DE3511958C2 - - Google Patents
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- DE3511958C2 DE3511958C2 DE19853511958 DE3511958A DE3511958C2 DE 3511958 C2 DE3511958 C2 DE 3511958C2 DE 19853511958 DE19853511958 DE 19853511958 DE 3511958 A DE3511958 A DE 3511958A DE 3511958 C2 DE3511958 C2 DE 3511958C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Schlackensand (Granulat) aus Hochofenschlacke durch
Granulieren der Schlacke mittels Eindüsen von Wasser in
einem Sprühkopf in den Schlackenstrahl, wobei das ent
stehende Granulat-Wasser-Gemisch in einer nachfolgenden
Entwässerungsanlage entwässert, das Granulat einer Ver
teileranlage zugeführt und das Prozeßwasser nach Ersatz
der durch Verdampfung und der im Granulat verbleibenden
Restfeuchte entstandenen Verluste im Kreislauf dem
Spritzkopf wieder zugeführt und die beim Granulieren ent
stehenden Dämpfe und Gase in einem Raum oberhalb einer
Granulat-Wasser-Gemisch-Vorlage aufgefangen werden.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum
Herstellen von Schlackensand (Granulat) aus Hochofen
schlacke, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens
nach der Erfindung.
Es ist bekannt, daß bei der Umwandlung von Eisenerz zu
Roheisen in einem Hochofen neben dem flüssigen Roheisen
in erheblichem Umfang Hochofenschlacke entsteht. Bei
jedem Abstich entsteht eine Schlackenmenge, deren Ge
wicht etwa einem Dritttel des Roheisengewichts ent
spricht, während der Volumenanteil an Schlacke wegen der
geringeren Dichte der Schlacke größer ist als der
Volumenanteil an Roheisen.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, aus der Hoch
ofenschlacke durch Granulieren der flüssigen Schlacke
unmittelbar am Hochofen ein hochwertiges Granulat zu
erzeugen, mit einem hohen Prozentsatz glasiger Anteile,
gleichmäßigem Kornaufbau und guter Mahlbarkeit. Das
gebildete Granulat kann dann zur Weiterverarbeitung für
Baustoffe zwischengespeichert und abtransportiert
werden.
Ein wichtiger Schritt in der Verarbeitung des Granulats
ist die Entwässerung. Dazu sind verschiedene Verfahren
und Vorrichtungen bekannt (DE-PS 15 83 949 und
22 60 924) sowie moderne Entwässerungsmaschinen mit
Schöpfrädern, in denen das Schlackensand-Wasser-Gemisch
auf eine geringe Restfeuchte entwässert und das Prozeß
wasser zur Wiederverwendung zurückgeführt wird (DE-OS
27 49 143, 28 07 441 und 29 11 903).
Bei diesen bekannten Verfahren erfolgt die Schlacken
granulation dadurch, daß die flüssige Schlacke von etwa
1500°C durch einen aus vielen Einzelstrahlen be
stehenden Treibstrahl aus einem Sprühkopf mit einer
Temperatur von 35-40°C besprüht und dadurch zu einem
feinen Granulat verarbeitet wird. Der bei diesem Ver
fahren auftretende Wasserdampf ist mit hohen Mengen an
H2S und H2O beladen, insbesondere bei Verwendung von
schwefelhaltigen Erzen. Die in dem bei der Abschreckung
der Schlacke entstehenden Wasserdampf enthaltenen Schad
stoffanteile H2S und SO2 werden bisher im Dampf über
einen Kamin ausgestoßen. Bei einer Vorrichtung zum
Granulieren von Hochofenschlacke, wie sie aus der DE-
AS 26 14 885 bekannt ist, werden der beim Granulieren
gebildete Dampf und die beim Granulieren freigesetzten
Gase, insbesondere H2S, über einen hohen Schornstein
abgeführt.
Ein System zur Herstellung von granulierter Schlacke ist
ferner aus der DE-Z "Fachberichte Hüttenpraxis Metall
weiterverarbeitung", Vol. 20, No. 10, 1982, Seiten 744-
746, bekannt, bei dem zur Erfüllung der jeweiligen
Emissionsvorschriften in den Kamin ein Dampfkondensator
eingebaut werden kann, der ein Kondensieren der Dämpfe,
einschließlich kondensierbarer Schadstoffe, ermöglicht.
Dadurch soll verhindert werden, daß zu große, also gegen
die Emissionsvorschriften verstoßende Schadstoffmengen
an die Umgebung der Anlage abgegeben werden. Bei diesem
bekannten Schlackengranuliersystem kann jedoch eine
Schadstoffabgabe nicht vollständig verhindert werden,
weil der Kamin der Anlage gegen die Umgebung offen ist
und alle flüchtigen Stoffe einschließlich flüchtiger
Schadstoffe aus dem Kamin entweichen können, soweit sie
nicht kondensiert werden. Eine vollständige Inhibierung
der Schadstoffemission war am Publikationstag der vor
genannten DE-Z auch gar nicht erforderlich, da die
lokalen Vorschriften die Emission gewisser Schadstoff
mengen zuließen. Beispielsweise sind hier Fälle denkbar,
in denen ein erhöhter Schlackenanfall auch zu einem
verstärkten Anfall von Dämpfen und flüchtigen Schad
stoffen führt. Eine Kondensation ist dann nicht mehr
möglich. Der im Kamin der bekannten Anlage angeordnete
Dampfkondensator muß in solchen Situationen mehr oder
weniger große Dampf- und Schadstoffmengen passieren
lassen, die dann ungehindert in die Umgebung strömen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zu
grunde, den im vorangehenden geschilderten Nachteilen
abzuhelfen und ein wesentlich verbessertes Verfahren der
eingangs definierten Art zu schaffen, durch welches
gewährleistet ist, daß sämtliche Schadstoffanteile wie
H2S und SO2 ausgeschieden bzw. in Wasser gelöst werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Herstellen
von Schlackensand, wie dies eingangs definiert ist,
gemäß der Erfindung durch die Verfahrensmaßnahmen ge
löst, die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1
angegeben sind.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt der Aus
wasch- und Kondensationsvorgang des Wasserdampf-Ab
dampf-Gemisches (Abdampf = Luft + Schadstoffe SO2 und
H2S) in einem gegenüber der Umgebung der Anlage voll
ständig abgeschirmten, geschlossenen Kreislauf. Hierbei
ist die Teilkondensation des Wasserdampf-Abdampf-Ge
misches integraler Bestandteil des Verfahrens nach der
Erfindung, bei dem die Gasströme im geschlossenen Kreis
lauf geführt werden, ohne daß eine Emission von Schad
stoffen, insbesondere H2S und SO2, über einen Kamin
erfolgt.
Diese erfindungsgemäßen Verfahrensmaßnahmen sind hin
sichtlich ihrer Einfachheit verblüffend und führen über
raschend zu dem Ergebnis, daß die Herstellung von
Schlackensand wirtschaftlich durchgeführt werden kann,
ohne daß Schadstoffe in die Umgebung einer Anlage
emittiert werden, in welcher das Verfahren nach der Er
findung angewendet wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens nach der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 5.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine
Einrichtung zum Herstellen von Schlackensand (Granulat)
aus Hochofenschlacke mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 6 zu schaffen, insbesondere eine
Einrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, und diese Einrichtung in der Weise auszubilden,
daß eine vollständige Abscheidung von Schadstoffen ge
währleistet ist und die Einrichtung damit noch wesent
lich umweltfreundlicher arbeitet, im Unterschied zu der
aus der weiter oben gewürdigten DE-Z "Fachberichte,
Hüttenpraxis Metallweiterverarbeitung" bekannten Vor
richtung, die einen Kamin aufweist, d. h. also einen
gegen die Umgebung offenen Abzug, durch den mehr oder
weniger große Schadstoffmengen in die Umgebung der An
lage abfließen, selbst wenn in diesen Kamin ein Dampf
kondensator eingebaut ist.
Die vorgenannte Aufgabe wird bei einer Einrichtung zum
Herstellen von Schlackensand gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß der Abzug gegen die Umgebung der Einrichtung
mit einer Plattendampfsperre abgeschlossen und als
Kondensator ausgebildet ist, daß Sprühdüsen zum Be
sprühen des Dampfes und der Schwaden aus der Vorlage
vorgesehen sind und daß am Kopfende des Kondensators
eine Rückführleitung für Restgas zum Injektor angeordnet
ist. Besonders zweckmäßig ist es hierbei, wenn nach
einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 in
der Rückführleitung für Restgas eine Drosselklappe vor
gesehen ist.
Gemäß Anspruch 8 ist es ferner zweckmäßig, zur Ver
hinderung einer Implosion in der Rückführleitung ein
Unterdruckventil anzubringen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist (sind) im Kondensator eine (mehrere)
Wasserfangrinnen angeordnet (Anspruch 9).
Besonders günstig ist es weiterhin, wenn gemäß Anspruch
10 die Sprühdüsen in mehreren Reihen übereinander am
Mantel des Kondensators angebracht sind.
Bei der Einrichtung nach der Erfindung wird der mit
Wasserdampf-Gasen und Granulat versetzte Treibstrahl
direkt in eine große Wasservorlage eingespritzt. Dabei
sorgt der mit dem Treibstrahl in die Wasservorlage ein
gebrachte Impuls für eine intensive Vermischung und
zugleich verbesserte Wärmeabgabe. Im Kondensator über der
Wasservorlage werden der noch verbleibende Restdampf
und die noch nicht ausgewaschenen Schadstoffe H2S und
SO2 im Gegenstrom mit Sprühwasser abgekühlt und konden
siert, vom Wasser aufgenommen und an den im Kühlwasser
befindlichen Kalk in Verbindung mit einem Oxidations
potential abgegeben. Das im Kondensator eingedüste
Wasser wird in Verbindung mit den aufgenommenen Schad
stoffen aus den Dämpfen und Gasen über eine Pumpstation
und den Kühlturm dem Injektor zugeführt. Während des
dort stattfindenden Granulierprozesses lagern sich die
gebildeten Gipspartikel an entstehendem Granulat an und
werden mit dem Granulat ausgetragen. Das nach der Dampf
kondensation verbleibende Restgas, bestehend aus Luft
und Restspuren von H2S und SO2, wird vom Kopfende des
Kondensators abgezogen und über die Rückführleitung dem
Injektor wieder zugeführt, so daß sich schließlich ein
stetiger Gaskreislauf bildet. Da für den Granulations-
Injektor keine Frischluft gebraucht wird, geht der sonst
unvermeidbare Abgasstrom auf Null zurück.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele des erfindungs
gemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Einrichtung sowie deren Vorteile näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 Fließschema einer Schlacken-
Granulationsanlage, und
Fig. 2 Schema einer Einrichtung zur
Granulierung.
Aus dem Fließschema einer Schlacken-Granulations-
Anlage gemäß Fig. 1 ist ersichtlich, daß die von
einem Hochofen 1 kommende flüssige Schlacke über
eine Schlackenrinne 2 einem Injektor 4 mit einem
Sprühkopf 3 und einem Düsenkopf 5 zugeleitet wird.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwei Granuliereinrichtungen vorgesehen, die in
gleicher Weise aufgebaut sind und in denen die
verschiedenen Reaktionen gleichartig verlaufen, so
daß nachfolgend nur eine Granuliereinrichtung
beschrieben wird.
Die Schlacke fällt am Ende der Rinne 2 durch eine
Öffnung in den Injektor 4. Der vom Düsenkopf 5
kommende Treibstrahl erfaßt die Schlacke und
beschleunigt sie in Richtung einer Vorlage 6. Der
Düsenkopf 5 des Injektors 4 besteht im wesentlichen
aus einer Düsenplatte mit einer Vielzahl von Düsen
relativ kleinen Durchmessers.
Das nach oben offene Profil des Treibstrahles des
Düsenkopfes 5 wird durch eine weitere Reihe von
Wasserstrahlen des Sprühkopfes 3 abgedeckt. Dadurch
wird ein Rückschlagen von Gas oder Dampf zur
Rinne 2 vermieden. Das Treibwasser des Düsen
kopfes 5 und der Wasserstrahl des Sprühkopfes 3
treibt die Schlacke und das in den Sprühkopf
einströmende Gas in das Wasser der Vorlage 6
hinein.
Durch den Einfluß des Treibstrahles wird die
Schlacke zu feineren Körnchen granuliert. Nach der
Vorlage 6 wird ein entstehendes Granulat-Wasser-
Gemisch über die Abflußleitung 18, die vorzugs
weise ein Gefälle aufweist, einer Entwässerungs
einrichtung 19 zugeleitet. Die Entwässerungs
einrichtung 19 kann aus einem oder mehreren
Silobehältern bestehen, in denen das Granulat sich
absetzt. Die Entwässerung kann aber auch in (nicht
dargestellten) Entwässerungsmaschinen (z. B. mittels
Schöpfrädern) durchgeführt werden.
Oberhalb der Vorlage 6 ist ein Kondensator 9
angeordnet, in dessen Wand reihenförmig Sprüh
düsen 10 angeordnet sind. Der Kondensator 9 ist mit
einem Abzug 13 versehen, in dem eine Platten
dampfsperre 12 vorgesehen ist.
Unterhalb der Sprühdüsen-Reihen 10 ist eine oder
sind mehrere Wasserfangrinnen 11 angeordnet, von
denen über eine Wasserrückführleitung 21 das
Kondensatwasser einem (nicht dargestellten)
Wasserrückkühler zugeleitet wird.
Die Sprühdüsen 10 werden über eine Sprühwasser
leitung 20 mit Prozeßwasser versorgt.
Die Zufuhr von Treibwasser in den Injektor 4 bzw.
Düsenkopf 5 und Sprühkopf 3 erfolgt über die
Treibwasserzufuhrleitung 8.
Der Kondensator 9 weist ein Kopfende 15 auf, an
das eine Rückführleitung 14 angeschlossen ist, die
das Restgas aus dem Kondensator 9 dem Injektor 4
wieder zuführt. In der Rückführleitung 14 ist eine
Drosselklappe 16 angeordnet sowie ein Unterdruck
ventil 17.
Das Prozeßwasser wird im Kreislauf geführt, wobei
Verdampfungsverluste und die Verluste durch die im
Granulat verbleibende Restfeuchte ersetzt werden.
Ebenso bildet sich ein stetiger geschlossener
Gaskreislauf heraus.
Das neue Verfahren und die Wirkungsweise der neuen
Granuliereinrichtung werden anhand der Fig. 2, die
schematisch einen Querschnitt einer derartigen
Granuliereinrichtung darstellt, näher erläutert.
Die Schlackengranulierung erfolgt dadurch, daß die
flüssige Schlacke von etwa 1500°C im Injektor 4,
aus der Schlackenrinne 2 kommend, einem aus vielen
Einzelstrahlen gebildeten Treibstrahl ausgesetzt
und zu feinem Granulat verarbeitet wird. Der danach
vorliegende Treibstrahl setzt sich aus dem Schla
ckengranulat, aus Wasser, Wasserdampf und etwas
Luft zusammen. In dem bei der Abschreckung der
Schlacke entstehende Wasserdampf sind Anteile von
H2S und SO2 enthalten.
Der mit Wasserdampf, Granulat und den Schwefel
emissionen durchsetzte Treibstrahl wird direkt in
die Wasservorlage 6 eingeblasen. Dadurch erfolgt
eine intensive Vermischung und erhöhte Wärmeabgabe.
Der noch verbleibende Restdampf und die noch nicht
ausgewaschenen Anteile H2S und SO2 werden im
Kondensator 9 im Gegenstrom mit Sprühwasser aus den
Düsen 10 abgekühlt und kondensiert. Die gasförmigen
Schwefelemissionen werden vom Wasser aufgenommen
und über das Kühlwasser abgegeben, wobei sie sich
mit dem darin befindlichen Kalzium verbinden.
Das nach der Dampfkondensation verbleibende Restgas
aus Luft und Restspuren von H2S und SO2 wird am
Kopfende 15 des Kondensators 9 abgezogen und über
die Rückführleitung 14 dem Injektor 4 wieder
zugeführt.
Die Schlackenrinne 2 ist mit einer Abdeckhaube 7
versehen. Unter dieser Abdeckhaube 7 entsteht ein
statischer Unterdruck.
Der Impuls des Treibstrahles und der Wasserstrahlen
aus dem Sprühkopf 3 ist so groß gewählt, daß das
aus der Rückführleitung 14 in dem Injektor ein
strömende Gas einschließlich der Schlacke in das
Wasser der Vorlage 6 hineingetrieben wird. Im
Inneren des Kondensators 9 ist eine bis in die
Wasservorlage 6 hineinreichende Wand vorgesehen,
die einen Wasserverschluß bildet, wodurch ein
Abströmen von Gas und Dampf verhindert wird, und
der Unterdruck innerhalb des Kondensators 9
aufrecht erhalten bleibt.
In der Vorlage 6 vermischt sich die Schlacke mit
dem Treibwasser, wobei ein entsprechender Wärme
ausgleich stattfindet. Ist der Schlackenstrom
klein, so bleibt die Wassertemperatur der Vorlage 6
unter der Siedetemperatur. Ist der Schlackenzufluß
groß, so verdampft ein Teil des Wassers in der
Vorlage 6. Dieser Dampf und das vom Injektor in die
Vorlage 6 geförderte Gas steigt nach oben und
strömt durch die Wasserfangrinnen 11 in den
Kondensatorraum. Durch die Düsen 10 wird das
zugeführte Sprühwasser zernebelt und mit dem
aufsteigenden Gas-Dampfstrom vermischt. Auch hier
erfolgt somit ein Wärmeausgleich und ein Stoffaus
tausch zwischen dem Gas-Dampfstrom und dem Sprüh
wasser. Der Dampf wird dabei kondensiert und mit
dem nach unten fallenden Sprühwasser ausgewaschen
und über die Wasserfangrinnen 11 und die Wasser
rückführleitungen 21 zum Wasserrückkühler weiter
geleitet. Ein eventuell weiter aufsteigender
Gasrest wird zusammen mit einem restlichen Anteil
von Dampf im Kondensatorkopf 15 gesammelt und über
die Rückführleitung 14 wieder dem Injektor 4
zugeleitet.
Zur Verhinderung einer etwaigen Implosion bei
Betriebsstörungen ist in der Rückführleitung 14 ein
Unterdruckventil 17 angeordnet.
Während des Anfahrvorganges ist die Temperatur im
Kondensator 9 gleich der Umgebungstemperatur. Nach
dem Einschalten des Treibwassers und des Sprüh
wassers steigt die Temperatur der im Kondensator 9
befindlichen Luft auf die Temperatur des Wassers
an. Die im Kondensator befindliche Luft expandiert
dabei isobar. Das entsprechende Volumen fließt über
die als Ventil wirkende Plattendampfsperre 12 in
den Abzug 13 und von dort in die freie Atmosphäre.
Diese abströmende Luft ist frei von jeglichen
Schadstoffen.
Durch das Eintreiben des Schlacke-Treibwasser-
Gemisches in das Wasser der Vorlage 6 unterhalb
dessen Oberfläche und die Kondensation im Konden
sator 9 durch das Sprühwasser der Düsen 10 werden
die gasförmigen Schwefelemissionen H2S und SO2 prak
tisch vollkommen ausgeschieden bzw. ausgefällt.
Die verbleibenden Restmengen werden durch die
Rückführleitung 14 im geschlossenen Kreislauf dem
Prozeß wieder zugeführt, so daß keine Emissionen
von Schadstoffen in die freie Atmosphäre austreten
können. Die der Granulationseinrichtung nach
folgenden Teile der Granulationsanlage, wie
beispielsweise Warmwasserbehälter, Kühltürme,
Kaltwasserbehälter, Verladeanlagen und dergl.
werden nicht näher erläutert, da sie nicht Gegen
stand der vorliegenden Erfindung sind.
In den Zeichnungen sind auch die erforderlichen
Pumpen, Ventile und dergl. nicht dargestellt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen von Schlackensand (Granulat)
aus Hochofenschlacke durch Granulieren der Schlacke
mittels Eindüsen von Wasser in einem Sprühkopf in den
Schlackenstrahl, wobei das entstehende Granulat-Wasser-
Gemisch in einer nachfolgenden Entwässerungsanlage ent
wässert, das Granulat einer Verteileranlage zugeführt und
das Prozeßwasser nach Ersatz der durch Verdampfung und
der im Granulat verbleibenden Restfeuchte entstandenen
Verluste im Kreislauf dem Spritzkopf zugeführt und
die beim Granulieren entstehenden Dämpfe und Gase in
einem Raum oberhalb einer Granulat-Wasser-Gemisch-Vorlage
aufgefangen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wassertreibstrahl direkt in eine Wasservorlage eingeführt
wird, daß dabei auftretender Dampf und Gase teilweise in
einer Wasservorlage kondensiert und der Restdampf und die
Restgase mit Wasser besprüht und dadurch kondensiert wer
den und daß die dann noch verbleibenden Restgase wieder
an den Spritzkopf zurückgeführt werden, ohne daß eine
Emission von H2S und/oder SO2 über einen Kamin erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das sich unter der Wirkung des
Sprühwassers bildende Kondensat von H2S und SO2 in
einem Wasserfang oberhalb der Wasservorlage
aufgefangen und dem Wasser-Kreislauf zugeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Kondensierraum unterhalb der
Bedüsungsebene Überdruck und oberhalb der Be
düsungsebene Unterdruck aufrechterhalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das beim Granulier
vorgang entstehende Granulat-Wasser-Gemisch einer
(oder mehreren) Entwässerungsmaschine(n) zugeleitet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das entstehende Gra
nulat-Wasser-Gemisch einem (oder mehreren) Silo
behälter(n) zugeleitet wird.
6. Einrichtung zum Herstellen von Schlackensand (Granu
lat) aus Hochofenschlacke durch Granulieren der Schlacke,
mit einer Schlackenrinne (2) zur Zufuhr der Hochofen
schlacke an einen Injektor (Sprühkopf) (4), mit dem in
den Schlackenstrahl Wasser eingedüst wird, einem Granu
latsammelbehälter mit nachfolgenden Entwässerungseinrich
tungen sowie einem über den Granulatsammelbehälter ange
ordneten Abzug (13) zum Auffangen der beim Granuliervor
gang entstehenden Dämpfe und Schwaden, insbesondere zum
Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug (13) gegen die
Umgebung der Einrichtung mit einer Plattendampfsperre
(12) abgeschlossen und als Kondensator (9) ausgebildet
ist, daß Sprühdüsen (10) zum Besprühen des Dampfes und der
Schwaden aus der Vorlage (6) vorgesehen sind, und daß am
Kopfende des Kondensators (9) eine Rückführleitung (14)
für Restgas zum Injektor (4) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rückführleitung (14) eine Drosselklappe
(16) vorgesehen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rückführleitung (14) ein Unterdruckventil
(17) angebracht ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine oder mehrere Wasserfangrinnen (11) im Konden
sator (9).
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüsen (11) in mehreren Reihen über
einander am Mantel des Kondensators (9) angebracht
sind.
Priority Applications (18)
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---|---|---|---|
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