DE3523044A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von giessformen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von giessformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Gießformen aus Metallrohren für die
Verwendung in Stranggußmaschinen für die Herstellung von Barren und Blöcken. Die mit der Erfindung herzustellenden
Gießformen sollen für den Strangguß von Metallen von hoher Schmelztempertur, insbesondere von Eisen und Stahl
benutzt werden. Die hergestellten Gießformen haben im Querschnitt eine winklige Gestalt und sind vorzugsweise
quadratisch, rechteckig oder oktagonal oder auch kreisförmig und bestehen aus Metallrohren, z.B. aus Kupfer
oder Kupferlegierungen. Die bevorzugte Gestalt einer solchen Gießform ist kreisbogenförmig.
Es ist bekannt, beim Stranggiessen von Stahl und Eisen Formen zu benutzen, die entweder einteilig oder mehrteilig
sind. Einteilige Gießformen bestehen aus einem zylindrischen oder prismatischen Rohr, beispielsweise aus
desoxidiertem Kupfer, welches sich wegen seiner hohen Wärmeleitfähigkeit als für diesen Zweck geeignet erwiesen
hat.
Eine Gießform in Kreisbogenform ist an sich bekannt, wo-5 für entsprechende Herstellungsverfahren z.B. in dem
finnischen Patent 49 479 beschrieben sind. Hier wird ein langer, bogenförmiger Dorn in das als ursprünglichen Rohling
verwendete Metallrohr eingepreßt und anschließend das Rohr einer Kaltbearbeitung ausgesetzt, indem das
Metallrohr gemeinsam mit dem Dorn durch einen Kompressionsring und schließlich der Dorn aus dem Rohr gepreßt
wird.
Weitere Verfahren sind z.B. aus DE-OS 25 33 528 und US-PS 4 220 027 bekannt, bei denen gekrümmte Gießformen unter
Sprengwirkung hergestellt werden. Ein weiteres Verfahren ist aus der schwedischen Patentanmeldung 8105474-4 bekannt,
gemäß dem ein Rohr durch eine öffnung gezogen
wird, die ein Zieheisen und ein Stopfen begrenzen, und die bogenförmige Bewegung mittels einer speziellen Führung
erzeugt wird.
Wenn bei der Herstellung von Gießformen der Dorn zunächst in das Rohr gepreßt und danach das Rohr kaltbearbeitet
wird, erfährt die Außenfläche der Gießform eine stärkere Deformierung als die Innenseite. Während der Dorn aus dem
Rohr herausgezogen wird, besteht deshalb die Gefahr, daß die Innenseite des Rohres verkratzt wird. Es kann sich
daher als notwendig erweisen, die Innenfläche, insbesondere die Winkel durch mechanische Verfahren auszubessern.
Wenn die Formgebung durch Sprengung erfolgt, muß die Her- ' stellung der Gießformen in komplizierten Verfahren in
mehreren Stufen erfolgen, da der durch Explosion zu schaffende rohrförmige Rohling vor dem Formgebungsverfahren
nahezu in die richtige Krümmung gebogen werden muß. Wird bei der Sprengformgebung ein Innendorn verwendet, so
besteht nahezu das gleiche Risiko einer Verkratzung oder Beschädigung des Rohres wie im zuvor beschriebenen Fall.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung sollen insbesondere die Schwierigkeiten beim Abziehen des
Dorns vermieden werden.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im einzelnen in den Ansprüchen gekennzeichnet.
Gemäß der Erfindung wird ein rohrförmiger Rohling aus
Kupfer oder Kupferlegierung gemäß einem bekannten Verfahren, z.B. durch Gießen, Warmpressen, Ziehen oder eine
andere Kaltbearbeitung hergestellt. Der rohrförmige Rohling ist in seinen Innen- und Außenabmessungen etwas
kleiner als die fertige rohrförmige Gießform. Der Rohling wird mittels eines Formwerkzeugs oder einer Matrize, die
den Außenabmessungen der fertigen Gießform entspricht, in eine Form von kreisbogenförmiger Gestalt gebogen und be-
steht aus mindestens zwei getrennten Teilen. Anschließend wird durch den Rohling in einem Aufweiteziehvorgang ein
Stopfen gezogen, der das Rohr aufweitet und die Innenfläche des Rohres auf exaktes Maß und genaue Gestalt
kaltbearbeitet. Durch das Aufweiteziehen wird auch die Außenfläche des Rohling gegen die Matrize gepreßt. Die
richtige Krümmung des Innenteils der rohrförmigen Gießform wird dadurch erreicht, daß der Stopfen längs einer
gebogenen Bahn gezogen wird, die vorteilhafterweise einer kreisförmigen Umlaufbahn entspricht. Gemäß der Erfindung
wird die Innenfläche des rohrförmigen Rohlings so mittels des Stopfens auf die richtigen Abmessungen gebracht. Da
die gleiche Vorrichtung auch das Biegen der Gießform mittels der Matrize vorsieht, braucht das Biegen nicht
getrennt durch irgendein anderes bekanntes Verfahren durchgeführt zu werden.
Bei Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung der Erfindung können Gießformen hergestellt werden, die sich
durch gute Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität und ausreichende Härte für die spätere Verwendung der Gießform
auszeichnen, insbesondere was die Innenfläche betrifft.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften
Einzelheiten anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1; Fig. 3 einen Querschnitt der Vorrichtung im Matrizenbereich
;
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung gemäß der Erfin-5 dung.
Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist der wesentliche Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung einen Formwerk-
zeugrahmen oder Matrizenrahmen auf, der mindestens aus zwei Teilen, nämlich den Rahmenhälften 1 und 2 besteht,
innerhalb der das eigentliche Formwerkzeug, nämlich die Matrize angeordnet ist, die gleichfalls aus zwei Teilen,
nämlich den Matrizenhälften 3 und 4 besteht. Die Abmessungen
der Matrizenhälften 3, 4 entsprechen im Querschnitt den Außenabmessungen der fertigen, rohrförmigen
Gießform und im Längsschnitt den Abmessungen der Gießbasen der Stranggußmaschinen und der Gießform. Die Bewegungen
der Matrize und des Rahmens werden mittels einer herkömmlichen Krafteinheit 5 gesteuert, die beispielsweise
mechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder ähnlich arbeiten kann. In dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die untere Matrizenhälfte 4 und die untere Rahmenhälfte 2 ortsfest, und beide sind an
einem Tisch 6 befestigt, der am Gehäuse 7 der Maschine fest angebracht ist. An dem Tisch 6 sind nicht nur Stützeinrichtungen
8 für die Krafteinheit 5 sondern auch Führungsschlitten 9 für die obere Hälfte des Matrizen-0
rahmens angebracht.
Die Matrizenhälften 3, 4 und der darin angeordnete rohrförmige
Rohling 10 sind im einzelnen in Fig. 3 gezeigt. Der erste Arbeitsvorgang besteht darin, den rohrförmigen
5 Rohling 10 durch Zusammenpressen der Matrizenhälften 3
und 4 in eine nahezu korrekte Krümmung zu biegen. Im zweiten Arbeitsvorgang wird der rohrförmige Rohling 10 in
einem Aufweiteziehvorgang kaltbearbeitet, bei dem ein oder mehrere Stopfen 11, deren Außenabmessungen etwas
größer sind als die Innenabmessungen des rohrförmigen Rohlings durch den zwischen den Matrizenhälften 3, 4 angeordneten
Rohling 10 gezogen werden. Der Stopfen ist an einer gekrümmten Stopfenstange 12 befestigt, und die
Bewegungsbahn des Stopfens 11 und der Stopfenstange 12
verläuft hauptsächlich in einer vertikalen Ebene. Durch die Kaltbearbeitung werden die richtigen Abmessungen der
rohrförmigen Gießform erzielt, und gleichzeitig erhält die Gießform die nötigen Härteeigenschaften, die ziem-
lieh hoch liegen, d.h. bei ca.700 bis 1000 N /mm2.
Wie in Fig. 1 gezeigt, erfolgt die Ziehbewegung des Stopfens mittels einer herkömmlichen Krafteinheit, z.B.
mittels eines hydraulischen Zylinders 13, dessen Kolbenstange 14 an einem Ziehschlitten 15 befestigt ist, der
längs einer kreisbogenförmigen Führungsschiene 16 bewegbar ist. Die charakteristische Bewegung im Kreisbogen
gemäß der Erfindung wird hier durch kreisbogenförmige Führungsschienen erzielt, die austauschbar und mit verschiedenen
Gießradien für unterschiedliche Gießformen herstellbar sind. Die Führungsschienen sind in einem
Stützgerüst 17 angeordnet, welches mit Hilfe von Höhen- und Winkelführungen 18, 19 unter einem geeigneten Winkel
angeordnet werden kann. Gemäß Fig. 1 liegen die Führungsschienen mit ihren Stützeinrichtungen unterhalb des
Stopfens und der Stopfenstange; aber es liegt auf der Hand, daß sie auch oberhalb angeordnet werden können.
In Fig. 4 ist ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann auch so verwirklicht sein, daß die Bewegungsbahn des Stopfens innerhalb des rohrförmigen Rohlings
beim Ziehen in einer horizontalen Ebene verläuft.
5 Die Matrizenhälften 3, 4 sind gemeinsam mit den Rahmenhälften
1, 2 am Tisch 6 befestigt, der um eine Umdrehungsmitte 2 0 der Vorrichtung in eine durch den Gießradius
der Gießform bestimmte Stellung verlagert werden kann. In diesem Fall besteht die Stopfenstange 12, 12'
aus zwei Teilen und kann mittels Stützen 21 längs eines Körpers 22, 22' in die jeweils vom Gießradius der Gießform
bestimmte Stellung verlagert werden. Das eigentliche Ziehen erfolgt so, daß der Körper 22, 22' eine Teilumdrehung
um die Umdrehungsmitte 2 0 durchführt.
Die Fertigstellung der rohrförmigen Gießform erfolgt nach dem Entfernen derselben aus dem Formwerkzeug.
- Leerseite -
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen von Gießformen, die aus Kupfer- oder Kupferlegierungsrohren bestehen, insbesondere
Gießformen von kreisbogenförmiger Gestalt für Stranggußmaschinen
zum Herstellen von Barren und Blöcken, und die aus einem durch Gießen, Warmpressen, Ziehen oder ein
anderes Verfahren hergestellten, rohrförmigen Rohling geformt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß ein rohrförmiger Rohling der Gießform von kleineren Außen- und Innen-
TO abmessungen als die fertige Gießform mittels einer Matrize, die den Außenabmessungen der fertigen Gießform
entspricht, in eine gekrümmte Gestalt gebogen wird, und daß der gebogene, rohrförmige Rohling durch Hindurchziehen
mindestens eines Stopfens in einem Aufweiteziehvorgang kaltbearbeitet wird, wobei die Bewegungsbahn des
Stopfens der gebogenen Mittenlinie der Gießform entspricht, und die Außenfläche des Rohlings gegen die
Matrize gepreßt und die Innenfläche des Rohlings in Anpassung an die Abmessungen des Stopfens kaltbearbeitet
wird, und daß schließlich die rohrförmige Gießform aus der Matrize entnommen und fertigbearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenabmessungen des Stopfens größer sind als die Innenabmessungen
des rohrförmigen Rohlings.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der kreisförmigen Bewegungsbahn des Stopfens einstellbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn des Stopfens so gewählt ist, daß sie hauptsächlich
in einer vertikalen Ebene verläuft.
5
5
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn des Stopfens so gewählt ist, daß sie in einer horizontalen
Ebene verläuft.
10
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6. Vorrichtung zum Herstellen von Gießformen aus Kupfer- oder Kupferlegierungsrohren, insbesondere kreisbogenförmiger,
gekrümmter Gießformen für Stranggußmaschinen,
g ekennzeichnet durch eine um einen rohrförmigen Rohling (10) preßbare Matrize, die aus mindestens
zwei Hälften (3, 4) besteht und mit einem aus zwei Hälften (1, 2) bestehenden Rahmen versehen ist, und daß
"* mindestens eine Hälfte der Matrize und des Rahmens
mittels einer herkömmlichen Krafteinheit (5) längs Führungsschlitten (9) bewegbar ist, und daß ein Stopfen
(11) mit einer Stopfenstange (12) versehen ist, die beide innerhalb des rohrförmigen Rohlings (10) in einem kreisförmigen
Bogen bewegbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die gebogene, kreisförmige Bewegung des Stopfens (11) dadurch erzielbar
ist, daß ein Ziehschlitten (15) einer Krafteinheit (13), der am Ende der Stopfenstange (12) befestigt ist, längs
einer kreisbogenförmigen Führungsschiene (16) bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (16) austauschbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch ge kennz e i chne t, daß die Führungsschienen
(16) gemeinsam mit Stützeinrichtungen (17) unterhalb der Bewegungsbahn des Stopfens (11) und der
Stopfenstange (12) angeordnet sind. 5
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen
(16) gemeinsam mit ihren Stützeinrichtungen (17) oberhalb des Stopfens (11) und der Stopfenstange (12)
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6,
f dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte,
kreisbogenförmige Bewegung des Stopfens (11) dadurch erzielbar
ist, daß ein Körper (22, 22'), an dem die zweiteilige
Stopfenstange (12, 12') mittels Stützen (21) befestigt
ist, in einer teilweisen Drehbewegung in horizontaler Ebene um seinen Mittelpunkt schwenkbar ist.
0
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die getrennten
Teile der Matrize (3, 4) im Matrizenrahmen (1, 2) austauschbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (3,
4) und der Matrizenrahmen (1, 2), die an einem Tisch (6) angebracht sind, in Anpassung an den Gießradius der Gießform
in jedem speziellen Fall radial verlagerbar sind.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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D2 | Grant after examination | ||
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