DE3520262A1 - Schmelzkammerfeuerung - Google Patents
SchmelzkammerfeuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schmelzkammerfeuerung mit
einem Kohle-befeuerten Kessel, aus dem die Asche im
schmelzflüssigen Zustand abgezogen wird. In herkömmlichen Schmelzkammerfeuerungen ist es lediglich möglich,
maximal 90 bis 95 % der in der Kohle enthaltenen Asche im schmelzflüssigen Zustand abzuziehen. Dies bedeutet
andererseits, daß 5 bis 10 % der Asche im Verbrennungsgas
verbleiben und diese mit dem Verbrennungsgas ausgetragen wird. Die meisten Komponenten wie Na, V, S, K und
dgl. sind im Ofen gasförmig, und zwar in Folge der Hochtemperaturverbrennung,
und diese Komponenten gehen in den flüssigen Zustand auf der Oberfläche des Ofens und
dgl. über, so daß hieraus oft Störungen des Ofens oder der Anlage entstehen. Wird eine kombinierte Anlage benutzt,
die eine Turbine enthält, so können durch die vorstehend erwähnten Abgaskomponenten ernste Probleme
entstehen. ■"*
Unter Berücksichtigung dieser Nachteile ist es Aufgabe ^
der Erfindung, die Komponenten Na, V, S, K und dgl. aus dem Abgas der Schmelzkammerfeuerung zu entfernen und
eine im Wirkungsgrad verbesserte Anlage zu schaffen, wobei in dieser eine Gasturbine integriert ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß im
wesentlichen dadurch, daß die aus der Schmelzkammerfeuerung ausgetragene Schlacke durch Luft- und Wassergranulation
in einer Granulationskammer granuliert wird und daß ein Sammelturm mit den entstandenen Schlackekörnern
gefüllt wird. Andererseits wird das Abgas aus der Schmelzkammerfeuerung mit fein pulverisiertem Kalk
. ι.
gemischt und zur Reaktion gebracht und in einem Sekundärreaktor wird eine Entschwefelung ausgeführt. Das
Abgas wird aus dem Sekundärreaktor in den Schlackekornsammelturm überführt und der geschmolzene
Staub wie auch CaO und CaSO, und die Komponenten Na, V, K und dgl. werden zum Anlagern an die Schlackekörner
gebracht und aus dem Abgas entfernt. Danach wird das Abgas aus dem Schlackekornsammelturm abgeleitet.
Die Erfindung soll nachfolgend ausführlich anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dabei zeigt:
Figur 1 ein Flußdiagramm mit einer Ausführung der
Schmelzkammerfeuerung gemäß der Erfindung und
15
15
Figur 2 ein weiteres Beispiel für den Austrag der
Schlacke aus der Feuerung.
Schlacke aus der Feuerung.
In Figur 1 wird fein pulverisierte Kohle in den Feuerraum (Primärreaktor) 2 durch die Kohlezuführungsleitung
1 geblasen. Die eingeblasene Kohle reagiert heftig mit Verbrennungsluft, die durch die erste
Luftleitung 3 in die Hochlastatmosphäre der Schmelzkammerfeuerung 2 eingeblasen wird. Die pulverisierte
Kohle wird, während sie reagiert, durch die Luftwirbel aus der Sekundärluftleitung 4 und der Drittluftleitung
5 verwirbelt, so daß Kohle bei hoher Temperatur (1600 bis 1700° C und mehr) verbrannt wird und sich
dabei entlang der Kammerinnenwand bewegt: Als Folge davon wird aus der Asche, die aus der fein
pulverisierten Kohle bei der Verbrennung entsteht, ein
Schlackestrom, und dieser Schlackestrom wird dazu gebracht, entlang der Innenwand abwärts zu fließen.
Nach " Erreichen der Schlackenprallwand 6 tropft der
Schlackenstrom, im schmelz flüssigen Zustand, in die Schlackegranulationskammer 8 durch die Öffnung 7.
In der Schlackegranulationskammer 8 wird die geschmolzene Schlacke durch einen Luft- oder Wasserstrom,
der durch die Leitung 9 zugeführt wird, weggeblasen. Hierdurch erfolgt eine Wind- oder Wassergranulation
und gleichzeitig eine Abkühlung, so daß die Schlacke in Körner überführt wird, die jeweils einen
Durchmesser von einigen Millimetern haben. Diese Schlackekörner tropfen zunächst in einen Schlackenkorntrog
10 und werden dann kontinuierlich dem oberen Teil eines Schlackekornsammelturmes 12 mittels des Zuteilers
11 zugeführt, so daß auf diese Weise der Turm mit Schlackekorn gefüllt wird. Die Höhe der gesammelten
Schlackekörner im Turm 12 kann dadurch gesteuert werden,
daß fortlaufend Schlackekorn vom Turm 12 durch den Trichter 13 abezogen wird. Nebenbei wird Luft 14 zum
Dichten und Kühlen des Schlackekorns durch den Trichter 13 zugeführt, wodurch die Schlackekörner abgekühlt und
als Korn mit niedriger Temperatur abgezogen werden können. Die oben erwähnte Luft 9 zum Granulieren der
Schlacke wird durch die Leitung 15 wieder der Leitung 3 zugeführt. Andererseits entsteht Verbrennungsgas hoher
Temperatur durch die Verbrennung in der Kammer, und dieses enthält Komponenten wie Na, V, K, S und dgl. und
Staub mit SiO2, Al2O3, Fe2O3 und dgl.
Das Verbrenungsgas wird einem Sekundärreaktor 16 durch
dessen Einlaß 17 zugeführt. In diesem Fall wird dem Einlaß 17 auch Luft durch die Leitung 18 zusätzlich zu der
Zweit- und Drittluft 4 und 5 zugeführt, wobei die
Luftzuteilung durch die entsprechenden Leitungen so erfolgen kann, daß die Entstehung von NO minimiert
wird. Das Abgas, das dem Sekundärreaktor 16 zugeführt wird, wird durch Luft aus der Leitung 19 abgekühlt, so
daß die Abgastemperatur auf etwa 1100° C abgesenkt wird. Anschließend wird das Abgas mit fein pulverisiertem Kalk
(dessen Hauptkomponente CaO ist) gemischt, wobei dieser durch die Zuführung 20 eingebracht wird und das im Abgas
enthaltene 50 reagiert mit dem CaO zur Entschwefelung wie folgt:
CaO + SO0 + 1/2 0„.z=>CaS0
Zur Beschleunigung der Reaktion ist ein Verhältnis Ca/S = 5 oder mehr notwendig.
Während dieser Reaktion werden die Komponenten Na, \l, K
und dgl. zu Nebel oder Dunst im geschmolzenen Zustand und lagern sich an dem feinen festen Pulver von CaO,
CaSO. und dgl. an. Dies feine feste Pulver bewegt sich im Sekundärreaktor 16 abwärts. Ein Teil des CaSO., CaO
und dgl. wird im Trichter 21 gesammelt und durch den Auslaß 22 abgegeben. Das Abgas wird in den unteren Teil
des Schlackekornsammelturmes 12 durch eine Abgasauslaßöffnung 23 im Sekundärreaktor 16 und durch die
Leitung 24 eingeleitet und strömt durch die gesammelten Schlackekörner nach oben. Auf diesem Weg lagert sich der
geschmolzene Staub wie auch CaO, CaSO, und dgl. - was im Abgas enthalten ist - an den Oberflächen der
Schlackekörner an und wird auf diese Weise aus dem Abgas entfernt. Letzteres wird aus dem Turm 12 durch die
Leitung 25 abgelassen.
Die niedrig schmelzenden Komponenten Na, \l, K und dgl.
wirken als Bindemittel bei diesem V/erfahren. Das aus der Leitung 25 austretende Abgas enthält nur wenig Staub,
NO und SO . Auf diese Weise kann das so behandelte xx
Abgas nicht nur direkt einem Kessel, sondern auch einer Turbine zugeführt werden. Die Schmelzkammerfeuerung 2
und der Sekundärreaktor 16 können wassergekühlt oder wärmeisoliert sein..
Anstelle der in der Figur 1 gezeigten Schlackenprallwand
6 kann die Kammer an der Sekundärreaktorseite auch vollständig geschlossen sein, wie die Figur 2 zeigt. Die
Schlacke wird hierbei durch einen Auslaß 7 im unteren Teil abgezogen und der Schlackesammeikammer 8 zugeführt.
Andererseits wird das Verbrennungsgas an der oberen
Seite durch eine Öffnung 26 dem Sekundärreaktor 16
zugeleitet.
Durch die erfindungsgemäße Lösung werden die bei der
Verbrennung erzeugten und im Abgas enthaltenen Komponenten Na, \1, K, S und dgl. mit hohem Wirkungsgrad
entfernt mit dem Ergebnis, daß die Entstickungsanlage und die Entschwefelungsanlage, die sonst bei mit feiner
pulversierter Kohle befeuerten Kesseln notwendig sind, entfallen können. Auf diese Weise lassen sich die Kosten
merklich verringern und für den Fall, daß diese Anlage mit einer Gasturbine kombiniert wird, kann eine
bemerkenswerte Erhöhung des Anlagenwirkungsgrades
erwartet werden.
- Leerseite
Claims (3)
- SchmelzkammerfeuerungPatentansprüche:f1J Schmelzkammerfeuerung
gekennzeichnet durcheine Kammerfeuerung (2), eine Schlackegranulationskammer (8) zum Granulieren der aus der Kammerfeuerung austretenden Schlacke, einem Schlackekornsammelturm (12) zur Aufnahme der aus der Schlackegranulationskammer (8) austretenden Schlackekörner, einen Sekundärreaktor (16) mit einem Ein- und einem Auslaß (17, 23) für das Abgas aus der Kammer (2) und einem Einlaß (20) für fein pulverisierten Kalk, eine Leitung (24), die den Abgasauslaß (23) des Sekundärreaktors (16) mit dem Schlackekornsammelturm (12) verbindet und durch eine weitere Leitung (25) zum Abführen des Abgases aus dem Turm (12). - 2. Schmelzkammer feuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abgaseinlaß (17) des Sekundärreaktors (16) mit dem Auslaß der Kammerfeuerung (2) verbunden ist, wobeidazwischen Schlackenprallwände (6) vorgesehen sind. - 3. Schmelzkammerfeuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgasauslaö (26) in einem oberen Bereich der Kammer feuerung (2) vorgesehen und mit dem Sekundärreaktor (16) verbunden ist.
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