DE3527308C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Blasformen eines gekrümmten Hohlkörpers aus Kunststoff gemäß dem Ober­ begriff des Anspruches 1.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (JP-PS 12 15 482) wird in den zunächst geschlossenen Formhauptteil ein Vorformling aus dem Extruder eingeführt. Anschließend wird der Formhauptteil mit dem darin befindlichen Vorformling durch die Form­ oberteil- und Formunterteilhälften geschlossen. Danach erfolgt ein Blasvorgang mittels eines in das geschlossene Formoberteil eingeführten Blasdornes. Dabei ist wegen der gekrümmten Formmulde im Formhauptteil eine Saugvorrichtung zum Einziehen des Vorformlinges in die gekrümmte Form­ mulde des Formhauptteiles notwendig. Nachteilig hierbei ist, daß die Saugvorrichtung vor dem endgültigen Schließen der Blasform durch die beiden Hälften von Formoberteil und Formunterteil wieder weggeschwenkt werden muß. Nach­ teilig ist ferner, daß die vorbekannte Vorrichtung keine Bauelemente zur einfachen und präzisen Aufeinanderfolge des Schließens der Hälften des Formhauptteiles und des Formober- und Formunterteiles aufweist. Ferner ist ein langsames und effektives Einziehen des Vorformlinges in die vollständig geschlossene Blasform nicht möglich.

Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit welcher ein kontinuierlicher Bewegungsablauf zum Öffnen und Schließen der mehrteiligen Blasform ermöglicht wird, wobei eine langsame und effektive Einbringung des Vorformlings in die gekrümmte Formmulde der Blasform ermöglicht werden soll.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht beim Zusammenfahren der Tragplatten zunächst ein Schließen der beiden Hälften des Formhaupt­ teiles in der Schließebene unterhalb des Extruders, wobei die Formmulde des Formhauptteiles geschlossen wird. Dabei drücken die sich an den Tragplatten abstützenden Druck­ federn die beiden Hälften des Formhauptteiles in der Schließebene aufeinander. Anschließend wird die Saugvor­ richtung von unten an die untere Öffnung der Formmulde gefahren. Der vom Extruder in die Formmulde eingeführte Vorformling wird mittels eines Saugunterdruckes in die gekrümmte Form­ mulde eingezogen. Anschließend fahren die Tragplatten weiter zusammen, wobei die Druckfedern solange weiterzu­ sammengepreßt werden, bis auch die Formoberteil- und Formunterteil-Hälften aneinander zu Anlage kommen. Diese werden hierbei geschlossen. Anschließend wird der Blas­ dorn von oben in die nunmehr geschlossene Formmulde einge­ führt, woraufhin das Blasformen des Hohlkörpers erfolgen kann.

Die erfindunsgemäße Vorrichtung ist von einfacher Konstruk­ tion und ermöglicht ein präzises Schließen und Öffnen der beiden Hälften des Formhauptteiles sowie ein lang­ sames und wirksames Einziehen des Vorformlings in die gekrümmte Formmulde sowie schließlich ein präzises Schließen der gesamten gekrümmten Formmulde mittels der Formoberteil- und Formunterteil-Hälften. Das präzise Öffnen und Schließen der Formhauptteil-Hälften wird ins­ besondere durch die spezielle Ausbildung der T-förmigen Führungsschienen und zugeordneten Nuten bewirkt.

Aus dem JP-Abstract 58-132.525 ist eine gattungsfremde Vorrichtung zum Blasformen eines Hohlkörpers bekannt, der jedoch keine gekrümmte Gestalt aufweist. Hier sind zwischen jeder der Hälften des Formhauptteiles und der zugeordneten Tragplatte Druckfedern angeordnet, mit denen die Formhauptteil-Hälften im geöffneten Zustand der Blasform in Richtung auf die Schließebene horizontal über die Formoberteilhälften hinausschiebbar sind. Für diese Merkmale wird demgemäß Schutz nur im Zusammenhang mit den übrigen Merkmalen des Patentanspruches 1 beansprucht.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Blasformen eines ge­ krümmten Hohlkörpers aus Kunststoff ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei­ spieles näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenanischt der Vorrichtung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,

Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2 und

Fig. 4 eine perspektivische Darstellung der mehr­ teiligen Hälften der Blasform.

Auf einer Basisplatte 1 sind zwei Platinen 2 parallel zueinander und im Abstand voneinander befestigt. Zwischen den Platinen 2 sind vier horizontale Tragholme 3 ange­ bracht. Auf diesen ist ein Paar von Tragplatten 4 in horizontaler Richtung gleitbar geführt. Auf den sich gegen­ überstehenden Oberflächen der Tragplatten 4 sind die mehr­ teiligen Hälften einer Blasform 5 angeordnet.

Auf den Außenseiten der Platinen 2 sind Öldruckzylinder 19 in horizontaler Anordnung befestigt. Die Stößel 20 der Öldruckzylinder 19 greifen an den äußeren Oberflächen der Tragplatten 4 an. Die Öldruckzylinder 19 bewirken eine Öffnungs- und Schließbewegung der Hälften der Blasform 5.

Die Hälften der Blasform 5 umfassen gemäß Fig. 4 jeweils drei Teile, nämlich ein Formoberteil 6, ein Formunterteil 7 und ein Formhauptteil 8.

Jede Blasformhälfte umfaßt eine Grundplatte 9, die auf der Seite befestigt ist, die der Tragplatte 4 der anderen Hälfte der Blasform 5 gegenüberliegt. Das rechteckige Formoberteil 6 jeder Blasformhälfte und das rechteckige Formunterteil 7 jeder Blasformhälfte sind am oberen und unteren Ende der Innenseiten der Grundplatte 9 so befestigt, daß ihre Schließflächen horizontal in Blasform- Schließrichtung vorgeschoben werden können.

Wie es die Fig. 3 zeigt, befinden sich T-förmige, horizontal laufende Führungsschienen 10, 11 auf der Ober- und Unterseite des Formhauptteiles 8, das aus einem fast rechteckigen Block besteht, der größer ist als das Formoberteil 6 und das Formunterteil 7 der Blasformhälfte, welche T-förmige Nuten 12, 13 an ihren Außen­ seiten aufweisen. In diesen Nuten 12, 13 von Formoberteil 6 und Formunterteil 7 gleiten die Führungsschienen 10, 11 des Formhauptteiles 8 derart, daß das Formhauptteil 8 in Richtung einer Öffnungs- und Schließbewegung der Blasformhälften bewegt werden kann.

Zwischen dem Formhauptteil 8 der Blasformhälfte und der Grundplatte 9 befinden sich Druckfedern 14, die das Formhauptteil 8 der Blasformhälfte stets in die Schließrichtung drücken.

Ferner ist das Formhauptteil 8 der Blasformhälfte so positioniert, daß es stets in Richtung der Blasform- Schließung vor­ geschoben werden kann. Dies geschieht durch Hakenanschläge 15 im oberen Teil des Formhauptteiles 8. Die Hakenanschläge 15 bestehen aus am Ende ausgebildeten Haken 17, die in Führungsrillen 16 des Formhauptteiles 8 geführt sind und hinter dort ausgebildete Anschläge 18 greifen. Die Haken 17 der Hakenanschläge 15 gleiten in den Führungsrillen 16 in Be­ wegungsrichtung der Blasformhälften und sind auf beiden Seiten des Formhauptteiles 8 angeordnet. Die Hakenan­ schläge 15 sind an der Grundfläche der Grundplatten 9 befestigt.

Das Formhauptteil 8, das Formoberteil 6 und das Formunter­ teil 7 einer jeden Hälfte der Blasform 5 sind in gleicher Weise, wie oben beschrieben, ausgebildet und gelagert.

Innerhalb jeder Hälfte der Blasform 5 ist ein Abschnitt einer Formmulde 24 für zweidimensional­ gekrümmte Hohlkörper ausgebildet. Wie es Fig. 4 zeigt, befindet sich eine Hälfte einer Blasöffnung 21 zusammen mit einer Hälfte des oberen Endabschnittes 22 der Formmulde 24 in der Schließfläche des Formoberteiles 6 der Blasform 5. Die beiden Hälften der unteren Endabschnitte 23 der Formmulde 24 sind in der Schließfläche der Formunterteile 7 ausgebildet. Die beiden Hälfen des Haupt­ abschnittes der Formmulde 24 sind entsprechend in der Schließfläche des Formhauptteiles 8 der Blasformhälfte angeordnet.

In der Schließfläche des einen Formhauptteiles 8 der Blas­ form 5 befinden sich mehrere Führungsstifte 25 zum höhen­ parallelen Schließen der Blasform 5. Die Halterungen für die Führungsstifte 25 befinden sich im Formhauptteil 8 der anderen Hälfte der Blasform 5. Auf der Innenseite der Formhauptteile 8 befindet sich eine Mantel­ kühlung.

Unterhalb der Schließfläche der beiden Hälften der Blasform 5 befindet sich eine Saugvorrichtung. Wenn die Blasform 5 geschlossen ist, wird ein Vorformling P aus einem Kunststoff in die Formmulde 24 eingeführt. Die Saugvorrichtung umfaßt einen an der Basisplatte 1 in senkrechter Lage befestigten Luftzylinder 26 mit einem nach oben geführten Stößel 27 sowie einen an diesem befestigten Saugbecher 28 mit nach oben gerichteter Mündung. Über eine Saugleitung 30 ist die am unteren Umkreis des Saugbechers 28 angeordnete Saugöffnung 29 mit einer Unterdruckeinrichtung verbunden.

Wenn der Saugbecher 28 durch eine Arbeitsbewegung des Luftzylinders 26 angehoben ist, kommt der Saugbecher 28 mit der unteren Öffnung der Formmulde 24 in Kontakt, und zwar durch Anlage auf den geschlossenen Formhauptteilen 8.

Die Preßmatrize 31 eines Extruders liegt dabei oberhalb der Schließfläche der geschlossenen Formhauptteile 8 der Blasform 5. Ein Blasdorn 32 wird vom Mittelpunkt des Extruders nach unten vorgeschoben und liegt zwischen den Hälften der Blasöffnung 21, wenn die Formoberteile 6 geschlossen sind.

Gemäß Fig. 1 und 2 werden die Tragplatten 4 und die Hälften der Blasform 5 durch Arbeitsbewegung der Öldruckzy­ linder 19 in Richtung einer Schließbewegung der Blasform 5 bewegt. Sobald die Formhauptteile 8 der Blasform 5 ge­ schlossen sind, wird die Schließbewegung gestoppt. In diesem Zustand wird der Saugbecher 28 zuerst durch eine Betätigung des Luftzylinders 26 der Saugvorrichtung ange­ hoben. Das Mundstück des Saugbechers 28 kommt mit der unteren Öffnung der Formmulde 24 der Formhaupt­ teile 8 in Kontakt, in der der Hauptabschnitt der Formmulde 24 innerhalb der Hälften der Formhauptteile 8 der Blasform 5 gebildet wird. Gleichzeitig wird der Saugvorgang durch die Saugleitung 30 eingeleitet. Dann wird in der Formmulde 24 der Formhauptteile 8 ein Luftstrom zwischen dessen oberen und unteren Ende erzeugt.

Der zylinderförmige Vorformling P wird von der Preß­ matrize 31 extrudiert. Sie bewegt sich aufgrund ihres Gewichtes durch die obere Öffnung der Form­ mulde 24 der beiden Formhauptteile 8 hinab. Der Vorformling P wird durch den Luftstrom geleitet und langsam in die Formmulde 24 der beiden Fomhauptteile 8 geführt.

Wenn das untere Ende des Vorformlings P die richtige Länge erreicht hat und in den Saugbecher 28 unterhalb der unteren Öffnung der Formmulde 24 der Formhauptteile 8 gelangt ist, wird die Extrusion abgebrochen. Nun wird der Saugbecher 28 nach unten bewegt. Die Tragplatten 4 werden in Schließrichtung weiter aufeinan­ der zubewegt. Dies geschieht durch erneute Betätigung der Öldruckzylinder 19.

Die Formoberteile 6 werden geschlossen. Der Blasdorn 32 wird in den Hälften der Blasöffnung 21 gehalten und der Vorformling P wird am oberen Ende derselben gekappt. Gleichzeitig werden die Formunterteile 7 der Blasform 5 ge­ schlossen und der Vorformling P am unteren Ende der­ selben ebenfalls gekappt.

Die Formhauptteile 8 der Blasform 5 bewegen sich entgegen der Kraft der Druckfedern 14 gegenüber den Formoberteilen 6 und Formunterteilen 7. Durch den Blasdorn 32 wird Luft in den Vorformling P geblasen, um diesen aufzublähen. Dadurch erfolgt die Blasformung. Nach der Blasformung wird der Vorformling P von der Preßmatrize 31 abgeschnitten. Die Hälften der Blasform 5 öffnen sich durch Betätigung der Öldruckzylinder 19. Die geformten Hohlkörper werden herausgenommen.

Claims (2)

1. Vorrichtung zum Blasformen eines gekrümmten Hohlkörpers aus Kunststoff, mit zwei vertikal angeordneten, in Öffnungs- und Schließrichtung horizontal geführten Trag­ platten zum Tragen jeweils einer mehrteiligen Hälfte einer Blasform, die aus einem einem Extruder zugewandten Form­ oberteil mit einer Formmulde für den einen Endabschnitt des Hohlkörpers, aus einem Formunterteil mit einer Formmulde für den anderen Endabschnitt des Hohlkörpers und aus einem zwischen dem Formoberteil und dem Formunter­ teil geführten Formhauptteil mit einer Formmulde für den Hauptabschnitt des Hohlkörpers besteht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeder der Hälften des Formhauptteiles (8) und der zugeordneten Tragplatte (4) Druckfedern (14) angeordnet sind, mit denen die Formhauptteil-Hälften im geöffneten Zustand der Blasform in Richtung auf die Schließebene horizontal über die Formoberteil- und Formunterteil-Hälften hinausschiebbar sind, daß das Formhauptteil (8) an seiner Oberseite und an seiner Unterseite Nuten (12 bzw. 13) mit T-förmigem Querschnitt aufweist, in die T-förmige Führungsschienen (10 bzw. 11) an der Unterseite des Formoberteils (6) bzw. an der Oberseite des Formunterteils (7) für das gleitende Führen des Formhauptteils (8) eingreifen, und daß unterhalb der Blasform in deren Schließebene ein im geschlossenen Zustand des Formhauptteiles (8) an dessen Unterseite mittels eines Hubantriebes andrück­ barer, an eine Vakuumeinrichtung anschließbarer Saug­ becher (28) einer Saugvorrichtung zum Erzeugen eines Luft­ stromes innerhalb der Formmulde (24) des Formhauptteils (8) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Formhauptteil-Hälften zum Halten im hinausgeschobenen Zustand seitliche Führungsrillen (16) mit Anschlägen (18) für mit der zugeordneten Tragplatte (4) festverbundene Haken (17) aufweist.