DE3509279C2 - - Google Patents
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- G01L5/161—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes for measuring several components of force using variations in ohmic resistance
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßschneide zur Ermittlung
von an der Schneidkante von Erdbewegungsmaschinen auftretenden
Kräften nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Dimensionierung der Antriebe von Erdbewegungsmaschinen
sowie deren Graborgane ist es von Wichtigkeit,
die an den Schneiden auftretenden Kräfte zu kennen.
Dies trifft im besonderem Maße für Schaufelradbagger
zu, die bisher nur zum Abbau von verhältnismäßig
weichen Böden eingesetzt werden. Wegen der wirtschaftlichen
Vorteile der kontinuierlichen Arbeitsweise besteht
jedoch der Wunsch, Schaufelradbagger auch zum
Abbau von härteren Böden einzusetzen. um folgenschwere
Planungen und Fehlinvestitionen zu vermeiden, ist es
notwendig, die beim Abbau an der Schneide der Graborgane
auftretenden Kräfte zu kennen.
Aus der DE 30 23 729 C2 ist eine am Graborgan von
Erdbewegungsmaschinen anbaubare Meßschneide bekannt,
die einen keilförmigen Schneidenbereich und einen
sich daran anschließenden hinteren Bereich mit parallelen
Außenflächen aufweist. An den Seiten befinden sich
zwei durch mittige Aussparungen gebildete Stege, an
deren neutralen Fasern Dehnungsmeßstreifen angeordnet
sind. Der senkrechte Querschnitt durch diese Stege
soll dabei hoch und möglichst schmal sein. Die auf die
Schneidkante einwirkenden Kräfte werden ausschließlich
über diese Stege auf den hinteren Bereich der Meßschneide
übertragen.
Mit den bekannten Meßschneiden läßt sich jedoch
ausschließlich die in der Hauptquerebene gelegene
und senkrecht zur Schneidkante ausgerichtete Komponente
der Summe der an die Schneidkante angreifenden Kräfte
erfassen. Unter der Hauptquerebene wird dabei die durch
die Schneidkante gehende Ebene verstanden, die parallel
zu der oberen und unteren Außenfläche verläuft.
Außerdem ergibt sich bei der bekannten Meßschneide der
Nachteil, daß die beim Schneiden bzw. Graben entstehende
Temperaturerhöhung der Meßschneide eine zusätzliche Dehnung der
seitlichen Teilbereiche hervorruft, so daß die Dehnung
nicht mehr exakt als Maß für die einwirkende Kraft
gewertet werden kann und somit eine Meßverfälschung
eintritt. Darüber hinaus besteht bei der bekannten
Meßschneide die nachteilige Möglichkeit, das Steinbrocken
in die Ausnehmungen eindringen und durch eine
Verspannung zu einer Verfälschung des Meßergebnisses
führen. Bei dem Versuch, die Aussparungen durch metallische
Abdeckplatten abzuschirmen, ist nicht auszuschließen,
daß ein die Messung verfälschender Kraftverlauf auch
über die Abdeckplatten stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßschneide
so zu gestalten, daß außer der in der Hauptquerebene
und senkrecht zur Schneidkante verlaufenden Komponente
auch die senkrecht zur Hauptquerebene verlaufende
Komponente der an der Schneide angreifenden Kräfte
erfaßt werden kann. Außerdem sollen der Temperatureinfluß
und mechanische Störeinflüsse bei der Kraftmessung
ausgeschaltet werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst. Durch die Auflösung der
lediglich an der Seite verbleibenden Materialverbindung
von dem Schneidenbereich zu dem hinteren Bereich in
einen oberen und einen unteren Teilbereich oder Steg
entstehen die bei einer vertikal auf die Schneide
einwirkende Andruckkraft unterschiedliche Dehnungen.
So ergibt sich bei einer Andruckkraft von unten im
oberen Steg eine Stauchung und im unteren Steg eine
Dehnung. Da jedem Steg ein eigener Dehnungsmeßstreifen
zugeordnet ist, können die durch die Andruckkraft
hervorgerufenen unterschiedlichen Dehnungen bzw.
Stauchungen erfaßt und dadurch die Andruckkraft ermittelt
werden. Zu diesem Zweck werden die Ausgänge
der Dehnungsmeßstreifen derart geschaltet, daß das
Signal der oberen Dehnungsmeßstreifen von dem des
unteren Dehnungsmeßstreifens subtrahiert wird. Dagegen
werden die Ausgänge der Dehnungsmeßstreifen zur Messung
der Summe der auf die Schneide wirkenden Längskräfte
additiv geschaltet. Soweit eine in etwa gleichmäßige
Lastverteilung angenommen werden kann, ist es auch
möglich, aus den Signalen der Dehnungsmeßstreifen der
linken Seite die Längskraft und aus den Signalen der
Dehnungsmeßstreifen der rechten Seite der Meßschneide
die Andruckkraft gleichzeitig zu ermitteln.
Wenn die Schneidkante der seitlichen Wange einer oder
mehrerer Schaufeln eines Schaufelrades mit der erfindungsgemäßen
Meßschneide versehen wird, ist es auch
möglich, die Seitenkraft, d. h. die seitlich auf die
Schaufel aufgebrachte Andruckkraft zu ermitteln.
Die Anordnung der Dehnungsmeßstreifen auf der Innenseite
der Stege gewährt ihnen einen guten Schutz gegen äußere
Einwirkungen.
Gute Meßergebnisse hinsichtlich der Messung einer vertikalen
Andruckkraft ergeben sich, wenn die Meßschneide in
vertikaler Richtung weich ausgeführt ist, d. h. wenn die
Stege eine geringe Höhe aufweisen. Um die Meßschneiden
dennoch, insbesondere in Querrichtung, ausreichend
zu bemessen, ist es vorgesehen, die Breite der Stege
größer zu wählen als deren Höhe, wobei die Breite
bei einer Ausbildung nach Anspruch 2 das 1,5- bis
5fache der Höhe beträgt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den weiteren Unteransprüchen beschrieben. So
ist es mit der parallel zur Schneidkante ausgerichteten
Anordnung von jeweils einem weiteren Dehnmeßstreifen
nach Anspruch 3 möglich, die Querkontraktion der Stege
mit in die Messung einzubeziehen und so das Meßergebnis
zu verbessern.
Um den Einfluß der Temperatur, zumindest solcher
Temperaturen, die oberhalb des Linearitätsbereichs
der Dehnungsmeßstreifen liegen, auf das Ergebnis der
Kraftmessung zu eliminieren, wird nach Anspruch 4
vorgeschlagen, die Meßschneide mit Temperaturfühlern
zu versehen.
Bei einer Ausbildung der Meßschneide nach Anspruch 5
ergibt sich eine einfachere Herstellung der Stege bei
eindeutigem Kraftfluß in der Meßschneide.
Durch das Ausfüllen der Ausnehmung der Meßschneide nach
Anspruch 6 wird schließlich in einfacher Weise
erreicht, daß sich in die Ausnehmung kein Stein einklemmen
kann, der das Meßergebnis verfälschen würde.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Schaufel eines Schaufelrades mit zwei
Meßschneiden in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 eine Meßschneide in einer teilweise geschnittenen
Draufsicht,
Fig. 3 die Meßschneide in einer Seitenansicht,
Fig. 4 die Meßschneide in einem Querschnitt längs
der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 eine Brückenschaltung in allgemeiner Form.
Die Schaufel 1 eines in Fig. 1 nur andeutungsweise
dargestellten Schaufelrades 2 ist rechts und links
an der unteren Grab- oder Schneidkante mit je einer
Schneidleiste bzw. einem Schneidmesser 4 bestückt.
Zwischen den beiden Schneidmessern 4 ist eine Meßschneide
5 angeordnet, die das gleiche Profil wie
die Schneidmesser 4 aufweist.
Ebenso weist die Schneidkante der einen Seitenwange 7
der Schaufel 1 am äußersten und innersten Ende je ein
Schneidmesser 4 auf, zwischen denen wiederum eine Meßschneide
5′ angeordnet ist. Die Meßschneiden 5 und 5′
sind in ihrem Aufbau identisch. Deshalb wird im folgenden
der Einfachheit halber im allgemeinen nur das Bezugszeichen
5 für die Meßschneiden verwendet.
Zur eindeutigen Bezeichnung wird die eigentliche Schneidkante
11 sowohl bei den Schneidmessern 4 als auch bei
den Meßschneiden 5 als "vorne" liegend verstanden und
der von der Schneidkante abgewandte Bereich 12 entsprechend
als "hinten" angeordnet angesehen. Folglich
ist ein senkrecht zur Schneidkante 11 gelegter Schnitt
ein " Längsschnitt" und ein parallel zur Schneidkante
gelegter Schnitt ein "Querschnitt". Dabei ist der Längsschnitt
der Meßschneiden 5 hinsichtlich der Umfangsbegrenzung
identisch mit dem Längsschnitt der festen
Schneidenmesser 4.
Jede Meßschneide 5 weist einen von der Schneidkante
11 ausgehenden keilförmigen Schneidenbereich 13 auf,
der im Längsschnitt die Form eines gleichschenkligen
Dreiecks aufweist, wobei der von den Schenkeln eingeschlossene
spitze Winkel β den Keilwinkel oder Schneidenwinkel
darstellt. An den Schneidenbereich 13 schließt
sich der hintere planparallele plattenförmige Teilbereich
12 mit rechteckigem Längsschnitt an.
Zur Befestigung an der Schaufel 1 ist an dem hinteren
Ende der Meßschneide 5 eine in Querrichtung verlaufende
Lochreihe mit einzelnen Bohrungen 15 vorgesehen. Dazu
kann die zur Auflage an die Schaufel 1 bestimmte Unterseite
16 der Meßschneide 5 mit einer an sich bekannten
Nut 17 versehen sein, um die Meßschneide 5 an einer
(nicht dargestellten) entsprechend ausgebildeten Stützleiste
der Schaufel 1 zu halten. In Höhe der Bohrungen
15 weist die Meßschneide 5 abgeschrägte Seitenflächen
19 auf.
In der Meßschneide 5 ist in dem hinteren planparallelen
Bereich 12 eine die ganze Höhe H der Meßschneide 5
erfassende Ausnehmung 20 angeordnet. Diese Ausnehmung
oder Aussparung 20 weist einen in Querrichtung verlaufenden
Schlitz 21 mit parallelen Innenflächen 22,
23 auf. An den Enden des Schlitzes 21 nimmt die Ausnehmung
20 mit Endabschnitten 24 einen quer dazu gerichteten
Verlauf, so daß die Ausnehmung insgesamt
I-förmig ("Doppel-T-förmig") ausgebildet ist. Zur
Vermeidung von Spannungsspitzen sind die Endabschnitte
24 der Ausnehmung 20 rund ausgebildet. Die ganze Ausnehmung
20 ist mit - im Verhältnis zu Stahl - nicht kraftübertragenden Silikonkautschuk
ausgefüllt.
Die Meßschneide 5 ist von den Seiten her angebohrt,
und zwar liegen die Achsen der Bohrungen 25 in der
durch die Mitte des Schlitzes 21 gegebenen senkrechten
Querschnittsebene und außerdem mittig zwischen der
Unter- und Oberseite 16 bzw. 26 der Meßschneide 5.
Die Bohrungen 25 mit dem Durchmesser d reichen bis in
die in Längsrichtung verlaufenden Endabschnitte 24 der
Ausnehmung 20. Zu den Seiten hin sind die Bohrungen
25 durch eine zylindrische Erweiterung 27, deren
Durchmesser möglichst nah an die Höhe H der Meßleiste
herankommt, begrenzt. Die Erweiterung 27 kann zur Aufnahme
eines entsprechenden Deckels dienen.
Die einzige kraftübertragende materielle Verbindung
zwischen dem Schneidenbereich 13 und dem hinteren
Bereich 12 der Meßschneide 13
wird somit durch vier
Stege 30 gebildet, die jeweils durch die Ober- und
Unterseite 26 bzw. 16 der Meßschneide 5 und der
Bohrung 25 begrenzt werden und jeweils einen Querschnitt
A von A=h · b aufweisen, wobei h=(H-d)/2
ist und b die Breite bzw. Tiefe der Bohrungen 25
zwischen dem jeweiligen Endabschnitt 24 der Ausnehmung
20 und der Seitenfläche 31 der Meßschneide 5 bedeutet.
Die Stege 30 weisen somit unter Vernachlässigung der
zwischen der zylindrischen Erweiterung 27 und der
Ober- bzw. Unterseite 26 bzw. 16 liegenden Flächenstücke
die oben definierten Flächen A auf, die eine
eindeutige Zuordnung zwischen Kräften und Dehnungen
erlauben.
In der Mitte der Stege 30 ist jeweils an der durch
die Bohrungen 25 gegebenen Innenfläche ein in Längsrichtung
ausgerichteter Dehnungsstreifen M 1, M 2, M 3
bzw. M 4 angebracht, wobei - in Längsrichtung von hinten
auf die Schneidkante 11 gesehen - die Dehnungsmeßstreifen
wie folgt verteilt sind:
M 1 - links oben
M 2 - links unten
M 3 - rechts oben
M 4 - rechts unten
Außerdem ist in jeder Bohrung 25 ein Temperaturmeßfühler
32 angeordnet. Die von den Dehnungsmeßstreifen
M 1 usw. bzw. den Temperaturmeßfühlern 32 zu den (nicht
dargestellten) Registriereinrichtungen führenden Kabel
werden durch Kanäle 33 geführt, die parallel zu den
abgeschrägten Seitenflächen 19 innerhalb der Meßschneide
5 verlaufen.
Zur Ermittlung einer auf die Meßschneide 5 einwirkenden
Längskraft F L, die die Summe aller auf die Schneide 11
einwirkenden Längskräfte darstellt, oder einer entsprechenden
Kraftkomponente werden die Meßsignale
der jeweils in einer Bohrung 25 befindlichen, in Längsrichtung
ausgerichteten Dehnungsmeßstreifen M 1, M 2 bzw.
M 3, M 4 (im folgenden auch nur als "Dehnmeßstreifen"
oder "DMS" bezeichnet) durch eine Wheatstonesche Brückenschaltung
gemäß Fig. 5 addiert, wobei in diesem Fall
die Widerstände R 1 und R 3 durch die Dehnmeßstreifen M 1
und M 2 bzw. M 3 und M 4 und die Widerstände R 2 und R 4
jeweils durch einen festen gleich großen Widerstand
der Meßeinrichtung gebildet werden. Die derart addierten
Meß- oder Ausgangssignale jeder Seite können noch einmal
mit denen der anderen Seite zusammengefaßt werden, was
insbesondere bei unsymmetrischer Last empfehlenswert
ist.
Eine etwa vertikal angreifende Andruckkraft F V bzw.
eine entsprechende Kraftkomponente ruft in den Stegen
30 einer Seite gleiche Stauchungen und Dehnungen hervor.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Lastfall beträgt die
Dehnung ε₁ des Dehnmeßstreifens M 1 ε₁ = -e L -ε V
und die Dehnung ε₂ des Dehnmeßstreifens M 2 ε₂ =
-e L +ε V , wobei die Indizes L und V auf die Verursachung
durch F L bzw. F V hinweisen. Das durch die
Brückenschaltung erfaßte Meßsignal beträgt
U A = (k/4) (ε₁ + ε₂) · U E
Dabei bedeutet k den Proportionalitätsfaktor der
Dehnungsmeßstreifen und U E die Eingangsspannung.
Durch die Addition der Dehnungen ε₁ und ε₂ wird
deren durch die Andruck- oder Vertikalkraft F V
hervorgerufene Anteil -ε V bzw. +e V eliminiert.
Das heißt die Vertikalkraft F V geht bei der Ermittlung
der Längskraft F L nicht ein bzw. ist unabhängig von
einer etwa vorhandenen Vertikalkraft.
Zur Ermittlung der vertikalen Andruckkraft F V bzw.
einer entsprechenden Kraftkomponente werden die Dehnmeßstreifen
M 1 bis M 4 so geschaltet, daß jeweils die
Differenz der Signale der Dehnmeßstreifen jeder Seite
M 1, M 2 bzw. M 3, M 4 als entsprechende Meßgröße herangezogen
wird. Dies geschieht wieder mit Hilfe einer
Brückenschaltung nach Fig. 5, wobei hier jedoch die
Widerstände R 1 und R 2 durch je einen gleich großen
festen Widerstand in der Meßeinrichtung und die
Widerstände R 3 und R 4 durch die Dehnmeßstreifen M 1
und M 2 bzw. M 3 und M 4 gebildet werden. Das Meßsignal
u A ist in diesem Fall
U A = (k/4) (ε₁ - ε₂) · U E
wobei sich die Indizes der Dehnungen wieder auf die
Dehnmeßstreifen M 1, M 2 beziehen.
Bei der Differenzbildung
(ε₁ - ε₂) = (-e L - ε V ) - (-ε L + ε V ) = -2e V
fällt der durch die Längskraft F L verursachte Anteil
ε L weg. Bei der Ermittlung der Andruckkraft F V oder
einer entsprechenden Kraftkomponente geht somit der
Einfluß einer etwaigen Längs- oder Normalkraft F L
nicht ein, d. h. die Ermittlung der Andruckkraft F V
ist unabhängig von einer etwa vorhandenen Längskraft.
Bei unsymmetrischer Lastverteilung ist es vorteilhaft,
die Differenzen beider Seiten zur Bildung der Meßgröße
heranzuziehen. Dies kann z. B. dadurch geschehen,
daß die Widerstände R 1, R 2, R 3, R 4 durch die Dehnmeßstreifen
mit dem gleichen Index, also M 1, M 2, M 3,
M 4 gebildet werden.
In Weiterbildung des beschriebenen Ausführungsbeispiels
sind oben und unten in den Bohrungen 25 in Querrichtung
d. h. in Richtung des Schlitzes 21 ausgerichtete Dehnungsmeßstreifen
M 11, M 12 (links) und M 13, M 14 (rechts) angebracht,
mit denen die Querdehnung oder Querkontraktion
der Stege 30 erfaßt werden kann.
Zur Messung der Längskraft F L bzw. der Längskomponente
einer Kraft werden die DMS jeweils einer Seite der
Meßschneide 5 wie folgt in die Brückenschaltung gemäß
Fig. 5 eingefügt:
Das Meßsignal U A der Brückenschaltung ergibt sich
in der Abhängigkeit der von den DMS gemessenen
Dehnungen ε zu
U A = (k/4) (ε₁ - ε₁₁ + ε₂ - e₁₂) · U E
wobei die Indizes der Dehnungen wieder denen der
DMS entsprechen.
Für den in Fig. 3 dargestellten Belastungsfall ergeben
sich folgende Dehnungen:
Längsdehnungen:
ε₁ = - ε L - ε V
ε₂ = - e L + ε V
ε₁ = - ε L - ε V
ε₂ = - e L + ε V
Querdehnungen:
ε₁₁ = μ ε L + μ ε V
ε₁₂ = μ ε L - μ ε V
ε₁₁ = μ ε L + μ ε V
ε₁₂ = μ ε L - μ ε V
wobei μ die dem Werkstoff der Meßschneide 5 eigene
Querzahl oder Querkontraktionskoeffizient bedeutet
(bei Stahl: μ=0,3). Für das Meßsignal U A ergibt sich
mit diesen Dehnungen
U A = -(k/4) 2ε L (1 + μ) · U E
Auch in diesem Fall wird der durch die Kraft F V
bedingte Anteil ε V der Dehnungen eliminiert, so daß
die Ermittlung der Längskraft F L auch hier unabhängig
von einer etwaigen Vertikalkraft F V ist. Gegenüber der
Messung lediglich mit den Dehnmeßstreifen M 1 und M 2 ergibt
sich durch die Verwendung der zusätzlichen Dehnmeßstreifen
M 11 und M 12 ein um den Faktor μ besseres
Meßergebnis.
Bei der Ermittlung der Vertikalkraft F V bzw. eines
dadurch hervorgerufenen Moments werden die DMS jeweils
einer Seite wie folgt in die Brückenschaltung
gemäß Fig. 5 eingesetzt:
Analog zu der zuvor beschriebenen Messung erhält man
in diesem Fall als Meßsignal
U A = -(k/4) 2ε V (1 + μ ) · U E
Da der Einfluß des durch die Längskomponente F L
hervorgerufenen Anteils ε L bei der Messung kompensiert
wird, ist die Ermittlung der Vertikalkraft F V wieder
unabhängig von einer etwa auftretenden Längskraft F L.
Mit Hilfe der an jeder Seite je zwei in Längs- und
Querrichtung angeordneten Dehnmeßstreifen M 1, M 11, M 2,
M 12 bzw. M 3, M 13, M 4, M 14 ist es über die Brückenschaltung
gemäß Fig. 5 auch möglich, den Einfluß der
durch Temperatur bedingten Wärmedehnung ε W zu
kompensieren bzw. auszuschalten. Dies wird anhand des
bereits oben angeführten Meßsignals
U A = (k/4) (ε₁ - ε₁₁ + ε₂ - ε₁₂) U E
erläutert. Jeder Steg 30 erfährt sowohl in Längs- als
auch in Querrichtung die gleiche Wärmedehnung ε W ,
die bei einer Temperaturerhöhung einheitlich positiv
ist. Durch die wechselnden Vorzeichen in der Formel
des Meßsignals heben sich die Anteile ε W gegenseitig
auf und gehen somit nicht in das Meßsignal ein.
Bei höheren Temperaturen, wie sie beim Graben in
harten Böden in der Meßschneide 5 entstehen können,
läßt sich der Temperatureinfluß anhand der mit dem
Temperaturfühler 32 ermittelten Temperatur rechnerisch
kompensieren.
Die zum Auswerten der gewonnenen Meßgrößen vorgesehene
Einrichtung ist außerhalb des Graborgans auf der
Erdbewegungsmaschine untergebracht, wo eine Änderung
der Schaltung zur Summen- oder Differenzbildung der
Signale der Dehnungsmeßstreifen schnell und leicht
vorgenommen werden kann. Bei genügend gleichmäßiger
Verteilung der Kräfte kann bei der Einrichtung zum
Auswerten der Meßgrößen auf einem Kanal die Längskraft
F L aus den Signalen der Dehnungsmeßstreifen der
einen Seite der Meßschneide 5 und auf einem anderen
Kanal die vertikale Andruckkraft F V aus den Signalen
der Dehnungsmeßstreifen der anderen Seite der Meßschneide
5 gleichzeitig ermittelt werden. Auf zwei
weiteren Kanälen können ferner die an der Schneidkante
der Schaufelwange 7 angreifende Andruckkraft F V - die
bei einem Schaufelradgerät der Seitenkraft entspricht -
ermittelt werden.
Die Dehnungsmeßstreifen erlauben eine verzögerungsfreie
Ermittlung des zeitlichen Verlaufs der auf der Meßschneide
5 ausgeübten Kräfte bzw. die längenbezogenen
oder spezifischen Kräfte (in z. B. kN/cm). Dabei erhält
man die insgesamt auf die Schaufel einwirkende Kraft
- gleichmäßige Lastverteilung vorausgesetzt - durch
Multiplikation mit dem Verhältnis Gesamtbreite der
Schaufel 1/Breite der Meßschneide 5.
Die Dehnungsmeßstreifen können sowohl beim
tatsächlichen Betrieb einer Erdbewegungsmaschine
als auch bei simulierten Grabarbeiten zur Bestimmung
optimaler Formgebung von Eimern und Schneiden, Reißzahnformen
und optimalen Spanformen verwendet werden.
In Abwandlung des beschriebenen Ausführungsbeispiels
können die Meßschneiden 5 auch an den Graborganen
von Löffelbaggern, Motorscrapern usw. eingesetzt werden.
Claims (2)
1. Meßschneide zur Ermittlung von an der Schneidkante
von Graborganen von Erdbewegungsmaschinen auftretenden
Kräften mit einem keilförmigen Schneidenbereich
und einem sich daran anschließenden, zur
Anbringung an das Graborgan bestimmten hinteren
Bereich, der in einem parallel zur Schneidkante
verlaufenden senkrechten Querschnitt durch eine
mittige Ausnehmung eine Querschnittsschwächung dergestalt
aufweist, daß lediglich an den Seiten jeweils
ein mit Meßstreifen bestückter Materialquerschnitt
vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Materialquerschnitte jeweils
einen oberen und einen von diesem getrennten
unteren Teilbereich (30) aufweisen, dessen Breite
(b) größer ist als dessen Höhe (h), und daß jeder
Teilbereich (30) an seiner Innenseite (25) mit
einem senkrechten zur Schneidkante (11) verlaufenden
Dehnmeßstreifen (M 1, . . ., M 4) versehen ist.
2. Meßschneide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilbereiche (30) rechteckig ausgebildet
sind, wobei das Verhältnis von deren Breite (b)
zu deren Höhe (h) im Bereich von 1,5 bis 5 liegt.
3. Meßschneide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Teilbereich (30) mit einem parallel zur
Schneidkante (11) verlaufenden Dehnungsmeßstreifen
(M 11, . . ., M 14) versehen ist.
4. Meßschneide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschneide (5) mit Temperaturfühler (32)
versehen ist.
5. Meßschneide nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilbereiche (30) durch eine
bis in die Ausnehmung (20, 24) reichende Bohrung
(25) gebildet werden, wobei die mittige Ausnehmung
(20) I-förmig mit einem parallel zur Schneidkante
(11) verlaufenden Hauptschlitz (21) und dazu
senkrecht verlaufenden Endabschnitten (24) ausgebildet
ist, und wobei die jeweiligen Enden der
Endabschnitte (24) als Rundungen ausgebildet sind.6. Meßschneide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (20) durch eine weichelastische
Füllmasse ausgefüllt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853509279 DE3509279A1 (de) | 1985-03-15 | 1985-03-15 | Messschneide fuer erdbewegungsmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853509279 DE3509279A1 (de) | 1985-03-15 | 1985-03-15 | Messschneide fuer erdbewegungsmaschinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3509279A1 DE3509279A1 (de) | 1986-09-18 |
DE3509279C2 true DE3509279C2 (de) | 1990-09-20 |
Family
ID=6265268
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853509279 Granted DE3509279A1 (de) | 1985-03-15 | 1985-03-15 | Messschneide fuer erdbewegungsmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3509279A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11851848B2 (en) | 2015-02-13 | 2023-12-26 | Esco Group Llc | Monitoring ground-engaging products for earth working equipment |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU2014262221C1 (en) * | 2013-11-25 | 2021-06-10 | Esco Group Llc | Wear part monitoring |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3023729C2 (de) * | 1980-06-25 | 1983-11-17 | Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf | Vorrichtung zum Messen der Schneidkraft an Schneiden von Erdbewegungsmaschinen |
-
1985
- 1985-03-15 DE DE19853509279 patent/DE3509279A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11851848B2 (en) | 2015-02-13 | 2023-12-26 | Esco Group Llc | Monitoring ground-engaging products for earth working equipment |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3509279A1 (de) | 1986-09-18 |
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Owner name: FRIED. KRUPP AG, 4300 ESSEN, DE |
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