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Videorecorder mit Pausenbetrieb Videorecorder haben im allgemeinen
einen sogenannten Pausenbetrieb und einen sogenannten Stop-Betrieb.
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Beim Pausenbetrieb bleibt das die Kopftrommel umschlingende Magnetband
mit der rotierenden Kopftrommel im Kontakt, und der Bandtransport in Band-Längsrichtung
ist abgeschaltet. Es erfolgt dann eine Standbildwiedergabe, ständig eine Abtastung
derselben Halbbilder und damit desselben Bildes. Dieser Betrieb hat den Vorteil,
daß ohne Verzögerung schnell wieder auf Aufnahmebetrieb oder Wiedergabebetrieb umgeschaltet
werden kann und Aufnahme oder Wiedergabe genau an der Stelle des Magnetbandes fortgesetzt
werden, wo sie unterbrochen wurden.
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Der Pausenbetrieb hat den Nachteil, daß der Videokopf oder die Videoköpfe
das Band ständig entlang denselben Spuren abtasten. Dadurch kann es über längere
Zeit zu einer unzulässigen Erwärmung oder einem Abrieb des Magnetbandes im Bereich
der abgetasteten Spuren kommen. Deshalb ist es bekannt, einen derartigen Pausenbetrieb
nach einem definierten Zeitabschnitt von ca 2-5 Minuten selbsttätig auf Stop-Betrieb
umzuschalten.
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Beim Stop-Betrieb wird der Bandtransport ebenfalls abgeschaltet und
das Magnetband durch einen Ausfädelvorgang von der Kopftrommel entfernt. Die Kopftrommel
kann dabei abgeschaltet werden. Diese Lösung hat den Vorteil, daß der Kontakt zwischen
dem Magnetband und der Kopftrommel aufgehoben ist und die Rotation der Kopftrommel
nicht mehr notwendig ist. Diese Betriebsart kann somit beliebig lange bestehen bleiben.
Der Stop-Betrieb hat den Nachteil, daß für die Fortsetzung der Aufnahme oder der
Wiedergabe das Band durch einen Einfädelvorgang erneut an die Kopftrommel angelegt
werden muß. Dieser Einfädelvorgang dauert einige Sekunden. Außerdem kommt es dabei
zu unvermeidbaren Verschiebungen der Lage des Bandes zur Kopftrommel gegenüber der
Lage vor dem Ausfädelvorgang. Das ist insbesondere
bei der Aufnahme
nachteilig, weil dann die neue Aufnahme sich nicht an die alte Aufnahme anschließt,
sondern früher oder später beginnen kann. Dabei besteht insbesondere die Gefahr,
daß das Ende der vorangehenden Aufnahme durch den Beginn der neuen Aufnahme gelöscht
wird.
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Insbesondere bei Aufnahme mit einer Kamera besteht der Wunsch, den
Aufnahmebetrieb häufiger für längere Zeit zu unterbrechen und möglichst ohne Verschiebung
genau an der Stelle des Magnetbandes fortzusetzen bei der die vorangehende Aufnahme
beendet wurde. Dieses ist aber ohne weiteres nicht möglich, weil der Pausenbetrieb
auf etwa 2-4 Minuten begrenzt ist und dann automatisch in den Stop-Betrieb übergeht
und der Stop-Betrieb bei dem Übergang in den Aufnahmebetrieb die zusätzliche Betätigung
der Aufnahmetaste, eine Zeit von einigen Sekunden für den Einfädelvorgang erfordert
und die genannte Verschiebung auf dem Magnetband bewirkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Recorder so auszubilden,
daß ein längerer Pausenbetrieb ohne die Gefahr einer Beschädigung des Magnetbandes
ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch s beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung kann somit der Pausenbetrieb über
eine längere Zeit als 2-4 Minuten, z. B. über 15 Minuten aufrechterhalten werden,
ohne daß das Gerät zwischendurch in den Stop-Betrieb übergeht. Wenn somit während
des Pausenbetriebes bei Aufnahme erneut auf Aufnahme Start" umgeschaltet wird, muß
das Magnetband nicht erneut eigefädelt werden. Das bedeutet, daß die neue Aufnahme
praktisch ohne Verzögerung und ohne unerwünschte Verschiebung des Bandes in Längsrichtung
beginnen kann.
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Außerdem braucht die Bedienung "Aufnahme Start" nicht erneut ausgeführt
zu werden. Diese Vorteile sind besonders wichtig bei Aufnahme mit einer Videokamera,
weil dabei häufiger längere Pausen auftreten und dennoch der Wunsch besteht, bei
Beginn einer neuen
Aufnahme direkt aus dem Pause-Betrieb zu starten,
ohne daß ein erneuter Einfädelvorgang abgewartet werden muß und ohne daß die Gefahr
besteht, das das Ende der vorhergehenden Aufnahme überspielt und gelöscht wird.
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Bei der Erfindung wird also die Abtastung einer Spur durch den Videokopf
im Pausenbetrieb jeweils nach einem bestimmten Zeitabschnitt auf eine andere Spur
verschoben, bevor eine unzulässige Erwärmung oder Abrieb der Spur auftritt. Diese
Verschiebung der Abtastung erfolgt vorzugsweise durch eine kurzzeitige Einschaltung
des Bandtransports in Bandlängsrichtung. Die Verschiebung des Videokopfes an der
Kopftrommel erfolgen. Einrichtungen für derartige elektromechanische Verstellungen
des Kopfes quer zur Spurrichtung sind für eine sogenannte Spurfolgesteuerung, auch
DTF (Dynamic Track Following) genannt, bekannt.
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Die Verschiebung erfolgt z. B. über zwei oder vier vollständige Bilder.
Die Richtung der Verschiebung kann jeweils nach einer Verschiebung geändert werden,
so daß der Videokopf zwischen Spuren hin und her gefahren wird. Nach einer bestimmten
Zahl derartiger Verschiebungen erfolgt vorzugsweise eine selbstätige Umschaltung
von Pausebetrieb auf Stop-Betrieb, um eine unzulässige Erwärmung des Bandes über
einen extrem langen Pausenbetrieb zu vermeiden.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen Fig.
1 im Prinzip die Verschiebung des Videokopfes zum Band und Fig. 2 ein Schaltungsbeispiel
für die Realisierung eines kurzzeitigen Bandvorschubs.
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Fig. 1 zeigt ein Magnetband B mit acht Schräg spuren mit den Nummern
1-8, die nach dem Prinzip der Schrägspuraufzeichnung aufgezeichnet sind. In der
Praxis stehen die Schräg spuren
zur Kante des Magnetbandes B unter
einem wesentlich kleineren Winkel von etwa 6-7°. Es sei angenommen, daß für einen
Pausenbetrieb die Transportgeschwindigkeit V des Magnetbandes in Längsrichtung gleich
null ist und der Videokopf K ständig die Spur Nr. 4 abtastet. Bei einer Kopftrommel
mit zwei Videoköpfen würde während dieser Zeit der zweite Videokopf K ständig die
Spur Nr. 5 abtasten. Bei der Abtastung der Spur dringt der Videokopf geringfügig
in die auf dem eingentlichen Träger befindliche Magnetschicht ein und bewirkt dort
eine Verformung.
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Durch diese ständige Verformung kommt es langsam zu einer Erwärmung
an der Stelle der abgetasteten Spur, die etwa nach einer Zeit vom 2-4- Minuten unzulässige
Werte annehmen kann.
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Dabei kann es zusätzlich zu einem unzulässigen Abrieb kommen.
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Um eine unzulässige Erwärmung oder einen unzulässigen Abrieb zu verhindern,
wird das Magnetband B nach einer Zeit von etwa 2-4 Minuten durch einen kurzzeitigen
Antrieb in Längsrichtung V um die Länge ß l weitertransportiert, so daß nun der
Videokopf nicht mehr die Spur Nr. 4, sondern die Spur Nr. 8, also zwei volle Bilder
weiter, abtastet. Die Spur Nr. 4 ist dann keiner Beanspruchung mehr unterworfen.
Es hat sich gezeigt, daß das Temperaturgefälle über vier nebeneinander liegenden
Spuren ausreichend groß ist, so daß in diesem Abstand erneut eine ständige Abtastung
derselben Spur über den genannten Zeitraum von 2-4 Minuten erfolgen kann. Nach erfolgter
Abtastung der Spur Nr. 8 könnte der Videokopf K auf die Spur Nr. 4 zurückgeschaltet
werden, da dort die örtliche Temperatur inzwischen wieder gesunken ist. Durch eine
derartige Umschaltung wird die maximal auftretende Abweichung in der Zuordnung von
Kopf zur Spur möglichst gering gehalten. Eine Abweichung in der Größenordnung von
2-5 vollständigen Bildern spielt für die Praxis ohnehin kaum eine Rolle, da diese
Zeit nur Bruchteilen von Sekunden entspricht.
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Die Fortschaltung erfolgt vorzugsweise so, daß nach der Verschiebung
der Videokopf oder alle Videoköpfe Spuren abtasten, die vor der Verschiebung nicht
abgetastet wurden. Zwei Videoköpfe könnten also nacheinander z. B. die Spuren 1
und 2, dann die Spuren 3 und 4, dann die Spuren 5 und 6 un in umgekehrter Reihenfolge
abtasten. Es ist auch möglich, nach einer Anzahl von Verschiebungen in einer Richtung
den Videokopf schnell auf den Ausgangspunkt zurückzuführen, um dieselbe Abtastung
von neuen zu beginnen. Das würde bedeuten, daß z. B. ein Videokopf in der Reihenfolge
die Spur Nr. 1,3,5,7, 1,3,5,7 und so weiter abtastet.
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Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild zur Erzielung der kurzzeitigen Längsbewegung
des Magnetbandes B gemäß Fig. 1 um den Betrag t1. Solange der Pausenbetrieb nicht
besteht, liegt die Eingangsklemme 1 auf L (Low)-Pegel. Dieser Wert bewirkt über
den Inverter 2 und das Oder-Tor 3 eine ständige Löschung des Zählers 4. Die Schaltung
ist dann nicht wirksam und hat auf den Capstan-Motor M, der den Längstransport des
Magnetbandes B bewirkt, keinen Einfluß. Beim Pausenbetrieb steht an der Klemme 1
H (High)-Pegel, der die Leuchtdiode 8 als Anzeige für den Pausenbetrieb aktiviert.
Dieses Signal gelangt außerdem über den Inverter 2 und das Oder-Tor 3 an den Reset-Eingang
R des Zählers 4. Von diesem Zeitpunkt an zählt der Zähler 4 Taktimpulse 9 von der
Klemme 5. Die Taktimpulse 9 sind die von Kopftrommel abgeleiteten Impulse mit einer
Frequenz von 25 Hz und haben eine relativ konstante Frequenz.
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Nach ca 3000 Taktimpulsen 9, entsprecherd'etwa 3 Minuten, geht der
Ausgang Ü (Übertrag) des Zählers 4 auf H-Pegel und schaltet das Monoflop 6 mit seiner
Vorderflanke ein. Das Mono-Flop 6 gibt einen Impuls 10 definierter Länge über den
Verstärker 7 an den Capstan-Motor M. Dieser bewirkt den Längstransport des Magnetbandes
B um die Länge ßl gemäß Fig. 1. Gleichzeitig
wird mit dem Impuls
10 über das Oder-Tor 3 der Zähler 4 zurückgesetzt, so daß der Vorgang von neuem
beginnt. Auf diese Weise wird das Magnetband B jeweils nach etwa 3 Minuten in gleicher
oder auch entgegengestzter Richtung um einen bestimmten Betrag weiter transportiert
und so eine örtlich zu große Erwärmung oder Abnutzung des Magnetbandes vermieden.
Von der Klemme 11 wird dem Motor M die übliche Regelspannung für den Längstransport
V zugeführt. Die Aufgaben des Inverters 2, des Oder-Tores 3, des Zählers 4 und des
Mono-Flop 5 können in einem ohnehin vorhandenen /u-Computer realisiert werden. Dabei
lassen sich folgende Zusatz-Bedingungen ohne großen Aufwand realisieren.
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1. Beim Betrieb Wiedergabe-Pause wird das Band in üblicher Weise
durch einen Stop-Betrieb ausgefädelt. Nur bei Betrieb Aufnahme-Pause wird der in
Fig. 1 und 2 beschriebene Vorgang eingeleitet, da bei aufeinanderfolgenden Aufnahmen
die beim Stop-Betrieb auftretende Verzögerung und Verschiebung des Bandes stören.
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2. Beim Betrieb Aufnahme-Pause wird der in Fig. 1,2 beschriebene
Vorgang z. B. 5-mal wiederholt. Beim 5. Mal wird der Stop-Betrieb mit der Ausfädelung
des Magnetbandes eingeleitet. Dabei bleibt somit der Recorder nur eine bestimmte
Zeit von z. B. 15 Minuten in Aufnahme-Bereitschaft. Diese Maßnahme dient insbesondere
zur Schonung der Batterie.
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3. Nach jeder gemäß Fig. 1,2 ausgelösten Verschiebung wird die Richtung
des Motors M geändert. Es wird dann nur zwischen zwei kompletten Videospuren umgeschaltet,
so daß die thermische Belastung des Magnetbandes B innerhalb erlaubter Grenzen verbleibt.
Dabei wird das Magnetband B auch bei häufiger Verschiebung nicht weiter als ein
vollständiges Bild transportiert.
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4. Die Steuerung des Motors Mkann auch so erfolgen, daß das Magnetband
B z. B. bei jeder Verschiebung in Längsrichtung um drei vollständige Bilder weiter
transportiert und danach wieder über drei vollständige Bilder zurücktransportiert
wird.
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