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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein aus Bauelementen unterschiedlicher Materialien
bestehendes Montagefenster, bei dem Sprossen und Glashalteleisten zusammen mit Distanz-
und Spannelementen der Sicherung von Glasscheiben dienen.
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Bei einem bekannten Montagefenster dieser Art sind die Sprossen aus
einem innenliegenden und außenliegenden Teil gebildet, wobei der innenliegende Teil
als Glashalteleiste fungiert, beide Teile unter anderem ein Distanzstück zwischen
sich einschließen und gegeneinander verspannbar sind (vgl. DE-PS 32 36 574). Ihr
Auflager finden die Glasscheiben an den Horizontalsprossen bzw. der Fensterbank.
Als Spannelemente sind Gewindebolzen vorgesehen, welche mit einem Ende in den äußeren
Teil der Sprossen eingelassen sind. Auf sie sollen Hülsen als Distanzstücke aufgeschoben
werden.
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Es ist anzuerkennen, daß jenes Montagefenster eine Reihe von-Vorteilen
besitzt. So erlaubt es eine thermische Isolierung von innen- und außenliegenden
Teilen, je nach Bedarf verschiedene Materialkombinationen zwischen innen- und außenliegenden
Teilen u. a. mehr.
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Ein entscheidender Nachteil besteht jedoch darin, daß die Position
der Spannelemente wie auch der weiteren Bestandteile bereits bei der Planung und
Herstellung mehr oder weniger individuell zu berücksichtigen ist und für die Montage
unveränderlich festliegt. Im Ergebnis müssen also die jeweiligen Bedarfsfälle zunächst
genauestens ermittelt und danach die Montagefenster individuell gefertigt und
montiert
werden. Eine rationelle Vorfertigung oder gar eine endgültige Anpassung erst unmittelbar
vor der Montage an der Baustelle ist dagegen ausgeschlossen. Es bedarf keiner näheren
Erläuterung, daß solch eine Bauweise zwangsläufig teuer ist und deshalb kaum Aussicht
hat, allgemeine Verbreitung zu finden.
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Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Montagefenster der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welches bei Wahrung der
bisher zu verzeichnenden Vorteile rationeller herstellbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Montagefenster erfindungsgemäß
dadurch, daß Verbindungsstücke vorgesehen sind, welche benachbarte Vertikal- und
Horizontalsprossen oder die Fensterbank an ihren Anschlußstellen überbrücken und
eine Auflager- und/ oder Begrenzungsfläche für die Glasscheiben besitzen, und daß
die Sprossen und gegebenenfalls auch die Fensterbank an ihren den Glasscheiben zugewandten
Seite Aufnahmeschlitze für die Spannelemente sowie für Befestigungsmittel für die
Verbindungsstücke aufweisen.
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Wie erkenntlich, wird eine Bauweise vorgeschlagen, bei der die einzelnen
Bauelemente recht einfach miteinander verbunden werden können. Horizontal- und Vertikalsprossen
brauchen nur stumpf aneinander zu stoßen und können durch einfaches Ab längen von
einem entsprechenden Profil gewonnen werden. Es lassen sich dadurch mit minimalem
Aufwand beliebige Raster realisieren. Die Verbindung kann direkt an der Baustelle
erfolgen, ohne weitere werkseitige Vorbereitung. Den vorgeschlagenen Verbindungsstücken
kommt dabei in Verbindung mit den Aufnahmeschlitzen eine Mehrfachfunktion zu. Zunächst
sorgen sie für einen
sicheren Zusammenhalt der Sprossen an den jetzt
frei wählbaren Anschlußpunkten. Dabei kann noch ein gewisses Bewegungsspiel erhalten
bleiben, was das Montagefenster bei höherer Lasteinwirkung und Verformung vor Beschädigung
und Zerstörung bewahrt. Weiter dienen die Verbindungsstücke der Auflagerung';' und
Sicherung der Glasscheiben. Sie übernehmen dabei eine Funktion, wie sie bisher wesentlich
den Sprossen zukam. Als Folge davon können die Sprossen jetzt ohne Falz und insoweit
einfacher ausgebildet werden.
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Von erheblicher Bedeutung ist auch, daß die Verbindungsstücke die
Last der Glasscheiben jetzt direkt auf die Vertikalsprossen übertragen. Wie bereits
gesagt'waren#die Auflager bisher an den Horizontalsprossen vorgesehen. Infolge der
beträchtlichen Lasteinwirkung mußten die Horizontalsprossen bisher besonders stark
dimensioniert und im Interesse eines guten Kraftschlusses besonders sorgsam mit
den Vertikalsprossen verbunden werden. Derart kritische Anschlußpunkte entfallen
bei dem erfindungsgemäßen Montagefenster. Die Horizontalsprossen bleiben jetzt praktisch
unbelastet und können unter anderem wesentlich länger ausgeführt werden, was wiederum
größere Gestaltungsm8glichkeiten ergibt.
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Die erfindungsgemäße Art der Auflagerung und Sicherung bietet aber
noch den zusätzlichen Vorteil, daß mehr durchgängige Zwischenräume zwischen den
einzelnen Bauelementen entstehen, im Interesse einer wirkungsvolleren thermischen
Isolierung. Schließlich kann das vorgeschlagene Montagefenster wahlweise mit Isolier-
oder Brandschutzglas verschiedener Feuerwiderstandsklassen bestückt werden. Dank
seines vereinfachten Aufbaus ist für den Fall einer Nutzungsänderung sogar noch
ein nachträgliches Umrüsten wirt-
schaftlich interessant.
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Das vorgeschlagene Montagefenster kann insbesondere in Form großflächiger
Fensterbänder in Außenfassaden Verwendung finden, ebensogut aber auch als raumtrennende
Fensterwände im Innenbereich. Entsprechend dem Verlauf von Brandabschnitten, können
wahlweise Isolier- oder Brandschutzglasscheiben eingebaut werden, ohne daß sich
eine Veränderung in der Fensteransicht ergibt. Das Montagefenster ist auch für Fenstersanierungen
hervorragend geeignet. Die problemlose Anpassungsfähigkeit an bauliche Anforderungen
eröffnet ihm ein breites Anvendungsgebiet, namentlich in Schulen, Krankenhäusern,
Altenheimen, Hotels, Banken, Kaufhäusern und Supermärkten, in Verwaltungsgebäuden
sowie Gebäuden von Industrie und Handel. Bei Bedarf lassen sich auch mühelos Lüftungsmöglichkeiten
realisieren, insbesondere Lüftungsflügel einbauen.
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Vorteilhaft sind die Aufnahmeschlitze von in die Sprossen und gegebenenfalls
in die Fensterbank eingelassenen Ankerschienen gebildet.
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Nach einem weiteren Vorschlag sind zum Einsetzen in die Ankerschienen
lange Hammerkopfschrauben mit mehreren Muttern vorgesehen, welche gleichzeitig als
Befestigungsmittel für die Yertindungsstücke und Spannelemente für die Glashalteleisten
dienen. - Die Hammerkopfschrauben bestehen in der Regel aus Stahl und widerstehen
damit auch größerer Hitzeeinwirkung im Brandfalle.
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Nach einem anderen Vorschlag sind als Spannelemente für die Glashalteleisten
kurze Hammerkopfschrauben sowie gleitfähige Profilstücke mit einem Fußteil zum Einsetzen
in die Ankerschiene und einem Kopfteil zur Aufnahme des Kopfes einer Hammerkopfschraube
sorgesehen. - Diese Maßnahme stellt eine Montageerleichte-
rung
für das Anbringen der Glashalteleisten dar.
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So können letztere bereits werkseitig mit Durchtrittsöffnungen, insbesondere
Langlöchern in beliebiger Anordnung versehen werden. An der Baustelle brauchen die
Spannelemente ~lediglich noch an die gewünschte Stelle geschoben und dort festgesetzt
zu werden.- Die zwischen Ankerschiene und Hammerkopfschrauben eingesetzten Profilstücke
können Abschnitte eines Profilstranges oder aber ein durchgängiger Profilstrang
sein. Im Interesse einer hohen Gleitfåhigkeit sowie thermischen Isolierung (Vermeidung
von Kältebrücken zwischen außen-und innenliegenden Bauteilen) kann als Material
Kunststoff gewählt we#rden. Ansonsten bietet sich Leichtmetall oder bei steigenden
thermischen Belastungen auch sonstiges Metall als Material für die Profilstücke
an.
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Zweckmäßigerweise sind Fußteil und Kopfteil des Profilstückes über
einen Steg miteinander verbunden.
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Die Verbindungsstücke können versc#hieden gestaltet sein, beispielsweise
aus einem rechteckigen Hohlprofil gebildet sein. Nach einem weiteren Vorschlag sollen
die Verbindungsstücke flach ausgeführt und die Auflager- und/oder Begrenzungsfläche
durch eine Abkantung gebildet sein.
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Zweckmäßigerweise sind die Verbindungsstücke in etwa L- oderT-förmig
ausgebildet.
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Vorteilhaft weisen die Verbindungsstüc# an ihren Enden Langlöcher
auf.
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Der schnelleren Montage dient außer#dem, daß die Langlöcher nach außen
offen sind.
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Insbesondere die zuletzt gen#annten Ausführungsformen
erlauben
eine gewisse Beweglichkeit im Interesse einer spannungsfreien Glas lagerung. Stärkere
Durchbiegungen des Sturzes, zum Beispiel infolge unerwarteter Belastungen aus Schnee
oder Verkehr, kann das Montage fenster insbesondere aufnehmern, wenn es nach einem
weiteren Vorschlag mit seinem oberen-Abschnitt mit Bewegungsspiel in einen am Sturz
angebrachten U-förmigen Obergurt eingesetzt ist. - So lassen sich Schäden an den
Fugen und Glasscheiben mit größter Sicherheit vermeiden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung für verschiedene
bevorzugte Ausführungsbeispiele weiter beschrieben. Darin zeigen: Figur 1 ein Montagefenster
mit isolierglasscheiben im Vertikalschnitt, Figur 2 den Gegenstand von Figur 1 (etwas
vereinfacht) im Schnitt entlang der Linie II-II, Figur 3 die Vertikalsprosse von
Figur 2 im Schnitt entlang der Linie III-III, Figur 4 ein Montagefenster in der
Ausführung als Brandschutzfenster im Vertikalschnitt, Figur 5 die Vertikalsprosse
von Figur 4 im Schnitt entlang der Linie V-V, Figur 6 eine Sprosse mit speziellem
Spannelement für die Glashalteleiste im Querschnitt und Figur 7 einen Teil des Spannelementes
von Figur 6 (Profilstück) in perspektivischer Darstellung.
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Nach den Figuren 1 bis 3 besteht ein erfindungsgemäßes Montagefenster
aus einer Fensterbank 1, Vertikalsprossen 2 und Horizontalsprossen 3, wobei alle
#diese Teile aus
Beton bestehen. Die Fensterbank 1 sitzt in einem
Mörtelbett 4 auf einer Brüstung 5 und trägt die Vertikalsprossen 2. Letztere greifen
mit ihren oberen Enden mit einem gewissen Bewegungsspiel in einen U-förmigen Obergurt
6 aus Leichtmetall ein, welcher an einem Sturz 7 angedübelt ist. An die Innenseite
der Fensterbank 1 der Vertikalsprossen 2 und Horizontalsprossen 3 sind Glasscheiben
8, nämlich Isolierglasscheiben, angepreßt, und zwar mit Hilfe von Glashalteleisten
9 und spezieller Spannelemente.
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Auf ihrer den Glasscheiben 8 zugewandten Seite, also der Innenseite,besitzen
die Fensterbank 1, die Vertikalsprossen 2 und die Horizontalsprossen 3 Aufnahmeschlitze
in Form eingelassener Ankerschienen 10.
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Darin sind Hammerkopfschrauben 11 mit ihrem Kopf eingesetzt. Letztere
dienen in Verbindung mit Muttern 11 a der Befestigung spezieller Verbindungsstücke
12. Die Verbindungsstücke 12 bestehen aus Metall und sind von flacher T-förmiger
(an den äußersten Ecken des Montagefensters von L-förmiger) Gestalt. Sie überbrücken
die Anschlußstellen von den Horizontalsprossen 3 zu den Vertikalsprossen 2 sowie
von den Vertikalsprossen 2 zu der Fensterbank 1.
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Die Verbindungsstücke12 besitzen Langlöcher 13, welche zu den Enden
hin offen sind. So lassen sich die benötigten Befestigungsmittel, das sind hier
die Hammerkopfschrauben 11, nachdem sie in die Ankerschienen 10 der zu verbindenden
Teile eingesetzt sind, einfach seitlich in die Langlöcher 13 einschieben und mit
Hilfe der Muttern 11 a sichern. Wie ersichtlich, besitzen die Verbindungsstücke
12 eine Abkantung 14, welche als Auflagerfläche für die Glasscheiben 8 dienen, wobei
sie deren Last direkt auf die Vertikalsprossen 2 übertragen. Die Abkantung 14 kann
auch eine seitliche oder obere Begrenzungsfläche (vgl. obere Horizontalsprosse 3)
bilden.
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Wie aus den Figuren weiter hervorgeht, dienen die Hammerkopfschrauben
11 gleichzeitig als Distanz-und Spannelemente für die Glashalteleiste 9. Die gewünschte
Distanz wird dabei mittels einer Kontermutter 11 b festgelegt und die Glashalteleiste
9 im übrigen mittels einer weiteren Mutter 11 c gesichert. Die Glashalteleiste 9
ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgeführt, nämlich mit einem
etwa U-förmigen Grundprofil, auf das ein komplementäres Abdeckprofil aufgeklemmt
ist. Zwischen Obergurt 6 und Glashalteleiste 9 bzw. Fensterbank 1 und Glashalteleiste
9 sind als oberer bzw. unterer Abschluß Dicht- oder Dämmproflle 15 eingesetzt. Wie
ersichtlich, bestehen bei dem beschriebenen Montagefenster mehrere Luftzwischenräume
16, was zur Wärmedämmung beiträgt. Die Abdichtung der Glasscheiben 8 erfolgt im
übrigen in bekannter Weise nach den Richtlinien des Glaserhandwerks.
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Der vorbeschriebene Aufbau läßt sich auch zur Herstellung eines Brandschutzfensters
ausnutzen. Dazu sind gemäß den Figuren 4 und 5 als Glasscheiben 8 Brandschutzglasscheiben
der erforderlichen Feuerwiderstandsklasse vorzusehen. Die Glashalteleiste 9 ist
in diesem Ausführungsbeispiel einteilig und geschlossen. Wie Brandversuche ergeben
haben, lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Montagefenster, insbesondere in Verbindung
mit weiteren Dämm-Maßnahmen für die metallischen Bestandteile ( z. B. Abdeckungen
mit sogenanntem Promatect in Stärken von ca. 25 mm) Standzeiten von 100 Minuten
und mehr erreichen, was der Feuerwiderstandsklasse F 90 entspricht.
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Speziell in den Bereichen, wo es nur darum geht, die Glashalteleisten
9 zu befestigen, können die Spann-
elemente auch anders ausgebildet
sein. Gleichwohl werden auch dabei die Aufnahmeschlitze in den Vertikalsprossen
2, den Horizontalsprossen 3 sowie der Fensterbank 1 genutzt. Nach den Figuren 6
und 7 können die Spannelemente insbesondere eine kurze Hammerkopfschraube 17 mit
Mutter 17 a sowie ein Profilstück 18 aus Kunststoff umfassen. Letzteres besitzt
ein Fußteil 19 zum Einsetzen in die Ankerschiene 10, sowie ein Kopfteil 20 zur Aufnahme
des Kopfes der Hammerkopfschraube 17. Fußteil 19 und Kopfteil 20 sind dabei über
einen Steg 21 miteinander verbunden.
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Bezugszeichenliste 1 Fensterbank 2 Vertikalsprosse 3 Horizontalsprosse
4 Mörtelbett 5 Brüstung 6 Obergurt 7 Sturz 8 Glasscheibe 9 Glashalteleiste 10 Ankerschiene
11 Hammerkopfschraube, lang 11a Mutter 11b Kontermutter 11c Mutter 12 Verbindungsstück
13 Langloch 14 Abkantung 15 Dichtprofil 16 Luftzwischenraum 17 Hammerkopfschraube,
kurz 17a Mutter 18 Profilstück 19 Fußteil 20 Kopfteil 21 Steg