-
-
VERFAHREN ZUM BOHREN EINES BOHRLOCHES IN EIN WERKSTUCK
-
UND FUHRUNGSHULSE ZUR DURCHFÜHRUNG DES VERFAHRENS Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Bohren eines Bohrloches in ein Werkstück nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Führungshülse zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
-
Ein Verfahren dieser Art wurde bereits vorgeschlagen.
-
Durch dieses ältere Verfahren ist es möglich geworden, beim Anbringen
von Beschlägen an Möbel- oder Bauteilen auf die bisher stets notwendige Verwendung
von Bohrlehren für die Anbringung der erforderlichen Bohrlöcher völlig zu verzichten.
Dabei wird an jedem Schraubloch des Beschlages eine nach außen stehende, aus hartem
Material bestehende Führungshülse fest angebracht und das Bohrloch wird durch die
Führungshülse hindurchgebohrt. Dadurch erhalten die Bohrlöcher auch ohne eine dem
jeweiligen Anwendungszweck genau angepaßte Bohrlehre
ohne weiteres
die richtige Lage und das Bohrwerkzeug wird durch die harten Führungshülsen einwandfrei
geführt.
-
Zur Durchführung des älteren Verfahrens muß zunächst der Beschlag
an dem Möbel- oder Bauteil vorläufig festgelegt werden und an jedem Schraubloch
des Beschlages die Führungshülse fest angebracht werden.
-
Durch die vorliegende Erfindung soll das ältere Verfahren so verallgemeinert
und verbessert werden, daß ohne vorheriges Festlegen eines Beschlages und ohne festes
Anbringen der Führungshülse am Beschlag an jeder gewünschten Stelle eines Werkstücks
eine Bohrung mit entsprechend einwandfreier Führung des Bohrwerkzeugs angebracht
werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
-
Es muß zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens also nicht
ein Beschlag oder eine Schablone oder ähnliche Einrichtung am Werkstück vorläufig
festgelegt und sodann eine Führungshülse in einem Loch dieses Beschlages oder dieser
Schablone befestigt werden, um das Bohrloch bohren zu können. Es wird vielmehr der
Beschlag oder die Schablone zunächst nur in der richtigen Lage auf das Werkstück
gehalten und sodann die Führungshülse in das jeweilige Loch eingesetzt und am Werkstück
befestigt. Durch die Befestigung der Führungshülse am Werkstück wird auch der Beschlag
oder die Schablone oder dergleichen während des Bohrvorgangs festgehalten.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist eine Führungshülse zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Merkmale des Anspruchs
2 auf. Bei der Ausführungsform mit dornartigen Spitzen wird das mit den Spitzen
versehene Ende der Führungshülse einfach in das richtig angeordnete Loch des Beschlages
oder der Schablone gesteckt und auf das Werkstück gedrückt, so daß die Spitzen in
das Werkstück eindringen. Selbstverständlich ist dieses Verfahren nur bei Werkstücken
aus einem Material anwendbar, in das Spitzen oder Stifte eingedrückt bzw.
-
eingeschlagen werden können.
-
Bei der Ausführungsform mit Öffnungen, die vorzugsweise in radialen
Ansätzen der Hülse vorgesehen sind, werden die Stifte durch den Beschlag oder die
Schablone hindurch in das Werkstück eingeschlagen. Falls der Beschlag aus dickerem
oder sehr hartem Material besteht, kann er zusätzlich mit Öffnungen zur Aufnahme
der Stifte versehen werden. Die Schablone kann aus einem Material gewählt werden,
durch das die Stifte durchgeschlagen werden können.
-
Bei einer vereinfachten Ausführungsform kann die Führungshülse auch
einfach federnd in das Loch des Beschlages oder der Schablone eingesteckt und der
Beschlag oder die Schablone selbst mit Stiften am Werkstück befestigt werden. Statt
des Einsteckens der Führungshülse kann auch ein Einschrauben eines mit einem selbstschneidenden
Gewinde versehenen Endes der Führungshülse in das Loch eines aus weicherem Material
bestehenden Beschlages oder einer ebensolchen Schablone erfolgen, wobei die Führungshülse
einen radialen Mehrkantansatz zum Ansetzen eines Schraubenschlüssels aufweisen kann.
-
Die radial von der Führungshülse abstehenden plattenförmigen Teile
können auch unmittelbar von einem Beschlag oder einer Schablone gebildet sein. Die
Anbringung der Führungshülse kann bei einer weiteren Aus-
führungsform
so erfolgen, daß sie aus zwei ineinanderschraubbaren hülsenförmigen Teilen besteht,
wobei der äußere Teil in das Loch des Beschlages oder der Schablone gesteckt und
durch das Einschrauben des inneren Teils in demselben verspreizt wird. Um die Elastizität
des äußeren Teils zu vergrößern, kann dieser stirnseitige Schlitze aufweisen. Das
Einschrauben des inneren Teils kann ebenfalls durch Selbstschneiden eines Gewindes
im äußeren Teil erfolgen. Der äußere Teil kann überdies Ansätze und/oder Spitzen
zur Verankerung am Beschlag oder an der Schablone sowie zum Festlegen am Werkstück
aufweisen.
-
Die Führungshülse kann insbesondere unsymmetrisch in den plattenförmigen
Teilen angeordnet werden, so daß auch an schwierig festzulegenden Stellen eines
Werkstücks mit Hilfe derartiger mit der Hülse verbundener Schablonen einwandfreie
Bohrlöcher angebracht werden können.
-
Anhand der Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Schrägansicht einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Führungshülse, Fig. 2 einen Schnitt durch die an einem Werkstück
angebrachte Führungshülse gemäß Fig.1, Fig. 3 eine Schrägansicht einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Führungshülse, Fig. 4 eine Teilaufsicht auf einen mit der
Führungshülse gemäß Fig. 3 zusammenwirkenden Beschlag,
Fig. 5 einen
Schnitt durch die an einem Werkstück zusammen mit dem Beschlag gemäß Fig. 4 angebrachte
Führungshülse gemäß Fig. 3, Fig. 6 eine Schrägansicht einer dritten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Führungshülse, Fig. 7 einen Schnitt durch die in das Loch
eines Beschlages oder einer Schablone eingesetzte Führungshülse gemäß Fig. 6, Fig.
8 eine Schrägansicht einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führungshülse,
Fig. 9 eine axiale Aufsicht auf die Führungshülse gemäß Fig. 8, Fig. 10 einen Schnitt
durch die in das Loch eines Beschlages oder einer Schablone eingeschraubte Führungshülse
gemäß Fig. 8, Fig. 11 eine auseinandergezogene Schrägansicht einer fünften, zweiteiligen
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führungshülse, Fig. 12 einen Schnitt durch
die im Loch eines Beschlages oder einer Schablone verankerte Führungshülse gemäß
Fig. 11, Fig. 13 eine Schrägansicht einer in das Loch einer Schablone eingesetzten
Führungshülse gemäß Fig. 1, Fig. 14 einen Schnitt durch die in Fig. 13 gezeigte
Anordnung,
Fig. 15 eine Schrägansicht einer gegenüber Fig. 13 leicht
abgewandelten Ausführungsform von Führungshülse und Schablone und Fig. 16 einen
Schnitt durch die in Fig. 15 gezeigte Anordnung.
-
In allen Figuren sind gleiche oder gleichartige Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
-
Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform besteht
die rohrförmige Führungshülse 10 aus einem für die Führung eines Bohrers geeigneten
harten Material.
-
Aus einer ihrer ringförmigen Stirnflächen 12 steht ein Kranz von dornartigen
Spitzen 11 in Achsrichtung der Führungshülse 10 vor. Am gleichen Ende weist die
Führungshülse 10 eine ringförmige Einziehung 14 auf. Wie aus Fig.
-
2 ersichtlich, wird die Führungshülse 10 mit der Einziehung 14 in
das Loch 16 eines an einem Werkstück 18 zu befestigenden Beschlages 20 gesteckt,
wobei ein Druck auf die Führungshülse in Richtung zum Werkstück 18 ausgeübt wird,
so daß die Spitzen 11 in das Werkstück 18 eindringen und die Führungshülse 10 am
Werkstück 18 festlegen. Sodann wird in nicht gezeigter Weise durch die Führungshülse
10 hindurch ein Bohrloch 22 im Werkstück angebracht. Anschließend kann die Führungshülse
10 aus dem Werkstück 18 und aus dem Loch 14 herausgezogen und der Beschlag 20 mittels
einer in das Bohrloch 22 eingesetzten Schraube oder eines Dübels mit Schraube am
Werkstück 18 festgelegt werden.
-
Bei der in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsform ist die
Führungshülse 10 einstückig mit einem radial abstehenden plattenförmigen Teil 24
versehen, der Öffnungen 26 zur Aufnahme von Stiften 28 (siehe Fig.5)
enthält,
die durch entsprechende Öffnungen 30 in einem am Werkstück 18 anzubringenden Beschlag
20 in das Werkstück 18 eingeschlagen werden. Zu diesem Zweck muß der über den plattenförmigen
Teil 24 hinausragende untere Abschnitt 32 der Führungshülse 10 in das Loch 16 des
Beschlages 20 eingesetzt werden. Nach dem Bohren des Bohrloches 22 können die Stifte
28 leicht herausgezogen und die Führungshülse 10 abgenommen werden, so daß der Beschlag
20 angeschraubt werden kann.
-
Bei der in den Figuren 6 und 7 dargestellten Ausführungsform kann
das Festlegen der Führungshülse 10 auch dadurch erfolgen, daß der Beschlag oder
eine Schablone 20 mittels Stiften 28 an dem nicht gezeigten Werkstück festgelegt
und das untere Ende der Führungshülse 10 mit federndem Preßdruck lösbar in das Loch
16 eingesteckt wird. Zur Erzeugung des federnden Andruckes kann das untere Ende
der Führungshülse 10 mit Schlitzen 34 versehen sein, die ein gewisses Zusamenbiegen
dieses unteren Endes erlauben.
-
Bei der in den Figuren 8 bis 10 dargestellten Ausführungsform weist
die Führungshülse 10 einen radial abstehenden Mehrkant-Ansatz 36 und an dem unterhalb
des Mehrkant-Ansatzes 36 gelegenen Abschnitt 32 ein Außengewinde 38 auf. Wenn gemäß
Fig. 10 das Außengewinde an der aus hartem Material bestehenden Führungshülse 10
in das Loch des aus weicherem Material bestehenden und mit Stiften 28 am Werkstück
festgelegten Beschlages oder der Schablone 20 eingeschraubt wird, schneidet dieses
Außengewinde 38 ein entsprechendes Innengewinde in das Loch. Dadurch sitzt die Führungshülse
10 während des nachfolgenden Bohrvorgangs fest und kann nachfolgend mittels des
Mehrkant-Ansatzes 36 wieder herausgeschraubt werden. Statt eines Beschlages oder
einer Schablone 20
kann es sich natürlich auch einfach um einen
plattenförmigen Teil zum Festlegen der Führungshülse 10 am Werkstück handeln.
-
Die in den Figuren 11 und 12 dargestellte Ausführungsform der Führungshülse
10 besteht aus einem ersten Teil 40 aus härterem Material, der über den größeren
Abschnitt seiner Axialerstreckung ein Außengewinde 42 trägt. Zwei Laschen 44 dienen
zum Einschrauben des Teils 40 in einen zweiten Teil 46 der Führungshülse 10, der
aus etwas weicherem Material besteht und dessen Innendurchmesser etwas kleiner ist
als derjenige des Außengewindes 42.
-
Beim Einschrauben des Teils 40 in den Teil 46 wird daher ein Innengewinde
in den Teil 46 geschnitten. Da das untere Ende des Teils 46 mit Schlitzen 34 versehen
ist, kann dieser äußere Teil 46 in das Loch 16 eines Beschlages oder einer Schablone
20 federnd eingesteckt werden.
-
Hierbei erfolgt das Einstecken vorzugsweise von unten her, da am unteren
Ende des äußeren Teils 46 Zacken 48 seitlich abstehen, die sich an die untere Fläche
50 des Beschlags oder der Schablone 20 sichernd anlegen. Durch das Einschrauben
des inneren Teils 40 der Führungshülse 10 in den in das Loch 16 eingesetzten äußeren
Teil 42 wird das untere Ende des äußeren Teils 42 im Loch 16 verspannt und für den
Bohrvorgang festgelegt. Durch Eindrücken der Spitzen 11, die am unteren Ende des
äußeren Teils 42 sitzen, in das nicht gezeigte Werkstück kann überdies die Führungshülse
10 am Werkstück festgelegt werden.
-
Die in den Figuren 13 und 14 dargestellte Ausführungsform der Führungshülse
10 unterscheidet sich von der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
lediglich
dadurch, daß die Führungshülse 10 in eine plattenförmige Schablone 20 außermittig
eingesetzt ist.
-
Die Schablone 20 kann beispielsweise an die Stirnseite eines Möbelteils
oder dergleichen angelegt werden, wobei Markierungen 52 die richtige Lage angeben
Durch Eindrücken der Spitzen 11 in das nicht gezeigte Werkstück kann die Führungshülse
10 am Werkstück festgelegt werden.
-
Statt dessen kann bei der ähnlichen Ausführungsform gemäß Figuren
15 und 16 die Führungshülse 10 auch ohne Spitzen 11 ausgeführt werden, wobei in
diesem Fall die Schablone 20 Öffnungen 26 zur Aufnahme von in das Werkstück einzuschlagende
Stifte enthält.
-
- Leerseite -