DE350732C - Absperr- oder Umstellventil mit beiderseits offenem Ventilgehaeuse und senkrecht verlaufenden Dichtungsflaechen fuer die Steigrohre an Koks- bzw. Destillationsoefen zum getrennten Abfuehren der in verschiedenen Zeitabschnitten entweichenden Gase - Google Patents

Description

• Absperr- oder Umstellventil mit beiderseits offenem Ventilgehäuse und senkrecht verlaufenden Dichtungsflächen für die Steigrohre an Koks- bzw. Destillationsöfen zum getrennten Abführen der in verschiedenen Zeitabschnitten entweichenden Gase. Die Erfindung betrifft eine Absperr- und Umschaltvorrichtung für Großgasleitungen, die hauptsächlich für heiße und mit Unreinigkeiten, wie Teer, behaftete Gase durchgebildet ist. Im besonderen dient die Erfindung dazu, die Steigrohre der Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks (Koksöfen) mit den Gassammelrohren oder Vorlagen zu verbinden. Dabei ist die Erfindung besonders gut geeignet bei der Verwendung von doppelten Vorlagen, wie diese bei der fraktionierten Destillation zwecks Trennung der Gase der verschiedenen Destillationsstufen in Armgas und Reichgas verwendet werden. Auch kann die Vorrichtung gut benutzt werden, um noch eine weitere Vorlage zum Abführen der beim Füllen der Ofen entstehenden wilden Gase (Füllgas) nach Bedarf anzuschließen. Man hat bereits für diesen Zweck die verschiedensten Bauarten von Ventilen durchgebildet, ohne bisher zu einem nach jeder Richtung hin befriedigenden Abschluß der Entwicklung gekommen zu sein.
• Nach der Erfindung wird als Absperrorgan ein Hohlküken verwendet, das beiderseits offen ist und eine seitliche Durchtrittsöffnung aufweist. Damit wird zunächst ein der Beanspruchung durch die Hitze besonders gut gewachsenes Absperrorgan geschaffen, namentlich wenn der Körper von innen her gleichmäßig erwärmt wird; dabei ist durch den oberen Teil eine bequeme Zugänglichkeit erzielt, durch die während des Betriebes im Innern des Ventils etwa gebildete Ansätze (Teer) wieder beseitigt werden können. Bei senkrechter Anordnung des Ventilzylinders in der Achse des Steigrohres tritt noch der Vorteil auf, daß die Niederschläge immer gleich wieder in das Steigrohr zurückfallen können, wie auch durch Abnehmen des Deckels des Ventilkükens das Steigrohr trotz des aufgebauten Ventils zugängig wird.
• Der Erfindungsgegenstand eist in Abb. i im Schnitt A-B, in Abb. 2 im Schnitt C-D und in Abb. 3 im Schnitt E-F dargestellt.
• Die im Koksofen a sich entwickelnden Gase gelangen durch das Steigrohr b in das Wechselventil c. Dieses besteht bis auf die zwar senkrecht verlaufende, aber zylindrische Dichtungsfläche in bekannter Weise aus einem feststehenden, beiderseits offenen, zylindrischen Ventilgehäuse d mit einem Eintrittsstutzen b1 und einem oder mehreren Abgangsstutzen. In dem Ventilgehäuse d ruht lose eingesetzt ein drehbarer, hohler, beiderseits offener Ventilzylinder e, der eine seitliche Gasdurchtrittsöffnung f und einen lose eingesetzten Reinigungsdeckel g sowie einen Stirnradkranz 1a oder einen Schneckenradkranz hl hat. Außen ist der Ventilzylinder e mit messerartig ausgebildeten, schmalen Leisten i versehen, die ihn im Ventilgehäuse führen und abdichten. Die messerartige Ausbildung dieser Leisten i bewirkt beim Drehen des Zylinders e eine Reinigung des Ventilgehäuses d von Ansätzen. Das feststehende, beiderseits offene, zylindrische Ventilgehäuse d ist mit einem in der Ventilachse unten angeordneten Eintrittsstutzen b1 und mit drei seitlichen Abzweigstutzen L, in und n versehen, und zwar führt Abzweig L zur Leuchtgasvorlage 7; Abzweig in zur Betriebsgasvorlage s und Abzweig n zur Füllgasabsaugung t. Das Gas tritt von unten in den Ventilzylinder e und gelangt durch dessen seitliche Öffnung f in einen der Abzweige 1, na oder n, jeweils wie die Öffnung f durch die Drehvorrichtung o eingestellt wird. Steht die Öffnung f des Ventilzylinders e in der Richtung q, dann sind alle Gaswege gesperrt, und das Ventil ist vollständig geschlossen. Die seitlich angebrachte. Drehvorrichtung o für den Ventilzylinder e wird nach Abb. i mit Stirnrad p und nach Abb. 2 mit Schnecke p1 ausgeführt. Die seitliche Anbringung der Drehvorrichtung o und das lose Einsetzen des Ventilzylinders e gewährleisten ein augenblickliches Einsetzen und Herausnehmen des Ventilzylinders. Der lose eingesetzte Reinigungsdeckel g des Ventilzylinders ermöglicht ein bequemes und leichtes Reinigen sämtlicher Gaswege, und zwar nicht nur des Steigrohres b, sondern auch je nach Stellung der Öffnung f der Gaswege L, in und n.
• Ist die Leuchtgasvorlage y nicht vorhanden, auch nicht erwünscht, dann « tritt an deren Stelle die Füllgasabsaugung t, und der Stutzen n am Ventilgehäuse d fällt fort.

Claims (3)

1. PATENT-ANspRÜcHE: i. Absperr- oder Umstellventil mit beiderseits offenem Ventilgehäuse und senkrecht verlaufenden Dichtungsflächen für die Steigrohre an Koks- bzw. Destillationsöfen zum getrennten Abführen der in verschiedenen Zeitabschnitten entweichenden Gase, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltorgan (e) aus einem lose eingesetzten, beiderseits offenen, zylindrischen Hohlkörper mit einer seitlichen Durchtrittsöffnung besteht.
2. 2. Ausführungsform des Ventils nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltorgan mit einem gezahnten Flansch auf dem oberen Rand des Ventilgehäuses ruht und mittels eines außenliegenden Zahnrad- oder Schneckenantriebes drehbar ist.
3. 3. Ausführungsform des Ventils nach Anspruch i mit abnehmbarem Verschluß-oder Reinigungsdeckel, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel in das Umschaltorgan einsetzbar ist. q.. Ausführungsform des Ventils nach Anspruch i, bei der das Umschaltorgan mit Schneidkanten zur Beseitigung von Unreinigkeiten oder Ansätzen usw. an den Dichtungsstellen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltorgan an der Außenseite Führungsleisten bzw. Dichtungsleisten mit messerartig ausgebildeten Kanten hat.