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Die Erfindung betrifft einen Trogkettenförderer gemäß
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dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Vorzugsweise ist die Erfindung auf Förderer anwendbar, bei denen der
geschlossene Trog aus einem Rohr besteht, wobei die die Mitnehmer bildenden Schleppscheiben
auf den Kettengliedern be£estigt sind, welche horizontal über das Kettentriebrad
laufen. Im Rahmen der Erfindung wird unter Kettentriebrad in erster Linie das Antriebskettenrad
der betreffenden Trogförderer verstanden, welche bei Rohrförderern mit Vertikalkurve
und ansteigender Förderung meistens über dem oberen Austragsende des Troges angeordnet
sind. Soweit Kettenleiträder oder Kehrräder solcher Förderer von gleicher Geometrie
wie das Kettenantriebsrad sint können auch sie mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
versehen werden Bei den meisten Trogkettenförderer dieser Art fällt das feinkörnige
oder grobe, mit Feingut gemischte Fördergut an der Aufgabestelle auf das fördernde
Kettentrum und wird zunächst von den Mitnehmern und dann durch die bereits in Bewegung
befindliche Gutschicht mitgenommen. Die Bewegung der jeweils unteren Gutschicht
wird bis zu einer bestimmten Höhe, die sich von selbst einstellt, auf die oberen
Gutschichten übertragen, so daß das gesamte Fördergut zusammen mit dem fördernden
Kettentrum einen mit gleichmäßiger, aber in der Regel relativ geringer Fördergeschwindigkeit
zum Fördereraustrag gleitenden Körper bildet.
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Die angetriebenen Kettentriebräder übertragen die Antriebskräfte auf
jeweils einen Kettenstrang. Das geschieht durch Formschluß mit jedem zweiten Kettenglied,
für dessen Rundungen Konsolen ausgearbeitet sind, deren
Auflagerflächen
einem um die Achse des Kettentriebrades gelegten Polygonzug entsprechen. Die nicht
mit dem Kettentriebrad formschlüssigen Verbindungskettenglieder müssen genügend
Spiel aufweisen, um einen ruckfreien Umlauf des Kettenstranges um das Kettentriebrad
zu erreichen.
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Die Erfindung geht von einem vorbekannten Trogförderer der eingangs
beschriebenen Art aus. Dieser ist als Rohrkettenförderer ausgebildet. Hierbei hat
sich jedoch herausgestellt, daß insbesondere bei Fördergut mit härterem Korn, wie
es z.B. bei der Verwendung eines solchen Rohrförderers zur Beschickung von Heizkesseln
mit Steinkohle oder Koks angetroffen wird, die Kette nicht zuverlässig um das Kettentriebrad
umläuft, sondern dazu neigt, vom Kettentriebrad abzuspringen. Da hierdurch eine
ordnungsgemäße und weitgehend selbsttätige Kesselbeschickung vereitelt wird, ist
man bisher davon ausgegangen, daß dieser Fehler durch eine starke Vorspannung der
Kettenstränge beseitigt werden könnte. Versuche zeigen indessen, daß unter solchen
Umständen die Förderung unter einer unerträglichen Lärmentwicklung leidet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Trogförderer der
als bekannt vorausgesetzten Art dafür zu sorgen, daß unabhängig von der Härte des
Fördergutes die Kettenstränge nicht mehr von dem Kettentriebrad abspringen, wobei
im Interesse eines leisen Förderbetriebes auf eine Vorspannung der Kettenstränge
ganz verzichtet oder diese stark reduziert werden kann.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches
1. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß der Erfindung wird die Vorspannung der Kettenstränge so weit
herabgesetzt, daß die auf das Kettentriebrad auflaufenden Kettenglieder sich-gegeneinander
um den geometrisch möglichen Winkel verdrehen können, wobei Fördergut zwischen die
auflaufenden Kettenglieder und die zu ihrer Mitnahme wirksamen Flächen des Kettentriebrades
eingezogen werden kann. Das jeweils senkrechte Kettenglied wird bei seinem Einlauf
in den Zahnschlitz zunächst von den Leitflächen aus seiner extremen Schräglage senkrecht
zur Drehachse des Kettenrades ausgerichtet und gleitet dann unter dem Einfluß der
Schnürspannung zwischen die Führungsflächen des Schlitzes.
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In dem Schlitz hat das Kettenglied ein relativ geringes seitliches
Spiel, während am radialen Ausgang des Schlitzes der gegenseitige Abstand der Leitflächen
erheblich größer als die Abstände der Führungsflächen ist.
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Das auf das derart ausgerichtete und in den Zahnschlitz eingeführte
Verbindungskettenglied folgende horizontale Kettenglied legt sich auf die Konsolenflächen
der Zahnlücke, die beiderseits des Schlitzes ausgearbeitet sind und dem beschriebenen
Polygonzug um die Achse des Kettentriebrades folgen, wodurch der formschlüssige
Eingriff vollendet wird. Die radialen Flächen der Konsolen sind entsprechend den
Außenrundungen dieser Eingriffskettenglieder angeordnet und übertragen auf die Eingriffskettenglieder
die Antriebskräfte.
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Die von dem auf das Kettenrad auflaufenden Kettenstrang mitgenommenen
Bestandteile des Fördergutes behindern den bezeichneten Bewegungsablauf der senkrechten
Verbindungskettenglieder und der horizontalen Eingriffskettenglieder nicht mehr,
weil die Durchbrechungen und die Aussparungen im Bereich der Zähne die betreffenden
Teile des Fördergutes nach außen abführen, während in die Schlitze der Zahnlücken
zwischen den Konsolen eingeklemmte Gutsteile entweder durch die Durchbrechungen
der benachbarten Zähne oder durch die Zahnlücken selbst nach außen abgeführt werden.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Kettenstränge auch bei Förderung
extrem harter Körnungen, wie sie insbesondere bei Koks angetroffen werden, trotz
fehlender oder geringer Vorspannung nicht mehr von den Kettentriebrädern abspringen.
Förderstörungen werden auf diese Weise vermieden. Außerdem wird die Lärmentwicklung
auf ein erträgliches Maß herabgesetzt.
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Vorzugsweise und mit den Merkmalen des Anspruches 2 werden die horizontalen
Eingriffskettenglieder mit den Schleppscheiben versehen, wobei die Zahnlücken derart
ausgearbeitet sind, daß beim Umlauf der betreffenden Eingriff skettenglieder die
mit diesen fest verbundenen Schleppscheiben nicht beschädigt werden können.
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Mit den Merkmalen des Anspruches 3 erreicht man im Ergebnis eine Größe
der Durchbrechungen und der Aussparungen, die lediglich von der Festigkeit des Kettensterns
und von dem jeweils gewählten Fertigungsverfahren abhängt, wobei natürlich die beschriebene
Funktion
des Kettentriebrades nicht beeinträchtigt werden darf.
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Mit den Merkmalen des Anspruches 4 wird erreicht, daß die Durchbrechungen
mit den Zahnlückenaussparungen zusammenwirken, indem die letzteren die eingeklemmten
Gurtteile ihrerseits in Richtung der Durchbrechungen führen, bevor diese die Gutteile
nach außen abführen.
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Die Merkmale des Anspruches 5 sind zweckmäßig, weil damit von der
Kette eingezogene Gut teile bereits abgeführt werden, bevor die senkrechten Kettenglieder
die Führungsflächen erreicht haben.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 in abgebrochener Darstellung zwei aufeinanderfolgende
Zähne eines Kettentriebrades, das in dem erfindungsgemäßen Trogförderer verwendet
wird, wobei die Nabe des Rades im radialen Schnitt wiedergegeben ist, Fig. 2 einen
Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand
der Fig. 1 in Richtung der Pfeile III-III der Fig. 1.
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Das dargestelle und allgemein mit 1 bezeichnete Kettentriebrad hat
eine Nabe 2 mit einer inneren Aussparung 3 für eine nicht dargestellte Antriebswelle.
Auf dem Umfang der Nabe 2 sind Zähne 4, 5 angeordnet. Die Zähne sind identisch und
haben ausgehend von den Zahnspitzen 6 konvex gekrümmte Zahnflanken 7, 8, deren Umrißlinie
an Wendepunkten 9, 10 in die annähernd U-förmig gekrümmte Umriß linie 12 der Zahnlückm
13 zwischen aufeinanderfolgenden Zähnen 4, 5 übergeht ,die ihrerseits identisch
sind.
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Die Außenseiten 14, 15 des Kettentriebrades 1 sind parallel. Jeder
Zahn 4, 5 weist einen tangentialen Schlitz 16 auf. Dieser hat am Zahngrund einen
ebenen Boden 17, an den sich parallele Führungsflächen 18, 19 anschließen. Der Abstand
b der Führungsflächen ist wenig größer als der Außendurchmesser des Drahtes von
Rundkettengliedern, die zu einem Kettenstrang zusammengefaßt sind, welcher mit dem
Kettentriebrad 1 angetrieben wird. Die Führungsflächen 18, 19 dienen zur seitlichen
Abstützung eines enkrecht orientierten Kettengliedes des Kettenstrangs, das sich
mit beiden Seiten auf je einer der Flächen 18, 19 abstützen kann.
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Von den Führungsflächen 18, 19 gehen Leitflächen 20, 21 aus, die bis
zur Zahnspitze 6 reichen und nach außen divergieren. Ihr größer Abstand a ist erheblich
größer als der Außendurchmesser des Drahtes der Rundkettenglieder. Sie dienen dazu,
ein in Schräglage zu einem anschließenden horizontalen Kettenglied geratenes senkrechtes
Kettenglied senkrecht zu orientieren.
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Die Wände 18, 19 des Zahnschlitzes 16 sind jeweils mit einer Durchbrechung
22, 23 versehen. Gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind
die Durchbrechungen 22, 23 der Schlitzwände 18, 19 miteinander ausgefluchtet und
in jeder Schlitzwand 18, 19 zu einer Aussparung zusammengefaßt, deren Ränder 24,
25 mit der Innenkante an der inneren Aussparung 26 zusammenfallen. Es handelt sich
um zwei gegenüberliegende Aussparungen 26, 27, die in jeder der beiden Schlitzwände
18, 19 ausgearbeitet sind.
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Die Durchbrechungen reichen gemäß der dargestellten Ausführungsform
bis zur inneren Spur 28 der jeweiligen Leitfläche 20, 21, den etwa der Scheitel
29 der allgemein dreieckförmigen Durchbrechungen erreicht.
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Die Basiskante 30 der Durchbrechungen liegt dagegen auf einem Teilkreis,
auf dem auch die Innenkante 31 der Zahnlücke 13 angeordnet ist.
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Die Innenaussparungen 26, 27 der Zahnschlitzwände 18, 19 sind in jeder
Schlitzwand zu einer Aussparung zusammengefaßt und erstrecken sich über einen inneren
Teil der Leitflächen 20, 21.
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Die Durchbrechungen 22, 2i werden innen von einer dachförmigen Schräge
32 begrenzt, deren Firstlinie mit der Mittelebene 33ades Kettentriebradesl zusammenfällt.
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Die Zahnschlitze ls setzen sich in die Zahnlücken 13derart fort,daß
die Zahnlückenschlitze 33, 34 mit den Zahnschlitzen 16 fluchten. Sie durchsetzen
Konsolen 35, 36, die beiderseits des Zahnlückengrundes 31 ausgearbeitet sind und
Lagerflächen 37, 38 zur Unterstützung der -horizontalen Eingriffskettenglieder aufweisen,
welche
mit den Rundungen 39, 40 der Konsolen formschlüssig werden. Da der Zahnlückengrund
31 weit über die Flächen 37, 38 der Konsolen 35, 36 nach innen ragt, kann er Schleppscheiben
aufnehmen, welche mit den Eingriffskettengliedern verschweißt sind.
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Im Betrieb laufen die Rundkettenglieder des von dem Kettentriebrad
1 angetriebenen Kettenstranges unter dem Einfluß der Schnürspannung auf den Umfang
des Kettentriebrades 1 auf. Die senkrechten Kettenglieder werden mit Hilfe der Leitflächen
20, 21 zunächst aufgerichtet und in ihre richtige Stellung gegenüber den horizontalen
Kettengliedern verbracht. Hierbei eingezogenes Fördergut wird über die Aussparungen
26, 27 in die Durchbrechungen 22, 23 geleitet und von diesen nach außen abgeführt.
Die dachförmige innere Begrenzungskante 32 erleichtert dabei die Zerkleinerung zu
großer Teile des Fördergutes, die eingezogen worden sind. Auf diese Weise erreichen
die senkrechten Verbindungskettenglieder die Führungsflächen 18, 19 störungsfrei,
d.h.
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ohne die Gefahr des Abspringens der Kette vom Kettentriebrad 1.
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Unter dem Einfluß der Schnürspannung legen sich die Eingriffskettenglieder
auf die Flächen 37, 38 der Konsolen 35, 36, wobei eingezogenes Fördergut durch die
Konsolenschlitze 33, 34 entweder in die Zahnlückengründe 31 oder in die Durchbrechungen
22, 23 geführt und von dort nach außen abgeleitet werden. Schließlich werden die
Rundungen der Eingriffskettenglieder mit den Rundungen 39, 40 der Konsolen 35, 36
formschlüssig, so daß auf sie die Antriebskräfte übertragen werden.
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Im allgemeinen läuft der betreffende Kettenstrang ohne Vorspannung
um das Kettentriebrad 1, wobei deswegen nur eine geringe Geräuschentwicklung auftritt.