DE3520262C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schmelzkammerfeuerung mit
einer Schlackengranuliereinrichtung sowie einem
Sekundärreaktor gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus der DE 27 33 029 A1 ist eine Anlage zur
Energiegewinnung aus festen, fossilen und insbesondere
ballastreichen Brennstoffen, insbesondere Steinkohle
bekannt. Hierbei kommt eine Schmelzkammerfeuerung zur
Anwendung mit einer Schlackengranulationskammer zum
Granulieren der aus der Kammerfeuerung austretenden
Schlacke sowie mit einem daran angeschlossenen
Sammelgefäß. Außerdem ist ein Sekundärreaktor
vorgesehen, der mit einem Ein- und einem Auslaß für
das Abgas aus der Kammer versehen ist und der einen
Einlaß für die Zufuhr eines Entschlackungsmittels,
z. B. Kalk, aufweist.
In herkömmlichen Schmelzkammerfeuerungen ist es
lediglich möglich, maximal 90 bis 95% der in der
Kohle enthaltenen Asche im schmelzflüssigen Zustand
abzuziehen. Dies bedeutet andererseits, daß 5 bis 10%
der Asche im Verbrennungsgas verbleiben und diese mit
dem Verbrennunsgas ausgetragen wird. Die meisten
Komponenten wie Na, V, S, K und dgl. sind im Ofen
gasförmig, und zwar infolge der
Hochtemperaturverbrennung, und diese Komponenten gehen
in den flüssigen Zustand auf der Oberfläche des Ofens
und dgl. über, so daß hieraus oft Störungen des Ofens
oder der Anlage entstehen. Wird eine kombinierte
Anlage benutzt, die eine Turbine enthält, so können
durch die vorstehend erwähnten Abgaskomponenten ernste
Probleme entstehen.
Unter Berücksichtigung dieser Nachteile ist es Aufgabe
der Erfindung, die Komponenten Na, V, S, K und dgl.
aus dem Abgas der Schmelzkammerfeuerung zu entfernen
und eine im Wirkungsgrad verbesserte Anlage zu
schaffen, wobei in dieser eine Gasturbine integriert
ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den
Merkmalen im Kennzeichen des Patentanspruches 1.
Vorzugsweise Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung und deren Vorteile sollen nachfolgend
ausführlich anhand der Zeichnungen erläutert werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 ein Flußdiagramm mit einer Ausführung der
Schmelzkammerfeuerung gemäß der Erfindung und
Fig. 2 ein weiteres Beispiel für den Austrag der
Schlacke aus der Feuerung.
In Fig. 1 wird fein pulverisierte Kohle in die
Kammerfeuerung 2 durchdie Kohlezuführungsleitung 1
geblasen. Die eingeblasene Kohle reagiert heftig mit
Verbrennungsluft, die durch die erste Luftleitung 3 in
die Hochlastatmosphäre derSchmelzkammerfeuerung
eingeblasen wird. Die pulverisierte Kohle wird,
während sie reagiert, durch die Luftwirbel aus der
Sekundärleitung 4 und der Drittluftleitung 5
verwirbelt, so daß Kohle bei hoher Temperatur (1600
bis 1700°C und mehr) verbrannt wird und sich dabei
entlang der Kammerinnenwand bewegt. Als Folge davon
wird aus derAsche, die aus der feinpulverisierten
Kohle bei der Verbrennung entsteht, ein Schlackestrom,
und dieser Schlackestrom wird dazu gebracht, entlang
der Innenwand abwärts zu fließen.
Nach Erreichen der Schlackenprallwand 6 tropft der
Schlackenstrom, im schmelzflüssigen Zustand, in die
Schlackegranuliereinrichtung 8 durch die Öffnung 7.
In der Schlackegranuliereinrichtung 8 wird die
geschmolzene Schlacke durch einen Luft- oder Wasser
strom, der durch die Leitung 9 zugeführt wird, wegge
blasen. Hierdurch erfolgt eine Wind- oder Wassergranu
lation und gleichzeitig eine Abkühlung, so daß die
Schlacke in Körner überführt wird, die jeweils einen
Durchmesser von einigen Millimetern haben. Diese
Schlackekörner tropfen zunächst in einen Schlackekorn
trog 10 und werden dann kontinuierlich dem oberen Teil
eines Schlackekornsammelturmes 12 mittels des Zuteilers
11 zugeführt, so daß auf diese Weise der Turm mit
Schlackekorn gefüllt wird. Die Höhe der gesammelten
Schlackekörner im Turm kann dadurch gesteuert werden,
daß fortlaufend Schlackekorn vom Turm durch den
Trichter abgezogen wird. Nebenbei wird Luft 14 zum
Dichten und Kühlen des Schlackekorns durch den Trichter
zugeführt, wodurch die Schlackekörner abgekühlt und
als Korn mit niedriger Temperatur abgezogen werden
können. Die oben erwähnte Luft zum Granulieren der
Schlacke wird durch die Leitung 15 wieder der Luftleitung 3
zugeführt. Andererseits entsteht Verbrennungsgas hoher
Temperatur durch die Verbrennung in der Kammer, und
dieses enthält Komponenten wie Na, V, K, S und dgl. und
Staub mit SiO2, Al2O3, Fe2O3 und dgl.
Das Verbrennungsgas wird einem Sekundärreaktor 16 durch
dessen Abgaseinlaß 17 zugeführt. In diesem Fall wird dem Ein
laß auch Luft durch die Leitung 18 zusätzlich zu der
Zweit- und Drittluft zugeführt, wobei die
Luftzuteilung durch die entsprechenden Leitungen so
erfolgen kann, daß die Entstehung von NO x minimiert
wird. Das Abgas, das dem Sekundärreaktor 16 zugeführt
wird, wird durch Luft aus der Leitung 19 abgekühlt, so
daß die Abgastemperatur auf etwa 1100°C abgesenkt wird.
Anschließend wird das Abgas mit fein pulverisiertem Kalk
(dessen Hauptkomponente CaO ist) gemischt, wobei dieser
durch die Zuführung 20 eingebracht wird und das im Abgas
enthaltene SO x reagiert mit dem CaO zur Entschwefelung z.Abb. B.
wie folgt:
CaO + SO2 + 1/2 O2 ⇄ CaSO4
Zur Beschleunigung der Reaktion ist ein Verhältnis Ca/S
= 5 oder mehr notwendig.
Während dieser Reaktion werden die Komponenten Na, V, K
und dgl. zu Nebel oder Dunst im geschmolzenen Zustand
und lagern sich an dem feinen festen Pulver von CaO,
CaSO4 und dgl. an. Dies feine feste Pulver bewegt sich
im Sekundärreaktor 16 abwärts. Ein Teil des CaSO4, CaO
und dgl. wird im Trichter 21 gesammelt und durch den
Auslaß 22 abgegeben. Das Abgas wird in den unteren Teil
des Schlackekornsammelturmes 12 durch einen Abgasaus
laß 23 im Sekundärreaktor 16 und durch die
Leitung 24 eingeleitet und strömt durch die gesammelten
Schlackekörner nach oben. Auf diesem Weg lagert sich der
geschmolzene Staub wie auch CaO, CaSO4 und dgl. - was im
Abgas enthalten ist - an den Oberflächen der
Schlackekörner an und wird auf diese Weise aus dem Abgas
entfernt. Letzteres wird aus dem Turm durch die
Leitung 25 abgelassen.
Die niedrig schmelzenden Komponenten Na, V, K und dgl.
wirken als Bindemittel bei diesem Verfahren. Das aus der
Leitung 25 austretende Abgas enthält nur wenig Staub,
NO x und SO x . Auf diese Weise kann das so behandelte
Abgas nicht nur direkt einem Kessel, sondern auch einer
Turbine zugeführt werden. Die Schmelzkammerfeuerung
und der Sekundärreaktor 16 können wassergekühlt oder
wärmeisoliert sein.
Anstelle der in der Fig. 1 gezeigten Schlackenprallwand
6 kann die Kammer an der Sekundärreaktorseite auch voll
ständig geschlossen sein, wie die Fig. 2 zeigt. Die
Schlacke wird hierbei durch eine Öffnung 7 im unteren
Teil abgezogen und der Schlackegranuliereinrichtung 8 zugeführt.
Andererseits wird das Verbrennungsgas an der oberen
Seite durch eine Öffnung dem Sekundärreaktor 16
zugeleitet.
Durch die erfindungsgemäße Lösung werden die bei der
Verbrennung erzeugten und im Abgas enthaltenen Kompo
nenten Na, V, K, S und dgl. mit hohem Wirkungsgrad
entfernt mit dem Ergebnis, daß die Entstickungsanlage
und die Entschwefelungsanlage, die sonst bei mit feiner
pulversierter Kohle befeuerten Kesseln notwendig sind,
entfallen können. Auf diese Weise lassen sich die Kosten
merklich verringern und für den Fall, daß die Anlage
mit einer Gasturbine kombiniert wird, kann eine
bemerkenswerte Erhöhung des Anlagenwirkungsgrades
erwartet werden.
Claims (3)
1. Schmelzkammerfeuerung mit einer
Schlackengranuliereinrichtung sowie einem
Sekundärreaktor, der einen Abgaseinlaß für das Abgas
aus der Kammerfeuerung und einen Abgasauslaß und eine
Leitung zur Zuführung von pulverisiertem Kalk
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Schlackengranuliereinrichtung (8) ein
Schlackekornsammelturm (12) für die aus der
Granuliereinrichtung austretenden Schlackekörner
angeschlossen ist, der am unteren Ende einen Kornabzug
(13) besitzt, daß der Sekundärreaktor (16), dessen
Abgseinlaß (17) im oberen Bereich und dessen
Abgasauslaß (23) im unteren Bereich angeordnet
sind, über den Abgasauslaß (23) und eine Leitung (24)
mit dem unteren Bereich des Schlackekornsammelturmes
(12) verbunden ist und daß eine weitere Leitung (25)
für das abzugebende gereinigte Abgas oberhalb der
Leitung (24) vom Schlackekornsammelturm (12) ausgeht.
2. Schmelzkammerfeuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abgaseinlaß (17) des Sekundärreaktors (16) mit
dem Auslaß der Kammerfeuerung (2) verbunden ist und
daß dazwischen Schlackenprallwände (6) vorgesehen sind.
3. Schmelzkammerfeuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Bereich der Kammerfeuerung (2) ein
Abgasauslaß (26) vorgesehen ist, der mit dem
Sekundärreaktor (16) verbunden ist.
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