DE3507418A1

DE3507418A1 - Verfahren zur uebertragung von informationen auf eine offset-druckplatte

Info

Publication number: DE3507418A1
Application number: DE19853507418
Authority: DE
Inventors: Bernhard Dr. 6700 Ludwigshafen Albert; Heinz Dr. 6710 Frankenthal Eilingsfeld; Peter Dr. 6908 Wiesloch Neumann
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1985-03-02
Filing date: 1985-03-02
Publication date: 1986-09-04
Also published as: ATE52216T1; DE3670595D1; EP0194526B1; EP0194526A2; EP0194526A3

Description

BASF Aktiengesellschaft O. Z. °°5O/^7597

Verfahren zur Übertragung von Informationen auf eine Offset-Druckplatte

Die Übertragung von Information auf eine Offsetdruckplatte geschieht nach dem Stand der Technik beispielsweise mittels photolithographischer Verfahren.

Dazu muß von der Vorlage eine geeignete Maske z.B. auf photographischem Weg erzeugt werden. Eine lichtempfindlich beschichtete Druckplatte kann durch Belichten durch diese Maske bildmäßig in hydrophobe und hydrophile Bereiche differenziert werden.

Eine weitere Möglichkeit der Informationsübertragung auf eine für den Offsetdruck geeignete Druckplatte besteht in der elektrophotographischen Arbeitsweise.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, elektrisch gespeicherte Informationen, wie Texte oder auch Bilder, direkt, d. h. ohne ein optisches Zwischenbild, wie dies z.B. in der photographischen Arbeitsweise nötig ist, auf eine für den Offsetdruck geeignete Druckplatte zu übertragen.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Informationsübertragung auf eine für den Offsetdruck geeignete Druckplatte, das dadurch gekennzeichnet ist, daß von einem Träger mittels eines elektronisch gesteuerten Thermokopfes eine oder mehrere verdampfbare und/oder schmelzbare Substanzen der Formel (I)

A-X (I) ,
η

in der

A ein n-wertiger hydrophober Rest,

X ein hydrophiler Substituent und

η 1, 2, 3 oder 4 bedeutet,

bildmäßig auf die Druckplatte übertragen werden.

BASF Aktiengesellschaft -Sf¹ O.I. 0050/37597

Die vorher hydrophile Plattenoberfläche wird durch (I) an den Übertragungsstellen hydrophobiert.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den Verfahren des Standes der Technik eine Reihe von Vorteilen:

a) man kann unbeschichtete Druckplatten verwenden;

b) die photomechanischen Schritte zur übertragung der Information (in Form von Schrift oder Bildern) auf eine Offsetplatte und zwar sowohl bei Offsetplatten für Schwarz-Weiß-, als auch bei solchen für den Mehrfarbendruck entfällt;.

c) eine Bildvorlage ist in der Regel nicht erforderlich, weshalb das Verfahren besonders geeignet ist, elektronisch gespeicherte Informationen auf eine Offsetplatte zu übertragen;

d) bei Verwendung farbiger Verbindungen ist die übertragene Information sichtbar;

e) das Entwickeln der Platte mit bestimmten Lösungsmitteln (photolithographisches Verfahren) oder das Betonern und Einbrennen des Toners (elektrophotographisches Verfahren) entfällt.

Die auf dem Träger aufgebrachten verdampfbaren und/oder schmelzbaren Substanzen der Formel (I)

A-X (I)
η

haften auf der Aluminiumoberfläche der Offsetplatte sehr gut und hydrophobieren die Oberfläche an den beschichteten Stellen. Das Haftvermögen der übertragenen Substanzen kann gegebenenfalls durch eine Wärmebehandlung der beschichteten Platte noch verbessert werden.

Eine so hergestellte Offsetdruckplatte kann direkt zum Drucken verwendet werden.

Als verdampfbare und/oder schmelzbare Substanzen kommen solche in Betracht, die

BASF Aktiengesellschaft -r- 0.Z. OO5O/37597

1. die Aluminiumoberflache hydrophobieren und in den in den Offsetdruckfarben verwendeten flüssigen organischen Medien und Bindemitteln nicht quellbar oder nicht löslich sind;

2. auf der Aluminiumoberflache der Offsetdruckplatte ein hohes Haftvermögen, gegebenenfalls nach einer thermischen Nachbehandlung, aufweisen;

3. bei Temperaturen bis 300 ⁰C unter Verdampfen von dem Träger auf die Druckplatte übergehen und die bei diesen Temperaturen beständig oder im wesentlichen beständig sind;

4. unter den Anwendungsbedingungen nicht toxisch sind. 10

In der Allgemeinen Formel (I)

A-X (I)
η

bedeuten

A ein n-wertiger hydrophober Rest,
X ein hydrophiler Substituent und
η 1, 2, 3, 4, 5 oder 6.

Als hydrophile Substituenten sind für X z. B. -OH, -SH, -NH2, -NHAlkyl, 20

-NHOH, ^C=NOH, Pyridinyl, Chinolinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl und Imidazo-

linyl zu nennen, wobei die heterocyclischen Systeme noch weiter substituiert sein können.

Diese Gruppen können auch Wasserstoffbrücken bilden. Wenn η 2 2 ist, können die Reste X gleich oder verschieden sein.

Als hydrophobe Reste, an denen die Substituenten X stehen, kommen solche in Betracht, die sich von aromatischen, von heteroaromatischen, von partiell gesättigten oder vollständig gesättigten heterocyclischen oder cycloaliphatischen Ringsystemen ableiten. Der hydrophobe Rest A leitet sich z. B. ab vom Benzol, Naphthalin, Anthracen, Naphthochinon, Anthrachinon, Benzophenon, Indan, Azastilben oder von Azoverbindungen auf der Basis Benzol, Naphthalin, Pyridin, Chinolin und/oder Thiophen.

BASF Aktiengesellschaft

■ S-

ο. ζ. 0050/37597

(I) weist 1 bis 6, bevorzugt 2 bis 5, insbesondere 2, 3 oder 4 hydrophile Substituenten X auf.

Für (I) kommen z. B. Verbindungen der Formeln (II) bis (XXII) in Betracht:

05

HO O OH

10

NH₂ NOH ' Il

X¹

IV)

HO

R 3 ,

(V)

HO 0

(VI)

N=O

(VII)

20 _X2

(VIII)

—^N ι

y^N

OH

X²

OH

[X)

X¹ X²

(χι:

BASF Aktiengesellschaft ο.ζ. 0050/37597

N =

(XII)

OH X¹ CH =

(XIV)

(XV)

OH H (XVI)

R

CH₂OH CH₂OH

(XVIII)

(XIX)

CH = N-Y-N = CH OH H

(XVII)

OH C=NOH

(XX)

R C=NOH

C=NOH

1.

(XXI)

und

(XXII)

BASF Aktiengesellschaft -& O.Z. 0050/37597

In den Formeln (II) bis (XXII) stehen:

χι, χζ, X³ und X^ für H, OH, NH₂, AmInO-C₁-C^-alkyl,

R für H, C₁- bis C₆-Alkyl, Phenyl, ο-, m-, p-Tolyl, Benzyl, Phenylethyl, C₁-C3-Alkoxy-C₂-C₃-alkyl, C₁-C₆-AIkOXy, C₁-Ca-AIkOXy-C₂-C₃^IkOXy, Phenoxy, ο-, m-, p-Tolyloxy, Benzyloxy, Phenylethyloxy;

R¹, R³ und R⁴ unabhängig voneinander für H, C₁-C₆-A^yI, Phenyl, Benzyl, R² für gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl substituiertes Phenyl und

Y für C₂- oder C3-Alkylen. 10 Im einzelnen sind zu nennen:

Amino-Ci-C^-alkyl:

Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino, i-Propylamino, n-Butylamino, 2-Butylamino, t-Butylamino, i-Butylamino; C₁-C₆-Alkyl:

Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, η-Butyl, 2-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, Pentyl, Hexyl; C\-C₃-AIkOXy-C₂-C₃-alkyl:

2-Methoxy-ethoxy, 2-Ethoxy-ethoxy, 3-Methoxy-propoxy, 3-Ethoxy-propoxy; C₁-C₆-AIkOXy:

Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, 2-Butoxy, i-Butoxy, t-Butoxy, Pentoxy, Hexoxy; C₁-C3-Alkoxy-C₂-C₃-alkoxy:

Methoxy-ethoxy, Ethoxy-ethoxy, Methoxy-propoxy, Ethoxy-propoxy. 25 Vorzugsweise stehen X¹: für H, OH, NH₂; X², X^: für H, OH;

X³: für OH; 30

BASF Aktiengesellschaft

-ί-

• β-

0· Z- 0050/37597

R: für H, CH₃, i-Propyl, t-Butyl, Ri: für CH₃,

R²: für Phenyl, p-Chlorphenyl, p-Tolyl, R³: für H, CH₃, i-Propyl, t-Butyl, ⁰⁵ R^: für H₁ CH₃ und

Y: für -CH₂-CH₂-, -CH₂-CH₂-CH₂-.

Die Verbindungen (II) bis (XXII) sind bekannt oder können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.

Zur Anwendung gemäß dem Verfahren der Erfindung ist (I) auf einem dünnen wärmefesten Träger aufgebracht, gegebenenfalls zusammen mit einem Bindemittel. Als Träger kommen vorzugsweise dünne wärmefeste Folien aus Polyester, Polycarbonat mit Schichtdicken zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 2 und 10 ^m in Betracht. Die Rückseite der Träger kann beschichtet sein, z. B. mit Aluminium oder Zinn oder mit anderen temperaturbeständigen Substanzen wie SiO₂, Al₂O₃ oder ZnO, um ein Ankleben an den Thermokopf zu verhindern.

Die. Beschichtung der Folie mit der verdampfbaren Substanz (I) kann z. B. durch Schleudern, Rakeln, Spin-coating oder Bedampfen erfolgen. Die Schichtdicke liegt in der Regel bei 0,05 /an bis 10 tau, vorzugsweise bei 0,1 /an bis 5 /an.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung zusätzlich erläutern.

Beispiel 1

a) Eine 4 im starke PES-Folie wird in einer Vakuumapparatur rückseitig mit Zinn (Schichtdicke: 200 nm) bedampft.

Die Vorderseite wird in einer Vakuumapparatur mit 1,2,8-Trihydroxy-4-tert.-butylanthrachinon C(II) mit X¹ = 2-OH und R = 4-tert.-Butyl] bedampft; Schichtdicke: 500 nm.

BASF Aktiengesellschaft -s£ 0.Z. OO5O/37597

b) Die erhaltene Folie wird in einer Vorrichtung zwischen einer Thermokopfzeile und einer unbeschichteten Offsetplatte eingespannt. Durch sukzessives elektronisches Ansteuern der Thermozeile und Weitertransport von Folie und Offsetplatte wird die im Speicher vorhandene Information bildmäßig zeilenweise auf die Offsetplatte übertragen. Die übertragene Information ist auf der Oberfläche der Offsetplatte gut erkennbar Nach dem vollständigen Beschreiben wird die Platte bei 80 ⁰C getempert (Dauer: 10 Min). Die Platte ist dann druckfertig.

Beispiele 2 bis

Eine auf der Rückseite mit einer temperaturbeständigen Substanz bedampfte PES-Folie (5 μια) wurde wie in Beispiel 1 a) mit den in der Tabelle angegebenen Verbindungen bedampft. Mit der Folie wurde mit Hilfe einer Thermokopfzeile eine unbeschichtete Offsetdruckplatte wie in Beispiel 1 b) beschrieben. Die aufgedampfte temperaturbeständige Substanz und deren Schichtdicke ist in den Spalten 2 und 3 der Tabelle angegeben. 20

BASF Aktiengesellschaft

ο.ζ. ΟΟ5Ο/37597

	B e s	Rückseite	200	c h i C h	tun	9	(I)	Schicht dicke Cnm]
	Material Schicht dicke Cnm]	100		Vorderseite	4-NH₂ -CH₃	400
Bei spiel	Sn	200		Mittel Formel	4-ΟΗ H	300
2	Al	100	(III)	R1 =	4'-tert.-Ci_hH₉ H	500
3	Sn	100	(IV)	R =	H 4'-CH₃ H 4-ΟΗ	400
4	Al	100	(V)	R3 = R =	H 5-tert.-CvHg 5-CH₃	500
5	SiO₂	100	(VI)	R = X2 =	X² = OH 2'-0H 5'-CH₃	400
6	Al₂O₃		(VIII)	R = R3 =	-NH₂ -OH	300
7	Al	200	(XI)	χι = X3 = R3 =
8		100	(XII)	Χ! =	H 5-CH₃ 5'-CH₃	500
	Sn	100		R2 =	H 5-CH₃ 5'-CH₃	500
9	Al	100	(X)	Χ2 = R ~ R3 =	-OH H₁	300
10	Al	150	(XIII)	Χ2 = R = R3 =	S₇CH₃ 5 -CH₃ R2 = -CH₃	400
11	Al	150	(XIV)	χι = R = R3 =	4-tert.-Ci»Hg	400
12	Al	100	(XVI)	R = R3 = R2 =	4-tert.-CifHg	300
13	Sn	100	(XVIII)	R =	4-tert.-C^H₉ -CH₃	500
14	Al₂O₃	100	(XIX)	R =	RS = -CH₃ 4-CH₃	400
15	SiO₂	(XX)	Rl =	δ'-tert.-C^Hg H	500
16	Al	(XXI)	Rl = R =
17	(XXII)	R = R3 =

BASF Aktiengesellschaft

AA

ο.ζ. 0050/37597

05

	B e s	Rückseite	200	chic	h t u η	g	(I)	Schicht- dicke Cnm]
	Material Schicht dicke Cnm]	200		Vorderseite	H H	350
Bei spiel	Al	•		Mittel Formel	5-t-Butyl U	250
18	Sn	150	(VII)	R = X¹ =	Phenyl
19		200	(IX)	R = yi -	H H 5-t-Butyl	250
	Al	250		R2 =	H OH H	200
20	Sn	(X)	R = X3 = R3 =	H -CH₂-CH₂-	200
21	Sn	(XV)	R = χι = R3 =
22	(XVII)	R = Y =

Claims

BASF Aktiengesellschaft 0.Z". 0050/37597 Patentansprüche

1. Verfahren zur Übertragung von Informationen auf eine für den Offsetdruck geeignete Druckplatte, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Trä-■ ger mittels eines elektronisch gesteuerten Thermokopfes eine oder mehrere verdampfbare und/oder schmelzbare Substanzen der Formel (I)

A-X (I) ,

η
in der

A ein n-wertiger hydrophober Rest,
10

X ein hydrophiler Substituent und

η 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet,

bildmäßig auf die Druckplatte übertragen werden.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für 15

-OH, -SH, -NH₂, -NH-Alkyl, -NHOH, ^C=N-OH, Pyridinyl, Chinolinyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl und/oder Imidazolyl steht, wobei bei η * 2 die Reste X gleich oder verschieden sein können und die heterocyclischen Substituenten gegebenenfalls noch substituiert

sind.
20

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich A von einem aromatischen, heteroaromatischen, von partiell gesättigten oder vollständig gesättigten heterocyclischen oder cycloaliphatischen Ringsystemen ableitet.

4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich A von Benzol, Naphthalin, Anthracen, Naphthochinon, Anthrachinon, Benzophenon, Indan, Azastuben oder von Azoverbindungen auf der Basis Benzol, Naphthalin, Pyridin, Chinolin und/oder Thiophen ableitet.

5. Verfahren gemäß Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als verdampfbare und/oder schmalzbare Verbindungen solche verwendet, die sich vom Anthrachinon, Naphthochinon, Azastilben, Indan oder von Azoverbindungen auf der Basis Benzol, Naphthalin, Pyridin, Chinolin

und/oder Thiophen ableiten.

NAE 424/84 28.02.1985 Noe