile, der Buchsenteil oder der Steckerteil,
ist in der Prothese oder im Implantat befestigt, während der andere Teil im Mund
auf einem gesunden Zahn oder z.B. auf einem Stiftzahn, Krone, Brückenelement oder
Implantat befestigt ist.
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Im allgemeinen sind diese Verbindungsteile, wie Buchsen-und Steckerteile,
Friktionsgeschiebe oder Implantate durch Verschraubung, Verlötung, direkten Anguß
oder im Kunststoff der Prothese befestigt. Diese Teile bestehen aus Gold- Platin-Silber-
Palladium- Iridium-Legierungen oder Nichtedelmetall (NEM genannt), die zum Einsatz
im Munde geeignet sind.
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Um den letzten Anforderungen der Technik zu genügen, können Titan
und deren Legierungen Verwendung finden. Titan-Legierungen sind besonders geeignet
als Konstruktionsmaterial fUr Verbindungsteile in der Zahnprothetik, sie sind sehr
leicht, korrosionsfest, sehr verwindungssteif und können durch ihre guten Materialeigenschaften
besonders gut zum Einsatz im prothetischen Bereich kommen. Ebenfalls lassen sich
Titan-Legierungsteile kleiner konstruieren als die mit
herkömmlichen
Materialien hergestellten Teile. Jedoch fordert die Zahntechnik Verbindungselemente
mit problemlosen Einbaumöglichkeiten. Bisher wurde die Technik von Lötung und Anguß
angewandt. Durch die Verkleinerung der Verbindungselemente wird die bisher angewandte
Technik zu ungenau. Lötungen und Angüsse lassen sich nicht in der Genauigkeit 0,01
mm durchführen, die Übertragungsmöglichkeiten gewährleisten in den einzelnen Arbeitsgängen
nicht die erforderliche Präzision, ebenso lassen sich Titan und deren Legierungen
nicht in der herkömmlichen Weise verarbeiten.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine dentale
Verankerung zu schaffen, welche die Eigenschaften einer vielfältigen Angießbarkeit,
sei es mit Edelmetall-Legierungen oder mit den heute viel verwendeten Nichtedelmetall-Legierungen,
die in der Zahnprothetik verwendet werden, aufweist. Andererseits soll der als Träger
für die Prothese oder deren Verbindungselemente dienende Teil beispielsweise aus
Titan oder einer anderen Legierung mit hoher Bruchfestigkeit bestehen, die sich
bestens für Buchsenteile einer Kupplung eignen, sich jedoch an Brücken, Kronen und
Prothesenteilen weder angießen noch anlöten lassen. Dies wird erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 1 und 8 erzielt.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie deren
Verwendung anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschreiben. Es zeigen
Fig.
1 ein Verankerungselement in Form einer Matrize mit einem Buchsenteil und damit
verbundener Untermatrize, Fig. 2 den Matrizen- und den Untermatrizenteil einzeln
dargestellt, Fig. 3 die Matrize gemäß Fig. 1 mit einem Längsschlitz zur Aufnahme
eines Stabes aus Memory-Metall, Fig. 4 die Matrize gemäß Fig. 1 mit einer daran
befestigten Platte aus Memory-Metall, Fig. 5 das zweiteilige Matrizenelement, wobei
der Teil zur Befestigung der Prothese als T-Schiene und der im Restgebiß zu verankernde
Teil als51 -Schiene ausgebildet ist, Fig. 6 die T-Schiene gemäß Fig. 3 mit einer
Längsbohrung mit Schlitz zur Einführung eines an der£1 -Schiene gemäß Fig. 3 befestigten
Teiles aus Memory-Metall, Fig. 7 eine Matrize und eine darin eingesetzte Patrize
zur Verwendung beispielsweise bei Implantaten, Fig. 8 die Patrize mit einer Längsbohrung
und Schlitz zur Aufnahme eines Stabes aus Memory-Metall, Fig. 9 eine Matrize mit
einer konischen Bohrung.
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Der Verankerungsteil 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einer Matrize 2 und
einer Untermatrize 3. Die Matrize 2 weist einen
mit einer etwa zylinderförmigen
Öffnung 4 versehenen waagerechten Teil 5, einen daran anschließenden schräg verlaufenden
Teil 6 sowie einen senkrecht verlaufenden Teil 7 mit einem schwalbenschwanzförmigen
Ansatz 8 auf. In den waagerechten Teil mit der zylindrischen Öffnung 4 kann eine
Zahnprothese mit einem Verbindungselement nach dem Druckknopf-System befestigt werden.
Matrize 2 und Untermatrize 3 weisen die Form von Geschiebeteilen auf, werden jedoch
miteinander verbunden.
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In Fig. 2 sind die Matrize 2 sowie die Untermatrize getrennt dargestellt.
Die Untermatrize 3 ist ein Feinstanzteil aus einer Platin-Iridium-Legierung und
wegen ihrer vielfältigen Angießbarkeit, sei es mit Edelmetall-Legierungen oder mit
den heute viel verwendeten Nichtedelmetall-Legierungen, an Zahnprothesen und Teilen
derselben bestens geeignet. Die Untermatrize 3 weist eine schwalbenschwanzförmige
Form auf und ist mit einer Bodenplatte 9 abgeschlossen. Die Matrize 2 besteht aus
Titan, einer Titan-Legierung oder einer anderen geeigneten Legierung mit hoher Bruchfestigkeit,
die sich bestens für solche Verbindungselemente eignen, sich jedoch an Brücken,
Kronen und Prothesenteilen weder angießen noch anlöten lassen. Die Teile 2 und 3
werden miteinander verklebt.
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Die Untermatrize 3, die als Feinstanzteil ausgebildet ist, weist
ein geringes Gewicht auf und kann kostensparend hergestellt werden. Es kann in kleinsten
Abmessungen hergestellt werden und weist eine stabile Form auf. Es ist universal
für Edel- oder Nichtedelmetall verwendbar. Die dargestellte schwalbenschwanzförmige
Form ist ideal für Klebeverbindungen, indem die Klebestelle nicht durch Zug sondern
nur durch Druck beansprucht wird.
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Die gemäß den Fig. 1 und 2 gezeigte Konstruktion eines Verankerungselementes
ist für eine Klebeverbindung vorgesehen, d.h. diese Elemente werden nach der Herstellung,
z.B. einer Brücke aus Metall mit Porzellanverblendung, miteinander verklebt. Dazu
wird ein Ein- oder Zweikomponenten-Kleber benutzt.
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Es ist daher keine nachträgliche Lötung zum Anbau von Verbindungsteilen
notwendig.
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In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform 10 eines Matrizenteiles
dargestellt. Am schwalbenschwanzförmigen Teil 8 ist eine Nut 11 vorgesehen, die
sich zur Aufnahme eines Stabes aus Memory-Metall eignet. Als Memory-Metall wird
vorzugsweise eine Nickel-Titan-Legierung verwendet.
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Beim Matrizenteil 12 gemäß Fig. 4 ist am schwalbenschwanzförmigen
Teil 8 eine Platte 13 aus Memory-Metall angebracht.
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Bei der Verwendung von Memory-Metall anstelle der Klebeverbindungen
zwischen Matrize und Untermatrize dehnt sich bei Erwärmung im Munde der Teil aus
Memory-Metall aus und vergrößert seinen Durchmesser und spannt damit den schwalbenschwanzförmigen
Teil 8 der Matrize in die Untermatrize 3.
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Durch die Klebe- oder Verbund technik mit Memory-Metall können Materialien
mit Titan oder sonstige Legierungen Verwendung finden, die zwar äußerst korrosions-
und bruchfest sind, sich jedoch nicht immer zum Anguß oder Anlöten eignen.
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Präzisionsteile aus Titan und deren Legierungen als Verbindungselemente
mit sehr hohen Festigkeitswerten sind dauerhafter und haben nicht den Verschleiß
wie Verbindungselemente aus Edelmetall-Legierungen. Den Verschleiß an solchen, im
Munde
befestigten Verbindungselementen zu reparieren ist sehr kostenaufwendig
und äußerst unangenehm für den Patienten.
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In den Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform 14 eines Verankerungselementes,
welches eine Patrize 15 und eine Matrize 16 umfaßt, dargestellt. Die Patrize 15
besteht vorzugsweise aus Titan, wobei die Matrize aus einer Platin-Iridium-Legierung
bestehen kann. Die Patrize ist als T-Schiene und die Matrize 15 als ß -Schiene ausgebildet.
Wie aus Fig.
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6 ersichtlich ist, befindet sich in einem zylindrischen Paßteil 17
der T-förmigen Patrize eine Längsbohrung 18 mit anschließendem Schlitz 19. In die
Längsbohrung wird ein zylindrischer Stab 20 aus Memory-Metall eingebracht, der sich
bei der Erwärmung im Munde ausdehnt, wodurch sich der geschlitzte Teil des zylindrischen
Paßteiles 17 der Patrize spreizt und somit eine feste Verbindung zwischen Patrize
15 und Matrize 16 hergestellt wird. Die in den Fig. 5 und 6 gezeigten Verankerungselemente
finden vor allem Verwendung zur Verbindung von Brückenteilen.
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Das unterkühlte Memory-Segment wird bei etwa 50 C eingebracht, wobei
durch Erwärmung im Munde die Memory-Reaktion ausgelöst wird, das Segment seinen
Durchmesser vergrößert und den geschlitzten Teil in die Matrize spannt.
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In der Fig. -, ist eine hohlzylinderförmige Matrize 21 mit einer
eingesetzten Patrize 22 dargestellt.
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Gemäß Fig. 8 weist die Patrize 22 ebenfalls eine zylinderförmige
Längsbohrung 23 mit einem anschließenden Schlitz 24 auf. In die zylinderförmige
Längsbohrung 23 wird ebenfalls
ein Memory-Segment eingeführt, welches
bei der im Munde herrschenden Temperatur einen verblockenden Effekt hat und zur
festen Verbindung von Matrize und Patrize führt. Die in den Fig. 7 und 8 dargestellten
Teile werden vorzugsweise aus Titan hergestellt und eignen sich zur Verwendung bei
Implantaten.
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Die außen zylinderförmige Matrize 25 gemäß Fig. 9 weist eine konische
Innenbohrung 26 auf. Falls die Patrize gemäß Fig. 8 ebenfalls konisch ausgebildet
ist, so wird beim Einfügen derselben in die Matrize und Erwärmung des Memory-Segmentes
eine Spreizung des geschlitzten Teiles der Patrize hervorgerufen, was zu einer Zugwirkung
führt.
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Die hohlkörperförmige Matrize und die stabförmige Patrize könnten
auch einen nicht-kreisförmigen Querschnitt, beispielsweise oval oder mehreckig,
aufweisen.
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Dieser Memory-Krafteffekt ermöglicht auch im umgekehrten Sinne, ein
Verbindungselement im Munde wieder zu lösen, indem diese Element wieder unterkühlt
wird und sich somit aus seiner Spannposition lösen kann. Dies ermöglicht eventuelle
Reparaturarbeiten an Pfeilerelementen, Brücken, Implantaten und Prothesenteilen
ohne kostspielige Eingriffe vorzunehmen.
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Durch die Verklebung der einzelnen Teile, direkt im Munde, in die
nach der Beschreibung dargestellten Elemente werden Übertragungsfehler vermieden,
eine genaueste Situation, wie sie im Munde gefordert wird, ist somit gegeben, d.h.
vertikale, horizontale Winkel- und Höhenmaße werden stets genau wiedergegeben. Eine
Verbindung zwischen Matrize und Untermatrize oder Patrize ist so genauestens geschaffen.