DE3529895A1 - Trainingsgeraet fuer die beine einer trainierenden person - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät für die Beine einer trainierenden Person, das auf einer Schlitten­ führung einen gegen sein Hochfahren belastbaren Schlitten aufweist, auf dem der Trainierende mit dem Rücken anliegt und durch Strecken der angewinkelten Beine den belasteten Schlitten hochschiebt, wobei der Trainierende Griffstücke des Schlittens mit den Händen erfaßt und/oder sich mit den Schultern an Schlittenwiderlagern abstützt.

Trainingsgeräte für Beine einer trainierenden Person haben nicht nur für Fitness- und Rehabilitationszwecke, sondern auch für Spitzensportler große Bedeutung. Es ist daher erklärlich, daß schon zahlreiche Vorschläge gemacht wur­ den. Ein Umstand allerdings ist bisher außer acht gelas­ sen worden, der darin besteht, daß in der Anfangsphase des Hochschiebens des Schlittens eine zu große Kraftan­ strengung erforderlich ist, d. h., die angewinkelten bzw. angezogenen Beine bzw. deren Muskeln müssen in der An­ fangsphase wesentlich mehr leisten als später, zumal beim Strecken der Beine wesentlich günstigere Hebelverhältnisse gegeben sind. Dadurch kommt es bei der trainierenden Per­ son zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen, ohne daß da­ durch ein Trainingsvorteil erzielt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trainingsgerät der ein­ gangs erwähnten Art so zu verbessern, daß der Trainierende gewissermaßen einen Anlauf nehmen kann, ohne sich beim Bewegungsbeginn überanstrengen zu müssen.

Dieses Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Schlitten in dem Raum unter seiner Schrägführung mit Wechselscheiben oder Steckgewichten ausgestattet ist, denen derartige Mittel zugeordnet sind, daß in der An­ fangsphase der Schlittenbewegung nach oben der Hochfahr­ widerstand gegenüber der späteren Belastung geringer ist. Damit ist tatsächlich eine bezüglich des Kraftaufwandes "leichte" Anfangsphase geschaffen, welche die beim An­ fangsstrecken der Beine zunächst überforderte Muskulatur so entlastet, daß die früher nicht auszuschließenden Muskelrisse und Zerrungen nicht zu befürchten sind, also ein Trainingserfolg ungefährdet erscheint. Ebenso treten keine vorzeitigen Ermüdungserscheinungen auf.

Eine praktische Besonderheit der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Wechselscheiben gleichen oder unterschied­ lichen Gewichtes auf bevorzugt im unteren Bereich des Schlittens vorgesehenen Querhalterungen, z. B. auf eine durchgehende Querstange lagegesichert aufgesteckt sind und für die verringerte Anfangsphasenbelastung zusätz­ lich Federn, Gummibänder o. dgl. ungespannt am Schlitten angreifen, die ihr Widerlager an fest, also am Grund­ rahmen des Gerätes finden, wobei die Angriffspunkte der zusätzlichen Mittel am Schlitten lageveränderbar oder mit Spannschlössern ausgestattet sein können. Mit dieser Anordnung benötigt man zunächst einmal verhältnismäßig leichte oder weniger Scheiben, ohne daß der Trainings­ erfolg über den Hauptweg des Schlittens gefährdet er­ scheint. Dies ist auf die zusätzlichen Mittel zurückzu­ führen die in der Anfangsphase der Bewegung dem Hoch­ fahren überhaupt keinen Widerstand entgegensetzen und erst ab einer bestimmten Höhenlage des Schlittens die Belastung ansteigen lassen, also etwa dort, wo die Muskel­ kraft ihren Höchstwerten zustrebt und, wenn das Training Erfolg haben soll, auch starke Gegenkräfte vorhanden sein müssen. Wenn man den Angriffspunkt der zusätzlichen Mittel noch lageveränderbar gestaltet, läßt sich das Gerät be­ quem den unterschiedlichen Körpergrößen der Trainierenden anpassen.

Eine andere Art der geringen Belastung in der Anfangsphase der Schlittenbewegung nach oben besteht darin, daß die plattenartigen Steckgewichte zwischen zwei die Schräg­ führung stützenden Streben geführt sind und die die Ge­ wichte durchsetzende, mit einem Vorstecker mit ihnen verbindbare Lochstange an ihrem oberen Ende mit einem Gurt o. dgl. in Verbindung steht, der über eine ortsfest, gfs. in der Höhe oder seitlich lageveränderbar gelagerte Rolle läuft und etwa senkrecht der Schlittenebene des unten stehenden Schlittens zustrebt und am Schlitten selbst befestigt ist. Durch Veränderung des Angriffs­ winkels läßt sich hier die Belastung leicht variieren. Wenn in der Anfangsphase der Gurt senkrecht zur Schlitten­ ebene steht, dann ist der Widerstand von den Steckgewich­ ten her gleich null. Je spitzer der Winkel zwischen Gurt und Schlittenebene wird, desto mehr steigt die Belastung an und sie wird dann am größten sein, wenn der Angriffs­ punkt senkrecht über den Steckgewichten steht. Wenn man die Rolle lageveränderbar gestaltet, sind wiederum Vari­ ationen möglich.

Für den Fall, daß im oberen Bereich der Schlittenbewegung die Belastung nachläßt oder nachlassen soll, also bei der Abwärtsfahrt des Schlittens nicht sofort die volle Last auf die leicht abgewinkelten Beine wirksam wird, empfiehlt es sich nach der Erfindung, daß der Gurtrolle eine zweite Rolle zugeordnet ist, die zusammen einen Spalt für den Gurt, ein Seil oder für eine Kette o. dgl. bilden. Damit ist es nämlich möglich, den Spalt zwischen den beiden Rollen zu überfahren, wodurch die Zugkraft der Steckge­ wichte auf den Schlitten geringer wird. Ohne Zweifel wird hier der Abfall der Belastung geringer sein, als in den unteren Schlittenbereichen, da hier die Schräglage des Schlittens eine Rolle spielt.

Für den Fall, daß eine Lageveränderung der Rollen vorge­ sehen ist, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, auch die Steckgewichte-Führung lageveränderbar zu gestalten, um keine verzerrten Kraftverhältnisse zu erhalten.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veran­ schaulicht; es zeigt

Fig. 1 das erfindungsgemäße Gerät in Seiten­ ansicht und

Fig. 2 eine Prinzipskizze zu dem Gerät nach Fig. 1 in Vorderansicht und teilweise aufgebrochen.

Wie sich aus den Fig. 1 und 2 ergibt, besteht das Trai­ ningsgerät 1 aus einem Grundrahmen 2, zwei Schrägführun­ gen 3, 4, einem Schlitten 5 und Stützen 6, 7 für die Schrägführungen 3, 4. Der Schlitten 5 besteht im wesent­ lichen aus einem Rahmen 8, einem Kopfpolster 9 und einem Rückenpolster 10. Außerdem sind an dem Schlitten 5 Hand­ haben 11, 12 und Schulterwiderlager 13, 14 vorgesehen.

Die trainierende Person ist in Fig. 1 mit 15 bezeichnet (in Fig. 2 ist sie nicht dargestellt). Für die Belastung des Schlittens 5 sind am Rahmen 8 Platten 16, 17 vorge­ sehen die als Widerlager für eine Querstange 18 dienen. Auf die Querstange 18 sind Belastungsscheiben 19, 20 auf­ geschoben, die bei 21, 22 lagegesichert sind. Außerdem sind Zusatzfedern oder Gummibänder 23 vorgesehen, die einmal bei 24 am Grundrahmen 2 und zum anderen bei 25 am Schlitten 5 angreifen und für normal ungespannt sind. Es ist auch denkbar, daß der Angriffspunkt 25 lageveränder­ bar oder ein Spannschloß vorgesehen sein kann.

Eine andere Art der Belastung des Schlittens 5 wird mit Steckgewichten 26 erzielt, die in an sich bekannter Weise und wie aus Fig. 2 ersichtlich auf Stangen 27, 28 geführt sind. Außerdem sind die Steckgewichte 26 von einer Loch­ stange 29 durchsetzt, zu der ein Vorstecker 30 gehört. An die Lochstange 29 ist bevorzugt ein Band 31 angeschlos­ sen, das über eine Rolle 32 läuft und von dort etwa senk­ recht (bei unbelastetem Schlitten 5) dem Schlitten 5 zu­ strebt und an diesem bei 33 fest angeschlossen ist.

In Fig. 1 sieht man deutlich, daß das Band bzw. der Gurt 31 seine senkrechte Stellung zum Schlitten 5 verändert, wenn letzterer vom Trainierenden 15 in Richtung des Pfeiles 34 verschoben wird und dann die größte Kraft auf den Schlitten 5 ausgeübt wird, wenn der Punkt 33 senkrecht über dem von der Rolle 32 und einer weiteren Rolle 35 gebildeten Spalt 36 steht. Die Bedeutung der Rolle 35 ist bereits näher erläutert worden. Es versteht sich, daß der Gurt 31 auch durch ein Seil, eine Kette o. dgl. ersetzt sein könnte.

Claims (5)

1. Trainingsgerät für die Beine einer trainierenden Per­ son, das auf einer Schlittenführung einen gegen sein Hochfahren belastbaren Schlitten aufweist, auf dem der Trainierende mit dem Rücken anliegt und durch Strecken der angewinkelten Beine den belastbaren Schlit­ ten hochschiebt, wobei der Trainierende Griffstücke des Schlittens mit den Händen erfaßt und/oder sich mit den Schultern an Schlittenwiderlagern abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (5) in dem Raum unter seiner Schrägführung (3, 4) mit Wechselscheiben (19, 20) oder mit Steckgewichten (26) ausgestattet ist, denen derartige Mittel zugeordnet sind, daß in der Anfangs­ phase der Schlittenbewegung nach oben (vgl. 34) der Hochfahrwiderstand gegenüber der späteren Belastung geringer ist.

2. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselscheiben (19, 20) gleichen oder unter­ schiedlichen Gewichtes auf bevorzugt im unteren Bereich des Schlittens (5) vorgesehenen Querhalterungen, z. B. auf eine durchgehende Querstange (18) lagegesichert (vgl. 21, 22) aufgesteckt sind und für die verringerte Anfangsphasenbelastung zusätzlich Federn, Gummibänder (23) o. dgl. ungespannt am Schlitten (5) angreifen, die ihr Widerlager an fest (bei 24), also am Grund­ rahmen (2) des Gerätes (1) finden, wobei die Angriffs­ punkte (25) der zusätzlichen Mittel (23) am Schlitten (5) lageveränderbar oder mit Spannschlössern ausge­ stattet sein können.

3. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenartigen Steckgewichte (26) zwischen zwei die Schrägführung (3, 4) stützenden Streben (6, 7 bzw. 27, 28) geführt sind und die die Gewichte (26) durch­ setzende und mit einem Vorstecker (30) mit ihnen (26) verbindbare Lochstange (29) an ihrem oberen Ende mit einem Gurt (31) o. dgl. in Verbindung steht, der über eine ortsfest, gfs. in der Höhe oder auch seitlich lageveränderbar gelagerte Rolle (32) läuft und etwa senkrecht der Schlittenebene des unten stehenden Schlit­ tens (5) zustrebt und am Schlitten (5) selbst befestigt (vgl. 33) ist.

4. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurtrolle (32) eine zweite Rolle (35) zugeordnet ist, die zusammen einen Spalt (36) für den Gurt (31), ein Seil oder für eine Kette o. dgl. bilden.

5. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer veränderbaren Lagerung der Rollen (32, 35) auch die Steckgewichte-Führung (27, 28) veränderbar ist.