DE3520196C1

DE3520196C1 - Roentgenfilmkassette fuer Tageslichtsysteme

Info

Publication number: DE3520196C1
Application number: DE3520196A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dipl.-Ing. 6126 Höchst Singer; Peter 6000 Frankfurt Weihe
Original assignee: DuPont de Nemours Deutschland GmbH
Current assignee: DuPont de Nemours Deutschland GmbH
Priority date: 1985-06-05
Filing date: 1985-06-05
Publication date: 1986-09-11
Also published as: EP0204316A3; DE3682114D1; EP0204316B1; US4734926A; CA1271939A; ATE68891T1; AU588597B2; AU5829686A; JPS61279846A; EP0204316A2

Description

Die Erfindung betrifft eine Röntgenkassette für Tageslicht-Systeme, bestehend aus

einem flachen, lichtundurchlässigen Gehäuse, das an einer Stirnseite eine lichtdicht verschließbare schlitzförmige Filmeinführungsöffnung aufweist, zwei im Innern des Gehäuses im wesentlichen parallel zueinander angebrachten Verstärkerfolien, von denen eine auf einem elastischen Kissen und die andere unmittelbar auf einer festen, im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Verstärkerfolien bewegbaren Filmandruckplatte befestigt ist, von außen zu betätigenden Vorrichtungen zum gleichzeitigen öffnen des lichtdichten Verschlusses der Filmeinführungsöffnung und Abheben der Filmandruckplatte von der gegenüberliegenden Verstärkerfolie bzw. von dem zwischen beiden Verstärkerfolien liegenden Filmblatt und gegebenenfalls von außen zu betätigenden mechanischen Mitteln zum Lösen des Filmblattes von den Verstärkerfolien.

Solche Röntgenfilmkassetten sind z. B. aus der DE-PS 21 66 251, der DE-OS 24 38 278 und der US 38 70 889 bekannt. Sie werden in Tageslichtsystemen verwendet, die ein automatisches Beladen und Entladen von Röntgenfilmkassetten mit Filmen ohne Verwendung einer Dunkelkammer ermöglichen. Hierbei wird die leere Kassette mit der Filmeinführungsöffnung nach oben an einen Filmspender angesetzt, der eine Vorrichtung besitzt, um die Filmeinführungsöffnung zu öffnen und gleichzeitig die Andruckplatte von der gegenüberliegenden Folie abzuheben, so daß ein Filmblatt aus dem Spender in die Kassette fallen kann, wo es zwischen die beiden Verstärkerfolien zu liegen kommt. Mit dem Abnehmen der Kassette vom Filmspender schließt sich die Filmeinführungsöffnung lichtdicht und die Andruckplatte preßt die beiden Verstärkerfolien in gutem Kontakt von beiden Seiten an den Röntgenfilm. Nach der Belichtung wird die Kassette mit der Filmeinführungsöffnung nach unten in eine Entladevorrichtung — z. B. einer Entwicklungsmaschine — eingesetzt, wobei wiederum die Filmeinführungsöffnung geöffnet und die Andruckplatte abgehoben wird, so daß der Film durch sein Eigengewicht herausfällt und entweder direkt in eine Entwicklungsmaschine gelangt oder zunächst in einen lichtdichten Auffangbehälter fällt, von wo er ggfs. in die Entwicklungsmaschine transportiert wird. Eine Vorrichtung der genannten Art ist in der US 37 15 087 beschrieben.

Beim Entladevorgang kann es nun vorkommen, daß der Film trotz Abhebens der Andruckplatte an einer der beiden Verstärkerfolien haften bleibt und nicht oder erst verzögert herausfällt. Verzögerungen von mehr als drei Sekunden behindern bereits den raschen und flüssigen Arbeitsablauf. Um eine schnellere und zuverlässigere Entladung der Kassette zu bewirken wurden schon verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen.

Gemäß der DE-OS 24 38 278 wird entweder wenigstens ein Teil der Verstärkerfolie oder ein besonderes Blechteil so am Kassettenboden angelenkt, daß deren

freie Enden in senkrechter Position vom Boden wegschwingen und dadurch den Film lösen. Diese Konstruktion macht es jedoch erforderlich, daß die Kassette sowohl beim Belade- als auch beim Entladevorgang in eine bestimmte Lage gebracht wird. Eine Verwechselung der Kassettenorientierung würde das Beladen verhindern; beim Entladen wäre die Vorrichtung wirkungslos.

In der europäischen Patentanmeldung EP 00 75 876 wird eine Kassette beansprucht die mit einem »buckler« ausgerüstet ist, der beim Entladevorgang automatisch betätigt wird und kurzzeitig gegen die seitlichen Filmkanten schlägt, den Film dadurch krümmt und ihn so von den Folien löst. Mit dieser relativ aufwendigen konstruktiven Maßnahme wird zwar die Entladung beschleunigt, die gewünschten kurzen Fallzeiten von weniger als drei Sekunden werden jedoch — insbesondere bei Verwendung von Verstärkerfolien mit glatter Oberfläche und bei großen Filmformaten — nicht immer erreicht.

In der WO 84/01 040 dient ein Schieber demselben Zweck. Er ist in einer Kassettenecke an der der Kassettenöffnung gegenüberliegenden Seite angebracht und drückt bei seiner Betätigung den Film in im Wesentlichen diagonaler Richtung gegen eine Kassettenwand, wodurch er gekrümmt wird und sich von den Verstärkerfolien löst. Die Betätigung des Schiebers erfolgt jedoch nicht automatisch sondern erfordert einen extra Handgriff.

Auch für einen anderen Kassettentyp, nämlich sogenannte Buchkassetten, bei denen ein Gehäuseteil und ein Deckelteil durch ein Scharnier miteinander verbunden sind, sind Maßnahmen beschrieben worden, um das Ablösen des Films von den Verstärkerfolien zu erleichtern. So sind bei der Röntgenkassette gemäß US 35 11 990 beide Verstärkerfolien auf Schichten aus elastischem Material angebracht an deren Rändern dickere elastische Streifen vorgesehen sind; beim Öffnen des Kassettendeckels wird durch die Ausdehnung der elastischen Randstreifen der Film von den Verstärkerfolien abgehoben. Diese Anordnung läßt sich jedoch nicht auf die Tageslichtkassetten der vorliegenden Erfindung übertragen, bei denen eine Verstärkerfolie unmittelbar, ohne Unterlage aus elastischem Material auf der Andruckplatte befestigt werden muß.

Neben den schon geschilderten individuellen Nachteilen all dieser Maßnahmen des Standes der Technik ist ihnen allen gemeinsam der Nachteil, daß sie zusätzliche mechanische Vorrichtungen erforderlich machen, durch die die Herstellung der Kassetten kompliziert wird, ohne daß die erforderlichen kurzen Filmfallzeiten erreicht werden.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Röntgenfilmkassette der obengenannten Art so auszubilden, daß auch ohne zusätzliche mechanische Vorrichtungen beim Entladevorgang sehr kurze Filmfallzeiten sicher erreicht werden. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, die bekannten mit mechanischen Vorrichtungen ausgerüsteten Kassetten so weiterzubilden, daß Filmfallzeiten von weniger als drei Sekunden erreicht werden.

Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache Weise dadurch gelöst, daß die auf der Andruckplatte befestigte Verstärkerfolie auf zwei Längsseiten und der der Filmeinführungsöffnung gegenüberliegenden Querseite Randzonen aufweist, in denen sie nicht mit der Andruckfolie verbunden ist.

Das wird dadurch erreicht, daß die Randzonen von Kleber freigehalten werden. Die Breite dieser Randzonen kann das 0,03 bis 0,2fache der Querseite der Verstärkerfolie betragen und liegt bei den üblichen Kassettenformaten vorzugsweise zwischen 10 und 60 mm. In einer besonderen Ausführungsform sind die Randzonen leicht in Richtung auf die Filmebene abgewinkelt. In diesem Fall ist eine Breite der Randzone von nur 2—5 mm ausreichend.

Die vierte, der Filmeinführungsöffnung zugewandte ίο Seite der Verstärkerfolie, wird zweckmäßig in bekannter Weise von der Filmebene weg abgekantet, um eine problemlose Filmeinführung in die Kassette zu gewährleisten.

Die Erfindung wird durch nachfolgende Zeichnungen und Beispiele näher erläutert.
Es zeigt

F i g. 1 die schematische Darstellung einer Röntgenfilmkassette des der Erfindung zugrunde liegenden Typs,

Fig.2 die Andruckplatten/Verstärkerfolien-Kombination in der Ausführungsform mit klebstofffreien Randzonen,

F i g. 3 die Andruckplatten/Verstärkerfolien-Kombination in der Ausführungsform mit abgekanteten Randzonen.

F i g. 1 gibt nur die wesentlichen Elemente einer Röntgentageslichtkassette wieder; für weitere Details sei auf den Stand der Technik, wie z. B. auf die EP 00 75 876 verwiesen. Die Kassette (1) besteht aus einem Gehäuse, das aus einem Rahmen mit den Längsseitenteilen (2) und den Querseitenteilen (3) und (4) sowie aus vorder- und rückseitigen Abdeckplatten (5) und (6) gebildet wird. Im Querseitenteil (4) befindet sich die Filmeinführungsöffnung, die durch den Verschluß (7) lichtdicht abgedeckt ist, wenn die Kassette geschlossen ist. Im Innern des durch (2)—(6) gebildeten Kassettengehäuses sind zwei Verstärkerfolien (8) und (9) angeordnet, von denen eine (8) auf einem elastischen Kissen (10) und die zweite (9) auf einer beweglichen Andruckplatte (11) befestigt ist. Zwischen die beiden Verstärkerfolien wird der Film (12) eingeführt. Die Andruckplatte (11) wird durch Federelemente (13) in Richtung auf die gegenüberliegende Verstärkerfolie (8) gedrückt, um so einen guten Kontakt zwischen Film und Verstärkerfolien zu gewährleisten. Das öffnen des Verschlusses (7) der Filmeinführungsöffnung und das Abheben der Andruckplatte (11) durch Entlasten des Federdrucks der Federn (13) beim Be- und Entladevorgang der Kassette wird durch eine nicht näher dargestellte Auslösemechanik bewirkt, die in Kanälen (14) der Längsseitenteile (2) untergebracht ist und von den externen Be- und Entladegeräten aktiviert wird.

Die Verstärkerfolie (9) ist mittels einer Klebstoffschicht (15) auf der Andruckplatte (11) so befestigt, daß die Randzonen (9a) und (9b) klebstofffrei bleiben.

Fig. 2 zeigt die Andruckplatte (11), mit der die Verstärkerfolie (9) über die gesamte Fläche, mit Ausnahme ihrer Randzonen 9a und 9b verklebt ist. Die Klebstoffschicht ist mit (15) angedeutet.

F i g. 3 zeigt die Version, bei der die Verstärkerfolie (9) bis auf schmale Randzonen (9c) und (9d) auf die Andruckplatte (11) aufgeklebt ist. Diese Randzonen sind von der Andruckplatte fort in Richtung auf die Filmebene abgewinkelt, wie aus den Schnitten A— A, C-Cund D—D der F i g. 3 hervorgeht. Die Breite (a) der abgewinkelten Randzonen und die Höhe (b) der Abwinkelung stehen etwa im Verhältnis 10:1 zueinander. Schnitt B—B zeigt die bekannte Abkantung der Rand-

zone (9e), die der Erleichterung der Filmeinführung dient. Randzone (9e) wird nicht von der Andruckplatte unterstützt und weist eine Abkantung in entgegengesetzter Richtung auf.

Die Wirkung der erfindungsgemäßen Maßnahmen auf die Filmfallzeiten beim Entladevorgang der Kassetten wird durch folgende Beispiele erläutert.

Beispiel 1

Tabelle 2
Randzonenbreite (mm)

18 25 35 55

Filmfallzeiten
(see)

9,0 2,5 1,5 1,7 1,8 2,6

10

Es werden fünf Röntgen-Tageslichtkassetten des beschriebenen Typs für die Filmformate 24 χ 30 cm, 30 χ 40 cm, 35 χ 35 cm und 35 χ 43 cm (2fach) verwendet. Mit Ausnahme der 24 χ 30 cm- und der einen 35x43 cm-Kassette sind sie mit einem »buckler« ge- is maß EP 00 75 876 ausgerüstet. Die Kassetten enthalten zunächst Andruckplatten, auf die in herkömmlicher Weise die Verstärkerfolien über ihre gesamte Fläche aufgeklebt wurden. Die Kassetten werden mit Röntgenfolienfilmen der entsprechenden Formate beladen und dann in ein Entladegerät für Tageslicht-Kassetten eingesetzt. Die Zeit bis zum Herausfallen der Filme wird gemessen. Es werden mit jeder Kassette 10 Messungen vorgenommen und die Mittelwerte aus den Filmfallzeiten gebildet (»Vergleich«).

Dann werden die gleichen Kassetten mit Andruckplatten ausgerüstet, auf denen die Verstärkerfolien so aufgeklebt wurden, daß auf drei Seiten ein Randstreifen von jeweils 18 mm Breite nicht verklebt ist. Die Filmfallversuche wurden wie oben wiederholt (»Variante A«). In analoger Weise werden die Kassetten dann mit Andruckplatten ausgerüstet, deren Verstärkerfolien an drei Seiten in einer Breite von 3 mm um 0,3 mm aufgekantet wurden. Die Filmfallzeiten werden in gleicher Weise wie zuvor bestimmt (»Variante B«). Die Ergebnisse aus den drei Versuchsreihen sind in Tabelle 1 dargestellt.

Alle Versuche wurden mit dem Du Pont Tageslichtsystem mit Tageslichtkassetten, Quanta III-Verstärkerfolien, dem CDPL Unloader und CRONEXM-Filmen durchgeführt.

Tabelle 1

Kassetten/
Filmformat
(cm)

Mittlere Filmfallzeiten (see) Vergleich Variante A

Variante B

24 χ 30*)	4,9	1,1	1,1
30x40	6,4	1,3	2,0
35x35	6,8	1,9	2,2
35x43	9,0	1,5	2,9
35x43*)	14,6	3,6	5,4
*) ohne »buckler«

40

45

50

Sie zeigen die erhebliche Reduzierung der Filmfallzeiten bei Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen, die auch dann eintritt, wenn die Kassetten bereits mit einer mechanischen Vorrichtung zur besseren Ablösung der Filme ausgerüstet sind.

Beispiel 2

Eine 35 χ 43 cm Kassette wird nacheinander mit Andruckplatten ausgerüstet, deren Verstärkerfolien verschieden breite klebstofffreie Randzonen aufweisen. Die Fallzeiten werden analog zu Beispiel 1 bestimmt. Es wurden die in Tabelle 2 dargestellten Ergebnisse erzielt.

55

60

65 Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Röntgenfilmkassette für Tageslicht-Systeme, bestehend aus einem flachen, lichtundurchlässigen Gehäuse, das an einer Stirnseite eine lichtdicht verschließbare schlitzförmige Filmeinführungsöffnung aufweist,

zwei im Innern des Gehäuses im wesentlichen parallel zueinander angebrachten Verstärkerfolien, von denen eine auf einem elastischen Kissen und die andere unmittelbar auf einer festen, im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Verstärkerfolien bewegbaren Filmandruckplatte befestigt ist,

von außen zu betätigenden Vorrichtungen zum gleichzeitigen Öffnen des lichtdichten Verschlusses der Filmeinführungsöffnung und Abheben der Filmandruckplatte von der gegenüberliegenden Verstärkerfolie bzw. von dem zwischen beiden Verstärkerfolien liegenden Filmblatt,

dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar auf der Andruckplatte befestigte Verstärkerfolie auf zwei Längsseiten und der der Filmeinführungsöffnung gegenüberliegenden Querseite Randzonen aufweist, in denen sie nicht mit der Andruckplatte verbunden ist.

2. Röntgenfilmkassette für Tageslicht-Systeme, bestehend aus

einem flachen, lichtundurchlässigen Gehäuse, das an einer Stirnseite eine lichtdicht verschließbare schlitzförmige Filmeinführungsöffnung aufweist, zwei im Innern des Gehäuses im wesentlichen parallel zueinander angebrachten Verstärkerfolien, von denen eine auf einem elastischen Kissen und die andere unmittelbar auf einer festen, im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Ver-Stärkerfolien bewegbaren Filmandruckplatte befestigt ist,

von außen zu betätigenden mechanischen Mitteln zum Lösen des Filmblattes von den Verstärkerfolien,

3. Röntgenfilmkassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht mit der Andruckplatte verbundenen Randzonen der Verstärkerfolie eine Breite vom 0,03- bis 0,2fachen ihrer Querseite aufweisen.

4. Röntgenfilmkassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der nicht mit der Andruckplatte verbundenen Randzonen der Verstärkerfolie 10—60 mm beträgt.

5. Röntgenfilmkassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht mit der Andruckplatte verbundenen Randzonen der Verstärkerfolie eine Breite von 2—5 mm haben und gegen die Filmebene abgewinkelt sind.

6. Röntgenfilmkassette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Abwinkelung etwa 1/10 der Breite der Randzone beträgt.