DE287564C

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Publication number: DE287564C
Application number: DENDAT287564D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSGHRIFT'

■- JV£ 287564 -;■ KLASSE Ic. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1914 ab:

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfah-. ren und Mittel/zur Verdickung der Enden schwachwandiger Rohre. '

' ■. , Die Herstellung derartiger Rohre mit verdickten Enden erfolgte bislang durch ein kostspieliges Walz- ;und Ziehverfahren, und zwar aus dem vollen Material. Die bekannte Verstärkung schwachwandiger Rohre durch eingeschobene Hülsen ist für Schweißzwecke ungeeignet, weil der niedriggespännte Schweißstrom zwischen Rohr und Hülse einen großen Übergangswiderstand findet.

Zum Verdicken der - Rohrenden gemäß, der Erfindung werden gleichwandig gezogene oder geschweißte Rohre benutzt.

Das Verfahren besteht darin, daß beim Anstauchen der Rohrenden besondere Mittel, z. B. Stempel mit erhöhten Längsrippen, einer Faltenbildung quer zur Rohrachse entgegenwirken, wodurch der arizustauchende Teil in einzelne Felder zerlegt wird.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht beispielsweise in Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Stauchvorrichtüng. mit eingespänntem Rohr. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B durch die Stauchvorrichtung und zeigt das angestauchte Rohrende b¹. \ Der Stauchstempel α trägt den Stattchzapfen α¹ mit den Längsrippen a². Die Spannbacken c sichern das Rohr b gegen Verschiebung und dienen gleichzeitig zur Führung" des Stauchstempels. .

Je nach Lage der herzustellenden Ver-. dickung (nach außen oder innen) erreicht man durch Anbringung einer¹ genügenden Anzahl Längsrippen in den Spannbacken, c oder auf dem. Stäuchzapfen a¹ lange Verdickungen ohne Faltenbildung. Beispielsweise erzielt man bei einem Stahlrohr von 30 mm Durchmesser und 0,8 mm Wandstärke eine, gute Innenverdickung auf doppelte Rohrwandung, wenn der Zapfen des Stauchstempeis mit .28 Lähgsrippen versehen wird. In vorliegendem Falle wird dadurch der Umfang des Rohres in 28 Teile zerlegt; diese Teile sind nur wenige Millimeter breit, und die erhöhten' Partien des Stempels geben, wie auch Fig. 2 erkennen läßt, den betreffenden zusammenhängenden Teilen des Rohres eine derartige Steifigkeit, daß sich dieselben ohne Faltenbildung 'zusammenstauchen. - '

Will man auf kaltem Wege weiche oder geglühte Rohre verdicken, so preßt man die übrige Rohrspannlänge z. B. durch einen fe-_r dernden Spanndorn, dicht an die Geisenkwandung, so daß das Rohr im Gesenk nicht gleiten kann; nunmehr kann das freie. Ende'des Rohres im Gesenk, in beschriebener Weise eingestaucht werden. .

Bei Stauchung auf einer ■■, elektrischen Stumpf schweißmaschine ο. dgl. versieht man beispielsweise bei einer beabsichtigten Verdickung nach außen-die das Rohr umhüllende geteilte Außenhülse mit einer entsprechenden Anzahl Innenlängsrippen, während ein glatter Innendorn dem inneren Durchmesser des Rohres entspricht. Soll die Stauchung nach innen und a'ußen zugleich erfolgen, so können Innendorn und Außenhülse Längsrippen erhalten, Avelche sich, zweckmäßig gegenüberstehen. Wird nun der niedergespannte Strom durch das Rohr oder durch das Rohrende geleitet,

(2. Auflage, ausgegeben am i. Mär\ igiS.J

so bewirkt die bekannte Pressung eine. Stauchung des erhitzten Rohres.

Werden die Rohre beispielsweise im Bleibad an ihrem Ende erhitzt, u,m denselben mit Hilfe einer Stauchmaschine eine Innen- oder Außenverdickung zu geben, so ist ...bei schwachwandigen Rohren zweckmäßig mit erwärmtem Stempel und Gesenken zu arbeiten. Die Rippen im Gesenk oder auf dem Stern-

pel können verschiedene Formen erhalten; zweckmäßig ist die Ausgestaltung der Rippen so zu wählen, daß die zweite Stauchoperation , die im Rohr durch die" Rippen während der ersten Stauchoperation resp. Stauchung entstandenen Nuten gut wieder ausfüllt.

Die Rippen können bis auf die Grenze der Haltbarkeit geschwächt werden, so daß in vielen Fällen, z.B. bei Verwendung der massiv angestauchten Rohre im Fahrradbau,-eine einmalige Stauchung genügt, weil der durch die Stauchung beabsichtigte Zweck einer Verstärkung der Lot- oder Schweißstelle erreicht und die geringe Nutenbildung im Innern des. Rohres nicht sichtbar ist.' Falls erforderlich, können durch eine weitere. Stauchung mit dem bekannten glatten Stempel die bei der ersten Stauchung entstandenen Rillen ausgefüllt werden, und tritt auch hier keine Faltenbildung auf, weil die massiven .Rohrerhöhungen der ersten Stauchung" die Faltenbildung der schwachen Partien des Rohrendes verhindern. Die Beseitigung, der Rippen zur Herstellung eines: glatten Rohrendes ist für das eigentliche Verdickiingsverfahren ohne Einfluß; für die Stauchung sind lediglich die Werkzeuge der Rohrform und dem beabsichtigten Zweck anzupassen.

Claims

Patent-An SPRUC he:.

1. Verfahren zur Verdickung der Enden schwachwandiger Rohre u, dgl., dadurch gekennzeichnet, _;d'äß gleichwandige Rohre an den Enden durch Stauchwerkzeuge, mit der Faltenbildung entgegenwirkenden erhöhten Anlagestellen,' verdickt werden, wodurch das Rohrende während der Stauchung teilweise abgestützt und der zu stauchende Teil in voneinander getrennte Felder zerlegt wird. ■ ; ." ■'■* ·

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß j e nach Lage der Verdickung des Rohrendes das Außengesenk (c) oder, der Stempel (α¹) oder beide mit Längsrippen versehen sind, die das anzustauchende Rohr an verschiedenen Stellen gegen Knickung abstützen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.