DE3523529A1 - Verfahren und vorrichtung zur verminderung der eisen- und kupferverluste eines induktionsmotors - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur verminderung der eisen- und kupferverluste eines induktionsmotorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verminderung der Eisen-
und Kupferverluste eines Induktionsmotors, der mit seiner Statorwicklung
über mindestens einen Festkörperschalter an eine Spannungsquelle
angeschlossen ist und der einen mit einer Last verbundenen Rotor
aufweist, wobei die Schließzeit des Festkörperschalters in Abhängigkeit
von dem auf den Rotor einwirkenden Lastmoment veränderbar ist, und auf
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bereits eine Regelschaltung zur Verminderung der Eisen- und
Kupferverluste von Induktionsmotoren bekannt, die unterschiedlich große
Lasten antreiben (DE-OS 31 25 675). Bei dieser Regelschaltung wird der
Statorstrom während einer gewissen Zeit nach dem Beginn einer Stromwelle
gemessen. Die Anstiegszeit und die Größe des Einschaltstroms während
dieser Zeit, die einige hundert Mikrosekunden beträgt, sowie die zeitliche
Lage des Beginns der Stromwelle sind Parameter, die für den Wirkungsgrad
des Induktionsmotors maßgebend sind. Die vorstehend angegebenen
Größen werden gemeinsam demoduliert und zu einem Signal vereinigt, das
ein Maß für den Wirkungsgrad ist. Der an die Strommeßeinrichtung
angeschlossene Demodulator gibt ein Gleichspannungssignal ab, dessen
Höhe der Last proportional ist, wenn die Speisespannung des Induktionsmotors
die Nennspannung ist. Änderungen der Speisespannung verschlechtern
daher den Wirkungsgrad der bekannten Anordnung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung dahingehend weiterzuentwickeln, daß für
verschiedene Lasten mit großer Genauigkeit ein für den Betrieb der
jeweiligen Last ausreichender, minimaler Strom in den Induktionsmotor
eingespeist wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 beschriebenen
Maßnahmen gelöst. Mit den in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen wird
nach Änderungen des vom Rotor aufzubringenden Lastmoments in relativ
kurzer Zeit wieder die einen hohen Wirkungsgrad zeigende Betriebsweise
erreicht. Der Magnetisierungsstrom wird auf den für den Antrieb der
jeweiligen Last notwendigen, minimalen Wert eingestellt. Damit ergibt sich
eine geringe Blindleistung, so daß der Leistungsfaktor verbessert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird beim jeweiligen Zündwinkel
der Laststrom des Induktionsmotors gemessen und mit einem oberen und
unteren, gespeicherten Stromwert verglichen, wobei beim Überschreiten des
oberen Grenzwertes die Erregung des Induktionsmotors durch Verkleinerung
des Zündwinkels erhöht wird, während bei der Unterschreitung des
unteren Grenzwertes die Erregung durch Vergrößerung des Zündwinkels
vermindert wird. Mit dieser Maßnahme wird der Induktionsmotor bei
veränderlichen Lasten fortlaufend auf optimale Betriebsbedingungen, d. h.
den für die jeweilige Last günstigen Wirkungsgrad, eingestellt. Der
gespeicherte obere Stromwert ist vorzugsweise ungefähr 60% und der
gespeicherte untere Stromwert 40% des beim Kippmoment für die dem
Zündwinkel entsprechende Klemmenspannung auftretenden Stroms.
Vorzugsweise wird nach dem Anlegen des stillstehenden Induktionsmotors
an die Spannungsquelle der Zündwinkel nach einer vorgegebenen
Abhängigkeit zwischen Anlaufstrom und Anlaufdrehzahl verändert. Mit
dieser Maßnahme wird ein Sanftanlauf des jeweiligen Induktionsmotors
erreicht. An den Induktionsmotor wird nicht sofort die volle Spannung,
sondern eine geringere Spannung durch Phasenanschnitt- bzw. Phasenabschnittsteuerung
gelegt. Diese Spannung ruft einen geringeren Anlaufstrom
hervor, so daß die Netzbelastung kleiner ist. Die Zündwinkel für die
Steuerung des Induktionsmotors beim Hochlaufen sind so gewählt, daß das
Anzugsmoment das Lastmoment um ein gewisses Maß übersteigt, so daß ein
schnelles Hochlaufen auf die Nenndrehzahl gewährleistet ist.
Es ist günstig, den Zündwinkel in Abhängigkeit von der Zeitkonstante des
Rotors nach einem D-Verhalten zu verändern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Laststrom aus der
Quadratwurzel der Differenz der Quadrate der Momentanwerte des
Gesamtstroms und des Leerlaufstroms bestimmt. Diese Bestimmung
berücksichtigt die an Hand des Kreisdiagramms ersichtliche Abhängigkeit
zwischen Gesamtstrom und Leerlaufstrom. Die so erhaltenen Werte des
Laststroms sind für die Reduzierung der Verluste des Induktionsmotors
und der Erzielung eines möglichst kleinen Magnetisierungsstroms und einer
kleinen Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung ausreichend
genau.
Eine Vorrichtung zur Durchführung der in einem der Ansprüche 1 bis 4
beschriebenen Verfahren besteht erfindungsgemäß darin, daß ein
Stromwandler zwischen der Spannungsquelle und dem Induktionsmotor an
einen Analog-Digital-Wandler angeschlossen ist, der mit einem Mikrorechner
verbunden ist, der einen Speicher enthält, in dem für eine Reihe von
Zündwinkeln die Momentanwerte der Leerlaufströme des Induktionsmotors
gespeichert sind und der ausgangsseitig mit einem in Reihe mit dem
Stromwandler gelegten Festkörperschalter verbunden ist. Mit dieser
Anordnung können mehrere Werte der jeweiligen Welle des Gesamt- und des
Leerlaufstroms zur Bestimmung des Laststroms verwendet werden. Es ist
daher eine gute Abstimmung auf die jeweiligen Gegebenheiten des
Induktionsmotors und der Last möglich.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 6 bis 11 beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus dem sich
weitere Merkmale sowie Vorteile ergeben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer Anordnung zur Erzielung eines möglichst guten
Wirkungsgrads eines mit veränderlichen Lasten beaufschlagbaren
Dreiphasen-Induktionsmotors,
Fig. 2 ein Diagramm des zeitlichen Verlaufs von Spannungen und Strömen
einer in Phasenanschnittsteuerung von Spannungen beaufschlagten
Statorwicklung des Induktionsmotors gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Schema der Art der Speicherung des zeitlichen Verlaufs der
Leerlaufströme des Induktionsmotors gemäß Fig. 1 in Abhängigkeit
vom Zündwinkel der Phasenanschnittsteuerung,
Fig. 4 ein Ersatzschaltbild für den Induktionsmotor gemäß Fig. 1.
Fig. 5 ein Schaltbild einer Anordnung zur Erzielung eines möglichst guten
Wirkungsgrads eines mit veränderlichen Lasten beaufschlagbaren
Dreiphasen-Induktionsmotors.
Ein dreiphasiger Induktionsmotor 1 enthält drei Statorwicklungen 2, 3, 4,
die je über einen Stromwandler 5, 6, 7 und einen Festkörperschalter 8, 9,
10 an einen dreipoligen Schalter 11 angeschlossen sind, der eingangsseitig
mit den drei Phasen einer Spannungsquelle 12 verbunden ist, bei
der es sich z..B. um ein Niederspannungs-Drehstromnetz handelt. Die
Steuerelektroden der Festkörperschalter 8 bis 10, die z.B. Thyristoren in
Antiparallelschaltung oder Triacs sind, stehen mit den Ausgängen eines
Mikrorechners 13 in Verbindung, der einen Multiplexer 14 enthält, der mit
je einem Eingang an eine Sekundärwicklung der Stromwandler 5, 6 und 7
angeschlossen ist. Der Multiplexer 14 ist mit einem Analog-Digital-Wandler
15 verbunden, an den ein Prozessor 16 angeschlossen ist, der weiterhin
an einem Speicher 17 angeschlossen ist, bei dem es sich z.B. um ein
PROM handelt. Der Prozessor 16 ist ferner mit Eingabeelementen 18, z.B.
Schaltern, verbunden. Der Induktionsmotor 1 weist einen Rotor 19 auf, an
den eine Last 20 angekoppelt ist, bei der es sich z.B. um eine
Arbeitsmaschine handelt.
Die Statorwicklungen 2, 3, 4 werden in Phasenanschnitt- bzw. Phasenabschnittsteuerung
mittels der Festkörperschalter 8, 9, 10 an die Netzspannung
gelegt. Die Festkörperschalter 8, 9, 10 arbeiten als Wechselstromsteller.
Es erfolgt eine symmetrische Zündung in den positiven und
negativen Halbwellen der Netzspannung. Die Fig. 2 zeigt für einen
Zündverzögerungswinkel von 90° gegenüber dem Nulldurchgang der
Spannung den Verlauf des jeweils über die Stromwandler 5, 6, 7
fließenden Gesamtstrom I sowie die Spannung U an den Statorwicklungen
2, 3, 4. Ferner sind in Fig. 2 der Leerlaufstrom I o und der auf die
Statorseite bezogene Laststrom I q dargestellt. In dem Diagramm gemäß
Fig. 2 sind in Abszissenrichtung die Zeit t und in Ordinatenrichtung die
jeweiligen Strom- und Spannungswerte aufgetragen. Bei dem Leerlaufstrom
I O handelt es sich um die Summe aus einem Strom, der als Blindstrom die
Magnetisierung hervorruft und aus einem Strom, der die Eisenverluste und
Reibungsverluste deckt. Es wird davon ausgegangen, daß die Leerlauf-
EMK bei gleichem Zündwinkel näherungsweise im Bereich der auftretenden
Belastungen des Induktionsmotors 1 im wesentlichen konstant bleibt.
Für die verschiedenen Zündverzögerungswinkel, die der Einfachheit halber
auch als Zündwinkel bezeichnet sind, ergeben sich jeweils unterschiedliche
Kurven der Leerlaufströme I O. Die Periode von 360° ist z.B in 16
diskrete Abschnitte aufgeteilt, an denen der jeweilige Wert des Leerlaufstroms
festgestellt und digital gespeichert wird. Für einen Zündwinkel
von α 1 ergeben sich demnach sechzehn Werte für den Leerlaufstrom
I O, dessen Amplituden an den sechzehn Abschnitten der Periode wiederum
in sechzehn Stufen quantisiert sein können. Die Kurven der Leerlaufströme
für die verschiedenen Zündwinkel a sind zu dem entsprechenden
Induktionsmotor 1 im Speicher 17 in Form einer Tabelle enthalten.
In Fig. 3 sind in einer Z-Achsenrichtung Stromwerte I q dargestellt, die
jeweils wiederum zwei Gruppen von Strömen umfassen können, nämlich
maximal zulässige Ströme und optimale Ströme für den jeweiligen
Zündwinkel α und den Abschnitt der Periode. Die maximal zulässigen
Ströme und die optimalen Ströme legen vorzugsweise für einen gegebenen
Zündwinkel α und einen bestimmten Abschnitt der Periode den Bereich
fest, innerhalb dessen der Strom ohne Änderung des Zündwinkels bei
veränderlichen Belastungen des Induktionsmotors schwanken darf. Die
Zündwinkel α, die Periodenabschnitte und die zugeordneten Ströme sind
vorzugsweise in Form von Matrizen gespeichert.
In Fig. 4 ist das Ersatzschaltbild des Induktionsmotors 1 dargestellt. L x1
und L x2, stellen die Streublindwiderstände des Stators und (auf die
Statorseite umgerechnet) der Rotorwicklung dar. r 1 und r 2/s sind die
Wirkwiderstände des Stators und (auf die Statorseite umgerechnet) des
Rotors. R stellt einen den Eisenverlusten entsprechenden Widerstand dar.
L H ist der dem Widerstand des ganzen magnetischen Kreises entsprechende
Blindwiderstand. Der Wirkwiderstand des Rotors 19 ist proportional dem
ohmschen Widerstand r 2 der Rotorwicklung und umgekehrt proportional zum
Schlupf s des Induktionsmotors. Hieraus ist ersichtlich, daß der
Laststrom I q eine Funktion des Schlupfes s und der Magnetisierung
ist. Die Phasenverschiebung zwischen der Statorspannung und dem
Gesamtstrom I ist ebenfalls vom Schlupf s abhängig. Daraus ergibt
sich, daß der Schlupf und die Magnetisierung, d.h. der Fluß, eine
Funktion der Last ist.
Der Induktionsmotor 1 wird so in Phasenanschnitt- bzw. Phasenabschnittsteuerung
betrieben, daß für die jeweilige Last, z.B. einen Teil der
Nennlast, unter Aufrechterhaltung der für die Last vorgesehenen Drehzahl
der Gesamtstrom I durch Verminderung des Anteils des Leerlaufstroms I O
möglichst klein gehalten wird. Für den gerade vorhandenen Zündwinkel
α wird die gespeicherte Kurve des Leerlaufstroms I O mit den Werten
des Gesamtstroms I verglichen, die über die Stromwandler 5, 6, 7, den
Multiplexer 14 und den A/D-Wandler 15 festgestellt werden. Aus dem
Gesamtstrom I und dem Leerlaufstrom I o wird der Laststrom I q nach
folgender Beziehung bestimmt:
Der Laststrom I q wird für den Antrieb der jeweiligen Last benötigt.
Anschließend wird der Zündwinkel α verändert, um den Anteil des
Leerlaufstroms I o am Gesamtstrom zu vermindern. Damit wird der
Gesamtstrom I verkleinert. Anschließend wird aus dem neuen, durch
Messung festgestellten Gesamtstrom I und demjenigen Leerlaufstrom I O, der
dem geänderten Zündwinkel zugeordnet ist, der Laststrom berechnet. Wenn
der Laststrom I q unverändert geblieben ist, wird der geänderte
Zündwinkel beibehalten, da sich hierbei kleinere Verluste im Induktionsmotor
1 ergeben, d.h. der Wirkungsgrad des Induktionsmotors 1 wird
größer. Falls der Laststrom I q durch Veränderung des Zündwinkels
ebenfalls geändert wird, wird der Zündwinkel in umgekehrten Sinne neu
eingestellt, bis der minimale Gesamtstrom I für einen bestimmten Laststrom
I q erreicht ist.
Die Änderung des Zündwinkels α wird vorzugsweise unter Berücksichtigung
des Übertragungsverhaltens des Rotors 19 durchgeführt. Der Rotor
19 bildet eine schwingungsfähige Einrichtung, die eine gewisse Trägheit
hat. Damit unerwünscht große Überschwingungen vermieden werden, wird
der Zündwinkel α nur in kleinen Schritten verändert.
Die Erregung des Induktionsmotors 1 hängt vom Wert der angelegten
Spannung ab. Die angelegte Spannung läßt sich durch die Anschnitt-
und/oder Abschnittsteuerung auf gewünschte Werte einstellen. Die Erregung
des Induktionsmotors verändert sich demnach mit dem Zündwinkel.
Entsprechend verändert sich das Kippmoment und der zulässige Laststrom
mit dem Zündwinkel. Gegeben sind für einen bestimmten Induktionsmotor
die Nenndaten, d. h. die Nennspannung und die Nennleistung bzw. der
Nennstrom. Der Nennstrom beinhaltet einen Laststrom und einen Leerlaufstromanteil.
Auf der Grundlage der Nenndaten werden für verschiedene
Zündwinkel und damit für die Spannungen und Erregungen, die diesen
Zündwinkeln zugeordnet sind, die Kippmomente sowie die maximal
zulässigen Ströme gemessen bzw. berechnet. Die maximal zulässigen Ströme
und Kippmomente werden dann in Abhängigkeit von den jeweiligen
Zündwinkeln abgespeichert.
Falls auf den Induktionsmotor 1 unterschiedliche Lastmomente einwirken,
ist eine fortlaufende Anpassung des Zündwinkels und damit des
Leerlaufstroms an die jeweiligen Belastungsgegebenheiten notwendig, um
einen möglichst hohen Motorwirkungsgrad zu erreichen. Hierzu wird der
Laststrom mit Grenzwerten verglichen. Diese Grenzwerte sind vorzugsweise
auf den beim jeweiligen Kippmoment auftretenden Strom I kipp bezogen. Die
obere Grenze des Laststroms kann beispielsweise 60% des beim Kippmoment
auftretenden Stroms betragen. Die untere Grenze des Laststroms ist z. B.
mit 40% des beim Kippmoment auftretenden Stroms vorgegeben.
Unterschreitet der Laststrom bei einem bestimmten Zündwinkel α die
untere Grenze, d. h. 0,4 I kipp , dann kann die Erregung verkleinert, d. h.
die Zündung zu einem späteren Zeitpunkt ausgelöst werden. Für diesen
neuen Zündwinkel wird dann erneut der Vergleich mit dem zugeordneten
Strom beim Kippmoment durchgeführt. Wenn im Zuge einer Erhöhung des
Lastmoments der Laststrom die obere Grenze, d. h. 0,6 I kipp, überschreitet,
dann wird die Erregung über eine frühere Zündung der
steuerbaren Gleichrichter erhöht. Damit ergibt sich eine andere
Drehmomentcharakteristik der Induktionsmaschine 1, wobei z. B. das
Kippmoment ansteigt. Aufgrund dieser anderen Drehmomentcharakteristik
ergibt sich auch ein anderer, beispielsweise kleinerer Laststrom.
Aufgrund der Rotorzeitkonstante ändert sich der magnetische Fluß des
Drehfeldes des Induktionsmotors 1, d. h. die Erregung des Induktionsmotors
bei einer sprunghaften Änderung der angelegten Spannung erst mit
einer gewissen Zeitvergrößerung. Zum Ausgleich dieser Zeitverzögerung
wird die angelegte Spannung bei einer Änderung über die Zündwinkel
nach einem Differential-Verhalten vorgegeben. Damit lassen sich
Pendelungen des Rotors vermeiden.
Es ist günstig, wenn beim Hochfahren des Rotors 19 aus dem Stillstand
nicht die volle Phasenspannung an die Statorwicklungen 2, 3, 4 gelegt
wird. Die Festköperschalter 8 bis 10 werden beim Anlaufen des Rotors 19
deshalb in Phasenanschnittsteuerung durch den Mikrorechner 13
angesteuert. Die Anlaufkurve kann in Form von verschiedenen Zündwinkeln
für aufeinanderfolgende Perioden der Netzspannung im Speicher 17
enthalten sein. Beim Schließen des Schalters 11 wird z. B über einen
Meldekontakt 21 der Mikrorechner 13 zur Abgabe entsprechender
Steuersignale an die Festkörperschalter 8 bis 10 aktiviert.
Die Maßnahmen zur Verminderung der Eisen- und Kupferverluste werden
erst durchgeführt, wenn der Induktionsmotor 19 seine der jeweiligen Last
bzw. Teillast entsprechende Drehzahl zumindest ungefähr erreicht hat.
Deshalb wird die Erreichung einer für die Freigabe zweckmäßigen
Drehzahl überwacht. Dies geschieht durch die laufende Messung des
Motorstroms und den Vergleich des Motorstroms mit einem vorgegebenen
Strom.
Der Schlupf des Induktionsmotors 1 läßt sich aus folgender Beziehung
gewinnen:
wobei k eine Konstante und Iµ der Magnetisierungsstrom ist, der in etwa
dem Leerlaufstrom I o entspricht. Zu jedem Zündwinkel ist nicht nur der
Leerlaufstrom I o, sondern auch ein Maximalstromwert für I q
gespeichert. Dieser Maximalstromwert ist für einen Schlupfwert charakteristisch,
der zwischen dem Kippschlupf und dem Nennschlupf liegt.
Während z. B. der Kippschlupf und damit das Kippmoment beim
zweieinhalbfachen des Nennmomentes für eine bestimmt Klemmenspannung
auftreten, ergibt sich der für den Maximalstromwert typische Schlupfwert
in etwa bei einem Moment, das um den Faktor 1,8 über dem Nennmoment
liegt. Wenn beim Hochlaufen des Induktionsmotors 1 beim Vergleich des in
den Motor fließenden Stroms mit dem gespeicherten Maximalstrom
festgestellt wird, daß der Strom den Maximalstrom erreicht oder
überschritten hat, wird das als das Ende des Hochlaufs berücksichtigt.
Anschließend werden die Verfahrensschritte zur Verminderung der Eisen-
und Kupferverluste freigegeben.
Im Speicher 17 sind vorzugsweise für verschiedene Frequenzen, z.B. 50 Hz
und 60 Hz, in Tabellen die Werte von Leerlaufströmen I O in Abhängigkeit
von verschiedenen Zündwinkeln α gespeichert. Je nach der Frequenz
der Spannungsquelle 12 werden die entsprechenden Speicherwerte durch
Betätigung der Eingabeelemente 18 ausgewählt. Weiterhin ist es
zweckmäßig, in Tabellen die Werte von Leerlaufströmen I O in Abhängigkeit
von verschiedenen Zündwinkeln a für Motoren mit verschiedenen
Leistungen zu speichern. Die entsprechenden Speicherwerte können dann
mittels der Eingabeelemente 18 dem jeweiligen Motortyp zugeordnet werden.
Mit den oben beschriebene Maßnahmen läßt sich bei Laständerungen eine
kurze Reaktionszeit in Verbindung mit einer hohen dynamischen Stabilität
erreichen. Der minimale Stromverbrauch bei der jeweiligen Belastung wird
über eine leistungsbezogene Flußregelung erreicht. Damit ergibt sich
automatisch ein optimaler Wert für den Leistungsfaktor. Da mit einfachen
Mitteln ein Sanftanlauf zu erreichen ist, läßt sich die Netzanschlußleistung
begrenzen, d.h. der Aufwand für den Anschluß an das Netz ist
geringer.
In Weiterbildung der oben angegebenen Maßnahmen kann der Mikrorechner
13, der die Stromwandler 5, 6, 7 zyklisch und synchron zu den drei
Phasenspannungen abfragt, die gemessenen Werte des Gesamtstroms im
Hinblick darauf auswerten, ob ein Wegfall des Stroms einer oder zweier
Phasen eine Störung in den Zuleitungen zum Induktionsmotor 1 anzeigt.
Der Mikrorechner 13 kann in diesem Falle eine entsprechende Meldung
ausgeben und z.B. die Festkörperschalter 8 bis 10 sperren. Weiterhin ist
es möglich, über die gemessenen Ströme festzustellen, ob die jeweiligen
Phasenspannungen auch in der richtigen Reihenfolge noch vorhanden sind.
Der Drehsinn des Motors ist jeweils vorab eingespeichert und an die
Einstellung des Motors angepaßt.
Mit dem Mikrorechner 13 kann ferner die vom Induktionsmotor 1 der
Spannungsquelle 12 entnommene Leistung bestimmt werden. Der Spannungswert
kann dem Mikrorechner über die Eingabeelemente 18 zugeführt
werden. Es ist auch möglich, die Spannung ständig zu messen und dem
Mikrorechner über entsprechende Analog-Digital-Umsetzeinrichtungen
zuzuführen. Der Mikrorechner 13 bestimmt dann die Scheinleistung nach
folgender Beziehung:
N s = 1,73 · I · U,
worin U die Phasenspannung der Spannungsquelle 12 bedeutet.
Eine Temperaturüberwachung mit Hilfe des Mikrorechners 13 ist ebenfalls
möglich. Aus den Quadraten der gemessenen Ströme können mit Hilfe des
Mikrorechners die Stromwärmeverluste über vorgegebene Zeiträume ermittelt
werden. Unter Berücksichtigung der durch natürliche oder zwangsweise
Kühlung abgeführten Wärme läßt sich feststellen, ob im Induktionsmotor 1
Übertemperaturen vorhanden sind. In diesem Fall wird eine entsprechende
Meldung erzeugt. Die Stromverluste werden aus den Widerständen des
Induktionsmotors 19 berechnet. Für die Berechnung wird vorzugsweise
folgende Beziehung ausgenutzt:
Unter der Voraussetzung einer bestimmten Wärmeabgabe an die Umgebung
durch Kühlung wird die Differenz der erzeugten Stromwärmeverluste und
der Wärmeabfuhr gebildet. An Hand der Differenz kann festgestellt
werden, ob sich der Induktionsmotor 19 fortlaufend erwärmt bzw. eine
kritische Schwelle überschreitet.
Die in Fig. 5 dargestellte Anordnung enthält im wesentlichen die gleichen
Bauelemente wie die Anordnung gemäß Fig. 1. Gleiche Bauelemente in den
Fig. 1 und 5 sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
Zu den als Triacs ausgebildeten Festkörperschaltern 8, 9 und 10 sind
jeweils Varistoren 22 parallel geschaltet. Die Stromwandler 5, 6, 7sind
sekundärseitig je mit Bürdenwiderständen 23 verbunden. Der Mikrorechner
13 enthält den Multiplexer 14 mit nachgeschaltetem A/D-Wandler 15, der
an einen Bus 24 für Daten und Adressen angeschlossen ist. Mit dem Bus
24 ist ein Mikroprozessor 26 ein Speicher 27, z.B. ein PROM, ein
Zeitgeber 28 und eine Eingabe-/Ausgabeschaltung 29 verbunden. Die
Eingabe-/Ausgabeschaltung 29 steht über eine Impulsformerstufe 30 mit
den Steuerelektroden der Festkörperschalter 8 bis 10 in Verbindung. An
die Eingabe-/Ausgabeschaltung 29 ist ferner ein Bedienfeld 31 angeschlossen,
das Anzeige- sowie Eingabeelemente enthält, die nicht näher
dargestellt sind.
Claims (15)
1. Verfahren zur Verminderung der Eisen- und Kupferverluste eines
Induktionsmotors, der mit seiner Statorwicklung über mindestens einen
Festkörperschalter an eine Spannungsquelle angeschlossen ist und der
einen mit einer Last verbundenen Rotor aufweist, wobei die
Schließzeit des Festkörperschalters in Abhängigkeit von dem auf den
Rotor einwirkenden Lastmoment veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Zünden des Festkörperschalters der in die Statorwicklung
fließende Gesamtstrom gemessen und mit einem Stromwert verglichen
wird, der dem bei dem jeweiligen Zündwinkel fließenden
Leerlaufstrom des Induktionsmotors entspricht, daß danach aus dem
Stromwert des Leerlaufstroms und dem Gesamtstrom der Laststrom
bestimmt wird und daß anschließend der Zündwinkel im Sinne einer
Verminderung des Gesamtstroms unter Aufrechterhaltung des für den
Betrieb der Last erforderlichen Laststroms verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim jeweiligen Zündwinkel der Laststrom des Induktionsmotors
gemessen und mit einem oberen und unteren, gespeicherten Stromwert
verglichen wird und daß beim Überschreiten des oberen Grenzwertes
die Erregung des Induktionsmotors durch Verkleinerung des
Zündwinkels erhöht wird, während bei der Unterschreitung des
unteren Grenzwertes die Erregung durch Vergrößerung des Zündwinkels
vermindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Grenzwert etwa 60% und der untere Grenzwert etwa 40 %
des beim Kippmoment des Induktionsmotors (1) für den jeweiligen
Zündwinkel auftretenden Stroms ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Anlegen des stillstehenden Induktionsmotors an die
Spannungsquelle der Zündwinkel nach einer vorgegebenen Abhängigkeit
zwischen Anlaufstrom und Anlaufdrehzahl verändert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zündwinkel für den Hochlauf des Induktionsmotors auf die
einer bestimmten Last entsprechende Drehzahl zumindest allmählich
bis auf einen vorgebbaren Wert vermindert wird, daß der jeweilige
Motorstrom gemessen und mit einem für den jeweiligen Zündwinkel
vorgegebenen Strom verglichen wird und daß nach dem Erreichen oder
Unterschreiten dieses Stroms die Schritte zur Verminderung des Gesamtstroms
unter Aufrechterhaltung des Laststroms freigegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorgebbare Wert des Stroms etwa um den Faktor 1,8 größer
als der beim jeweiligen Zündwinkel fließende Nennstrom ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zündwinkel in Abhängigkeit von der Zeitkonstante des Rotors
zur Einstellung eines D-Verhaltens verändert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Laststrom aus der Quadratwurzel der Differenz der Quadrate
der Momentanwerte des Gesamtstroms und des Leerlaufstroms bestimmt
wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehendenAnsprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stromwandler (5, 6, 7) zwischen der Spannungsquelle (12)
und dem Induktionsmotor (1) an einen Analog-Digital-Wandler (15)
angeschlossen ist, der mit einem Mikrorechner (13) verbunden ist,
der einen Speicher (17) enthält, in dem für eine Reihe von Zündwinkeln
die Momentanwerte der Leerlaufströme des Induktionsmotors
(1) gespeichert sind, und der ausgangsseitig mit einem in Reihe mit
dem Stromwandler (5, 6, 7) gelegten Festkörperschalter (8, 9, 10)
verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktionsmotor ein dreiphasiger Asynchronmotor ist, dessen
drei Statorwicklungen (2, 3, 4) über in Reihe geschaltete Festkörperschalter
(8, 9, 10) und Stromwandler (5, 6, 7) an die Spannungsquelle
(12) anschließbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Speicher (17) jeweils für Speisespannungen von 50 Hz und 60 Hz
die Zündwinkel in Abhängigkeit von den Werten der zugehörigen
Leerlaufströme tabellenartig gespeichert sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Tabellen der Zündwinkel in Abhängigkeit von den Werten der
zugehörigen Leerlaufströme für verschiedene Motornennleistungen im
Speicher (17) enthalten sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromwandler (5, 6, 7) mit einer Anordnung zur Leistungsüberwachung
verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl und/oder Reihenfolge der mit den Stromwandlern gemessenen
Ströme überwachbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromwärmeverluste berechnet und mit vorgegebenen Grenzwerten
verglichen werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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