DE3529106A1 - Korrosionsbestaendige drehschieberpumpe und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Korrosionsbestaendige drehschieberpumpe und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01C—ROTARY-PISTON OR OSCILLATING-PISTON MACHINES OR ENGINES
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Drehschieberpumpe
mit einem exzentrisch in einem Arbeitsraum gelagerten
Drehkolben, Gehäuse und Seitendeckeln aus einem Eisen
werkstoff und ein Verfahren zur Herstellung der Pumpe.
Drehschieberpumpen enthalten im wesentlichen einen zylin
drischen Arbeitsraum, einen im Arbeitsraum exzentrisch
gelagerten Drehkolben und wenigstens zwei Schieber, die
in Schlitzen des Drehkolbens gelagert sind und beim Betrieb
der Pumpe durch Fliehkraft gegen das den Arbeitsraum be
grenzende Gehäuse gedrückt werden. Die Schieber gleiten in
den Schlitzen des Drehkolbens, an der Gehäusewand und den
in das Gehäuse eingesetzten Seitendeckeln und nutzen sich
beim Pumpenbetrieb ab, wobei die Verschleißrate der Schieber
im wesentlichen durch die Beschaffenheit der Gleitflächen
bestimmt wird. Zur Verringerung der Verschleißrate sind für
die im Reibungseingriff stehenden Teile der Pumpe Kombina
tionen aus bestimmten Werkstoffen vorgeschlagen worden, z. B.
einem Gehäuse aus Sintermetall, Deckel und Schieber aus dem
gleichen graphithaltigen Werkstoff (DE-GM 82 02 785). Für
Pumpen größerer Abmessungen und Leistungen ist diese Lösung
vor allem wegen der höheren Festigkeitsanforderungen und
auch aus Kostengründen weniger geeignet. Man verwendet daher
vorzugsweise Pumpen, deren Gehäuse und Seitendeckel aus einem
Eisenwerkstoff, z. B. Grauguß bestehen.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Werkstoffe ist ihre
ungenügende Korrosionsbeständigkeit. In feuchter Atmo
sphäre bilden sich auf Drehkolben, Gehäusewand und den
Seitendeckeln lochfraßähnliche Korrosionsstellen aus, deren
Menge und Intensität durch die Einwirkung korrosiver Stoffe
wie Schwefeldioxid, beträchtlich gesteigert werden kann.
Die Korrosionsstellen rauhen die Gleitflächen mehr oder
weniger stark auf, wodurch die Verschleißrate der Schieber
wesentlich zunimmt. Schließlich können Korrosionsprodukte
den schmalen Spalt zwischen Drehkolben und Seitendeckel oder
zwischen Schieber und Drehkolbenschlitzen derart ausfüllen,
daß nach längeren Stillstandzeiten ein Anfahren der Pumpe
nicht mehr möglich ist. Maßnahmen zur Verminderung des
korrosiven Angriffs führten bisher nicht zu einer allge
mein befriedigenden Lösung. Das Besprühen der Gleitflächen
mit PTFE-Aerosolen ergibt nur ausnahmsweise eine beacht
liche Senkung der Korrosionsrate, verchromte oder ver
nickelte Laufflächen oder der Einsatz von Edelstählen ver
mindern zwar die Korrosionsrate, die Verschleißrate der
im wesentlichen aus Graphit bestehenden Schieber bleibt
aber bei diesen Werkstoffkombinationen vor allem bei hohen
Umfanggeschwindigkeiten vergleichsweise groß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dreh
schieberpumpe zu schaffen, die in feuchter und korrodieren
der Atmosphäre ohne korrosionsbedingte Schäden arbeitet
und deren Schieber eine kleine Verschleißrate haben.
Die Aufgabe wird mit einer Drehschieberpumpe der eingangs
genannten Art gelöst, deren Drehkolben, Gehäusewand und
Seitendeckel auf den dem Arbeitsraum zugekehrten Seiten
mit einer Schutzschicht aus Magnetit versehen sind.
Schutzschichten aus Magnetit schirmen die beschichteten
Pumpenteile gegen atmosphärische Stoffe ab und verhindern
eine Schädigung der Gleitflächen durch die Bildung von
Korrosionsprodukten. Zugleich weist die Magnetitschicht
ein günstiges Reibungsverhalten auf, so daß der Ver
schleiß der Schieber auch bei großer Umfangsgeschwindig
keit gering ist. Die Dicke der Magnetit-Schutzschicht
sollte bevorzugt wenigstens 0,005 und höchstens 0,05 mm
betragen, da bei kleineren Dicken eine geschlossene
Schicht nicht immer erreicht wird und bei dickeren Schich
ten die Schlagfestigkeit abnimmt. Magnetitschichten weisen
in der Regel eine Restporosität auf und sind aus diesem
Grund gegen Fluide nicht immer impermeabel. In diesen
Fällen ist es von Vorteil, mit einem Kunstharz infiltrierte
Magnetitschichten zu verwenden. Geeignet als Infiltrations
mittel sind alle Kunstharze, die bei der Arbeitstemperatur
der Pumpe gegen die aggressiven Stoffe beständig sind. Be
sonders geeignet sind Acrylat-Harze, die bei guter chemi
scher und thermischer Beständigkeit sich einfach verarbeiten
lassen.
Zur Herstellung der Schutzschicht aus Magnetit auf Dreh
kolben, Gehäusewand und Seitendeckeln der Drehschieberpumpe
werden diese Pumpenteile bei einer Temperatur zwischen 500
bis 650°C einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre ausgesetzt.
Dabei beträgt der atmosphärische Druck etwa 0,01 bis 0,05 bar,
die Behandlungsdauer ist etwa 2 h. Die Pumpenteile werden
dann außerhalb des Vakuumofens auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die auf der Oberfläche der Pumpenteile gebildete bläulich
schwarze schlagzähe Magnetitschicht ist im wesentlichen
gegen Fluids undurchlässig. Nach einer bevorzugten Aus
führung des Verfahrens werden die mit einer Magnetitschicht
versehenen Pumpenteile in die Schmelze oder Lösung eines
Kunstharzes getaucht und die Poren der Magnetitschicht mit
dem Imprägniermittel gefüllt. Der Infiltration des Harzes
erfolgt in an sich bekannter Weise zweckmäßig bei vermin
dertem atmosphärischem Druck, gegebenenfalls wird dann
der Druck erhöht. Nach beendeter Infiltration werden die
Pumpenteile zum Härten des Kunstharzes auf wenigstens
80°C erhitzt, wobei die Temperatur und auch die Härtungs
zeit im wesentlichen durch die Harzart bestimmt wird. Als
Infiltrationsmittel werden thermoplastische und duro
plastische Kunstharze und Harzlösungen verwendet, die
temperatur- und korrosionsbeständig sind und deren Vis
kosität bei der Infiltration etwa 100 mPa · s nicht über
schreiten sollte. Bevorzugt werden wegen ihrer Beständig
keit und kurzen Härtungszeit Acrylatharze, wie Polymeth
acrylat oder Triethylenglykol-Dimethyl-Acrylat.
Die Beschichtung der Pumpenteile - Drehkolben, Gehäuse
und Seitendeckel - mit Magnetit ermöglicht die Verwendung
von Eisenwerkstoffen, wie Grauguß, Sphäroguß, Stahlguß,
unlegierten und niedriglegierten Stählen, die wegen der
oben beschriebenen Mängel nicht oder nur eingeschränkt
für diesen Zweck eingesetzt werden konnten. Die Schutz
schicht aus Magnetit schirmt die Pumpenteile aus diesen
Werkstoffen gegen korrosiv wirkende Fluide ab, verhindert bei
dem Pumpenbetrieb störende Schäden an den Teilen und ermög
licht wegen seines günstigen Reibverhaltens die Reduzierung
der Verschleißrate der Schieber.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft beschrieben.
Drehkolben, Gehäuse und Seitendeckel aus Grauguß 6620,
DIN 1691, wurden in einem Autoklaven mit einer Rate von
etwa 500 K/h auf 600°C erhitzt, der Druck auf 0,03 bar
abgesenkt und der Autoklav mit insgesamt etwa 24 kg Wasser
dampf gespült. Nach einer Verweilzeit von 2 h wurde die
Wasserdampf-Zufuhr unterbrochen, der Autoklav geöffnet
und unter normalen atmosphärischen Bedingungen auf Raum
temperatur abgekühlt. Die Pumpenteile waren mit einer
festhaftenden schwarz-glänzenden Magnetitschicht überzogen,
deren Dicke etwa 0,008 mm betrug. Ein Teil der mit
Magnetit beschichteten Pumpenteile wurde mit einem
Polymethacrylat-Harz infiltriert, dessen Viskosität
bei 20°C etwa 15 mPa · s betrug. Die Teile waren in
einem Autoklaven aufgeschichtet, der Druck wurde für
15 min auf 8 mbar gesenkt, die Teile dann mit dem Harz
überschichtet und der Druck auf 10 bar erhöht. Zur
Härtung des Harzes wurden die Teile schließlich auf
100°C erhitzt und für 15 min auf dieser Temperatur
gehalten.
Drehschieberpumpen mit beschichtetem Drehkolben, Gehäuse
und beschichteten Seitenteilen und zum Vergleich eine
Pumpe mit plasmanitrierten Gleitflächen, eine unbehandelte
in den Stillstandsperioden mit einem PTFE-Spray beauf
schlagte Pumpe und eine Pumpe, deren Gleitflächen mit
einer Nickelschicht versehen war, wurden einem Korrosions
test unterworfen. Die Oberflächenhärte der mit Magnetit
beschichteten Pumpe war ca. 210 (HB 2,5/62,5), die Rauh
tiefe R t der Gleitfläche etwa 5 µm. Die Schieber be
standen aus einem graphitischen Werkstoff (Rohdichte
1,75 g/cm3, Shore-Härte ca. 60, Biegefestigkeit - 75 MPa,
E-Modul - 20 GPa). Die Pumpen liefen zunächst fünf Tage
mit einem maximalen Unterdruck von 0,08 bar, wurden an
schließend etwa 15 min bei freier Ansaugung mit 0,4 m3
Wasserdampf beaufschlagt und dann abgeschaltet. Nach drei
Tagen wurden die Pumpen geöffnet und visuell auf Korro
sionsstellen untersucht. Der Zyklus wiederholte sich bis
zu einer kumulierten Laufzeit von 2000 h. Die Ergebnisse
waren wie folgt:
- 1. Pumpe ohne Schutzschicht, die während der Stillstands zeiten mit PTFE besprüht wurde. Die Pumpe war bereits nach dem ersten Testzyklus stark verrostet und konnte nicht mehr angefahren werden.
- 2. Pumpe mit plasmanitrierter Gleitschicht. Am Versuchs ende waren der Drehkolben, die Stirnflächen des Gehäuses und die Seitendeckel stark korrodiert. Es wurde nur noch ein Unterdruck von 0,7 bar erreicht. Die Gleit fläche selbst war überwiegend frei von Korrosionsstellen, der Schieberverschleiß betrug 0,029 mm/100 h.
- 3. Pumpe mit vernickelter Gleitfläche. Am Versuchsende gab es flächige Korrosionsstellen auf dem Drehkolben, den Stirnflächen des Gehäuses und an den Seitendeckeln. Der Schieberverschleiß war 0,032 mm/100 h.
- 4. Pumpe mit Magnetit-Schutzschicht. Es gab keine Anzeichen für eine Korrosion, der Schieberverschleiß war 0,019 mm/100 h.
- 5. Pumpe mit Magnetit-Schutzschicht und Polymethacrylat- Harz-Infiltrierung. Ergebnisse wie unter 4.
Mit Öl geschmierte Pumpen aus dem gleichen Werkstoff ver
halten sich im wesentlichen wie die im Trockenlauf unter
suchten Pumpen.
Claims (7)
1. Korrosionsbeständige Drehschieberpumpe mit einem
exzentrisch in einem Arbeitsraum gelagerten Dreh
kolben, Gehäuse und Seitendeckeln aus einem Eisen
werkstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Arbeitsraum zugekehrten Flächen von Dreh
kolben, Gehäuse und Seitendeckeln mit einer Schutz
schicht aus Magnetit versehen sind.
2. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke der Schutz
schicht 0,005 bis 0,05 mm beträgt.
3. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzschicht
mit einem Kunstharz infiltriert ist.
4. Drehschieberpumpe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzschicht
mit einem Acrylatharz imprägniert ist.
5. Verfahren zum Herstellen einer Drehschieberpumpe nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Drehkolben, Gehäuse und Seitendeckel der Pumpe bei
einer Temperatur von 500 bis 650°C einer wasserdampf
haltigen Atmosphäre ausgesetzt werden und auf der Ober
fläche der Pumpenteile eine Schutzschicht aus Magnetit
gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mit Schutzschichten ver
sehenen Teile der Pumpe bei einer Temperatur von 500
bis 650°C und einem Druck von 0,01 bis 0,05 bar ge
tempert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mit den Schutz
schichten versehenen Teile der Pumpe in die Schmelze
oder Lösung eines Kunstharzes getaucht, die Poren der
Schutzschicht mit dem Kunstharz gefüllt und die Pumpen
teile zum Härten des Harzes auf wenigstens 80°C er
hitzt werden.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3529106A1 (de) |
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