DE3527589A1 - Verfahren zum betrieb von industrieanlagen, in denen cyanidhaltige abwaesser anfallen - Google Patents
Verfahren zum betrieb von industrieanlagen, in denen cyanidhaltige abwaesser anfallenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Betrieb von Industrieanlagen, in denen cyanidhal
tige Abwässer anfallen.
Aus der Literatur sind Verfahren zum Entgiften
von cyanidhaltigen Abwässern bekannt. Die Abwässer
werden hierbei mit oxydierenden Gasen behandelt,
z. B. mit Ozon, oder mit Ozon, dem Luftsauerstoff
oder elementarer Sauerstoff beigefügt ist. Dies
betrifft vor allen Dingen Abwässer, die bei der
industriellen Behandlung von Metallen anfallen
und zusätzlich Salze von Metallen oder elementare
Metalle, insbesondere Schwermetalle enthalten.
Es ist ausserdem bekannt, solche Abwässer dadurch
zu entsorgen, dass eine Oxydation in leicht alkali
schem Bereich mittels Natronbleichlauge durchge
führt wird.
In den vorgenannten Fällen entstehen grosse Mengen
an Neutralsalzen, die zu einer hohen Salzfracht
im Abwasser führen. Ausserdem werden dabei die
darin enthaltenen Metallsalze nicht entfernt.
Die Sedimentation der Metalle in der Abwasserbehand
lung ist teilweise sehr problematisch, da bei un
zulänglicher Wartung der Abwasserbehandlungsanlagen
die Gefahr von Durchbrüchen in das öffentliche Ka
nalnetz oder den Vorfluter besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein
geeignetes Betriebsverfahren für solche Industrie
anlagen zu schaffen, bei welchem entweder gar
keine gefährlichen Abwässer entstehen oder diese
zumindest auf einen Minimalprozentsatz des bisheri
gen Anfalls verringert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung sieht die Er
findung vor, dass cyanidhaltiges Betriebswasser
mit gasförmigem Oxydationsmittel behandelt und
danach der Industrieanlage als Betriebswasser in
einem Kreislauf erneut zugeführt wird.
Mit dieser erfindungsgemässen Massnahme ist es
möglich, den Cyanidgehalt auf ein für den Betrieb
der Industrieanlage ausreichendes Mass zu reduzie
ren und die Anlage mit einem geringstmöglichen
Anteil an Frischwasser zu betreiben. Sofern tat
sächlich überschüssiges Betriebswasser nach der
Oxydation in die Abwasserleitung eingeführt wer
den muss, ist dieses bereits in höchstmöglichem
Masse entgiftet.
Soweit das Verfahren auf solche Industrieanlagen
angewendet wird, in denen mit Metallsalzen an
gereicherte Betriebswässer anfallen, kann das
oxydierte Betriebswasser über eine Filterstufe
geleitet und danach der Industrieanlage zugeführt
werden. Hierbei werden die überschüssigen Metall
salze ausgefällt und können nach geeigneter Aufbe
reitung wieder verwendet werden. Auf diese Weise
ist es möglich, auch die Belastung der Abwässer
mit den Metallsalzen, insbesondere auch Schwerme
tallsalzen, zurückzuführen. Dabei kann es zweck
mässig sein, die Metallsalze zwischen zwei aufein
anderfolgenden Oxydationsvorgängen aufzuschlemmen,
wenn damit die Aufbereitung der Salze für die Wie
derverwendung in der Industrieanlage erleichtert
wird.
Weitere Ausgestaltungen des vorstehend geschilder
ten erfindungsgemässen Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
In der beigefügten Zeichnung ist rein schematisch
eine Industrieanlage und der Verlauf der Durch
führung eines Ausführungsbeispieles eines erfindungs
gemässen Verfahrens dargestellt und im Folgenden
näher erläutert.
Die Anlage umfasst ein mit 1 bezeichnetes Cyanid-/
metallhaltiges Behandlungsbad, eine Standspül
wanne 2 und ein Kaskadenspülbad mit Behältern 3 und 4.
Die einzelnen Behälter sind in einer Reihe hinter
einander angeordnet. Das aus dem Behandlungsbad 1
entnommene Gut wird nacheinander in die Behälter
2 - 3 - 4 eingebracht.
Die von dem behandelten Gut verschleppten Wert-
und Giftstoffe werden aus dem Behandlungsbad 1
in die nachfolgenden Spülbäder eingeschleppt,
wobei die Verschleppungskonzentration des Konzentrats
aus Bad 1 bei jedem Spülgang geringer wird. Die
Qualität des Spülprozesses in einer der letzten
Spülstufen - im Ausführungsbeispiel Bad 3 - wird
mittels einer Messeinrichtung 5 gemessen und der Mess
wert einer Steuervorrichtung 12 zugeführt, die den
Verfahrensablauf steuert.
Es ist somit die Einhaltung einer definierten Spül
qualität möglich.
Wird im Verlaufe des Arbeitsprozesses zuviel Kon
zentrat-cyanidhaltige Lösung in Bad 4 einge
schleppt, so verändert sich der eingestellte, ge
wünschte Messwert ("Sollwert") und die gesteuerte
CN-Behandlungseinrichtung springt an. Diese
Einrichtung besteht aus einer Pumpe 6, einer Ver
mischungseinrichtung 7 und einer Ozonerzeugungs
anlage 9. Die Pumpe 6 entzieht mit Cyanid ange
reichertes Wasser dem Bad 3 und führt es der
Vermischungseinrichtung 7 zu. Parallel dazu wird
Ozon erzeugt und dies ebenfalls der Vermischungs
einrichtung zugeführt. Hier wird das CN-haltige
Wasser intensiv mit Ozon vermischt und anschliessend
einem Nachreaktionsbehälter 8 zugeführt.
Bereits kurz nach der Vermischungseinrichtung be
ginnt der Zerfall des CN- und setzt sich im Nach
reaktionsbehälter fort. Das so behandelte Betriebs
wasser verlässt den Nachreaktionsbehälter und
tritt frei von CN wieder in den Behälter 4 ein.
Von hier kann es über Bad 3 auch dem Bad 2 (über
ein Ventil 13) im Gegenstrom zugeführt werden.
Etwa noch ausdampfendes Restozon wird durch einen
Ozonvernichter 10 aus dem Behälter 8 abgeleitet.
Dieser Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis die
Messeinrichtung 5 wieder die eingestellten maximalen
Messwerte aufweist. Die Umpumpgeschwindigkeit von Bad
3 über die Stationen 6 - 7 - 8 nach Bad 4 ist so
hoch, dass die durch die Zerstörung des CN-
Komplexes freiwerdenden Metallhydroxyde ausfallen.
Hierzu ist eine entsprechende Abzieheinrichtung
(Filter 11) installiert. Die im Filter zurückge
haltenen Ausfällungen können dem Behandlungsbad 1
wieder zugeführt werden. Somit wird nicht nur das
Betriebswasser im Kreislauf gehalten, sondern auch
die verwendeten Schwermetalle.
Das erfindungsgemässe Verfahren, welches beispiels
weise in Galvanisieranlagen verwendet werden kann,
besitzt folgende Vorteile:
Durch die Verwendung von Ozon als Oxydationsmittel
entsteht keine Aufsalzung des Wassers, wodurch
eine Kreislaufführung ermöglicht wird. Die ausfal
lenden Metallverbindungen werden durch geeignete
Abziehvorrichtungen (Filter) hierbei diskontinuier
lich oder kontinuierlich entfernt und können dem
Aktivbad wieder zugeführt werden. Das entgiftete
Wasser kann nach dieser Behandlung wieder als
Betriebswasser Verwendung finden und im Kreislauf
geführt werden.
Die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
bringt erhebliche Vorteile bezüglich entfallender
bzw. stark verminderter Wasser- und Abwassermengen,
verbunden mit der Rückführungsmöglichkeit von
Werkstoffen (Metallen).
Claims (9)
1. Verfahren zum Betrieb von Industrieanlagen, in denen
cyanidhaltige Betriebswässer anfallen, dadurch ge
kennzeichnet, daß cyanidhaltiges Betriebswasser mit
gasförmigem Oxydationsmittel behandelt und danach
der Industrieanlage als Betriebswasser für einen
Kreislauf erneut zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Cyanidgehalt gemessen und bei Überschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes Betriebswasser dem
Oxydationsvorgang unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus dem Oxydationsvorgang kommende Betriebs
wasser einem Speicherbehälter zugeführt und der
Industrieanlage bei Bedarf erneut zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das entgiftete Betriebs
wasser die Industrieanlage im Gegenstrom zum Arbeits
ablauf durchläuft.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Betriebswässer mit Metallsalzen ange
reichert sind, dadurch gekennzeichnet, daß das
oxydierte Betriebswasser über eine Filterstufe ge
leitet und danach der Industrieanlage zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgefilterten Metallsalze nach Aufbereitung
in brauchbarer Form dem Arbeitsprozeß der Industrie
anlage erneut zugeführt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Oxydation der
Betriebswässer mindestens teilweise Ozon verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Oxydations
mittel über eine Injektionsdüse dem durchströmenden
Betriebswasser beigemischt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß überschüssiges gas
förmiges Oxydationsmittel dem oxydierten Betriebs
wasser entzogen und nach Aufbereitung abgeleitet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853527589 DE3527589A1 (de) | 1985-08-01 | 1985-08-01 | Verfahren zum betrieb von industrieanlagen, in denen cyanidhaltige abwaesser anfallen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853527589 DE3527589A1 (de) | 1985-08-01 | 1985-08-01 | Verfahren zum betrieb von industrieanlagen, in denen cyanidhaltige abwaesser anfallen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3527589A1 true DE3527589A1 (de) | 1987-02-05 |
DE3527589C2 DE3527589C2 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6277379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853527589 Granted DE3527589A1 (de) | 1985-08-01 | 1985-08-01 | Verfahren zum betrieb von industrieanlagen, in denen cyanidhaltige abwaesser anfallen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3527589A1 (de) |
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-
1985
- 1985-08-01 DE DE19853527589 patent/DE3527589A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3527589C2 (de) | 1989-12-21 |
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