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Behälter mit Reinigungsflüssigkeit
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Die Erfindung betrifft einen Behälter mit Reinigungsflüssigkeit, der
aus einem Kunststoff-Hohlkörper mit einer verschließbaren Einfüllöffnung besteht.
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Derartige Behälter sind meist in Flaschenform ausgebildet und zur
Aufnahme einer vorgegebenen Menge an Reinigungsflüssigkeit ausgelegt. Eine weitere
Funktion übernimmt der Kunststoff-Hohlkörper nicht. Nach dem Verbrauch der Reinigungsflüssigkeit
wird der Kunststoff-Hohlkörper weggeworfen.
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Aus dem DE-GM 84 03 875 ist ein Handputzgerät bekannt, das einen als
Handhabe ausgebildeten Tragkörper aufweist. Dieser Tragkörper mit einem kugelförmigen
Griffteil geht in eine ebene Lagerfläche über, an der ein Klettband angebracht ist.
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An dieses Klettband ist eine Vliesscheibe angesteckt, welche durch
die krallenförmigen Halteelemente des Klettbandes lösbar an der Lagerfläche des
Tragkörpers gehalten ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Behälter der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, der als Tragkörper für ein Handputzgerät verwendet werden kann
und leicht so verändert werden kann, daß Reinigungsflüssigkeit direkt der an dem
Tragkörper angebrachten Vliesscheibe zugeführt wird.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Kunststoff-Hohlkörper
als zu seiner Mittellängsachse
rotationssymmetrische Handhabe mit
einem kugelartigen Griffstück am einen Ende ausgebildet ist, daß das Griffstück
im Bereich der Mittellängsachse die mittels eines Verschlußteiles verschließbare
Einfüllöffnung aufweist, daß die Handhabe dem Griffstück abgekehrt in einen ebenen
Boden ausläuft, in dem verschlossene, leicht zu öffnende Austrittsöffnungen eingebracht
sind und daß die Außenseite des Bodens außerhalb der Austrittsöffnungen mit Halteelementen
zum Anstekcen einer Vliesscheibe versehen ist.
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Die an den Tragkörper nach dem DE-GM 84 03 875 angepaßte Form des
Behälters bringt eine weitere Funktion, da nach dem Öffnen der Austrittsöffnungen
und Anstecken der Vliesscheibe ein Handputzgerät zur Verfügung steht, bei dem der
Vliesscheibe automatisch Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird.
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Die Austrittsöffnungen sind im Durchmesser sehr klein und wirken nach
Art von Kapillaren, so daß ein schnelles Auslaufen der Reinigungsflüssigkeit verhindert
ist. Die Vliesscheibe erhält aber ausreichend Reinigungsflüssigkeit, um den Reinigungsvorgang
ausführen zu können und kann leicht vom Behälter gelöst werden.
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Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Austrittsöffnungen
im Boden des Kunststoff-Hohlkörpers als Durchgangsbohrungen ausgebildet sind, die
auf der Außenseite des Bodens mittels eines abziehbaren Verschlußklebebandes verschlossen
sind. Bevor die Vliesscheibe angebracht wird, wird das Verschlußklebeband abgenommen.
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Die Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit aus dem Behälter zur angebrachten
Vliesscheibe kann nach einer weiteren Ausgestaltung auch dadurch freigegeben werden,
daß die Austrittsöffnungen im Boden des Kunststoff-Hohlkörpers als Sacklochbohrungen
ausgebildet sind, deren Bodenteile leicht durchstoßbar sind.
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Für die Anbringung der Halteelemente an dem Behälter bieten sich nach
weiteren Ausgestaltungen zwei Möglichkeiten an.
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Die eine Möglichkeit ist dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente
Teil eines Klettbandes sind, das auf der Außenseite des Bodens aufgeklebt ist, wobei
die Ausgestaltung vorzugsweise so ist, daß die Austrittsöffnungen im Bereich der
Mittellängsachse im Boden des Kunststoff-Hohlkörpers angeordnet sind und daß ein
ringscheibenförmiges Klettband den Bereich der Austrittsöffnungen umschließt.
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Die zweite Möglichkeit ist dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente
einstückig an der Außenseite des Bodens des Kunststoff-Hohlkörpers abstehend angeformt
sind und in Steckrichtung Hinterschnitte aufweisen. Dies führt zu einer Verbilligung
des Behälters, da die Halteelemente bereits bei der Herstellung des Kunststoff-Hohlkörpers
angebracht werden können.
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Die Krallenwirkung der Halteelemente läßt sich dabei dadurch erreichen,
daß die Halteelemente peitschenförmig ausgebildet sind, wobei die Stielabschnitte
senkrecht am Boden abstehen und die Peitschenabschnitte im spitzen Winkel zu den
freien Enden der Stielabschnitte stehen oder daß die Halteelemente zapfenförmig
ausgebildet sind und senkrecht am Boden abstehen und daß die freien Enden der Halteelemente
im Querschnitt vergrößert sind. Dabei kann die Querschnittsvergrößerung durch thermoplastische
Verformung der freien Enden der Halteelemente erreicht werden.
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Der Kunsttoff-Hohlkörper kann als Blasteil hergestellt werden. Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, daß der Boden des Kunststoff-Hohlkörpers als getrenntes
Spritzgußteil hergestellt ist, das mit einem als Blasteil ausgebildeten Griffteil
mit Anschlußteil verbunden ist. Diese getrennten
Teile erlauben
eine optimale Materialauswahl, da insbesondere für die Halteelemente ein elastisches
Material mit hoher Rückstellfähigkeit erforderlich ist, das teuer ist.
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Die Herstellung des Kunststoff-Hohlkörpers wird nach einer Ausgestaltung
dadurch mit einfachen Werkzeugen ermöglicht, daß der Kunststoff-Hohlkörper aus zwei
identischen Hälften zusammengesetzt ist, wobei die Teilungsebene mit der Mittellängsachse
zusammenfällt.
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Eine wahlweise Freigabe oder Sperrung der Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit
aus dem Behälter zu der daran angebrachten Vliesscheibe wird dadurch erhalten, daß
das Verschlußteil der Einfüllöffnung mit einer Schließplatte verbunden ist, die
mittels eines Stellteiles verdrehbar ist, sich auf der Innenseite des Bodens an
dem Bereich mit den Austrittsöffnungen abstützt und die Austrittsöffnungen freigibt
oder abdeckt.
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Die Erfindung wird anhand von verschiedenen, in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt Fig. 1 im Schnitt einen geblasenen Kunststoff-Hohlkörper
als Behälter mit der Reinigungsflüssigkeit, Fig. 2 im Schnitt ein anderes Ausführungsbeispiel
mit einem zweiteiligen Kunststoff-Hohlkörper, Fig. 3 im Schnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel
mit zwei indentischen Hälften des zusammengesetzten Kunststoff-Hohlkörpers, Fig.
4 im Schnitt einen Kunststoff-Hohlkörper mit der
wahlweisen Freigabe
oder Sperrung des Austritts von Reinigungsflüssigkeit an den Austrittsöffnungen,
und Fig. 5 im Schnitt einen Kunststoff-Hohlkörper mit einer Öffnung im Boden, in
die eine mit Halteelemente und Austrittsöffnungen versehene Platte einrastbar ist.
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In allen Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 4 wird als Behälter
für die Reinigungsflüssigkeit 15 ein Kunststoff-Hohlkörper 10 verwendet, der auch
aus zwei identischen Hälften 10' und 10" zusammengesetzt sein kann, wie der Schnitt
nach Fig. 4 zeigt. Der Behälter bildet mit seiner Kontur eine Handhabe, die ein
kugelartiges Griffteil 11 bzw.
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11' und 11" aufweist. Das Übergangsteil 12 bzw. 12' und 12" verengt
sich nach einer umlaufenden Ringnut und erweitert sich zum ebenen Boden 13 bzw.
13' und 13 des Behälters.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der Kunststoff-Hohlkörper
10 als Blasteil hergestellt, das rotationssymmetrisch zur Mittellängsachse 30 ist.
Das Griffstück 11 weist im Bereich der Mittellängsachse 30 die Einfüllöffnung 16
aus, die als nach innen gerichteter Stutzen ausgebildet sein kann und mittels eines
kappenartigen Verschlußteiles 17 verschließbar ist. Dabei kann eine Gewinde-, Bajonett-
oder Rastverbindung gewählt werden, um das Verschlußteil 17 in der Einfüllöffnung
16 zu halten. Der ebene Boden 13 des Kunststoff-Hohlkörpers 10 weist als Durchgangsbohrungen
ausgebildete Austrittsöffnungen 14 auf, die als Kapillaren mit kleinem Querschnitt
ausgelegt sind. Das Verschlußklebeband 18 verschließt die Austrittsöffnungen 14
auf der Außenseite des Bodens 13, so daß keine Reinigungsflüssigkeit 15 aus dem
Behälter fließt. Um das scheibenförmige Verschlußklebeband 18 ist ein ringscheibenförmiges
Klettband als Halteelement 20 an der Außenseite des Bodens 13 befestigt.
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An dieses Klettband mit seinen krallenförmigen Halteelementen ist
die Vliesscheibe 21 in bekannter Weise ansteckbar
und wieder annehmbar.
Die Reinigungsflüssigkeit 15 kann in dem so verschlossenen Behälter geliefert werden.
Vor der Verwendung wird das Verschlußklebeband 18 abgenommen und die Vliesscheibe
21 an den Behälter angesteckt, der damit zur Handhabe des Handputzgerätes geworden
ist. Die Vliesscheibe 21 kann leicht abgenommen und um 1800 verdreht aufgesteckt
werden, sie ragt allseitig über den Boden 13 des Behälters hinaus. Der Boden 13
hat einen Druchmesser der größer ist als der Durchmesser des kugelartigen Griffstückes
11, damit beim Fassen der Handhabe die Finger geschützt hinter dem durch den Boden
überdeckten Bereich liegen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 dadurch, daß der Kunststoff-Hohlkörper 10 zweiteilig ist. Das erste
Teil umfaßt das Griffteil 11 und das übergangsteil 12 und wird vorzugsweise als
Blasteil hergestellt. Der Boden 13 mit einstückig angeformten Halteelementen 19
wird als getrenntes Spritzgußteil hergestellt. Für den Boden 13 kann daher ein besseres,
für die Halteelemente 19 geeigneteres Material gewählt werden. Das Blasteil ist
unten offen und bildet einen stirnseitigen Absatz zum Abstützen und Verbinden des
Bodens 13.
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Die Austrittsöffnungen 14 sind als Sacklochbohrungen ausgebildet,
die nur noch mit einem dünnen, leicht durchstoßbaren Bodenteil geschlossen sind.
Vor dem Anstecken der aus den beiden unterschiedlichen Schichten 22 und 23 bestehenden
Vliesscheibe 21 werden die Sacklochbohrungen durchstoßen.
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Die einstückig angeformten Halteelemente 19 können peitschenförmig
ausgebildet sein, wobei die Stielabschnitte senkrecht am Boden 13 abstehen und die
Peitschenabschnitte an den freien Enden der Stielabschnitte im spitzen Winkel angebracht
sind. Die Halteelemente 19 können auch zapfenförmig ausgebildet sein und senkrecht
an dem Boden 13 abstehen.
Die freien Enden sind im Querschnitt
vergrößert, so daß sie in Steckrichtung Hinterschnitte bilden. Diese Querschnittsvergrößerung
der Halteelemente 19 kann durch thermoplastische Verformung erreicht werden.
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Der Behälter nach Fig. 3 ist aus zwei identischen Hälften 10' und
10 zusammengesetzt, deren Teilungsebene 24 mit der Mittellängsachse 30 zusammenfällt.
Das Griffteil, das Übergangsteil und der Boden des zusammengesetzten Kunststoff-Hohlkörpers
werden dabei jeweils hälftig durch die beiden Hälften 10' und 10" gebildet, wie
die Bezugszeichen 11' und 11", 12' und 12" sowie 13' und 13" zeigen. Jedes Bodenteil
13' bzw. 13" weist Austrittsöffnungen 14 bzw. 14!! auf, die durch das Verschlußklebeband
18 verschlossen sind. Auch die Einfüllöffnung 16 wird durch die Halbstutzen 16'
und 16 der beiden Hälften 10' und 10" vervollständigt. Im Bereich der Teilungsebene
24 tragen die Hälften 10' und 10 Verbindungselemente und komplementäre Verbindungselemente,
die als Innenrand und Außenrand ausgebildet sind. Diese komplementären Verbindungselemente
sind bezogen auf die Mittellängsachse 30 auf die eine und die andere Hälfte der
Stirnseite der Hälften 10' und 10 verteilt, so daß beide Hälften identisch sind.
Beim Zusammensetzen der beiden Hälften 10' und 10" verschachteln sich die Innen-
und Außenränder, so daß eine überlappende Verbindung zustandekommt, die durch Kleben,
Schweißen oder dgl.vervollständigt werden kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der Kunststoff-Hohlkörper
10 selbst noch unterteilt. Die Austrittsöffnungen 14 in dem getrennt ausgebildeten
Boden 13 sind als Durchgangsbohrungen ausgelegt. Auf der Innenseite des Bodens 13
ist im Bereich der Mittellängsachse 30 ein hülsenförmiger
Ansatz
25 angeformt, der eine Schließplatte 26 mit Bohrungen 27 aufnimmt. Diese Schließplatte
26 steht über den Stab 28 mit einem Stellteil 29 in Verbindung, das Teil des Griffteiles
11 und mit diesem drehbar verbunden ist. Durch Verdrehen des Stellteiles 29 kann
die Schließplatte 26 so verdreht werden, daß die Austrittsöffnungen 14 wahlweise
abgedeckt werden oder mit den Bohrungen 27 der Schließplatte 26 fluchten. Die Zufuhr
von Reinigungsflüssigkeit 15 zu der an den Halteelementen 19 angesteckten Vliesscheibe
21 kann daher wahlweise gesperrt oder freigegeben werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 kann schon bei der Herstellung
des Kunststoff-Hohlkörpers 10 als Blasteil die Reinigungsflüssigkeit eingebracht
werden. Im Boden 13 ist eine Öffnung 31, die mittels eines leicht zerstörbaren Verschlußklebebandes
18 verschlossen ist. Die Halteelemente 19 sind an einer getrennten Platte 32 angeformt,
die einen Rastansatz 33 mit den Austrittsöffnungen 14 aufweist. Die Platte 32 wird
an dem Kunststoff-Hohlkörper 10 angebracht, wobei der Rastansatz 33 das Verschlußklebeband
zerstört und in die Öffnung 31 einrastet. Der Rand 34 der Platte 32 steht über den
Boden 13 hinaus, so daß die Platte 32 wieder von dem Kunststoff-Hohlkörper 10 gelöst
werden kann.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis Fig. 3 kann das Verschlußteil
auch elastisch als Pumpmembran ausgebildet sein, um die Reinigungsflüssigkeit 15
durch die Austrittsöffnungen 14 bzw. 14', 14" -zu drücken.
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Anstelle einer Reinigungsflüssigkeit 15 kann der Kunststoff-Hohlkörper
auch pulverige oder pastöse Reinigungsmittel aufnehmen, denen vor dem Einsatz im
Putzgerät eine Flüssigkeit zugesetzt werden kann.