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Möbel
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Die Erfindung betrifft ein Möbel, insbesondere einen Badezimmersehrank
oder dergleichen, mit zwei miteinander schwenkbar verbundenen Teilen mit einem Schwenkwinkel
von mindestens etwa 90°, von denen das erste Teil in einem Abstand von der Schwenkachse
mit einem elektrischen Kabel verbunden ist.
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Bei einem derartigen, in der älteren Patentanmeldung P 94 36 148.0
beschriebenen Möbel handelt es sich um einen Badezimmerschrank, in dessen Türen
elektrische Leuchten eingebaut sind, die über jeweils ein Kabel mit im ortsfesten
Teil des Schranks angeordneten elektrischen Einrichtungen verbunden sind. Bei diesem
Badezimmerschrank ist die Seitenwand des Schranks doppelwandig ausgeführt, das Kabel
ist durch die innere der Seitenwände nach außen geführt, und in dem Zwischenraum
zwischen der den Schrank nach außen begrenzenden Außenwand und der den Innenraum
des Schranks begrenzenden Seitenwand ist ein Vorschaltgerät für die als Leuchtstoffröhre
ausgebildete Lampe vorgesehen.
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Bei einem derartigen Möbel muß dafür gesorgt werden, daß das Kabel
die Schwenkbewegung der Tür nicht behindert. Wenn das Kabel, wie vorausgesetzt,
in einem Abstand von der Schwenkachse am beweglichen Teil, das im folgenden der
Einfachheit halber als Tür bezeichnet werden soll, befestigt ist, so besteht eine
Möglichkeit darin, das Kabel zwischen der Tür und einer Seitenwand des Möbels, in
deren Bereich die Tür gelenkig angeschlagen ist, in einem ausreichend großen Bogen
verlaufen zu lassen, so daß das Kabel sich bei den Schwenkbewegungen der Tür ausreichend
bewegen kann. Das Kabel ist dabei an der Seitenwand unbeweglich befestigt. Die vom
Kabel gebildete Schlaufe oder der Kabelbogen darf keinen zu kleinen Radius aufweisen
und nicht zu kurz sein, damit nicht das Kabel beim häufigen Öffnen und Schließen
der Tür mechanisch beschädigt wird.
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Eine bei einer als reine Schwenklagerung um eine einzige Achse ausgebildeten
Lagerung der Tür denkbare Herausführung des Kabels in der Achse der Tür, wodurch
eine unsichtbare
Verlegung des Kabels möglich wäre, ist bei solchen
Möbeln nicht möglich, bei denen die Tür nicht eine reine Schwenkbewegung um eine
einzige Achse ausführt, sondern mittels solcher Beschläge am übrigen Möbel gelagert
ist, bei denen die Verbindung mittels zweier Lenker erfolgt, die dafür sorgen, daß
beim Beginn der Öffnungsbewegung die Tür in ihrem achsnahen Bereich zunächst von
der Stirnfläche des Korpus des Möbels etwas abgehoben wird, damit während des Schwenkvorganges
die Tür nicht mit einer Kante an der Vorderfläche des Korpus schleift.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbel der eingangs geschilderten
Art so auszubilden, daß im Bereich des Innenraums des Schranks keine größere Kabelschlaufe
benötigt wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
das Kabel bei einer Stellung der beiden Teile in einem Winkel vorn.90" zueinander
(Schließstellung) vom ersten Teil unter einem Winkel von etwa 30° bis 60° schräg
auf die Fläche des anderen Teils zu verläuft, und daß eine das andere Teil durchsetzende
Aussparung vorgesehen ist, durch die das Kabel hindurchgeführt ist und deren Wandung
gegenüber dem Kabel reibungsarm ausgebildet ist, derart, daß das Kabel in der Aussparung
reibungsarm verschiebbar geführt ist. Ein Winkel von etwa 45" erscheint besonders
vorteilhaft.
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Der Vorteil der Erfindung liegt in folgendem: Wenn das Kabel jenseits
der genannten Aussparung ausreichend lose angeordnet ist, beispielsweise in einer
Schlaufe gelegt
ist, so wird es beim Öffnen der Tür, bei welchem
Vorgang sich die Stelle, an der das Kabel an de-r Tür eingespannt ist, von dem ortsfesten
Möbelteil (Seitenwand) entfernt, durch die Aussparung hindurch herausgezogen. Beim
Schließen der- Tür wird das Kabel, das eine gewisse Biegesteifigkeit aufweist und
daher nicht völlig flexibel ist, und das auch in geringem Umfang Druckkräfte aufzunehmen
gestattet, wieder durch die Aussparung hindurchgeschoben, so daß bei geschlossener
Tür sich nur ein Abschnitt äußerst geringer Länge zwischen den beiden beweglich
miteinander verbundenen Teilen erstreekt. Im später beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist diese freie Länge etwa 1 Zentimeter lang. Bei offener Tür verläuft das Kabel
beim Ausführungsbeispiel ebenfalls großenteils gestreckt, so daß hierdurch die freie
Nutzung des Innenraums des Möbels nicht beeinträchtigt wird. Weiter ist von Vorteil,
daß beim Schließen des Schranks das Kabel nicht die Möglichkeit hat, im Innenraum
des Schranks, in dem sich vom Benutzer eingestellte Gegenstände befinden, sich in
undefinierter Weise zu bewegen und dadurch möglicherweise mit im Schrankinneren
aufbewahrten Gegenständen zu ollidieren. Schließlich gestattet es die Erfindung,
die Anordnung so zu treffen, daß das Kabel sich bei den Schwenkbewegungen der Tür
jeweils nur leicht verbiegt, so daß die Lebensdauer des Kabels durch die Biegevorgänge
nicht beeinträchtigt wird. Deswegen, weil das Kabel bei offener Tür nahezu auf dem
kürzesten Wege zwischen den beiden miteinander verbundenen Teilen verläuft, ergibt
sich auch ein ästhetisch ansprechender Anblick.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das Kabel an dem ersten
Teil derart befestigt, daß es bei einer Stellung der beiden Teile, die zwischen
der Schließstellung und der
Offenstellung liegt, mit seinem an das
erste Teil unmittelbar angrenzenden Bereich sich im wesentlichen geradlinig auf
das andere Teil zu erstreckt. Der Vorteil liegt dabei darin, daß das Kabel sowohl
in der Schließstellung als auch in der Offenstellung gegenüber dieser soeben genannten
mittleren Stellung relativ wenig gebogen ist und daher insgesamt mechanisch nur
schwach beansprucht wird. Die geschilderte Befestigung kann vorteilhaft mittels
eines Befestigungsteils erfolgen, in dem ein das Kabel aufnehmender Kanal vorgesehen
ist, dessen Längsrichtung gegenüber der Ebene des ersten Teils einen kleineren Winkel
einschließt als die Längsrichtung des Kabels im Bereich zwischen den beiden schwenkbar
miteinander verbundenen Teilen bei Schließstellung.
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Das Kabel kann mittels eines geeigneten Befestigungsteils an dem ersten
Teil des Möbels (Tür) so befestigt sein, daß es sich lediglich außerhalb dieses
Befestigungsteils bewegen kann. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist jedoch
vorgesehen, daß das Kabel in seiner Befestigung am ersten Teil Schwenkbewegungen
in einer rechtwinklig zur Schwenkachse der miteinander verbundenen beiden Teile
des Möbels ausführen kann. Diese Schwenkbewegungen können bei Ausführungsformen
der Erfindung, wie etwa beim Ausführungsbeispiel, nur wenige Grad betragen. Dadurch
kann die ansich schon geringe Biegebeanspruchung- des Kabels auf eine noch größere
Strecke des Kabels verteilt werden-, wodurch die mechanische Beanspruchung des Kabels
abermals verringert wird. Wenn die mögliche Schwenkbewegung nur gering ist, so wird
das Kabel dennoch in dem Befestigungsteil so geführt, daß es gegenüber Druckbeanspruchungen
kaum ausweichen kann, und hierdurch wird die Funktionsfähigkeit der gesamten Anordnung
gefördert.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung verläuft das Kabel etwa in
einer Ebene rechtwinklig zur Schwenkachse. Diese Anordnung ist deswegen vorteilhaft,
weil hierbei die sich zwischen den beiden Teilen erstreckende Kabellänge relativ
kurz ist. Auch ergibt sich hierbei bei einem Schrank mit Türen, die im wesentlichen
um vertikale Achsen schwenkbar sind, ein optisch ansprechender Anblick.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung ist die Aussparung in einem
aus Kunststoff hergestellten Einsatzteil gebildet.
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Diese Ausführungsform eignet sich besonders, wenn das ortsfeste Teil
des Möbels aus Holz oder einer Spanplatte gebildet ist. Das aus Kunststoff vorzugsweise
als Spritzgußteil hergestellte Einsatzteil kann dann ohne großen Aufwand in einen
passenden Ausschnitt der Seitenwand eingesetzt werden.
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Es ist jedoch möglich, wie bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, die Aussparung mit einem reibungsarmen Kunststoff auszukleiden. Dies
kann durch Einsetzen einer Kunststoffröhre geeigneter Länge erfolgen, oder es ist
auch denkbar, eine beispielsweise in eine Spanplatte eingebrachte Bohrung mit einem
aushärtenden Kunststoff zu beschichten. Als reibungsarmer Kunststoff eignet sich
besonders Polytetrafluorethylen oder ähnliche Kunststoffe.
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Weitere Merkmale oder Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der
Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen.
Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren
in
beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Badezimmerschranks mit im geschlossenen
Zustand einander überlappenden Türen, wobei die rechte Tür vollständig geöffnet
ist, Fig. 2 eine Ansicht der in Fig. 1 sichtbaren Scharnierverbindung, Fig. 3 eine
Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Scharnierverbindung bei geöffneter Tür, Fig.
4 eine der Fig. 3 entsprechende Draufsicht, jedoch bei geschlossener Tür, Fig. 5
eine Ansicht der inneren Seitenwand des Schranks von der der Blickrichtung der Fig.
2 umgekehrten Seite her.
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Der Badezimmerschrank 1, der als Spiegelschrank ausgebildet ist, weist
ein Korpus mit einer Deckenwand 2, einem Boden 4 und den Schrank nach außen begrenzenden
Seitenwänden 6 auf.
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In einem Abstand von den Seitenwänden 6 sind parallel zu diesen jeweils
innere Seitenwände 8 vorgesehen. In dem zwischen einer Seitenwand 6 und einer inneren
Seitenwand 8 gebildeten Hohlraum 10 ist ein elektrisches Vorschaltgerät zum Betrieb
einer Leuchtstoffröhre 12 angeordnet, die in der Tür 14 angeordnet ist. Die Leuchtstoffröhre
12 ist mittels einer durchscheinenden Abdeckung 13 abgedeckt. Die Tür 14 ist mittels
herkömmlicher Möbelscharniere 16 an der inneren
Seitenwand 8 gelagert,
wobei bei jedem Möbelscharnier die Verbindung über zwei Lenker erfolgt, so daß die
Tür keine reine Schwenkbewegung um eine einzige Schwenkachse ausführt, sondern daß
die Schwenkbewegung mit einer auf einer Kurve verlaufenden Verschiebebewegung überlagert
ist. Ein elektrisches Kabel 20, das mehrere in einer gemeinsamen Kunststoffumhüllung
angeordnete Leitungen enthält, verläuft im oberen Bereich zwischen der Tür 14 und
der inneren Seitenwand 8.
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Die Tür 14 weist an ihrem scharnierseitigen Rand einen Metallrahmen
22 auf, an dem die Scharniere 16 verankert sind und der auch die Passungen 24 für
die Leuchtstoffröhre 12 trägt. Zwei Adern des Kabels 20 sind zu der in Fig. 2 sichtbaren
Passung 24 geführt, die beiden anderen zu der unteren Fassung, die in Fig. 2 nicht
sichtbar ist, eine fünfte Ader dient zur Erdung.
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Das Kabel 20 ist durch eine Aussparung im Metallrahmen 22 zu dessen
Innenseite, die in Fig. 2 sichtbar ist, geführt und verläuft von da an in einem
Befestigungsteil 30 aus Kunststoff, das an der in Fig. 2 sichtbaren Seite des Metallrahmens
22 angeschraubt ist. Ein innerhalb des Befestigungsteils 30 verlaufender, das Kabel
20 aufnehmender Kanal 32 hat in dem der Schwenkachse nächstliegenden Endbereich
gegenüber der Ebene des Metall rahmens 22 eine Neigung von 10°, wobei der Abstand
des Kanals 32 von der Ebene des Metallrahmens 22 zu der der Schwenkachse zugewandten
Seite der Tür hin zunimmt. In einem Ausschnitt am oberen Ende der inneren Seitenwand
8 ist ein Einsatzstück 36 aus Kunststoff mit einem in diesem gebildeten Kanal 38
eingesetzt, der unter einem Winkel von etwa 40° gegenüber der Ebene der inneren
Seitenwand 8 geneigt verläuft, und durch den das
Kabel 20, vom
Befestigungsteil 30 kommend, von vorne nach hinten in einer Richtung von innen (vom
Innenraum 40 des Schranks aus gesehen) nach außen, nämlich zum Zwischenraum 10,
verlegt ist. Bei normaler Gebrauchslage des Badezimmerschranks 1 verläuft der Kanal
38, wie auch der Kanal 32, waagrecht und auf gleicher Höhe mit diesem.
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Bei geschlossener Tür beträgt der Winkel zwischen der Ebene der inneren
Seitenwand 8 und der Türebene 90". Wird die Tür um etwa 35° geöffnet, so daß der
Winkel zwischen den beiden soeben genannten Teilen 125° beträgt, so fluchten die
beiden Kanäle 32 und 38 annähernd miteinander. In der Schließstellung (90°-Stellung)
ist das Kabel 20 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Befestigungsteil 30 von diesem
etwas stärker weggebogen als der Neigung der Längsrichtung des Kanals 32 zur Ebene
des Metallrahmens 22 und somit der Tür entspricht.
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Ist die Tür 14 vollständig geöffnet (dies entspricht bei dem hier
verwendeten Scharnier 16 einer Schwenkbewegung von etwa 105° ausgehend von der Schließstellung),
so ist das Kabel 20 in nächster Nähe des Befestigungsteils 22 gebogen und verläuft
anschließend annähernd gerade in Richtung auf den Kanal 38 zu. In dieser zuletzt
genannten Stellung beträgt die Länge des Kabels zwischen dem Befestigungsteil 30
und dem Einsatzteil 36 (an der der Schwenkachse abgewandten Seite gemessen) etwa
7 Zentimeter, in der Schließstellung etwa 12 mm.
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Das Kabel 20 hat fünf mehrdrähtige Leitungen mit je 0,75 mm2 Cu Querschnitt
in einem gemeinsamen Kunststoffmantel aus thermoelastischem Kunststoff. Das Kabel
hat einen Außendurchmesser von 7 mm. Kanäle 32 und 38 haben einen Durchmesser von
6 bzw. 7 mm, so daß das Kabel 20 in diese
ohne Schwierigkeiten
eingeführt werden kann und im Kanal 38 mit Sicherheit nicht klemmt. Außerdem wird
dadurch eine geringe Schwenkbewegung des Kabels um wenige Grad oder noch kleinere
Werte innerhalb der Kanäle ermöglicht. Falls gewünscht, kann das Befestigungsteil
32 gleichzeitig als Zugentlastung verwendet werden, indem an passender Stelle eine
Klemmvorrichtung vorgeschrieben wird.
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Wenn die Ebene der Tür 14 und die innere Seitenwand 8 zueinander parallel
verlaufen, so hat die Innenseite des Metallrahmens 22 von der zum Innenraum 40 gewandten
Seitenfläche der inneren Seitenwand 8 einen Abstand von etwa 18 mm und von der dazu
parallel verlaufenden Fläche 52 des Einsatzstücks 36 einen der Dicke der die Seitenwand
8 seitlich umgreifenden Teile 54, 56 entsprechend um 2 mm kleineren Abstand. Die
Kante 60 des Metallrahmens 22, die bei geschlossener Tür der Stirnfläche der inneren
Seitenwand 8 dicht benachbart ist, beschreibt beim Öffnen und Schließen der Tür
14 angenähert den in Fig. 3 mit einer strichpunktierten Linie eingezeichneten Weg
70.
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Fig. 5 zeigt, daß bei geöffneter Tür 14 das Kabel 20 auf der dem Innenraum
40 abgewandten Seite der innenen Seitenwand 8 bis zu einem durch eine Kabelschelle
75 angedeuteten Befestigungspunkt in einer Schlaufe verläuft, wodurch sichergestellt
wird, daß beim Schließen der Tür 14 sich das Kabel 20 mühelos durch den Kanal 38
hindurch verschieben läßt.
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Dies wäre nicht möglich, wenn sich beispielsweise die Kabelschelle
75 in nächster Nähe des Einsatzteiles 32 nahe dem oberen Ende des in Fig. 5 sichtbaren
Kabels befinden würde.