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"Elektropneumatische Zentralverriegelungsanlage
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für Fahrzeugtüren Die Erfindung betrifft eine elektropneumatische
Zentralverriegelungsanlage für Fahrzeugtüren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Es ist bereits eine elektropneumatische Zentralverriegelungsanlage
für Fahrzeugtüren bekannt (DE-OS 32 10 211), bei welcher ein Tastschalter installiert
ist, über den im Fahrbetrieb die Verriegelung der Fondtüren, der Beifahrertür und
der Heckklappe erfolgen kann. Fährt der Fahrer im nicht zentralverriegelten Fahrzeug,
so erfolgt die Verriegelung dieser Türen zentral über den Tastschalter oder jede
Tür für sich über die mechanische Türsicherung. Eine zwangsgesteuerte Verriegelung
der Fondtüren beim Schließen derselben ist nicht vorgesehen.
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Beim Fahren im zentralverriegelten Fahrzeug muß der Verriege-
lungsknopf
der Fahrertür oder der Verriegelungsknopf der zu öffnenden Tür geöffnet werden,
damit die Fondtür oder die Beifahrertür von außen geöffnet werden kann. Wird in
diesem Zustand die Fahrertür geöffnet, so sind alle anderen Türen entriegelt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße elektropneumatische
Zentralverriegelungsanlage für Fahrzeugtüren so weiterzubilden, daß die Fondtüren
zwangsgesteuert zentralverriegelt werden. Ferner sollen im zentralverriegelten Zustand,
bei eingestecktem Zündschlüssel (Fahrzustand), die Fondtüren verriegelt bleiben,
wenn die Fahrertür oder die Beifahrertür geöffnet wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
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Ein Vorteil dieser Erfindung ist, daß die Fondtüren, die Fahrertür
und die Beifahrertür auch im nicht zentralverriegelten Zustand automatisch verriegelt
werden, sobald eine Fondtür geöffnet und wieder geschlossen wird und daß jede dieser
Fondtüren nach einem erneuten Öffnen und Schließen wieder automatisch verriegelt
wird. Dadurch ist gewährleistet, daß die Fondgäste immer gegen Angriffe von außen
geschützt sind.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich
aus den Unteransprüchen. So können im zentralverriegelten Zustand die Beifahrertür,
die Fondtüren und die Heckklappe über den Tastschalter entriegelt werden, wodurch
das Öffnen von außen ermöglicht wird. Desweiteren erfolgt eine Trennung der Steuerung
der Zentralverriegelung; erstens für den Fahrzustand
und zweitens
für den Zustand bei abgezogenem Zündschlüssel, wodurch einzelne Türen geöffnet werden
können, ohne den Zustand der Zentralverriegelungsanlage zu beeinflussen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Die Figur zeigt ein Funktionsschaltbild einer erfindungsgemäßen elektropneumatischen
Zentralverriegelungsanlage für Fahrzeugtüren.
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Die in der Zeichnung dargestellte elektropneumatische Zentralverriegelungsanlage
beinhaltet eine Bidruckpumpe 1, welche drei elektrische Steuereingänge 2, 3, 4 und
einen pneumatischen Ausgang 5 aufweist. Über zwei weitere Eingänge 6, 7 ist die
Bidruckpumpe 1 am Minus- und am Pluspotential angeschlossen. Der erste elektrische
Steuereingang 2 ist über eine erste elektrische Verbindung 8 mit der Schaltzunge
9 des elektrischen Schalters 10.1 in der Beifahrertür 10 verbunden. Vom zweiten
elektrischen Steuereingang 3 wird eine zweite elektrische Verbindung 11 zu der vom
Relais 12 zwischen Plus-und Minuspotential umschaltbaren Relaisschaltzunge 13 geführt.
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Der dritte elektrische Steuereingang 4 ist über eine dritte elektrische
Verbindung 14 mit der elektrischen Schaltzunge 15 des elektrischen Schalters 16.1.
in der Fahrertür 16 verbunden. Die Kontakte 17 für die Verriegelungsstellung der
elektrischen Schalter 16.1, 10.1 in der Fahrer- 16 und Beifahrertür 10 sind am Minuspotential
angeschlossen. Die Kontakte 18 für die Entriegelungsstellung der elektrischen Schalter
16.1, 10.1 in der Fahrer- 16 und Beifahrertür 10 sind mit einem Kontakt 19 verbunden,
welcher mit einer Relaisschaltzunge 20 verbunden werden kann. Diese am Pluspotential
angeschlossene
Relaisschaltzunge 20 kann über das Relais 21 zwischen
dem Kontakt 19 und einem Kontakt 22, an welchem kein Potential anliegt, umgeschaltet
werden. Das Relais 21 ist zum einen am Minuspotential angeschlossen und zum anderen
über eine vierte elektrische Verbindung 23 mit der Schaltzunge 24 des Zündschalters
25 verbunden, welche bei eingestecktem Zündschlüssel 26 eine Verbindung zum Pluspotential
herstellt. Das Relais 12 ist einerseits am Pluspotential angeschlossen und andererseits
über die elektrische Verbindung 27 mit dem in jeder Fondtür 38, 39 angebrachten
Türkontakt 28 sowie mit dem ersten Kontakt 29 des Tastschalters 30 verbunden..Der
Türkontakt 28 in der Fondtür 38, 39 kann mit einer am Minuspotential angeschlossenen
Schaltzunge 31 verbunden werden. Der zweite Kontakt 32 des Tastschalters ist ebenfalls
am Minuspotential angeschlossen. Die von der elektrischen Verbindung 27 abgezweigte
erste elektrische Zweigverbindung 27.1 wird der elektrischen Betätigungseinrichtung
34.1 des Magnetventils 34 zugeführt, deren anderer Eingang am Pluspotential angeschlossen
ist.
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Die am pneumatischen Ausgang 5 der Bidruckpumpe 1 angeschlossene Druckmittelleitung
35 teilt sich in zwei Druckmittelkreise 36, 37 auf. Am ersten Druckmittelkreis 36
sind die Fahrertür 16 und das Tankelement 40 angeschlossen. Am zweiten Druckmittelkreis
37 sind die Fondtüren 38, 39, die Beifahrertür 10 und eventuell die Heckklappe angeschlossen.
Über das Magnetventil 34 können die beiden Druckmittelkreise getrennt werden.
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Es besteht die Möglichkeit, ein Fahrzeug, das mit einer erfindungsgemäßen
elektropneumatischen Zentralverriegelungsanlage ausgerüstet ist, in zwei Varianten
zu fahren. Diese sind: - der Fahrer fährt mit zentralverriegelten Türen und - der
Fahrer fährt mit nicht zentralverriegelten Türen.
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Will der Fahrer mit zentralverriegelten Türen fahren, so muß in bekannter
Weise der Innenbetätigungsknopf an der Fahrer- 16 oder an der Beifahrertür 10 gedrückt
werden, wodurch die Schaltzunge 15 oder 9 des elektrischen Schalters 16.1 oder 10.1
mit dem Kontakt 17 verbunden wird. Über die elektrische Verbindung 8 oder 14 gelangt
ein Minussignal an den Eingang 2 oder 4 der Bidruckpumpe 1, welche dadurch auf Unterdruck
umschaltet. Der in der Druckmittelleitung 35 anliegende Unterdruck wird erstens
über den zweiten Druckmittelkreis 37 an den pneumatischen Elementen in der Beifahrertür
10 und in den Fondttüren 38, 39 angelegt und zweitens über das Magnetventil 34 -
Eingang 34.4 mit Ausgang 34.3 verbunden - dem ersten Druckmittelkreis 36 zugeführt
und an den pneumatischen Elementen der Fahrertür 16 sowie dem Tankelement 40 angelegt.
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Infolge des Unterdrucks an den pneumatischen Elementen werden die
Türen und das Tankelement verriegelt. Von außen können die im zweiten Druckmittelkreis
37 liegenden Türen 10,38,39 ohne Schlüssel geöffnet werden, wenn der Tastschalter
30 gedrückt wird. Der Tastschalter 30 verbindet den Kontakt 32 mit dem Kontakt 29,
wodurch über die elektrische Verbindung 27 an dem Relais 12 negatives Potential
angelegt wird. Das Relais 12 zieht an und verbindet die Relaisschaltzunge 13 mit
dem positiven Potential. Dieses positive Signal gelangt über die elektrische Verbindung
11 an den Steuereingang 3 der Bidruckpumpe 1. Die Bidruckpumpe 1 schaltet auf Überdruck,
welcher der Druckmittelleitung 35 zugeführt wird. Dadurch, daß ferner noch über
die elektrische Verbindung 27 und über die erste elektrische Zweigverbindung 27.1
an der Betätigungseinrichtung 34.1 des Magnetventils 34 das negative Potential anliegt,
schaltet das Magnetventil 34 um und verbindet Eingang 34.2 mit Ausgang 34.3, wodurch
der
erste Druckmittelkreis 36 vom zweiten Druckmittelkreis 37 getrennt
wird. Der Überdruck gelangt nur in den zweiten Druckmittelkreis 37 und führt dazu,
daß die Türen 10,38,39 entriegelt werden. Wird der Tastschalter 30 losgelassen,
so verriegeln die Türen 10, 38, 39 wieder automatisch. Ist jedoch eine Fondtür 38
oder 39 geöffnet worden, wodurch der Türkontakt 31, 28 geschlossen und die elektrische
Verbindung 27 mit dem negativen Potential verbunden ist, bleiben die Türen 38, 39,10
entriegelt bis die Fondtür 38 oder 39 wieder geschlossen wird. Dann wird über das
Relais 12 die Relaisschaltzunge 13 mit dem negativen Potential verbunden.
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Dieses negative Signal schaltet die Bidruckpumpe 1 auf Unterdruck.
Beim Magnetventil 34 liegt wieder der Ausgangszustand vor - Eingang 34.4 mit Ausgang
34.3 verbunden.
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Die Türen 38, 39, 10 werden verriegelt. Die Türen können über die
Türinnenbetätigung zu jeder Zeit geöffnet werden.
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Eine geöffnete Fondtür 38 oder 39 wird, nachdem sie geschlossen wurde,
infolge des Türkontaktes 28, 31, wieder automatisch verriegelt. Die Fahrer- 16 oder
Beifahrertür 10 kann bei eingestecktem Zündschlüssel 26 geöffnet werden, ohne daß
der Zustand der Zentralverriegelungsanlage verändert wird. Bei eingestecktem Zündschlüssel
26 ist das Relais 21 über die Schaltzunge 24 mit dem positiven Potential verbunden,
wodurch die Relaisschaltzunge 20 mit dem Kontakt 22, an dem kein Potential anliegt,
verbunden ist. Wird nun Fahrer- 16 oder Beifahrertür 10 entriegelt, dann ist die
elektrische Schaltzunge 15 oder 9 mit dem Kontakt 18, an dem kein Potential anliegt,
verbunden. Die Bidruckpumpe 1 erhält also kein elektrisches Signal und verbleibt
in ihrer Schaltstellung. Bei abgezogenem Zündschlüssel 26 liegt am Relais 21 kein
Potential an und die Relaisschaltzunge 20
ist über den Kontakt
19 mit dem positiven Potential verbunde. Wird jetzt die Fahrer- 16 oder Beifahrertür
10 geöffnet, so gelangt das positive Signal über die elektrische Verbindung 8 oder
14 an die Bidruckpumpe 1 und schaltet diese auf Überdruck. Dadurch werden alle Türen
entriegelt. Das Fahrzeug kann von außen mit dem Schlüssel zentralverriegelt werden.
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Wenn der Fahrer mit nicht zentralverriegelten Türen fährt, können
alle Türen von außen geöffnet werden. Bei geöffneter Fondtür 38 oder 39 ist die
Schaltzunge 31 mit dem Türkontakt 28 verbunden. Das dadurch am Relais 12 anliegende
negative Potential bewirkt, daß die Relaisschaltzunge 13 mit dem positiven Potential
verbunden wird. Das über die elektrische Verbindung an der Bidruckpumpe 1 anliegende
positive Signal schaltet diese auf Überdruck Da bereits alle Türen entriegelt sind,
bleibt dieser Vorgang ohne Wirkung. Wird die Fondtür 38 oder 39 wieder geschlossen,
so ist die Schaltzunge 31 nicht mehr mit dem Türkontakt 28 verbunden. Über die Relaisschaltzunge
13 wird der Bidruckpumpe 1 ein negatives Signal zugeführt. Die Bidruckpumpe 1 schaltet
auf Unterdruck und bewirkt, da sich das Magnetventil 34 in Ausgangsstellung befindet,
daß alle Türen zentralverriegelt werden und somit die Variante "der Fahrer fährt
mit zentralverriegelten Türen" vorliegt.
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Die Verwendung des in der Zeichnung strichliniert dargestellten Verzögerungsrelais
33 bewirkt bei der Variante "der Fahrer fährt mit zentralverriegelten Türen", daß
bei Betätigung des Tastschalters 30 auch die Fahrertür 16 entriegelt wird und bei
der Variante "der Fahrer fährt mit nicht zentralverriegelten Türen", daß die Fahrertür
16 nicht verriegelt wird, wenn eine Fondtür 38 oder 39 geschlossen wird.
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Die erfindungsgemäße elektropneumatische Zentralvcrriegelungsanlage
ist vorwiegend für den Einsatz in Sicherheitsfahrzeugen für Botschafter, Politiker
und besonders gefährdete Personen konzipiert. Sie gewährleistet, daß die Fondtüren
38 und 39 automatisch verriegeln, sobald eine Fondtür 38 oder 39 geschlossen wurde.
Dadurch sind die Fondgäste immer gegen Angriffe von außen geschützt.
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Es wäre auch denkbar, die mechanische Türinnenbetätigung der Fondtüren
für eine Kindersicherung so abzuändern, daß die Türen nicht mehr von innen geöffnet
werden können, jedoch von außen bedienbar sind.