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Vorrichtung zum Streuen von schütt-
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fähigem Gut, insbesondere Dünger Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Streuen von schüttfähigem Gut, insbesondere Dünger mit einem an einem Fahrzeug
aufgesattelten oder angehängten Vorratsbehälter mit Auslauföffnungen, darunter angeordneten
Dosierorganen und mehreren an diese über Einlauföffnungen anschließenden Streuleitungen,
die in unterschiedlichem Abstand von der Fahrzeuglängsachse zu deren beiden Seiten
an Verteilerorganen ausmünden und in denen das Gut mittels eines Gebläses pneumatisch
gefördert wird , wobei die Streuleitungen an Auslegern angebracht sind, die - wie
die Streuleitungen - mehrteilig ausgebildet und über Gelenke miteinander verbunden
sind und von denen das innerste Auslegerteil um eine fahrzeugparallele Horizontalachse
an den Vorratsbehälter hochklappbar, das äußerste Auslegerteil an das nächst innere
um eine Vertikalachse anklappbar ist und diese beiden Auslegerteile in eine fahrzeugnahe
Fahrstellung bringbar sind.
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Vorrichtungen der vorgenannten Art, die auch als Gebläsestreuer bezeichnet
werden, dienen insbesondere zum großflächigen
Streuen von Dünger
in der Landwirtschaft.
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Dabei werden Streubreiten bis 18 m und mehr erreicht.
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Je größer die Streubreite ist, je größer also die Ausleger sind, umso
schwieriger ist das Problem zu lösen, diese Ausleger in eine fahrzeugnahe Transportstellung
zu bringen, um die für landwirtschaftliche Maschinen zulässige Breite von 3 Metern
für den Straßenbetrieb nicht zu überschrpiten Ferner muß die Länge der Streuleitungen
an den jeweiligen Bedarf an Streubreite angepaßt werden, um den Gebläsestreuer auch
bei ungünstigen Geländeverhältnissen, ungünstigem Grenzverlauf und auch auf kleineren
Feldern einsetzen zu können.
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Ferner muß bei solchen großen Streubreiten ein Anfahrschutz vorgesehen
sein, damit der Ausleger und die Streuleitungen beim Anfahren gegen Hindernisse,
wie Bäume, Sträucher etc.
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nicht beschädigt werden. Da ferner die Gefahr der Bodenberührung,
insbesondere bei hängigem Gelände oder im Vorgebende umso größer wird, je länger
die Ausleger sind, sollte auch für eine zumindest begrenzte Anhebbarkeit der Ausleger
Sorge getragen werden.
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Am häufigsten sind zweiteilige Ausleger für Streubreiten bis etwa
12 Meter, von denen das äußere Auslegerteil um eine vertikale Achse nach hinten
schwenkbar ist, während das innere Auslegerteil um eine zur Fahrtrichtung parallele
Horizontalachse nach oben schwenkbar ist. Damit ergibt sich für das äußere Auslegerteil
ein Anfahrschutz, indem es bei Auftreffen auf Hindernisse nach hinten ausweichen
kann, während beide Auslegerteile um die dem Vorratsbehälter nahe Horizontalachse
bei Bodenberührung nach oben ausweichen können. Um den Ausleger in Transportstellung
zu bringen, wird das äußere Auslegerteil nach hinten an das innere Auslegerteil
angeklappt und anschließend das aus diesen beiden Auslegerteilen gebildete Paket
um die Horizontalachse an den Vorratsbehälter hochgeklappt (DE-OS 30 25 175).
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Bei größeren Streubreiten im Bereich von 18 m und mehr reicht diese
Aufteilung nicht aus. Hier sind beispielsweise drei Auslegerteile vorgesehen (DE-OS
33 13 505), von denen das äußerste Auslegerteil um eine Vertikalachse an das mittlere
Auslegerteil nach hinten anklappbar ist, wobei es in dieser Richtung bei Vorwärtsfahrt
auch Hindernissen ausweichen kann. Ferner ist das innerste Auslegerteil um eine
fahrzeugparallele Horizontalachse nach oben an den Vorratsbehälter hochklappbar,
während das aus dem mittleren und dem äußeren Auslegerteil bestehende Paket um eine
in der Betriebsstellung vertikale Achse um 90 ° nach vorne schwenkbar ist, so daß
diese beiden Auslegerteile beim Anstoßen an Hindernissen bei Rückwärtsfahrt nach
vorne ausweichen können, andererseits nach Hochklappen des innersten Auslegerteils
in die Fahrstellung in Fahrtrichtung nach vorne geklappt werden können, so daß sie
im wesentlichen parallel zur Längsachse und oberhalb des Fahrzeugs liegen. Dadurch
entsteht in der Fahrstellung eine sehr große Bauhöhe, die entsprechende Durchfahrtshöhen
unter Bäumen, in Einfahrten etc. erfordert, die sehr häufig nicht gegeben sind.
Auch ist der Betrieb beim Teilbreitenstreuen oder bei kleinen Feldern bzw. ungünstigem
Grenzverlauf eingeschränkt, da das äußerste Auslegerteil verhältnismäßig kurz, das
mittlere Auslegerteil hingegen relativ lang ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung
für große und größte Streubreiten in betriebsfunktioneller Hinsicht zu verbessern
und die Bauhöhe in der Fahrstellung zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Ausleger
aus vier Teilen besteht, von denen die beiden äußeren Auslegerteile untereinander
und gegenüber dem nach innen anschließenden Auslegerteil um jeweils vertikale Achsen
gegensinnig bis zur Parallellage zueinander schwenkbar sind, und daß das aus den
drei in Fahrtrichtung hintereinander liegenden Auslegerteilen
gebildete
Paket um eine Horizontalachse nach unten an das hochgeklappte innerste Auslegerteil
anklappbar ist.
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Mit der Erfindung wird ein mehrgliedriger Ausleger geschaffen, der
aus insgesamt vier Teilen besteht, so daß durch Einklappen der jeweiligen Teile
eine entsprechende Teilbreitenstreuung in kleineren Stufen als beim Stand der Technik
oder in gleichen Abstufungen bei größerer Gesamtbreite möglich ist. Durch die Tatsache,
daß die beiden äußeren Auslegerteile untereinander und gegenüber dem nächsten Auslegerteil
um Vertikal achsen in bzw. entgegen der Fahrtrichtung schwenkbar sind, ergibt sich
hinsichtlich dieser beiden Auslegerteile zugleich ein Anfahrschutz bei Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt. Ferner können von den vier Auslegerteilen durch die Schwenkbarkeit
der beiden äußeren Auslegerteile um Vertikalachsen insgesamt drei Auslegerteile
in der Fahrstellung in eine in Fahrtrichtung hintereinanderliegende Position gebracht,
während das innerste und das daran anschließende Auslegerteil um horizontale Achsen
in eine nebeneinander liegende Position gebracht werden können. Der maximale Breitenbedarf
entspricht also der Breite von zwei Auslegerteilen, während die Anordnung von drei
Auslegerteilen hintereinander für den Fahrbetrieb in keiner Weise störend ist. Dadurch,
daß das innerste Auslegerteil nach oben und das aus den drei anderen Auslegerteilen
bestehende Paket demgegenüber nach unten geklappt werden, wird die Bauhöhe erheblich
reduziert. Sie entspricht im wesentlichen nur der Länge des innersten Auslegerteils,
das zudem - wegen der Vierfachteilung - kürzer sein kann als beim Stand der Technik.
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Schließlich gibt es keine Bauteile, die in der Fahr -stellung über
dem Fahrzeug liegen, vielmehr sind sämtliche Auslegerteile ausschließlich an den
Vorratsbehälter angeklappt, so daß auch die Rundumsicht des Fahrers in keiner Weise
Beeinträchtigt ist. Ist das äußerste Auslegerteil
nach hinten,
das daran anschließende hingegen nach vorne schwenkbar, so ist der Anfahrschutz
in der Breite bei Rückwärtsfahrt effektiver, ist hingegen - wie vorzugsweise vorgesehen-
das äußerste Auslegerteil nach vorne, das nächste hingegen nach hinten schwenkbar,
können beide Auslegerteile bei Vorwärtsfahrt nach hinten ausweichen.
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In bevorzugter Ausführungsform sind das äußerste und das nächst innere
Auslegerteil um eine zwischen diesem und dem weiter innen liegenden Auslegerteil
angeordnete Fahrzeug parallele Horizontalachse zumindest begrenzt nach oben schwenkbar.
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In dieser Ausbildung können die beiden äußersten Auslegerteile unabhängig
von ihrer Schwenkbarkeit um Vertikalachsen auch begrenzt nach oben schwenken, um
ein Aufsitzen der äußeren Auslegerteile bei hängigem Gelände oder im Vorgewende
zu vermeiden. Durch diese weitere Gelenkigkeit wird weder die kompakte Bauweise,
die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung möglich ist, noch die geringe Bauhöhe in
irgendeiner Weise beeinträchtigt.
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Die Schwenkbewegungen können zwar manuell durchgeführt werden, wobei
aber eine nicht geringe Rückstellkraft für die Strecklage des Auslegers zu überwinden
wäre. Es empfehlen sich deshalb Antriebe. Dabei ist es von Vorteil, wenn zumindest
das äußerste und das nächst innere Auslegerteil mit je einem elektrischen Schwenkantrieb
versehen sind, während das innerste Auslegerteil hydraulisch hochklappbar und mit
dem anschließenden Auslegerteil über einen diesen nach unten klappenden Seilzug
verbunden ist. Der hydraulische Schwenkantrieb kann entweder vom Hydrauliknetz des
Fahrzeugs oder über eine Hydraulikpumpe von der Zapfwelle des Fahrzeugs abgeleitet
werden, während die elektrischen Antriebe vom elektrischen Fahrzeugnetz abgenommen
werden. Die Ausbildung der Schwenkantriebe
für die beiden äußeren
Auslegerteile in Form elektrischer Antriebe hat den Vorteil, daß die hydraulischen
Anschlußleitungen und die ansonsten notwendigen Regeleinrichtungen in dem Hydraulikkreislauf
entfallen können. Der Seilzug zwischen dem innersten und dem folgenden Auslegerteil
nimmt nicht nur letzteres beim Hochklappen des innersten Auslegerteils mit, sondern
dient gleichzeitig zum Abspannen des Auslegers in der Strecklage.
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Bei jeder Ausführung der Schwenkantriebe ist es von Vorteil, wenn
die Auslajerteile jeweils unter einer sie in die Strecklage bringenden Federkraft
stehen, so daß das "Auffalten" bzw. "Aufklappen" der Ausleger selbsttätig erfolgt
bzw. die Auslegerteile nach erfolgter Auslenkung z. B. nach Anfahren gegen ein Hindernis,
wieder selbsttätig in die Strecklage gelangen.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung gegebenen
Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische
Stirnansicht eines Streuaggregates mit Vorratsbehälter und einem Ausleger; Fig.
2 eine Ansicht auf den Ausleger gemäß Fig. 1 in der gestreckten Betriebslage; Fig.
3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht in einer Zwischenstellung; Fig. 4 eine der
Fig. 2 entsprechende Ansicht in einer weiteren Zwischenlage; Fig. 5 eine schematische
Stirnansicht auf den Ausleger in einer dritten Zwischenlage und
Fig.
6 eine der Fig. 5 entsprechende Stirnansicht auf den Ausleger in der Transportl
age.
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Die Streuvorrichtung weist einen Vorratsbehälter 1 auf, der auf einer
Fahrzeugpritsche oder mittels des Dreipunktgestänges eines Schleppers aufgesattelt
oder aber auf einem Hänger angeordnet ist. Der Vorratsbehälter ist oben offen ausgebildet
und kann von Hand oder mittels eines Kippers beladen werden. Sein Boden 2 ist von
der Längsmittelachse aus gesehen dachförmig nach beiden Seiten geneigt und weist
im Bereich 3 Auslauföffnungen auf, unterhalb der nicht gezeigte Dosierorgane angeordnet
sind. Die Dosierorgane geben den ihnen in der Regel durch Schwerkraft zufließenden
Dünger entweder unmittelbar oder über zwischengeschaltete Transportleitungen 4 an
mehrere hintereinander liegende Einlauföffnungen 5 verschiedener Streuleitungen
ab, die sich von der Längsmittelachse aus senkrecht nach außen erstrecken und in
der Zeichnung im einzelnen nicht wiedergegeben sind.
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Jede einzelne Streuleitung endet in unterschiedlichem Abstand von
der Längsmittelachse an einem Verteilerorgan, über das der pneumatisch in den Streuleitungen
geförderte Dünger weitflächig ausgetragen wird. Die Streuleitungen sind auf einem
insgesamt mit 6 bezeichneten Ausleger angeordnet. Ein gleicher Ausleger ist auch
auf der anderen Seite des Vorratsbehälters (in Fig. 1 links) vorgesehen. Jeder Ausleger
6 ist - ebenso wie die Streuleitungen - mehrgliedrig ausgebildet. Er besteht aus
insgesamt 4 Auslegerteilen 7, 8, 9 und 10, die gelenkig miteinander verbunden sind.
Die entsprechenden Abschnitte der Streuleitungen sind durch konusförmig ausgebildete
Dichtmanschetten luftdicht gegeneinander abgedichtet.
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Das äußerste Auslegerteil 10 ist gegenüber dem nächst inneren Auslegerteil
9 um eine vertikale Achse 11 schwenkbar.
Ebenso ist das letztgenannte
Auslegerteil um das danach innen anschließende Auslegerteil 8 um eine vertikale
Achse 12 schwenkbar Die Schwenklager 11, 12 sind dabei so ausgebildet, daß das äußerste
Auslegerteil 10 in Fahrtrichtung 13 (Fig. 2) nach vorne klappen kann, wie die aus
Fig. 3 ersichtlich ist. Damit kann das äußere Auslegerteil bei Rückwärtsfahrt Hindernissen
im äußeren Bereich des Auslegers ausweichen.
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Demgegenüber ist das nächst innere Auslegerteil 9 um die Achse 12
in Fahrtrichtung nach hinten schwenkbar (Fig. 3). Damit können die beiden äußeren
Auslegerteile 9, 10 bei Vorwärtsfahrt Hindernissen nach hinten ausweichen.
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Der Schwenkwinkel beträgt dabei in beiden Fällen ca.
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180 Die beiden äußeren Auslegerteile 9, 10 sind ferner um eine horizontale
Achse 14 (Fig. 1 und 2) gemeinsam nach oben schwenkbar, wobei diese Achse zwischen
dem Auslegerteil 9 und dem nach innen anschließenden Auslegerteil 8 angeordnet ist.
Damit können die beiden äußeren Auslegerteile bei Geländeunebenheiten oder bei Bodenberührung
durch starke Auslegerschwankungen nach oben ausweichen, ohne daß der Ausleger Schaden
nimmt.
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Das innerste Auslegerteil 7 ist um eine vorrichtungsfeste, zur Fahrtrichtung
13 parallele Achse 15 nach oben an die Seitenwandung des Vorratsbehälters 1 hochklappbar.
Ferner ist zwischen dem innersten Auslegerteil 7 und dam anschließenden Auslegerteil
8 eine weitere Horizontalachse 16 vorgesehen, um die dieses Auslegerteil gegenüber
dem hochklappbaren Auslegerteil 7 nach unten geklappt werden kann. Das Einklappen
des Auslegers in die Transportstellung geschieht aus der Strecklage gemäß Fig. 2
über die Zwischenlage gemäß Fig. 3 in die Position gemäß Fig. 4, bei der die Auslegerteile
8, 9 und 10 paketförmig hintereinander liegen.
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Anschließend wird das Auslegerteil 7 nach oben und zugleich
dieses
Paket um die Schwenkachse 16 nach unten geklappt, bis es über eine Zwischenposition
gemäß Fig. 5 in die Fahrstellung gemäß Fig. 6 gelangt. Diese Transportlage wird
in ihrer Höhe durch die Länge eines einzigen der vier Auslegerteile, in der Regel
des innersten Auslegerteils, bestimmt, während sich die Breite aus der Breite der
beiden innersten Auslegerteile 7 und 8 ergibt und die Auslegerteile 9, 10 hinter
dem Auslegerteil 8 und im wesentlichen parallel zu diesem liegen..
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Die Schwenk- und Klappbewegungen der einzelnen Auslegerteile können
prinzipiell gegen den Ausleger in Strecklage haltende Federn von Hand erfolgen.
Vorzugsweise ist jedoch für die beiden äußeren Auslegerteile 9, 10 jeweils ein Elektroantrieb
vorgesehen, während die Klappbewegung des innersten Auslegerteils um die Horizontalachse
15 vorzugsweise hydraulisch erfolgt. Zwischen diesem und dem nächsten Auslegerteil
8 kann ein Seilzug 17 angeordnet sein, der einerseits die Last des Auslegers abträgt,
andererseits über Seilumlenkungen 18, 19 beim Hochklappen des innersten Auslegerteils
7 den anschließenden Auslegerteil 8 und die angeklapptenAuslegerteile 9, 10 um die
Achse 16 nach unten klappt.
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Auch in diesen Fällen sind jedoch entsprechende Federn vorgesehen,
die den Ausleger in Strecklage halten und gegen die die elektrischen bzw. hydraulischen
Antriebe arbeiten.
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Entgegen der Darstellung gemäß Fig. 2 bis 4 können die Schwenkbewegungen
der beiden Auslegerteile 9, 10 auch gegensinnig erfolgen, was durch den zweiten
Fahrtrichtungsfeil 13' angedeutet ist.
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