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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug zum Ausbringen von pulverförmigem Material, insbesondere von Kalk im Gelände, mit wenigstens einem am Rahmen des Fahrzeugs vorgesehenen Behälter, dessen zur Aufnahme des Materials dienender Innenraum durch eine Wandung mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen von einem unter der Wandung liegenden Hilfsraum getrennt ist, in den eine erste Leitung zum Zuführen von Druckluft an den Behälter mündet, sowie mit einem in den Innenraum des Behälters führenden und im Bereich der Wandung mündenden Förderrohr, welches mit einem am Heck des Fahrzeugs an einem Träger gehaltenen und wenigstens eine Austrittsöffnung für das mit Druck beaufschlagte Material aufweisenden Verblasrohr in Verbindung steht.
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Insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft ist es vielfach erforderlich, pulverförmiges Material in einem Gelände auszubringen. In jüngster Zeit wird zunehmend versucht, durch Ausbringen von Kalk im Gelände und dabei vor allem sehr unwegsamem Gelände, wie Waldgebieten usw. einer Übersäuerung des Bodens durch Umwelteinflüsse (sog. "saurer Regen") entgegenzutreten.
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Bekannt ist ein Fahrzeug der eingangs geschilderten Art aus der DE-AS 14 57 891. Zum flächigen Ausbringen des pulverförmigen Materials weist dieses bekannte Fahrzeug zwei Austragsrohre auf, die nach Art von horizontalen Auslegern über die beiden, in Fahrtrichtung des Fahrzeugs (Fahrzeugachse) verlaufenden Fahrzeuglängsseiten wegstehen und mehrere Austrittsöffnungen für das pulverförmige Material aufweisen. Wegen der als Ausleger ausgebildeten Austragsrohre ist dieses bekannte Fahrzeug für den Einsatz in unwegsamem und abschüssigem Gelände, insbesondere auch in Waldgebieten nicht geeignet.
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Bekannt ist weiterhin ein Fahrzeug zum Ausbringen von pulverförmigem Material in Form von Dünger (FR-PS 22 68 449), wobei dieses bekannte Fahrzeug zum großflächigen Ausbringen des pulverförmigen Materials ebenfalls zwei von Austragsrohren gebildete, über die beiden in Richtung der Fahrzeugachse verlaufenden Fahrzeuglängsseiten wegstehende horizontale Ausleger aufweist, an denen nach unten gerichtete, jeweils um eine horizontale und in Richtung der Fahrzeugachse verlaufende Achse hin- und her schwenkbare Verblasrohre zum Ausbringen des pulverförmigen Materials vorgesehen sind. Wegen der über die Fahrzeuglängsseiten wegstehenden Ausleger ist dieses bekannte Fahrzeug ebenfalls für einen Einsatz in unwegsamem und abschüssigem Gelände, insbesondere in Waldgebieten nicht geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug der eingangs geschilderten Art so weiterzubilden, daß die gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Materials auch in unwegsamem und abschüssigem Gelände, wie Waldgebieten, gewährleistet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Fahrzeug erfindungsgemäß so ausgebildet, daß das Verblasrohr an einem Schwenkrohr befestigt ist, welches mit Hilfe von Antriebsmitteln um eine erste aufrechte Achse hin- und herschwenkbar am Träger gehalten ist, daß das Verblasrohr mit seinem die wenigstens eine Austrittsöffnung aufweisenden Ende in etwa radial oder geneigt zur ersten Achse verläuft, und daß der Träger aus einem ersten Tragelement, welches um eine zweite horizontale und senkrecht zur Fahrzeugachse verlaufende Achse am Rahmen des Fahrzeugs durch Schwenken einstellbar ist, sowie aus einem zweiten Trägerelement besteht, welch letzteres um eine dritte, horizontale und in Richtung der Fahrzeugachse liegende Achse am ersten Trägerelement durch Schwenken einstellbar ist und an welchem das Schwenkrohr um die erste Achse schwenkbar gehalten ist.
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Im Gegensatz zu den bekannten Fahrzeugen erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug das flächenmäßige Ausbringen des pulverförmigen Materials dadurch, daß das Schwenkrohr und mit diesem das an diesem Schwenkrohr befestigte Verblasrohr, welches mit seinem die wenigstens eine Austrittsöffnung aufweisenden Ende in etwa radial zu der ersten aufrechten Achse verläuft, um diese Achse ständig hin- und hergeschwenkt wird, so daß das pulverförmige Material auf kreisbogenförmigen Ringsegmenten hinter dem sich vorwärts bewegenden Fahrzeug im Gelände ausgebracht wird. Hierbei erstreckt sich bevorzugt jedes dieser Ringsegmente nicht nur im Bereich hinter dem Fahrzeug, sondern auch im Bereich der beiden Seiten des sich fortbewegenden Fahrzeugs, und die einzelnen Ringsegmente schließen in Bewegungsrichtung des Fahrzeugs aneinander an bzw. überlappen einander. Durch diese Arbeitsweise ist es zunächst einmal grundsätzlich möglich, das erfindungsgemäße Fahrzeug in unwegsamem Gelände, z. B. in Waldgebieten, auch dort einzusetzen, wo nur enge Fahrwege zum Fortbewegen des Fahrzeugs vorhanden sind und wo weit über die beiden Fahrzeuglängsseiten wegstehende Ausleger nicht verwendet werden können. Um allerdings unabhängig von dem jeweiligen Verlauf des Geländes bzw. von Neigungen im Gelände durch das um die erste Achse ständig hin- und her schwenkende Verblasrohr auch die angestrebte gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Materials zu erreichen, ist es notwendig, daß diese erste Achse, um die das Verblasrohr hin- und hergeschwenkt wird, dem jeweiligen Verlauf bzw. der jeweiligen Neigung des Geländes angepaßt werden kann. Dies wird bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug dadurch erreicht, daß der das Schwenkrohr aufweisende Träger zweiteilig ausgebildet ist, d. h. aus dem ersten Trägerelement, welches um die zweite horizontale und senkrecht zur Fahrzeugachse verlaufende Achse am Rahmen des Fahrzeugs durch Schwenken einstellbar ist, sowie aus dem zweiten Trägerelement besteht, an welchem das Schwenkrohr schwenkbar gehalten ist und welches um die dritte, horizontale und in Richtung der Fahrzeugachse liegende Achse am ersten Trägerelement durch Schwenken einstellbar ist. Hiermit kann die erste Achse, um die das Verblasrohr beim Ausbringen des pulverförmigen Materials ständig hin- und hergeschwenkt wird, so eingestellt werden, daß sich auch im abschüssigen Gelände die angestrebte gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Materials ergibt.
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Durch Änderung des Schwenkwinkels, um welchen das Verblasrohr um die erste Achse geschwenkt wird, ist es bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug möglich, die kreisbogenförmigen Ringsegmente, auf denen das pulverförmige Material ausgebracht wird, auch hinsichtlich ihres Winkelbereichs sowie ihrer Lage bezogen auf die Fahrzeugachse zu ändern bzw. den jeweiligen Erfordernissen anzupassen. So ist es beispielsweise möglich, das pulverförmige Material vom Heck des Fahrzeugs nicht nur auf kreisbogenförmige Ringsegmente mit einem Winkelbereich von 180° zu verteilen (Schwenkwinkel des Verblasrohres 180°), so daß das pulverförmige Material vom Fahrzeug aus gesehen nach hinten und nach beiden Seiten ins Gelände ausgebracht wird, sondern es ist grundsätzlich auch möglich, einen kleineren Schwenkwinkel für das Verblasrohr zu wählen, so daß das pulverförmige Material beispielsweise nach hinten und im wesentlichen nur zu einer Seite des Fahrzeugs hin ins Gelände ausgebracht wird. Auch andere Schwenkwinkel für das Verblasrohr sind möglich.
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Das Schwenken des Verblasrohres erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug bevorzugt über einen Hydraulikmotor, dessen Drehgeschwindigkeit sehr genau geregelt werden kann, was beim Ausbringen des pulverförmigen Materials im Gelände eine äußerst genaue Dosierung ermöglicht. Die Drehbewegung des Hydraulikmotors wird dabei über eine Getriebeanordnung in eine hin- und hergehende, das Verblasrohr um die erste Achse schwenkende Bewegung umgesetzt.
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Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 in schematischer Darstellung und in Seitenansicht ein Fahrzeug zum Ausbringen von Kalk im Gelände gemäß der Erfindung;
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Fig. 2 einen Schnitt durch den Behälter des Fahrzeugs gemäß Fig. 1;
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Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf den Rahmen des Fahrzeugs gemäß Fig. 1 zusammen mit den an diesen Rahmen vorgesehenen Elementen;
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Fig. 4 in schematischer Darstellung und in Draufsicht das Heck des Fahrzeugs gemäß Fig. 1 mit dem an diesem Heck befestigten Träger und dem am Träger vorgesehenen schwenkbaren Verblasrohr zum Ausbringen des Kalkes, und zwar zusammen mit den Antriebsmitteln zum Schwenken des Verblasrohres;
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Fig. 5 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 4, jedoch mit Blickrichtung auf das Heck des Fahrzeugs;
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Fig. 6 in schematischer und vergrößerter Darstellung die Antriebselemente für das schwenkbare Verblasrohr zusammen mit einem Teil des Trägers;
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Fig. 7 einen Schnitt entsprechend der Linie I-I der Fig. 6;
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Fig. 8 eine in ihrer Länge veränderbare Stange zur Verwendung beim Antrieb des schwenkbaren Blasrohres;
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Fig. 9 in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform des Antriebs für das schwenkbare Blasrohr;
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Fig. 10 in vereinfachter Darstellung und in Rückansicht ein Fahrzeug zum Ausbringen von Kalk im Gelände entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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Fig. 11 in vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht das Blas- bzw. Verblasrohr des Fahrzeugs gemäß Fig. 10, wobei die Austrittsöffnungen dieses Blasrohres von drei Rohrstücken gebildet sind;
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Fig. 12a bis 12c in schematischer Darstellung unterschiedliche Ausgestaltungen der Austrittsöffnungen des Blasrohres gemäß Fig. 11.
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In den Figuren ist 1 ein geländegängiges Fahrzeug, welches an seinem Rahmen 2 vier Räder 3 sowie einen Motor 4 (Benzin- oder Dieselmotor) aufweist, mit dem beispielsweise alle vier Räder 3 angetrieben werden. Hinter dem Führerhaus 5 ist am Rahmen 2 ein Behälter 6 befestigt, der bei der dargestellten Ausführungsform aus Stahlblech in der Form hergestellt ist, daß dieser Behälter einen von der Behälterwand 7 umschlossenen, nach außen hin dichten kugelartigen bzw. -förmigen Behälterinnenraum 8 aufweist.
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Im Bodenbereich des Behälterinnenraumes 8 ist ein Tuch 9 aus Gewebe angeordnet, welches eine luftdurchlässige bzw. mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen versehene Zwischenwand bildet. Dieses im wesentlichen kreisförmig zugeschnittene Tuch ist an seinem Umfang mittels eines Klemmringes 10 an der Innenfläche der Behälterwand 7 eingespannt. Durch das Tuch 9 ist unterhalb dieses Tuches ein Bereich 11 gebildet, der gegenüber dem übrigen Behälterinnenraum 8 oberhalb des Tuches 9, welcher den auszubringenden Kalk 12 in pulvriger bzw. gemahlener Form aufbringt, durch das Tuch 9 getrennt. In den Bereich 11 mündet eine Rohrleitung 13, die abgedichtet durch die Behälterwand 7 hindurch geführt ist und über die der Bereich 11 mit Druckluft beaufschlagt werden kann, die von einem Kompressor 14 geliefert wird, welcher am Rahmen 2 des Fahrzeugs 1 vorgesehen ist und über mehrere Keilriemen 15 von einer Welle 16 des Motors 4 angetrieben wird.
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Durch die Behälterwandung 7 ist im Bereich 11 ein weiteres Rohr 17 abgedichtet hindurch geführt, welches sich aus durch das Tuch 9 erstreckt und oberhalb des Tuches etwa im mittleren Bereich dieses Tuches in den vom Kalk 12 eingenommenen Teil des Behälterinnenraumes 8 mündet. Das Tuch 9 ist auch an der Außenfläche des Rohres 17 abgedichtet gehalten. Das Rohr 17 dient zum Abführen des Kalkes 12 aus dem Behälter 6.
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Wie insbesondere die Fig. 3 zeigt, ist an dem Ausgang des Kompressors 14 eine Druckluftleitung 18 angeschlossen, in der ein Rückschlagventil 19 vorgesehen ist. Die Druckluftleitung 18 führt zu einem Verteilerstück 20, welches bei der dargestellten Ausführungsform von einem beidendig geschlossenen Rohrstück gebildet ist und an dem ein Überdruckventil 21 vorgesehen ist. An das Verteilerstück 20 ist eine Druckluftleitung 22 angeschlossen, die einen Absperrhahn 23 aufweist und über in Rückschlagventil 24 mit dem Rohrstück 13 verbunden ist. Eine weitere, einen Absperrhahn 25 sowie ein Rückschlagventil 26 aufweisende Druckluftleitung 27 ist an das Verteilerstück 20 angeschlossen und mündet außerhalb des Behälters 6 in das Rohr 17, und zwar in der Form, daß das abgedichtet durch die Wandung des Rohres 17 in dieses Rohr hineingeführte Ende der Druckluftleitung 27 dort eine Luftaustrittsdüse oder -öffnung bildet, die zusätzliche Druck- oder Förderluft in das Rohr 17 zum Fördern des Kalkes 12 einbringt. Das Rohr 17, in welchem ein Absperrhahn 28 vorgesehen ist, der von einem Hydraulikzylinder 29 aus einer geöffneten Stellung in eine geschlossene Stellung und umgekehrt übergeführt werden kann, mündet in einen Schlauch 30, welcher das Rohr 17 mit einer am Heck des Fahrzeugs 1 vorgesehenen Einrichtung zum Ausbringen des Kalkes 12 ins Gelände verbindet.
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Wie insbesondere die Fig. 1 und 4 bis 7 zeigen, besteht diese Einrichtung zum Ausbringen des Kalkes im wesentlichen aus einem Träger 31 der zweiteilig ausgebildet ist und aus den beiden balkenartigen Trägerelementen 32 und 33 besteht, die mit ihrer Längserstreckung quer bzw. senkrecht zur Fahrrichtung (Pfeil A der Fig. 1) liegen. Das Trägerelement 32 ist beidendig mit Hilfe von Lagerelement 34 am Heck des Fahrzeuges um eine horizontale, senkrecht zur normalen Fahrrichtung (Pfeil A) des Fahrzeugs verlaufende Achse schwenkbar, und zwar dadurch, daß an beiden Enden des Trägerelementes 32 angeschweißte Lagerbolzen 35 jeweils in einem Lagerelement 34 drehbar gelagert sind. Durch diese Lagerung des Trägerelements 32 können der Träger 31 sowie sämtliche an diesem Träger vorgesehenen Elemente zum Ausbringen des Kalkes 12 in Richtung des Pfeiles B auch dann nach oben geschwenkt werden, wenn die Einrichtung zum Ausbringen des Kalkes 12 nicht benötigt wird, um so zu erreichen, daß die unter dem Träger 31 vorgesehene und in den Figuren nicht näher dargestellte Anhängerkupplung des Fahrzeuges 1 frei zugänglich wird.
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In der Mitte des Trägerelementes 32 ist um eine weitere horizontale, jedoch in Fahrtrichtung (Pfeil A) des Fahrzeuges 1 liegende Achse 35 das zweite Trägerelement 33 ebenfalls in seinem mittleren Bereich schwenkbar befestigt. Die Achse 36 ist beispielsweise ebenfalls von einem Gelenkbolzen gebildet. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die beiden Trägerelemente 32 und 33 zwar im wesentlichen parallel zu deckungsgleich miteinander liegen, jedoch einen gewissen Abstand voneinander aufweisen. An einem Ende des Trägerelementes 32 ist ein nach unten stehender Arm 37 angeschweißt. Das Trägerelement 33 weist an der gleichen Seite einen angeschweißten, nach oben stehenden Arm 38 auf. Zwischen beiden Armen 37 und 38 wirkt ein Hydraulikzylinder 39, mit dessen Hilfe das Trägerelement 33 um die horizontale Achse 36 gegenüber dem Trägerelement 32 und damit gegenüber dem Rahmen 2 des Fahrzeugs 1 geschwenkt und in einer beliebigen Schwenkstellung gehalten werden kann. An dem Trägerelement 33, welches gegenüber dem Trägerelement 32 einen größeren Abstand vom Rahmen 2 des Fahrzeugs 1 aufweist, ist an der dem Trägerelement 32 abgewendeten Seite ein Rohrstück 40 beispielsweise mittels einer Manschette 41 drehfest gehalten. Dieses gekrümmt ausgebildete Rohrstück 40 steht über die Unterseite des Trägerelementes 33 vor und ist an seinem dortigen Ende mit einem Kupplungsstück 42 versehen, mit dessen Hilfe der Schlauch 30, der ebenfalls ein Kupplungsstück 43 aufweist, wieder lösbar am Rohrstück 40 befestigt werden kann. In das Innere des Rohrstückes 40 mündet ein Rohrstück 44, welches abgedichtet durch die Wandung des Rohrstückes 40 hindurch geführt ist und im Inneren des Rohrstückes 40 eine Austrittsdüse für ein unter Druck stehendes gasförmiges Medium, nämlich für das Abgas des Motors 4 bildet. Das Rohrstück 44 weist ein Kupplungsstück 45 auf, an welches wiederlösbar ein mit einem Kupplungsstück 46 versehener Schlauch 47 anschließbar ist. Der Schlauch 47 ist mit einem Rohr 48 verbunden, welches über einen Absperrhahn 49 zu einem Verteilerstück 50 führt, das an die Auspuffleitung 51 des Motors 4 angeschlossen ist. Über einen weiteren Absperrhahn 52 ist das Verteilerstück 50 mit dem üblichen Auspufftopf 53 verbunden.
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Im oberen Ende des Rohrstückes 40 sitzt ein Schwenkrohr 54, welches mit Hilfe einer Drehkupplung gegenüber dem Rohrstück 40 sowie gegenüber dem Trägerelement 33 um eine senkrecht zur Längserstreckung des Trägerelementes 33 verlaufende Achse frei drehbar ist, d. h. bei in horizontaler Richtung angeordnetem Trägerelement 33 ist das Rohrstück um eine vertikale Achse frei drehbar, wobei die Drehkupplung zwischen dem Schwenkrohr 54 und dem Rohrstück 40 so ausgebildet ist, daß zwar das Schwenken bzw. Drehen des Schwenkrohres 54 möglich ist, ein nach außen hin abgedichteter Übergang zwischen dem Rohrstück 40 und dem Schwenkrohr 54 in jeder Dreh- bzw. Schwenkstellung des Schwenkrohres 54 jedoch erhalten bleibt. Das Schwenkrohr 54 ist an seinem oberen, über das Trägerelement 33 vorstehenden Ende gekrümmt ausgebildet und geht dort in ein geradliniges Verblasrohr 55 über, welches vorzugsweise abnehmbar am Schwenkrohr 54 gehalten ist und zum Ausbringen des Kalkes 12 ins Gelände dient. Die Krümmung des Schwenkrohres 54 ist so gewählt, daß das Verblasrohr 55 bei in horizontaler Richtung angeordnetem Trägerelement 33 leicht schräg nach oben gerichtet ist.
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Unmittelbar oberhalb der Oberseite des Trägerelementes 33 ist an der Außenfläche des Schwenkrohres 54 ein Zahnrad 56 befestigt, welches achsgleich mit der Schwenkachse des Schwenkrohres 54 liegt. Dieses Zahnrad greift in eine Zahnstange 57 ein, die an dem Trägerelement 33 in Längsrichtung dieses Trägerelements hin- und herverschiebbar geführt ist, und zwar mit Hilfe von Führungsklötzen 58. An das eine Ende der Zahnstange 57 ist eine Stange 59 angelenkt, die an ihrem anderen Ende einen radial von der Stange 59 wegstehenden Gelenkstift 60 trägt, welcher in eine von mehreren Bohrungen 61 eingreift, die an einer Lochscheibe 62 vorgesehen sind. Die Bohrungen 61 sind auf der Lochscheibe 62 in einer spiralförmigen Linie nebeneinander derart angeordnet, daß jede Bohrung 61 einen unterschiedlichen Abstand von der Mitte dieser Lochscheibe aufweist. Die Lochscheibe 62 ist auf der Achse eines Hydraulikmotors 63 gehalten und wird durch diesen Hydraulikmotor um eine Achse angetrieben, die senkrecht zur Längserstreckung des Trägerelements 33 sowie senkrecht zur Achse 35 verläuft. Der Hydraulikmotor 63 ist an dem Trägerelement 33 befestigt. Beim Umlaufen der Lochscheibe 62 wird über die Stange 59 die Zahnstange 57 hin- und herbewegt, wodurch in Abhängigkeit von der Größe dieser Hin- und Herbewegung bzw. dieses Hubes der Zahnstange 57 das Schwenkrohr 54 und mit diesem das Verblasrohr 55 um einen bestimmten Winkelbetrag geschwenkt werden, und zwar nach beiden Seiten bezogen auf eine vorgegebene Null- oder Ausgangsstellung, die beispielsweise in der Achse der Fahrzeugbewegung (Pfeil A) liegt, oder aber nach der einen oder anderen Seite mit der Achse der Fahrzeugbewegung (Pfeil A) einen Winkel einschließt. Diese Ausgangsstellung kann durch die wirksame Länge der Stange 49 verändert werden. Zu diesem Zweck besteht die Stange 59 aus zwei teleskopartig gegeneinander verschiebbaren Stangenteilen 59&min; und 59&min;&min;, die durch eine Klemmschraube 64 zur Erzielung einer gewünschten effektiven Länge der Stange 59 aneinander festgeklemmt werden können. Durch wahlweise Verwendung einer Bohrung 60 mit größerem oder kleinerem Abstand von der Mitte der Lochscheibe 62 kann der Hub der Zahnstange 57 kleiner oder größer und damit auch der jeweilige Schwenkwinkel für das Schwenkrohr 54 kleiner oder größer gewählt werden, so daß insgesamt mit Hilfe der Vielzahl von Bohrungen 61 an der Lochscheibe 62 sowie mit Hilfe der in ihrer Länge verstellbaren Stange 59 ein Ausbringen des Kalkes 12 beispielsweise nach hinten sowie nach beiden Seiten des Fahrzeuges 1 oder aber mehr nach hinten und nur nach einer Seite des Fahrzeuges 1 möglich ist, d. h. die Größe und die Lage des Ausbringwinkels können mit Hilfe der Vielzahl der Bohrungen 61 der Lochscheibe 62 sowie mit Hilfe der in ihrer Länge veränderbaren Stange 59 variiert werden. Durch Schwenken des Trägerelements 32 gegenüber dem Rahmen 2 sowie durch Schwenken des Trägerelementes 33 gegenüber dem Trägerelement 32 können Schrägstellungen bzw. Neigungen des Fahrzeuges 1 im Gelände ausgeglichen werden, oder aber der vom ausgebrachten Kalk 12 erfaßte Oberflächenbereich im Gelände kann durch dieses Schwenken der beiden Trägerelemente 32 und 33 entsprechend eingestellt werden.
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Die Arbeitsweise des Fahrzeugs läßt sich, wie folgt, beschreiben:
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Befindet sich das Fahrzeug in einem Gelände, in welchem Kalk ausgebracht werden soll, so wird nach Öffnen des Absperrhahnes 23 der Innenraum 8 des Behälters 6 mit Druckluft beaufschlagt, die über das Rohrstück 13 und das Tuch 9 in den vom Kalk 12 eingenommenen Behälterinnenraum 8 eintritt. Sobald der Druck im Behälter 6 einen vorgegebenen Wert erreicht hat, kann mit dem Ausbringen des Kalkes 12 begonnen werden. Hierzu werden dann auch der Absperrhahn 29 und, sobald sich das Fahrzeug in der richtigen Position befindet, der Absperrhahn 28 geöffnet. Durch die über das Rohrstück 13 eintretende Druckluft wird der Kalk 12 über dem Tuch 9 aufgelockert bzw. in einen fluidisierten Zustand versetzt, so daß er sich ähnlich wie eine siedende Flüssigkeit verhält. Der Kalk fließt dabei zusammen mit der Druckluft in das Rohr 17 und wird dann anschließend über das Druckluftrohr 27 mit einer noch weiteren Förderluft beaufschlagt. Das Luft-Kalk- Gemisch gelangt dann über den Schlauch 30 und über das Rohrstück 41 an das Schwenkrohr 44 und von diesem an das Verblasrohr 55, von welchem aus der Kalk unter ständigen Schwenken des Schwenkrohres 54 (bei laufendem Hydraulikmotor 63) im Gelände verteilt wird. Die Drehgeschwindigkeit des Hydraulikmotors 63 läßt sich entsprechend der gewünschten Auftragdicke stufenlos regeln. Es versteht sich, daß sich das Fahrzeug 1 in der Regel beim Ausbringen des Kalkes 12 im Gelände langsam fortbewegt. Zur Unterstützung der vom Kompressor 14 gelieferten Förderluft können beim Ausbringen des Kalkes 12 auch die Abgase des Motors 4 verwendet werden, die nach dem Öffnen des Absperrhahnes 49 und nach dem zumindest teilweisen Schließen des Absperrhahnes 52 über das Rohr 48 und den Schlauch 47 dem Rohrstück 44 zugeführt werden. Diese Ausbildung hat den besonderen Vorteil, daß der Kompressor 14 in seiner Leistung nicht allzu groß ausgelegt werden muß, so kann beispielsweise ein Kompressor 14 verwendet werden, der 6 m3 Luft pro Minute fördert, wobei über das Rohr 48 zur Unterstützung beispielsweise 8 m3 pro Minute Abgas dem Rohrstück 40 zur Unterstützung beim Ausbringen des Kalkes 12 zugeführt werden. Da die Abgase des Motors 4 ohnehin in die Umgebung abgegeben werden, ergeben sich durch die Unterstützung des Ausbringens durch die Abgase keine Nachteile.
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Fig. 9 zeigt eine geänderte Ausführung für den Antrieb des Schwenkrohres 54. Bei dieser Ausführung wirkt die Stange 59 mit ihrem einen Ende nicht auf die Zahnstange 57, sondern auf ein Kettenrad 67, welches in seiner Mitte drehbar am Trägerelement 33 gelagert ist und an welchem die Stange 59 exzentrisch angelenkt ist. Am Schwenkrohr 54 ist anstelle des Zahnrades 56 ein zweites Kettenrad 66 befestigt, welches einen kleineren Durchmesser als das Kettenrad 65 aufweist. Über beide Kettenräder ist eine in sich geschlossene Kette 67 geführt. Durch die Verwendung der beiden Kettenräder 65 und 66 sowie durch die Verwendung der diese beiden Kettenräder antriebsmäßig miteinander verbindenden Kette 67 ergibt sich eine Übersetzung in dem Sinne, daß bereits kleine Hübe bzw. Bewegungen der Stange 59 einen großen Schwenkwinkel des Schwenkrohres 54 zur Folge haben. Hierdurch kann beispielsweise die Lochscheibe 62 wesentlich kleiner ausgebildet werden, als dies bei der in den Fig. 4 bis 8 dargestellten Ausführung der Antriebselemente für das Schwenkrohr 54 möglich ist.
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In den Fig. 10 bis 12 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die sich von den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 9 lediglich dadurch unterscheidet, daß ein Blasrohr 68 verwendet wird, welches eine von dem Blasrohr der Fig. 1 bis 9 unterschiedliche Ausgestaltung aufweist. Hinsichtlich der übrigen Elemente der Vorrichtung ist die in den Fig. 10 bis 12 dargestellte Ausführung identisch mit den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 9.
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Das Blasrohr 68 ist wiederum am oberen Ende des Schwenkrohres 54 befestigt, wobei es bei dieser Ausführungsform ebenso wie bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 9 möglich ist, das Blasrohr einstückig mit dem Schwenkrohr 54 herzustellen. Das Blasrohr 68 besteht aus einem gekrümmten Rohrstück 69, welches mit einem Ende mit dem Schwenkrohr 54 verbunden ist bzw. in dieses übergeht und an seinem anderen Ende bei der dargestellten Ausführungsform in drei geradlinige Rohrstücke 70, 71 und 72 mündet, die jeweils an ihrem dem gekrümmten Rohrstück 69 entfernt liegenden Ende offen sind und demnach drei Austrittsöffnungen bzw. Düsen für das Blasrohr 68 bilden. Von den übereinander angeordneten und bei der dargestellten Ausführungsform in einer gemeinsamen vertikalen Ebene bzw. in einer die Schwenkachse des Blasrohres 68 einschießenden Ebene angeordneten Rohrstücken 70 bis 72 liegt das mittlere Rohrstück 71 mit seiner Längserstreckung auch in einer Ebene E, die senkrecht zur Längserstreckung des Schwenkrohres 54 bzw. senkrecht zur Schwenkachse des Blasrohres 68 verläuft. Das obere Rohrstück 70 schließt mit der Ebene E einen spitzen Winkel in der Weise ein, das dieses Rohrstück schräg nach oben verläuft und sein freies Ende höher liegt als das mit dem Rohrstück 69 verbundene Ende. Das Rohrstück 72 ist schräg nach unten gerichtet, und zwar in der Weise, daß dieses Rohrstück mit der Ebene E ebenfalls einen spitzen Winkel einschließt, wobei das freie Ende des Rohrstückes 72 tiefer liegt als das gekrümmte Rohrstück 69.
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Zumindest in einem Teilbereich, bevorzugt jedoch an dem freien Ende besitzen die Rohrstücke 70, 71 und 72 einen unterschiedlichen Querschnitt, wie dies im einzelnen in den Fig. 12a bis 12c dargestellt ist.
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Bei der in der Fig. 12a dargestellten Ausführungsform besitzen alle Rohrstücke 70 bis 72 an ihren freien Enden jeweils einen kreisförmigen Querschnitt, wobei die Querschnittsabmessungen von dem oberen Rohrstück 70 zum unteren Rohrstück 72 hin abnehmen, d. h. das obere bzw. schräg nach oben gerichtete Rohrstück 70 besitzt einen größeren Querschnitt als das mittlere Rohrstück 71 und das untere, d. h. schräg nach unten gerichtete Rohrstück 72 besitzt einen kleineren Querschnitt als das mittlere Rohrstück 71. Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß die an den Austrittsöffnungen der Rohrstücke 70 bis 72 je Zeiteinheit ausgeblasene Menge an Kalk vom oberen und unterem Rohrstück hin abnimmt. Da gleichzeitig auch die Reichweite des mit den einzelnen Rohrstücken 70 bis 72 ausgeblasenen Kalkes von dem oberen Rohrstück 70 zum unteren Rohrstück 72 hin abnimmt, ergibt sich bereits bei stehendem Fahrzeug 1 eine sehr gleichmäßige Verteilung des ausgeblasenen Kalkes auf einen relativ breitem kreisbogenförmigen Flächenstreifen.
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Bei der in der Fig. 12b dargestellten Ausführung sind die Rohrstücke 71 und 72 an ihren freien Enden zusammengequetscht, und zwar das Rohrstück 72 stärker als das Rohrstück 71, so daß diese Rohrstücke in vertikaler Richtung kleinere Querschnittsabmessungen aufweisen als in horizontaler Richtung. Durch diese Ausbildung läßt sich bei Verwendung eines gleichen Rohrmaterials für die Rohrstücke 70 bis 72 ebenfalls eine Reduzierung des effektiven Querschnittes erreichen.
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Fig. 12c zeigt eine Ausbildung ähnlich wie die Fig. 12b, wobei die Rohrstücke 71 und 72 an ihren freien Enden jedoch derart gequetscht sind, daß die Querschnittsabmessungen in horizontaler Richtung kleiner sind als in vertikaler Richtung. Hierdurch wird noch eine zusätzliche Streuung des ausgeblasenen Kalkes vor allem in der vertikalen Ebene erreicht, was in besonders vorteilhafter Weise zu einer gleichmäßigen Verteilung des ausgeblasenen Kalkes beiträgt.
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Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke verlassen wird. Insbesondere ist es abweichend von den beschriebenen Ausführungsbeispielen möglich, die Schwenkbewegung des Schwenkrohres 54 auch auf andere Weise zu realisieren.