DE3535150A1 - Verfahren zur reduzierung eines saeureueberschusses bei der alkoholischen gaerung - Google Patents
Verfahren zur reduzierung eines saeureueberschusses bei der alkoholischen gaerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung eines
Säureüberschusses bei der alkoholischen Gärung, insbesondere
bei Maischen, bei denen entalkoholisierte, dekantierte
Maische als Prozeßwasser verwendet wird, um ein Absinken
des pH-Wertes zu verhindern und diesen weitgehend konstant
zu halten. Heute wird auch oft dekantierte, entalkoholisierte
Maische als Prozeßwasser (Reecycling-Prozeß) benutzt um möglichst
wenig Abwasser beseitigen zu müssen. Diese entalkoholisierte
Maische - Schlempe genannt - bringt jedoch einen
hohen Säureanteil mit in den Prozeß. Diese Säure wird in
der Regel mit Laugen oder Kalk neutralisiert. Die dabei sich
bildenden Salze sind nachteilig, das heißt sie hemmen den
Gärungsprozeß.
Ein wesentlicher Faktor bei der alkoholischen Gärung ist
ein möglichst stabiler pH-Wert. Der günstigste Wert für
die Hauptverzuckerung von süßer Maische in Dämpfmaischen
liegt im allgemeinen bei 5,3 bis 5,7. Infolge der Bildung
von natürlicher Säure durch die Hefe und gegebenenfalls
von "falscher" Säure durch Infektionsorganismen sinkt der
pH-Wert im Verlauf der Gärung, und zwar normalerweise am
stärksten während der Angärung als Folge der Hefevermehrung.
Die für die einzelnen Maischearten erforderlichen untersten
Grenzen der pH-Werte, 4,2 bis 4,3 bzw. 4,5 bis 4,6 lassen
sich bei ungestörtem Betrieb sicher einhalten. Treten aber
in irgendeiner Form Infektionen, vorwiegend durch von außen
eingeschleppte Bakterien auf, wie sie insbesondere beim
Recycling möglich sind, steigt der Säuregehalt unter Umständen
stark an, wodurch der pH-Wert sinkt und die erforderliche
Höhe unterschreitet. Eine überhöhte Säurezunahme stellt aber
nicht nur die Nachverzuckerung und damit auch die Nachgärung
in Frage, sondern sie bedeutet an sich bereits einen Verlust,
da die Säure aus Zucker oder Alkohol entstanden ist. Eine
zu starke Säurebildung wirkt sich also sowohl direkt als
auch indirekt nachteilig auf die Ausbeute aus. Eine Infektion,
insbesondere durch gewisse Milchsäurebakterien sowie Buttersäurebakterien
sind für die Hefe schädlich oder gar ein
starkes Hefegift.
Es wurde bisher empfohlen, einen wesentlich höheren pH-Wert
bei der Alkoholgärung durch Schwefelsäure oder Salzsäure,
bzw. einen niedrigen pH-Wert mit Kalhydrat zu regulieren.
Ein solches Einstellen durch saure bzw. basische Zusätze
erfordert aber eine einigermassen genaue Dosierung, um nicht
jeweils die gegenteilige Wirkung zu erzielen. Auch muß beachtet
werden, daß beim dauernden Wechsel von Neutralisation
zu Ansäuerung Salze gebildet werden.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Reduzierung
eines Säureüberschusses bei der alkoholischen
Gärung zu schaffen, das eine sichere und einfache Regulierung
des pH-Wertes während der Gärung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Gärmasse Natriumsulfit zugegeben
wird.
Zweckmäßig erfolgt die Zugabe des Natriumsulfits bereits zu
Beginn der Gärung.
Es wurde gefunden, daß durch Zugabe von Natriumsulfit unter
auftretender Gasentwicklung, wobei SO2 mit CO2 entweicht,
ein Säureüberschuß wirkungsvoll abgebaut und die Bildung von
überschüssiger Säure gehemmt wird. Der Prozeß verläuft dabei
im Prinzip nach der Formel
Die durch Zersetzung des Natriumsulfits entstehende Natronlauge
reagiert mit Säure unter Bildung von Säureionen, wobei
eine entsprechende Säuremenge abgebaut und der pH-Wert auf
einer gewünschten Höhe gehalten wird. Auf diese Weise läßt
sich der pH-Wert einer Schlempe leicht regulieren und es
sind keine nachteiligen Wirkungen zu befürchten. Die Zugabe
von Natriumsulfit erfolgt zweckmässig bereits zu Beginn der
Gärung und wird während des Gärprozesses fortgesetzt, wenn
eine Säurezunahme bzw. ein Absinken des pH-Wertes beobachtet
wird. Die Dosierung kann manuell erfolgen oder automatisch
mittels pH-Wert Messung, Signalverwertung und Dosiereinrichtung.
Die hierfür anzusetzenden Kosten sind verglichen mit
anderen Methoden der Schlempebeseitigung ohne Bedeutung und
wenn überhaupt nur sehr unwesentlich höher, denn die Alternative
für die Schlempebeseitigung wäre, diese einzudämpfen
oder in einer Wasseraufbereitungsanlage zu klären.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reduzierung eines Säureüberschusses bei der
alkoholischen Gärung, insbesondere bei Maischen, bei denen
entalkoholisierte, dekantierte Maische als Prozeßwasser
verwendet wird, um ein Absinken des pH-Wertes zu verhindern
und diesen weitgehend konstant zu halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gärmasse Natriumsulfit zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Natriumsulfit zu Beginn der Gärung zugegeben wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535150 DE3535150A1 (de) | 1985-10-02 | 1985-10-02 | Verfahren zur reduzierung eines saeureueberschusses bei der alkoholischen gaerung |
US06/890,640 US4751088A (en) | 1985-10-02 | 1986-07-25 | Procedure for reducing an acid surplus in the fermentation of alcohol |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535150 DE3535150A1 (de) | 1985-10-02 | 1985-10-02 | Verfahren zur reduzierung eines saeureueberschusses bei der alkoholischen gaerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3535150A1 true DE3535150A1 (de) | 1987-04-02 |
Family
ID=6282562
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853535150 Withdrawn DE3535150A1 (de) | 1985-10-02 | 1985-10-02 | Verfahren zur reduzierung eines saeureueberschusses bei der alkoholischen gaerung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4751088A (de) |
DE (1) | DE3535150A1 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2206066A (en) * | 1937-03-24 | 1940-07-02 | Wallerstein Leo | Process of treating beers and ales |
US2658829A (en) * | 1952-04-19 | 1953-11-10 | Macdonough John Vincent | Process of clarifying and stabilizing beer |
-
1985
- 1985-10-02 DE DE19853535150 patent/DE3535150A1/de not_active Withdrawn
-
1986
- 1986-07-25 US US06/890,640 patent/US4751088A/en not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4751088A (en) | 1988-06-14 |
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